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Das Geheimnis der Kirche (Vierter Teil)
Fortgesetzt von Das Geheimnis der Kirche (Dritter Teil)
Ein qualvoller und erbärmlicher Tod
Draußen vor den Toren der Stadt, an einem Ort namens Schädelstätte (Golgatha), wurde Jesus ans Kreuz geschlagen. Man demütigte, bespie, verspottete und verhöhnte ihn.
Und mehr noch: Weil er in diesem Augenblick unsere Sünden trug, um unsere Strafe zu zahlen, war er auch von Gott, seinem Vater, verlassen. Als er hilflos am Kreuz hing, stieß ihm ein Soldat einen Speer in die Seite; er schrie vor Schmerz (Matthäus 27, 50) und verschied. Er starb, weil Sie und ich das Gesetz Gottes übertreten haben. Er brachte für Sie und mich das höchste aller Opfer.
Eine weitere hochwichtige Wahrheit: Die Auferstehung Jesu von den Toten war die Auferstehung eines Menschen; des einzigen, der die Auferstehung aller übrigen Menschen zur Unsterblichkeit ermöglichen konnte.
Nun eine andere bedeutende Prophezeiung. Jesaja 9, 5-6: „Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er’s stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des Herrn Zebaoth.“ Man beachte: die „Herrschaft“ wird auf seiner Schulter ruhen. Jesus wird König sein über die ganze Erde. Und sein Kommen diente unter anderem dazu, dieses Reich anzukündigen. Jesu Evangelium war nicht nur eine gute Nachricht – es war eine Verkündigung und Ankündigung des kommenden Gottesreiches. Welch eine Tragödie, dass das „traditionelle Christentum“ dies Evangelium mit seinem herrlichen und lebenswichtigen Inhalt leugnet und verloren hat und es durch ein eigenes Evangelium über die Person Christi ersetzt hat.
Jesus war als Mensch geboren, um König zu werden, am Ende einmal das Reich Gottes aufzurichten und die ganze Erde der Herrschaftsordnung Gottes zu unterwerfen! Die Ausübung dieser Herrschaft erfordert noch mehr Tätige als allein Jesus. Jeder Staatschef braucht einen großen Mitarbeiterstab, um durch ihn die verschiedenen Ressorts und Abteilungen zu leiten. Auch Christus muss eine wohlorganisierte Regierung haben, mit vielen geschulten, qualifizierten und ihm dienenden Mitherrschern. Er hat gesagt: Ich will meine Kirche bauen (Matthäus 16, 18). Der Kirche sollten aus der Welt Satans herausberufene Mitglieder zuwachsen; sie sollten für vielerlei Regierungsaufgaben in Christi Regierung ausgebildet werden und sie wahrnehmen, wenn er seine Herrschaft über alle Nationen antritt.
Jesus – geistlicher Erlöser
Auch als geistlicher Erlöser kam Jesus: um Gottes Volk zu gegebener Zeit von ihren Sünden zu retten und ihnen die Geburt in die Gottfamilie zu ermöglichen (Matthäus 1, 21).
Wir erinnern uns: Der den Heiligen Geist symbolisierende Baum des Lebens war der Menschheit nach der Sünde Adams, am Anbeginn der Welt, verwehrt worden. Was die Welt nicht begreift, ist, dass der Geist der Menschheit insgesamt versagt ist, bis der letzte Adam Satan tatsächlich entmachtet und auf Erden die Herrschaftsordnung Gottes aufrichtet.
Für die ganze Menschheit gilt: Zu Adams Zeit wurde verfügt, dass der Mensch einmal sterben muss – nach dem Tod aber kommt bei der Auferstehung das Gericht (Hebräer 9, 27).
Dem alten Volk Israel wurde der Heilige Geist nicht gegeben. Da Gott zu besonderen, für das Heil der Menschheit wichtigen Zwecken Propheten berief, war es in ihrem Fall notwendig, eine Ausnahme zu machen und sie mit dem Heiligen Geist zu stärken, damit sie ihre Aufgabe erfüllen konnten.
Da Gott nun später seine Kirche durch Jesus berief, ebenfalls zu speziellen Aufgaben, und zwar zur Vorbereitung seines Reiches und seiner Weltherrschaft, war es hier ebenfalls notwendig, eine Ausnahme zu machen und die Kirche mit dem Heiligen Geist zu stärken.
Gott hat die Propheten eindeutig nicht nur deshalb mit seinem Geist gestärkt, damit sie persönlich das Heil erlangten. Und auch die Heiligen beruft er nicht nur zu dem Zweck aus der Welt heraus, dass sie gerettet werden und in sein Reich eingehen. Sonst wäre Gott ja parteiisch: Die wenigen in der Kirche wären berufen, der übrigen Menschheit würde das Heil verweigert.
