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Das Geheimnis Der Engel Und Bösen Geister (Fünfter Teil)
Fortgesetzt von Das Geheimnis Der Engel Und Bösen Geister (Vierter Teil)
Eine überraschende Wahrheit
Nun eine weitere Überraschung für die meisten Leser. Ein Stück fehlende Erkenntnisdimension, in der Bibel offenbart, aber unerkannt von Religionen, Wissenschaft, höherem Bildungswesen.
Vom zweiten Vers an beschreibt 1. Mose 1 nicht mehr die Urschöpfung der Erde, sondern die äußerliche Erneuerung der Erde, nachdem sie als eine Folge der Sünde der Engel wüst und leer geworden war.
Was vom zweiten Vers an in 1. Mose 1, in der Schöpfungsgeschichte, geschildert ist, hat sich laut Bibel vor rund 6000 Jahren zugetragen. Die Urschöpfung der Erde, beschrieben in Vers 1, kann dagegen Jahrmillionen, Jahrmilliarden zurückliegen!
Wie lange es gedauert haben mag, bis alle Engel der Erde in Rebellion verfielen, darauf gehe ich später ein.
Jedenfalls war die Erde wüst und leer geworden. Gott hat sie ursprünglich nicht so erschaffen. Gott ist kein Gott der Unordnung (1. Korinther 14, 33). Das hebräische Wort – tohu – taucht zum Beispiel noch einmal in Jesaja 45, 18 auf: „Denn so spricht der Herr, der den Himmel geschaffen hat – er ist Gott; der die Erde bereitet und gemacht hat – er hat sie gegründet; er hat sie nicht geschaffen, dass sie leer [tohu] sein soll, sondern sie bereitet, dass man auf ihr wohnen solle …“
Weiter nun in 1. Mose 1 von Vers 2 an: Die Erde war wüst und leer geworden, „und es war finster auf der Tiefe [über dem Ozean, der Wasserfläche, die die Erde bedeckte]; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser. Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis …“ (Vers 2-4).
Urheber der Finsternis ist Satan. Die Rebellion der Engel hatte die Finsternis verursacht. Gott ist Urheber von Licht und Wahrheit. Licht erhellt und betont Schönheit, und es legt auch Böses bloß. Finsternis verhüllt beides.
Die nachfolgenden Verse im ersten Bibelkapitel schildern die Erneuerung der Erde, das Entstehen schöner Wiesen, Bäume, Büsche, Blumen, Vegetation – dann die Erschaffung von Fischen, von Vögeln, von anderen Tieren, schließlich des Menschen.
Der grosse Luzifer
Ehe wir jedoch zum Menschen kommen, müssen wir noch die prähistorische Zeit näher betrachten.
Wie kam es denn zur Sünde der Engel? Wie hat sie angefangen?
Denken wir daran: Was Gott erschafft, das erhält und verschönert er durch seine Herrschaftsordnung. Was er erschafft, ist zweckbestimmt erschaffen. Zweck der Erde war es ursprünglich, von Engeln bewohnt und erschlossen zu werden.
Als Gott die Engel – offenbar ein Drittel aller Engel (Offenbarung 12, 4) – auf die neu geschaffene, perfekte, schöne und herrliche Erde setzte, unterstellte er sie einem Sachwalter seiner Regierung, einem Erzengel – dem großen Cherub Luzifer. Im gleichen Rang mit ihm standen nur noch zwei weitere Engel: Michael und Gabriel.
Soweit es uns offenbart ist, stellen diese den absoluten Gipfelpunkt dessen dar, was Gott an Geistwesen erschaffen kann. Luzifer war von unvorstellbarer majestätischer Schönheit, leuchtend, blendend, von höchster Erkenntnis, Weisheit und Macht – vollkommen, wie Gott ihn schuf! (Hesekiel 28, 15.) Aber, wir erinnern uns, es gibt etwas, das Gott nicht durch ein „Es werde“ entstehen lassen kann, und das ist vollkommener, gerechter Charakter. Daher gab Gott zwangsläufig Luzifer Entscheidungs- und Handlungsfreiheit, unabdingbar zur individuellen Persönlichkeits- und Charakterentwicklung.
An diesem Punkt muss eine weitere, allgemein fast unbekannte Wahrheit erklärt werden. Allem Schaffen Gottes liegt ein Prinzip der Dualität, der Zweiheit zugrunde. Ich habe es einmal mit dem Backen einer Torte verglichen. Wenn die Torte aus der Backröhre kommt, ist sie fertig gebacken, aber es fehlt dennoch etwas: der ‚Tortenguss‘ das Tüpfelchen auf dem i. Ein solches Zweiheitsprinzip lag auch zugrunde, als Gott die Erde und die anderen Planeten schuf.
