Antisemitische Schmierereien in Auschwitz-Birkenau
Neun Holzbaracken werden Ziel des Vandalismus. Die Gedenkstätte spricht von einem „extrem schmerzhaften Schlag“ und bittet um Hinweise zu den Tätern.
Mehrere historische Gebäude der NS-Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau sind mit antisemitischen Parolen beschmiert worden. Die Gedenkstätte machte den Vorfall am Dienstag über Twitter publik.
Es handele sich um einen „abscheulichen Angriff auf das Symbol einer der größten Tragödien der Menschheitsgeschichte und einen extrem schmerzhaften Schlag gegen das Gedenken an all die Opfer“, die im größten deutschen Vernichtungslager im Zweiten Weltkrieg starben.
Neun hölzerne Baracken seien mit Parolen auf Englisch und Deutsch besprüht worden, hieß es. Einige davon nähmen Bezug auf Bibelpassagen, die häufig von Antisemiten zitiert würden, andere leugneten den Holocaust, also die systematische Ermordung von Millionen Jüdinnen und Juden durch die Nationalsozialisten.
Die Polizei sei eingeschaltet worden, Aufnahmen von Überwachungskameras würden ausgewertet und die Schmierereien vor der Entfernung graphologisch untersucht, teilte die Gedenkstätte weiter mit. Sie rief mögliche Zeugen auf, sich zu melden.
„In Europa sind die Juden wieder hinter Gittern“, bemerkte Richard Palmer in unserem Posaune-Artikel „Die Minderheit, die die Gesellschaft so gerne hasst“. „Nicht in Konzentrationslagern – noch nicht. Aber immer, wenn sie sich in Synagogen, in jüdischen Schulen und in anderen jüdischen Kulturstätten versammeln, tun sie das hinter Mauern, Zäunen, Toren und Wachen. In dem überwiegend jüdischen Stadtteil von Paris patrouillieren Soldaten auf der Straße.“
Seit langem warnt die Posaune, dass die Anstrengungen im Kampf gegen den Antisemitismus nicht erfolgreich sein werden. Die meisten Menschen verstehen nicht, warum es so viel Hass auf das jüdische Volk gibt. Die Geschichte Europas ist voller Pogrome, und trotzdem verstehen die wenigsten die Ursache. Unser Artikel, „Die Minderheit, die die Gesellschaft so gerne hasst“, erklärt die Ursache im Detail und verweist auf weitere Literatur, die Ihnen dabei helfen kann, der Ursache dieses Phänomens auf die Spur zu kommen.