Bundesnachrichtendienst setzt angeblich umstrittene israelische Cyberwaffe ein
Das BKA ist bereits Kunde des umstrittenen israelischen Anbieters NSO Group, der die Spionagesoftware Pegasus vertreibt. Es könnte nicht die einzige Bundesbehörde sein, die den Trojaner benutzt.
Mit der in Israel hergestellten Spähsoftware Pegasus können Mobiltelefone im großen Stil gehackt werden. Sämtliche Handykommunikation einer Zielperson, egal ob verschlüsselt oder nicht, kann abgehört und mitgelesen werden. Die Cyberwaffe gilt als umstritten, unter anderem das Bundeskriminalamt setzt sie ein. Doch nach Informationen von »Zeit«, »SZ«, WDR und NDR nutzen deutsche Sicherheitsbehörden die Spionagesoftware offenbar umfangreicher als bislang bekannt.
Demnach setzt auch der Bundesnachrichtendienst (BND) Pegasus ein, um damit im Ausland zu spionieren. Das Kanzleramt ist dem Vernehmen nach eingeweiht und hat den Einsatz gebilligt. Mitte September war bekannt geworden, dass das Bundeskriminalamt (BKA) Pegasus erworben hat und damit seit Anfang dieses Jahres Handys von Verdächtigen ausforscht. Mit dem BND wird nun eine zweite Behörde in Deutschland als Nutzerin bekannt.
Die Spähsoftware ist in Verruf geraten, seit nachgewiesen ist, dass damit nicht nur Kriminelle, sondern in großem Stil auch Unschuldige verfolgt werden.