Angela Merkel: "Ich werde mich nicht entschuldigen"
Fast ein halbes Jahr nimmt sich Angela Merkel für die Entwöhnung vom Kanzleramt Zeit. Bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt seitdem präsentiert sich die Bundeskanzlerin a.D. in bester Plauderlaune - hat aber zum Thema Russland und Ukraine so einiges klarzustellen.
Die gute Nachricht lautet zunächst einmal: Es geht ihr gut. Das sagt Angela Merkel nicht nur, sie strahlt es auch aus an diesem Juni-Abend auf der Theaterbühne des Berliner Ensembles. Es ist ja ein Allgemeinplatz, dass Politik süchtig mache, und zwar um so mehr, je länger und hochrangiger sich der oder die als Junkie im Betrieb bewegt hat. Die Bundeskanzlerin war, wie sie ihrem Interviewer, dem Journalisten Alexander Osang, berichtet, im Winter auf Entziehungskur: "Fünf Wochen alleine an der Ostsee. Erstaunlicherweise ist mir nicht langweilig geworden." Merkel hat Hörbücher gehört, "Macbeth" und "Don Carlos", ist mit Kapuze überm Kopf am Strand entlangspaziert und hat für sich festgestellt, dass sie "mit diesem neuen Lebensabschnitt zurechtkommen und auch sehr glücklich sein kann".