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Bereuen die Ostdeutschen den Fall der Berliner Mauer?
Der Fall der Berliner Mauer ist nun 29 Jahre her. Nach mehr als zwanzig Jahren ging die Teilung zwischen Westdeutschland und dem sowjetisch besetzten Ostdeutschland am 29. November 1989 zu Ende. Dieses Ereignis wurde vom Westen als ein Sieg der Freiheit und Demokratie angesehen.
Interessanterweise wird dieses Ereignis von vielen Ostdeutschen jedoch nicht als vollkommen positiv angesehen. Eine im November veröffentlichte Studie der Universität Leipzig zeigt, dass erstaunliche vierzig Prozent der Ostdeutschen glauben, dass ein Diktator unter gewissen Umständen angemessen wäre.
Das ist eine besorgniserregend hohe Zahl. Ostdeutschland befand sich seit dem Ende des zweiten Weltkriegs bis zum Fall der Berliner Mauer unter der Kontrolle der früheren Sowjetunion. Sollten nicht die Ostdeutschen, mehr als andere eine diktatorische Herrschaft verschmähen? Sollte ihre Geschichte unter der sowjetischen Zwangsherrschaft nicht ein Grund dafür sein, dass sie Diktatoren hassen?
Wie fühlen sich die Ostdeutschen wirklich im Hinblick auf ihre Geschichte hinter der Mauer und ihrer Wiedervereinigung mit Westdeutschland? Die Antwort könnte Sie überraschen.
Der Autor Christopher Hilton interviewte eine Reihe von Ostdeutschen für sein 2008 erschienenes Buch Nach der Berliner Mauer: Zwei Deutschlands werden wieder vereinigt. Die Mehrheit der Interviewten war der Ansicht, die Dinge in Ostdeutschland seien vorher gar nicht so schlecht gewesen. Tatsächlich hatten viele von ihnen eher das Gefühl, dass manches unter der sowjetischen Herrschaft sogar besser war als heute in der deutschen Bundesrepublik.
Hilton fragte den früheren ostdeutschen Polizeibeamten Frank Thomas: Wenn Sie einen Zauberstab hätten und sie könnten sich in die Zeit vor dem Mauerfall in Berlin zurückversetzen – was würden Sie mit diesem Zauberstab tun?
„Das ist schwer zu beantworten“, sagte Thomas. Die Sozialstruktur, die wir hatten – die Betreuung der Kinder und so weiter – waren wundervoll. Wir hatten praktisch keine Arbeitslosen. Ärzte waren gratis. Der soziale Hintergrund für junge Leute war besser – wir hatten Jugendclubs – all das gibt es nun nicht mehr.“
Manch andere der Interviewten hatten ähnliche Ansichten. Sie sagten, dass sie bestimmte Aspekte ihres Lebens vermissten, die es in Ostdeutschland vor dem Mauerfall gab.
„Einbrüche nahmen zu“, sagte Thomas. „Und es war ganz neu, dass wir nun mit Drogen zu tun hatten… Vorher gab es in Ostdeutschland keine Drogen.“ Die Polizei in Ostdeutschland wurde nach dem Mauerfall vom Westen übernommen. Ein anderer ostdeutscher Polizeibeamter, der mit dem Pseudonym Raymond bezeichnet wurde, meinte, dass die Verwaltung nach der Wiedervereinigung bürokratischer geworden sei, wodurch es den Ostdeutschen schwerer schien, sich im Leben zurechtzufinden.
Viele Ostdeutsche waren durch die Tatsache frustriert, dass nach dem Beginn der Wiedervereinigung der Westen im Wesentlichen alles übernahm. Sie hatten für die Wiedervereinigung auf ein größeres Streben nach Zusammenarbeit gehofft. Viele Ostdeutsche hatten das Gefühl, dass ihre Meinung und ihre Wünsche nicht wirklich berücksichtigt wurden. Man hatte einfach angenommen, sie würden so sein wollen wie der Westen.
Diese Frustrationen wurden vor allem im finanziellen Sektor spürbar. Prof. Norbert Walter, der bis Ende 2009 Chefökonom der Deutsche Bank Gruppe war, sagte, dass 15 Millionen Ostdeutsche ein kompliziertes bürokratisches System akzeptieren mussten, mit dem sie nicht vertraut waren und wofür sie auch nicht die notwendigen Berater hatten. Sie wurden urplötzlich in den Kapitalismus entlassen, an den sie nicht gewöhnt waren. Die Ostdeutschen brauchten jetzt Steuerberater, Anwälte und Finanzberater, die ihnen beibrachten, wie sie sich in dieser neuen Welt der Finanzen bewegen mussten, aber sie hatten nur begrenzten Zugang zu diesen Hilfen.