Was geschaffen war, das war – im Rahmen der Schöpfungsphase – zwar vollkommen, aber gleichwohl noch nicht ganz „fertig“, noch keine abgeschlossene Schöpfung. Gott wollte, dass die Engel selbst noch Hand an die Erde legten. Er wollte, dass sie die Erde bearbeiteten, bebauten, verschönerten, vollendeten – ihr das „i-Tüpfelchen“ aufsetzten.
Auch der Erschaffung der Engel hatte schon das Zweiheitsprinzip zugrunde gelegen. Vollkommener, gerechter Charakter kann nicht automatisch und augenblicklich geschaffen werden. An seiner Entwicklung mussten die Engel selbst mitwirken, und ihre Erschaffung war erst dann wirklich abgeschlossen, wenn der Charakter vollkommen geworden war.
Luzifer, der spätere Satan
Ich möchte, dass Sie einen wirklichen Begriff bekommen von der Großartigkeit dieses höchsten unter den von Gott geschaffenen Wesen. Zwei verschiedene Bibelstellen erzählen uns von seinem ursprünglich geschaffenen Zustand.
Zunächst Jesaja 14. (Dieses berühmte Kapitel setzt ein in der jetzt kurz vor uns liegenden Zeit, wenn der ewige Gott ins Weltgeschehen eingegriffen haben wird. Das Volk Israel – nicht unbedingt oder ausschließlich die Israelis oder Juda – wird in Gefangenschaft sein, und Gott wird einschreiten und Israel zurückführen ins ursprüngliche gelobte Land.) „Und zu der Zeit, wenn dir der Herr Ruhe geben wird von deinem Jammer und Leid und von dem harten Dienst, in dem du gewesen bist, wirst du dies Lied anheben gegen den König von Babel und sagen: Wie ist’s mit dem Treiber (Bedrücker) so gar aus, und das Toben hat ein Ende! Der Herr hat den Stock der Gottlosen zerbrochen, die Rute der Herrscher. Der schlug die Völker im Grimm … und verfolgte ohne Erbarmen“ (Vers 3-6).
Hier ist nicht die Rede vom altbabylonischen König Nebukadnezar. Nein, diese Zeit liegt noch vor uns – kurz vor uns. Die Rede ist von einem modernen Nachfolger Nebukadnezars. Von einem, der herrschen wird über das bald kommende, wiederauferstandene „Heilige Römische Reich“ – eine Art „Vereinigte Staaten von Europa“ – einen Zehnstaatenbund, der aus der heutigen Europäischen Gemeinschaft entstehen oder ihre Nachfolge antreten wird (Offenbarung 17). Großbritannien wird diesem bald kommenden Bund nicht mehr angehören.
Dieses vereinte Europa wird Israel besiegen – wenn man weiß, was heute unter Israel zu verstehen ist, und ich meine nicht Juda, die heutigen „Israelis“. Hier ist noch eine Reihe weiterer Prophezeiungen im Spiel, auf die wir hier aus Platzgründen nicht eingehen können. (Diese Zusammenhänge werden in unserem kostenlosen Buch Die USA und Großbritannien in der Prophezeiung erläutert.)
Jedenfalls: Dieser „König von Babylon“ wird zur Zeit dieser Prophezeiung vom lebendigen Christus besiegt sein, der in Macht und Herrlichkeit kommt und eingreift. Weiter:
„Nun hat Ruhe und Frieden alle Welt und jubelt fröhlich. Auch freuen sich die Zypressen … und die Zedern auf dem Libanon und sagen: Seit du daliegst, kommt niemand herauf, der uns abhaut“ (Vers 7-8).
(Eine kleine Information am Rande: Die aus der Bibel berühmten Libanonzedern sind heute fast alle abgeholzt. Es gibt nur noch ein kleines Wäldchen von ihnen, hoch in den Bergen. Ich habe es gesehen und fotografiert. Das vielleicht schönste Exemplar einer Libanonzeder, das es noch auf der Welt gibt, steht auf unserem früheren College-Campus in England. Wir haben den Baum hochgeschätzt. Interessant zu sehen, wie diese Prophezeiung, niedergeschrieben rund 500 Jahre vor Christus, das starke Abholzen dieser edlen Bäume voraussagt.)
Diese Stelle aus Jesaja 14 spricht vom Untergang des kommenden menschlichen Königs durch das Eingreifen des verherrlichten allmächtigen Christus. Dieser König wird als Satans politisches Hauptwerkzeug und militärischer Zerstörung bezeichnet, der in den Jahren, die nun bald kommen, von Satan total verführt werden wird.
Fortgesetzt in Das Geheimnis Der Engel Und Bösen Geister (Sechster Teil)