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Das Geheimnis Der Engel Und Bösen Geister (Siebter Teil)
Fortgesetzt von Das Geheimnis Der Engel Und Bösen Geister (Sechster Teil)
DWas trieb die Engel zur Sünde?
Was brachte die auf der Erde weilenden Engel dazu, zu sündigen, der Gesetzlosigkeit zu verfallen? Gewiss haben nicht die einfachen Engel ihren hohen Anführer zum Verrat angestiftet. Nein, umgekehrt: In ihm wurde „Missetat gefunden“. Wieviel Zeit verging bis dahin? Das wissen wir nicht. Gott offenbart das nicht. Es kann ein Jahr oder weniger, es kann Millionen und Abermillionen Jahre gedauert haben.
Und dann, nachdem Luzifer den Entschluss zur Rebellion gefasst hatte und den Versuch unternahm, in Gottes Himmel einzudringen, um das Universum zu übernehmen, wird nicht offenbart, wie lange es gedauert hat, bis er all seine Mitverschworenen auf seine Seite ziehen konnte.
Welche Methode er benutzte, weiß ich genau. Er benutzt sie auch heute noch, um Menschen zur Untreue zu verführen, zur Auflehnung, zum egoistischen Widerstand gegen Gottes Herrschaftsordnung. Erst flößt er ein oder zwei Menschen Neid ein, Eifersucht, Groll über vermeintliche Ungerechtigkeit – dann verführt er sie zur Untreue. Wie ein fauler Apfel in einem Apfelkorb stecken dann diese ein, zwei Abtrünnigen die andern an, wecken Selbstmitleid, Treulosigkeit, Rebellion in ihnen. Eine Kettenreaktion. So geht Satan vor.
Wenn man die „faulen Äpfel“ in Gottes Regierung heute nicht früh genug aussonderte, würden sie die ganze Herrschaftsordnung zerstören. Einmal aus dem Korb entfernt, können sie denen, die im Korb sind, nicht mehr schaden.
Aber überlegen Sie nur, wieviel Zeit es dem missgünstigen und verbitterten Satan gekostet haben muss, Millionen heiliger Engel zu Untreue, Auflehnung, schließlich offener und bösartiger Rebellion zu treiben. Es kann Hunderte, Tausende, Millionen von Jahren gedauert haben.
All das hat sich vor der Erschaffung des Menschen, aber nach der in Vers 1 von 1. Mose 1 beschriebenen Urschöpfung der Erde abgespielt. Vers 2 beschreibt bereits die Folgen der Sünde der Engel. Zwischen Vers 1 und Vers 2 können also Jahrmillionen liegen.
Die Urschöpfung der Erde kann mithin Millionen Jahre her sein. Doch weiter in Hesekiel 28: „Durch deinen großen Handel wurdest du voll Frevels und hast dich versündigt. Da verstieß ich dich vom Berge Gottes und tilgte dich, du schirmender Cherub, hinweg aus der Mitte der feurigen Steine. Weil sich dein Herz erhob, dass du so schön warst, und du deine Weisheit verdorben hast in all deinem Glanz, darum habe ich dich zu Boden gestürzt …“ (Vers 16-17). Hier kehrt der Textsinn wieder zu dem menschlichen politisch-religiösen Führer zurück, der bald auftauchen wird – dessen Vorläufer der Fürst des alten Tyrus war.
Ich habe Ihnen in diesem Kapitel gezeigt, dass durch die Sünde Luzifers (der jetzt der Teufel ist) und der „Engel, die gesündigt haben“ (jetzt Dämonen) physische Zerstörung, Ungestalt und Finsternis über die Erde kam und dass Gott in sechs Tagen das Angesicht der Erde erneuerte
(1. Mose 1, 2-25).
Wozu die Erschaffung des Menschen?
Aber wozu hat Gott auf Erden den Menschen geschaffen (1. Mose 1, 26)?
