Getty Images
Belebe deine Wurzeln wieder
Papst Benedikt XVI. würde gerne sehen, dass Europa seine Wurzeln wieder entdeckt. Vor kurzem schrieb er als Co-Autor ein Buch mit dem Titel: Ohne Wurzeln – Europa, Relativismus, Christentum, Islam, in welchem er mit seinem Co-Autor, Präsident des italienischen Senates und Philosoph Marcello Pera, Europas Säkularität, deren Auswirkung und die wirklichen Wurzeln der europäischen Identität untersucht: den römischen Katholizismus. Dieses Buch umreißt Benedikts Vision von einem vereinigten katholischen Europa.
Von seinem Vorgänger Papst Johannes Paul II. übernahm Benedikt die Aufgabe, an der Evangelisierung Europas weiterzuarbeiten. So wie Johannes Paul II. Europa wiederholt dazu aufforderte, seine Wurzeln wieder zu entdecken, so hat das auch Papst Benedikt getan. Am 24. Juli letzten Jahres zitierte Benedikt in seiner wöchentlichen Ansprache Johannes Paul, indem er sagte: „Ich, Bischof von Rom und Hirt der Universalkirche, rufe dir, altes Europa, von Santiago aus voller Liebe zu: Finde wieder zu dir selbst! Sei wieder du selbst! Besinne dich auf deinen Ursprung! Belebe deine Wurzeln wieder! Beginne wieder, jene echten Werte zu leben, die deine Geschichte ruhmreich gemacht haben, und mach deine Gegenwart in den anderen Kontinenten segensreich!“ (Zenith, 24. Juli 2006).
„Mit dieser Rede, erklärte Benedikt XVI., entwarf Johannes Paul II. ‚das Projekt eines Europa, das sich seiner geistigen Einheit auf der Grundlage der christlichen [römisch katholischen] Werte bewusst ist’“ (ibid.).
Johannes Paul II. arbeitete auf dieses Ziel hin, indem er den Niedergang des kommunistischen Regimes förderte und ein neues Fundament für katholische Werte in Europa legte. Der Zusammenbruch der Sowjetunion ermöglichte es dem Katholizismus sich als eine Religion in den osteuropäischen Ländern zu behaupten, nachdem er unter dem kommunistischen Regime unterdrückt worden war. Die meisten dieser Länder sind jetzt Mitglieder der Europäischen Union. Nun hat Benedikt die Aufgabe übernommen, ganz Europa dem Katholizismus untertänig zu machen.
Für Benedikt ist dieses Ziel oberstes Gebot. Europa war das historische Revier der Römisch Katholischen Kirche.
Eine europäische Macht, in der Regel Deutschland, ist während der Geschichte Europas und des Nahen Ostens immer dann vorgetreten, wenn Moslems und Katholiken zusammengeprallt sind, um den Vatikan und den katholischen Glauben vor der Zerstörung zu schützen. Derzeit sehen wir den Beginn eines Zusammenstoßes zwischen Islam und Katholizismus und wenn die Vergangenheit unser Leitfaden ist, haben die Feuerwerke noch nicht einmal begonnen. Benedikt kann die moslemische Bedrohung erkennen und drängt darauf, das säkulare Westeuropa zu seinen „heiligen“ Wurzeln zurückzubringen und sich mit den historischen Beschützern des Vatikans wieder zu vereinigen.
In seinem neuen Buch bringt Benedikt sein Argument für die katholische Eroberung Europas vor. Er folgert, dass ein säkulares Europa, welches von Toleranz und Anerkennung anderer Religionen und Kulturen beherrscht ist, europäische Werte zerstört. Kurzum, die europäische Toleranz tötet das, was es bedeutet, europäisch zu sein.