Der Fall der Mauer gab ihnen die Chance, immer mehr Güter zu kaufen und auch die Möglichkeit, Kredite aufzunehmen, um das zu verwirklichen. Kredite waren in Ostdeutschland vor dem Mauerfall unüblich gewesen, deshalb waren viele mit ihrem richtigen Gebrauch nicht vertraut. Hilton interviewte eine frühere Geschichtslehrerin, die nach der Wende ihren Job verlor. Jetzt arbeitet sie für eine Organisation, die Arbeitslosen hilft. Sie sagte zu Hilton, dass es früher in Ostdeutschland fast unmöglich war, Schulden zu machen. Man konnte Kredite nicht so einfach aufnehmen oder sie wurden nicht oft bewilligt. Nachdem die Mauer gefallen war, gab es einfach zu viel davon, sagte sie. Die Leute waren nicht in der Lage zu entscheiden, was sie wirklich brauchten. Die Folge war, dass viele Leute hart mit dem neuen Finanzsystem zu kämpfen hatten und hohe Schulden anhäuften.
Nach der Wiedervereinigung verloren viele Ostdeutsche ihre Arbeit, ihre Identität und ihre Geschichte. Das Schulsystem, besonders das Schulfach Geschichte, wurde vollständig vom Westen übernommen. Dies frustrierte wiederum viele Ostdeutsche. Dr. Falk Pingle vom Georg Eckert Institut für die Untersuchung internationaler Textbücher sagte: „Die Verlage brachten schnell neue Schulbücher heraus, aber es waren nur neue Auflagen von Büchern, die im Westen schon in den 1980er Jahren geschrieben wurden und denen nur Kapitel über die Wiedervereinigung hinzugefügt worden waren. Sie gaben überhaupt nicht die Vorstellungen wieder, die die Ostdeutschen von ihrer eigenen Geschichte hatten. Die repressive Natur des kommunistischen Regimes wurde besonders betont. Die Wiedervereinigung wurde als etwas Positives dargestellt, ohne die zerschlagenen Hoffnungen und Träume des Ostens auch nur zu erwähnen.“
Viele Ostdeutsche hatten das Gefühl, ihr Leben sei auf den Kopf gestellt worden. Alles was sie kannten, hatte sich dramatisch verändert – über Nacht. Manche von ihnen hatten das Gefühl, als seien die Bemühungen der Wiedervereinigung etwas unfair verteilt gewesen. Hilton zufolge meinen viele Ostdeutsche, dass „viele Aspekte, die von der Vereinigung betroffen waren, wie eine Abrechnung erschienen, als alle ihre größeren Institutionen vom Westen übernommen wurden.“
Da ihr Leben nun komplizierter, unsicherer und bürokratischer geworden ist als jemals zuvor, sehnen viele Ostdeutsche heute wieder die Stabilität der Vergangenheit herbei. Auch wenn sie vielleicht nicht vollständig zu den Zuständen zurückkehren wollen, die vor dem Mauerfall herrschten, so sind doch viele von ihnen nicht gerade begeistert von der Demokratie des Westens. Man darf nicht vergessen, dass etwa 40 Prozent der Ostdeutschen sagten, sie seien damit einverstanden oder teilweise dafür, einen Diktator zu akzeptieren, um ihre Stabilität zurückzugewinnen. Das ist bedeutsam. Wenn mehr als ein Drittel der Bevölkerung glaubt, ein Diktator sei unter gewissen Umständen akzeptabel, wird es einem starken, diktatorischen Anführer leichter fallen, in Krisenzeiten die Macht zu übernehmen.
Eine ehemalige ostdeutsche Schullehrerin sagte Hilton: „Vor kurzem gingen wir mit den Schülern ins Kino und sahen einen Film über einen amerikanischen Lehrer, der in der Schule faschistische Methoden anwendete. Die Schüler denken, dass sei gut und normal – eine Art Experiment, das funktioniert. Könnte das wieder passieren – so wie im Dritten Reich? Vor zwanzig Jahren hätte ich gesagt: Nein“, sagte sie. „Aber jetzt glaube ich, dass das durchaus möglich ist“ (Hervorhebung hinzugefügt).
