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Beunruhigende Geschichte: IG Farben
Heute ist Wintershall eines der führenden Unternehmen, die Deutschland näher an Russland heranführen und die Nord Stream 2-Pipeline unterstützen.
Es ist noch nicht lange her, dass die Muttergesellschaft der Wintershall, die basf, Teil des Mischkonzerns IG Farben war. Und die IG Farben, so das Handelsblatt, war „das Unternehmen, das Hitlers Weltkrieg ermöglichte“.
„Die IG Farben spielte eine so wichtige Rolle in Hitlers Kriegsmaschinerie und im Holocaust, dass sie auch als ‚Chemiker des Teufels‘ bezeichnet wurde“, schrieb die New York Times 1999. „Das Unternehmen stellte unter anderem auch Zyklon B her, das Gaskammergift, und beutete in seinen Fabriken mehr als 35 000 Zwangsarbeiter aus, viele von Auschwitz. Das Unternehmen baute sogar ein eigenes Konzentrationslager, um die Effizienz zu steigern.“
Führungskräfte der IG Farben spielten zusammen mit denen von Krupp eine Schlüsselrolle bei der Überzeugung deutscher Unternehmen, den Nazis 1933 zu helfen. Der US-amerikanische General Telford Taylor sagte, dass die Direktoren der IG Farben „die Hauptverantwortung dafür trugen, dass die Menschheit den schrecklichsten und katastrophalsten Krieg in der Geschichte der Menschheit erlebt hat.“
Nachdem die Alliierten Deutschland im schlimmsten Krieg der Menschheitsgeschichte besiegt hatten, teilten sie die IG Farben in vier separate Unternehmen auf: Bayer, basf, Hoechst und Cassella. „Deutschland wird noch immer von vielen Gespenstern aus den dunklen Jahren der Nazi-Herrschaft heimgesucht“, schrieb die New York Times, „aber nur wenige sind so beständig oder so seltsam wie das Gespenst der IG Farben.“
Heute sind die Nachfolgeunternehmen der IG Farben weitaus mächtiger, als die IG Farben es jemals war.