Benedikt behauptet, dass der römische Katholizismus Europa seine Werte gab – absolute Werte. Das Buch erklärt, dass Europa „paralysiert ist, weil es nicht glaubt, dass es gute Gründe gibt zu sagen, es ist besser als der Islam. Und es ist paralysiert, weil es glaubt, dass, wenn es solche Gründe tatsächlich gibt, dass würde der Westen gegen den Islam kämpfen müssen.“ Benedikt führt an, dass der römische Katholizismus das Gegenmittel ist; die Ablehnung von Europas katholischen Wurzeln und die Anerkennung der relativistischen Säkularität und der Multikultur hat es hilflos gemacht. Das Überleben Europas hängt davon ab, dass es den Unterschied begreift zwischen einer Säkularität, die Kompromisse schließt bis zu dem Punkt von Europas Zerstörung und Einem, der seine Wurzeln in den römisch katholischen Werten anerkennt.
Das Problem ist, dass Europa, insbesondere Frankreich, stolz ist auf seine Säkularität seit der „Aufgeklärtheit“ des 18. Jahrhunderts.
Die Multikultur ist mehr ein Phänomen der Neuzeit. In zunehmendem Maße seit der großen Verlagerung von Flüchtlingen, die es nach dem zweiten Weltkrieg gab, hat sich teilweise eine große Zuwanderung bestätigt und zwar in den meisten Fällen aufgrund des Bedarfs für Arbeitskräfte – seit Europas Geburtsraten, verbunden mit dem leichten Zugang zur Abtreibung, die wirtschaftliche Erfordernis für die Unterstützung einer älteren Bevölkerung nicht erfüllt haben. Millionen von Moslems sind in den letzten 50 Jahren nach Europa ausgewandert, motiviert von einem Verlangen nach Freiheit von gesellschaftlichem Druck und ökonomischer Unterdrückung, die ihnen von mittelalterlichen Regimes in ihren Heimatländern aufgedrängt worden waren. Im Unterschied zu den Flüchtlingsbewegungen nach dem Krieg haben diese islamischen Immigranten nicht dazu tendiert, die Traditionen ihrer neuen Heimatländer anzunehmen.
Benedikt sieht darin eine Bedrohung. In einer Rede an das diplomatische Korps sagte er, dass der „Vormarsch des Islams“ wieder einmal eine Bedrohung für das europäische Konzept ist. „Benedikt sagte, dass ‚die Aufmerksamkeit mit Recht auf die Gefahr eines Kulturenkonflikts gelenkt wurde. … Die Gründe sind vielfältig und komplex und haben nicht zuletzt mit der politischen Ideologie in Kombination mit abweichenden religiösen Ideen zu tun’“ (ibid.).
Bis jetzt hat Westeuropa offenkundig nicht auf Johannes Pauls oder Benedikts Aufruf zur Wiederentdeckung seiner Wurzeln reagiert. Die Bemühungen des Vatikans, eine Bezugnahme zu römisch katholischen Werten in die Präambel der Europäischen Verfassung aufzunehmen, scheinen vorläufig gescheitert zu sein. Einem italienischen Diplomaten wurde sogar ein Schlüsselposten in der Europäischen Union verwehrt, weil er als zu katholisch galt. Wie auch immer, diese Unnachgiebigkeit wird nicht andauern. Europa und der Vatikan haben eine historische Beziehung, die gegenwärtige Auffassungen Lügen straft. Die Aufforderung eines von Silvio Berlusconis Kabinettministers, der Papst möge einen Kreuzzug nach dem Muster des 16. Jahrhunderts gegen die Moslems leiten, erbringt den Nachweis für diese Tatsache.
Während der radikale, vom Iran geleitete Islam, Europa weiterhin seine extremistische Politik aufdrängen wird, können sie erwarten, dass mehrere europäische Politiker ihre wahre Farbe bekennen und sich um Weisung an Europas geistigen Führer, Papst Benedikt XVI., wenden werden.
Die Bibel weist darauf hin, dass die katholische Kirche die europäische Säkularität besiegen und wieder einmal die geistige Führung des Kontinents werden wird. Achten Sie darauf, wie Benedikt seine Beziehungen mit Europa stärken wird – und achten Sie besonders auf einen der katholischen Kirche nahe stehenden Europäer, der hervortreten und Europa in politischer Hinsicht zur Weltherrschaft führen wird. ▪