Betrachten wir die Situation aus Gottes Warte. Gott hat uns einen Verstand gegeben, der Gottes Verstand ähnelt, wenn auch auf niedrigerer Ebene. Gott hat uns nach seinem Bilde geschaffen, nach seiner Form und Gestalt, wenn auch aus Materie, nicht aus Geist. Doch er sagt: „Ein jeglicher sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war …“ (Philipper 2, 5). Wir können bis zu einem gewissen Grad denken, wie Gott denkt. Wie muss sich Gott die Lage dargestellt haben, als er daranging, die Erde zu erneuern – nach dem ungeheuren Debakel mit den Engeln?
Eine wunderbare, vollkommene Erde hatte er geschaffen und mit heiligen Engeln bevölkert – wahrscheinlich Millionen. Über sie hatte er auf den Erdenthron einen König gesetzt, den Erzengel – den Cherub Luzifer. Luzifer war das krönende Meisterstück der göttlichen Schöpfung als einzeln geschaffenes Geistwesen, das Allervollkommenste an Schönheit, Macht, Verstand, Erkenntnis, Intellekt, Weisheit, was Gottes Allmacht hervorzubringen imstande war. Etwas Höheres oder Vollkommeneres kann Gott durch ein „Es werde“ nicht erschaffen.
Und dieses große Wesen, kenntnisreich, geschult und erfahren an Gottes Thron im Himmel in der Anwendung der göttlichen Herrschaftsordnung korrumpierte sich, lehnte sich dagegen auf und rebellierte, Gottes Ordnung weiter mitzutragen, ja ihr zu gehorchen. All seine Engel verführte er zur Rebellion.
Und denken Sie weiter: Offenbar war gleichzeitig mit der Erde das ganze Universum geschaffen worden. Weder Gottes Wort noch wissenschaftliche Indizien sprechen dafür, dass irgendeiner der fernen Planeten im All je bewohnt oder belebt gewesen ist. Jedoch: Gott tut nichts vergeblich. Stets steckt ein Sinn dahinter.
Wie es aussieht, sind alle Planeten im Universum derzeit „wüst und leer“ (tohu wa bohu), verfallen wie seinerzeit die Erde (1. Mose 1, 2). Doch solcher Verfallszustand, mondähnlich, entspricht nicht ihrem Ursprungszustand. Gott hat sie nicht so geschaffen, sondern dies ist ein Folgezustand, durch einen Verfallsprozess entstanden. Hätten die jetzt gefallenen Engel die Erde in ihrem schönen Ursprungszustand erhalten, sie erschlossen, Gottes Weisungen ausgeführt und sich seiner Ordnung unterworfen, so wäre ihnen das ungeheure Potential zugefallen, das ganze Universum zu bevölkern und dort im größten denkbaren Maßstab kreativ tätig zu sein. Als sie auf Erden Verrat übten, muss ihre Sünde gleichzeitig auch über alle anderen Planeten im Universum, die ihnen potentiell und bedingt unterworfen wurden, physische Verwüstung gebracht haben.
Die Erde soll Regierungssitz des Universums werden
Im siebten Kapitel dieses Buches wird dargelegt werden, dass Gott vorhat, die Erde schließlich zum Regierungssitz des Universums zu machen.
Ursprünglich, wir erinnern uns, sollte die Erde der Wohnsitz eines Drittels aller Engel sein. So schön und vollkommen war sie, dass die Engel beim Anblick der neugeschaffenen Erde vor Freude jauchzten (Hiob 38, 4-7). Die Erde sollte ihnen eine großartige Gelegenheit bieten: Sie sollten sie bearbeiten, bebauen, bewahren, ihre Schönheit mehren.
Wir sollten uns hierbei noch einmal die Natur der Urschöpfung vor Augen führen: Sie glich unfertigen Möbeln, wie sie in manchen Läden angeboten werden. Diese Möbel sind noch „roh“ – sie sind fabrikmäßig fertiggestellt bis auf die Lackierung, den letzten „Schliff“. Der Kunde kann die Endbearbeitung kostensparend selbst vornehmen, wenn er dazu in der Lage ist. Es handelt sich um vollwertige, qualitativ gute Möbel – nur der letzte „Schliff“ fehlt eben noch.
