Auf dem Weg in die Staatswirtschaft
Deutschland erholt sich zwar von Corona – weitgehend basiert das aber auf Staatsausgaben, die dazu noch auf Pump finanziert sind. Die Wirtschaft wird nach der Krise deshalb eine andere sein als davor. Und: Ökonomen wittern eine weitere Gefahr.
Die deutsche Volkswirtschaft hat sich im zweiten Quartal von den Folgen der Coronakrise erholt. Im Vergleich zum Vorquartal (Januar bis März) wuchs die Wirtschaft um 1,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr betrug das Plus – preis- und kalenderbereinigt – sogar 9,8 Prozent. Die Zahlen, die das Statistische Bundesamt am Dienstag vorgelegt hat, klingen imposant. Doch unter der Oberfläche vollziehen sich in Europas größter Volkswirtschaft Verschiebungen, deren Verstetigung zur Hypothek für künftiges Wachstum und künftigen Wohlstand werden könnte.
Ein immer größerer Anteil aller Güter und Dienstleistungen hängt an den Ausgaben der öffentlichen Hand. Im Wahljahr entwickelt sich Deutschland ein Stück weit in Richtung Staatswirtschaft. In den Tiefen der Statistik verstecken sich deutliche Hinweise auf diese schleichende Verwandlung der deutschen Ökonomie.