Wenn Gott den Wenigen in seiner Kirche die Rettung ermöglichen würde, nur um ihnen das Heil zu schenken, während er die restliche Welt bis zu einem späteren Zeitpunkt davon ausschloss, dann würde Gott die Person ansehen und die ganze Welt diskriminieren. Jesus hat klar gesagt, dass kein Mensch zu ihm kommen kann, es sei denn, dass Gott der Vater ihn ziehe (Johannes 6, 44). Die Masse der nominellen Christen glaubt genau das Gegenteil. Dieses falsche Christentum lehrt, dass Gott versuche, in der jetzigen Zeit jeden zu berufen und zu retten. Wäre dem so, dann hätte Satan einen durchschlagenden Sieg gegen Gott zu verbuchen, denn die überwältigende Mehrheit der Menschen weiß wenig oder nichts über Christus und die Heilserlangung durch ihn.
Heilserlangung in zeitlicher Reihenfolge
Es stimmt, dass Gottes großer Plan eine Heilschance für jeden Menschen vorsieht, aber nicht für alle auf einmal, sondern in einer bestimmten zeitlichen Reihenfolge.
Wer jetzt aus der Welt heraus- und in die Kirche hineinberufen wird, wird zu einem bestimmten Zweck, einer bestimmten Aufgabe berufen. Dies spezielle Werk ist eine vorbereitende Schulung, die einmal zur Bekehrung der ganzen Menschheit beitragen wird. Der jetzt Berufene muss sich noch gegen Satans Verfolgungen und Anfechtungen wie auch gegen Anfeindungen durch die eine oder andere Institution der Welt durchsetzen. Die übrigen Menschen werden zu einer Zeit berufen, da Satan entmachtet ist und ihnen Hilfe kommt von Christus und den dann unsterblichen Heiligen im Reich Gottes.
Satan hat die ungläubige Welt und das traditionelle „Namenschristentum“ für diesen Sachverhalt blind gemacht (2. Korinther 4, 4). Satan hat die ganze Welt verführt, eingeschlossen das traditionelle „Christentum“ (Offenbarung 12, 9).
Weder die nominellen Christen noch ihre gelehrten theologischen Vertreter kennen heute die wesentlichen Gründe für das Kommen Christi!
Warum Jesus kam
Jesus kam nicht, um Satans Welt zu retten, währenddes Satan auf dem Thron sitzt und die Welt verführt. Retten wird Jesus die Welt bei seinem zweiten Kommen, wenn Satan vom Thron gestoßen wird. Wozu ist dann Jesus vor mehr als 1900 Jahren gekommen? Nicht, um zu herrschen, nicht, um zu regieren, nicht, um die Welt zu retten, solange Satan sie noch beherrscht.
Seine menschliche Geburt bezeichnete die Ankunft des „letzten Adam“. Er war gekommen: zunächst um sich für das zu qualifizieren, worin der erste Adam versagt hatte, nämlich für die Ablösung des einstigen Erzengels Luzifer auf dem Thron der Erde, für die Herrschaft mit der Ordnung Gottes. Er war zum anderen gekommen, um die künftige Errichtung des Reiches Gottes anzukündigen und diese prophetische gute Nachricht (Evangelium) seinen erwählten künftigen Aposteln nahezubringen. Er war drittens gekommen, um als unser unmittelbarer Schöpfer die Strafe für unsere Sünden stellvertretend am Kreuz zu zahlen – damit wir teilhaben können an jener Welt. Und er war viertens gekommen, um durch Gott von den Toten auferweckt zu werden, wodurch er ewiges Gott-Leben möglich machte, einmal für das Volk Gottes, zum anderen nach seinem zweiten Kommen für alle Menschen aller Zeiten, die danach streben. Und er war schließlich gekommen, um Gottes Kirche zu gründen, damit sie ihre Ausbildung erfahre, um unter ihm zu regieren.
Inzwischen: Satans Herrschaft
Inzwischen hatte der böse und gerissene Satan 4000 Jahre lang – seit der Zeit des ersten Adam – die von Gott und aller Gotterkenntnis abgeschnittene Menschheit unsichtbar beeinflusst und beherrscht. Er sitzt immer noch auf dem Thron der Macht: nicht mehr als Sachwalter der Gottesordnung, sondern als Verführer, der die Menschheit zu einer Lebensweise verführt, die dem Gesetz der Regierung Gottes zuwiderläuft – Wege der Eitelkeit, Begehrlichkeit, Rivalität, des Haderns und der Gewalt statt Gottes Weg der ausströmenden Liebe und Gemeinsamkeit, des Friedens, des Glücks und der Freude.
Schon gleich nach der Geburt Jesu suchte Satan den künftigen König zu töten (mit Hilfe des von Rom eingesetzten Königs Herodes; Matthäus 2, 13 bis 15). Doch Gott warnte Joseph und Maria und hieß sie mit dem Christuskind nach Ägypten fliehen, bis zum Tod des Herodes.
Mit ungefähr 30 Jahren war Jesus bereit, dass er seine Apostel erwählen und anfangen konnte, Gottes Botschaft – das Evangelium – den Menschen zu verkünden und nahezubringen. Zunächst aber musste er sich für die Ablösung Satans und die Errichtung des Reichs qualifizieren, und zwar durch Überwindung des Teufels.
Dies war die wohl wichtigste, bedeutendste, entscheidendste Schlacht und Auseinandersetzung, die je im Universum stattgefünden hat. Näher beschrieben ist sie in Matthäus 4.
Wird fortgesetzt...