So ähnlich verhielt und verhält es sich mit Gottes Schöpfung. Sie ist vollkommen, aber im Sinne des letzten Schliffs noch unfertig, die „Endbearbeitung“ war den Engeln zugedacht. Die „unfertige“ Urschöpfung hatte Gott allein durchgeführt. Aber letzte Hand anlegen und teilhaben an der verschönernden Vollendung sollten dann ursprünglich die Engel, heute der Mensch!
Ob die Engel es wussten oder nicht: Dies war als Bewährungsprobe für sie gedacht. Auf der Erde sollte sich erweisen, ob sie sich Gottes Herrschaft unterordneten und ob sie dazu taugten, die Millionen anderen Planeten im Weltraum im Sinne der Endschöpfung fertigzustellen. Denn was in Gottes Wort offenbart ist, lässt erkennen, dass gleichzeitig mit der Erde auch das ganze physische Universum geschaffen wurde. Das fünfte Wort von 1. Mose 1, 1 muss „die Himmel“ (Mehrzahl) lauten. Gemeint ist das ganze All, nicht nur die Erdatmosphäre.
Radioaktive Elemente und das Gesetz der Radioaktivität beweisen, dass es eine Zeit gegeben hat, da noch keine Materie existierte. Gott ist Geist. Er besteht aus Geist. Gott war vor allem da – er ist Schöpfer von allem. Vor der Erde wurden Engel geschaffen. Was Gott offenbart, deutet stark darauf hin, dass es vor der Urschöpfung der Erde noch keinerlei Materie gab – dass der gesamte physische Kosmos gleichzeitig mit der Erde entstand.
Die Zweckbestimmung der Engel
Potential der Engel war also, das Universum zu übernehmen – die Milliarden materieller Planeten, die um die Fixsterne kreisen, zu erschließen und „fertigzustellen“. Viele dieser Sterne sind Sonnen. Unsere Erdensonne besitzt lediglich durchschnittliche Größe. Manche, die wir als kleinen Stern sehen, sind in Wirklichkeit viele Male größer als unsere Sonne. Unser Sonnensystem – bereits unvorstellbar riesig ist nur ein Teilchen unserer Galaxie, und es gibt viele Galaxien! Mit anderen Worten: Der physische Kosmos, den der allmächtige Gott geschaffen hat, ist so gigantisch, dass er alle Vorstellung sprengt! Wie großartig ist der große Gott!
Den Engeln hatte er zugedacht, dass sie teilhaben sollten an der Endschöpfung des grenzenlosen Universums!
(Vielleicht hat er ihnen dieses hohe Potential aber nicht voll offenbart, denn ein Drittel der Engel wollte es ihm ja gewaltsam entreißen, ohne sich zuerst zu qualifizieren.)
Dieser weitreichenden Bestimmung entsprechend, unterwarf Gott die Engel auf Erden seiner Regierungsmacht. Als Sachwalter dieser Herrschaft setzte er einen hohen Erzengel ein – den großen Cherub Luzifer.
Denken wir wieder daran, dass auch die heiligen Engel und Erzengel – auch der Cherub Luzifer – notwendigerweise mit der Fähigkeit ausgestattet waren, selbständig zu denken, Haltungen zu entwickeln, Entscheidungen zu treffen.
Wie schon erläutert, hatte Gott dem Erzengel Luzifer die denkbar besten Voraussetzungen mitgegeben. Er war der Inbegriff aller Weisheit, Schönheit und Perfektion, war ohne Tadel in seinem Tun vom Tage an, da er geschaffen wurde, bis Missetat – Rebellion, Gesetzlosigkeit – an ihm gefunden wurde (Hesekiel 28, 15).
Schulung und gründliche Erfahrung in der Administration der Herrschaftsordnung Gottes hatte er am Thron des grenzenlosen Universums erworben! Er war einer der beiden Cherubim gewesen, die den Thron Gottes, des Allerhöchsten, beschirmten (Hesekiel 28, 14; 2. Mose 25, 20).
Fortgesetzt in Das Geheimnis Der Engel Und Bösen Geiste (Achte Teil)