Diese Kommentare passen perfekt zur Prophetie der Bibel. Die Geschichte zeigt, dass die Deutschen häufig gewillt sind, sich hinter einen mächtigen Anführer zu stellen. Daniel 8 prophezeit, dass so ein starker Mann in unmittelbarer Zukunft auf der Bühne erscheinen wird. Die Verse 23-25 beschreiben ihn als einen König „mit hartem Angesicht und erfahren im Betrügen. Und seine Macht ist gewaltig, doch nicht aus eigener Kraft, und in unglaublichem Ausmaß wird er Vernichtung bringen, und er wird Erfolg haben, wenn er etwas unternimmt, und Gewaltige und ein Volk von Heiligen wird er vernichten. Und dank seines Verstands und mit hinterlistiger Hand wird er Erfolg haben, und in seinem Herzen wird er groß tun, und während Sorglosigkeit herrscht, wird er viele vernichten…“ [Zürcher Bibel].
Daniel 11, 21 erklärt, dass dieser Mann „nicht auf ehrenhafte Weise an sein Amt kommt – er wird nicht in sein Amt gewählt“, schrieb der Chefredakteur der Posaune Gerald Flurry im November 2002. „Er übernimmt das Amt auf unehrenhafte Weise! Er wird hinter den Kulissen agieren und durch Ränke an die Macht kommen – nicht durch Wahlen!“
Dieser grimmige König wird starke Führungsqualitäten zeigen, wonach sich viele Deutsche sehnen. In Zeiten politischer Unsicherheit und bürokratischem Unsinn rufen viele Deutsche nach einer starken Hand, die die Zügel der Regierung übernimmt; sie verlangen nach einem starken Mann, der energisch die Angelegenheiten in Angriff nimmt, die den Deutschen Sorgen machen.
Die November-Dezembernummer 1954 des Plain Truth erklärte:
Deutschland wird unvermeidlich Anführer eines vereinigten Europas werden. Es wird etwas spirituelle, verbindende Kraft nötig sein, um Vertrauen zu wecken und die die Ängste zu überwinden – und diese spirituelle, verbindende Kraft muss aus dem Innern Europas kommen! Ganz Europa ist bereit dafür – es wartet nur auf einen vertrauenerweckenden Anführer … Und dieser Mann ist bereits irgendwo.
Im März 1950 schrieb Herbert W. Armstrong, dass Deutschland einen „neuen, obersten Anführer braucht – einen Nachfolger Adolf Hitlers, um sich zu vereinigen; einen Anführer, der sich auflehnt, sich durchsetzt und das Kommando übernimmt.“ Er wiederholte diese Warnung sein ganzes Leben lang.
Herr Flurry hat weiter Herrn Armstrongs Warnung vor diesem kommenden Anführer verkündet. Er schrieb in der Dezembernummer 1991 der Posaune: „Wenn es zu einer wirklichen Krise kommt, werden die Deutschen nicht nach einem neuen Führer verlangen? Ihre Bibel sagt, dass genau das passieren wird! Und diese Krise wird wahrscheinlich durch einen wirtschaftlichen Zusammenbruch in den USA ausgelöst werden.“
Herr Flurry hat auch erklärt, dass es sich nicht um einen demokratischen Anführer handeln wird. Er schreibt in Ein starker deutscher Anführer steht unmittelbar bevor:
Dieser Herrscher wird bald kommen und kann wortwörtlich als ein König bezeichnet werden. Auch wenn er kein König ist, wird er in der Bibel doch so genannt. Wenn die Bibel von einem König spricht, heißt das in den meisten Fällen, dass es sich nicht um eine demokratische Regierung handelt. Und auch wenn er vielleicht nicht diesen Titel trägt, wird er wie ein König herrschen. Diese Vision im Buch Daniel zeigt, dass das europäische Imperium bald wesentlich autoritärer werden wird.
Viele Deutsche wollen so einen König – und sie werden einen bekommen. Der gespaltene Zustand der deutschen Politik in diesem Augenblick bietet die perfekte Gelegenheit für den Aufstieg so eines Anführers.
Dieser Anführer wird große Zerstörung über die Welt bringen. Aber abgesehen von dieser weltweiten Katastrophe beinhaltet diese Prophezeiung auch große Hoffnung. Daniel 8, 25 sagt, dass dieser starke deutsche Anführer „sich auflehnen wird gegen den Fürst aller Fürsten; aber er wird zerbrochen werden ohne Zutun von Menschenhand.“ Diese ganze Prophezeiung führt zum größten Ereignis der Geschichte des Universums – zur Rückkehr Jesu Christi.
Um mehr über dieses Thema zu erfahren, lesen Sie Herrn Flurrys kostenlose Broschüre Ein deutscher Anführer steht unmittelbar bevor. Diese Broschüre erklärt ausführlich die Prophezeiungen über diesen grimmigen König und zeigt Ihnen die ehrfurchterregende Hoffnung gleich nach der Katastrophe, die uns bevorsteht. ▪