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Das Geheimnis des Menschen (Siebter Teil)
Fortgesetzt von Das Geheimnis des Menschen (Sechster Teil)
Ursprung des Selbstvertrauens
Was bedeutet das alles?
Adam, der erste Mensch, verwarf Erkenntnis von Gott und Vertrauen auf Gott. Er baute lieber auf seine eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten.
Und das hat sich in der modernen, von Adam abstammenden Welt fortgesetzt bis heute. Die Psychologie, die heute gelehrt wird, baut auf menschliches Selbst-Vertrauen. Der Mensch soll nur auf seine eigenen ihm innewohnenden Kräfte bauen. An den meisten Universitäten herrscht eine Atmosphäre des menschlich autarken Professionalismus, ein Geist der Eitelkeit. Der Universitätsstudent wird dazu angehalten, sich für einen angehenden Akademiker zu halten – einen Menschen, der sich allen überlegen wähnt, die nicht seine Art von Ausbildung genossen haben. Durch das Grundkonzept der Evolutionstheorie wähnt er sich hoch über allen stehend, die an Gott und den Herrn Jesus Christus glauben. Auf sie sieht er mit Verachtung herab.
Heil unzugänglich gemacht
Nach dieser schicksalhaften, fatalen Entscheidung Adams hielt Gott Adams Nachkommen vom Baum des Lebens fern (1. Mose 3, 22–24), und zwar 6000 Jahre lang. Vom Ausschluss ausgenommen waren die erwählten Propheten (die Autoren der Bibel) und die von Jesus Christus aus der Welt herausberufene Kirche. Doch auch für diese gilt das Jesuswort: „Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, dass ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat …“ (Johannes 6, 44).
So stellte Gott, als unsere Welt anfing, einen 7000 Jahre umfassenden Plan zur Verwirklichung seines Vorhabens auf.
Satan war es, der Eva verführte. Adam sündigte dann, indem er von der verbotenen Frucht aß, bewusst. Seither ist die ganze Welt verführt (Offenbarung 12, 9).
Dies wollen wir uns einmal genau überlegen – denn hier, an diesem Punkt, nahm die Welt, in der wir jetzt noch leben, ihren Anfang. Satan muss sich ins Fäustchen gelacht haben. Er muss Gott für besiegt gehalten haben – muss geglaubt haben, Gottes Versuch, durch Adam die Satansherrschaft auf Erden zu stürzen, sei gescheitert.
Doch Gott sagt: „Mein Vorsatz bleibt bestehen.“
Gott wird mit seinem Plan in 7000 Jahren sein Vorhaben zur Ausführung bringen, in überwältigender, unbeschreiblicher Herrlichkeit.
Dies ist der Welt ein Geheimnis geblieben: Als Gott den Baum des Lebens unzugänglich machte, machte er der Menschheit die Erlösung und das Heil unzugänglich, und zwar für einen Zeitraum von 6000 Jahren; nach Ablauf dieser Zeit soll Jesus Christus, der letzte Adam, in höchster Macht und Herrlichkeit ein zweites Mal auf die Erde kommen, um Satan zu entthronen und die Herrschaft über alle Völker der Welt anzutreten.
Der erste Adam hatte die Chance gehabt, Gottes Regierung zu wählen, diese Regierung auf Erden wiederaufzurichten und Satan vom Erdenthron zu vertreiben. Da er diese Chance nicht nutzte, kann das Heil der großen Masse der Menschheit nicht zugänglich gemacht werden, bis Jesus Christus, der zweite Adam, geschafft hat, was der erste Adam nicht schaffte – nämlich Satan zu entthronen, selbst den Erdenthron einzunehmen und die Herrschaftsordnung Gottes auf Erden wiederherzustellen.
Der Ausschluss der Menschheit vom Baum des Lebens bezeichnete den Anfang der jetzigen, immer noch unsichtbar von Satan beherrschten Welt. Wie wollte Gott nun sein Vorhaben verwirklichen? Damals, als diese Welt anfing, wurde von Gott festgelegt, dass das Wort auf Erden als Opferlamm Gottes geboren werden sollte, um die Menschheit von der Herrschaft Satans, des Kidnappers, loszukaufen (Offenbarung 13, 8).
Wie sollte nun aber Gott je sein Vorhaben ausführen, sich selbst durch die in den kommenden 6000 Jahren geborenen Menschen zu vermehren?
Heil durch Auferstehung
Festgelegt wurde am Anfang der Welt Satans ebenfalls (Hebräer 9, 27), dass der Mensch einmal sterben muss und dass danach, durch eine Auferstehung von den Toten, das Gericht kommt. Doch die Menschheit als Ganzes sollte noch nicht gerichtet werden – weder verdammt noch gerettet. Festgesetzt wurde damals ferner: Wie in Adam alle Menschen sterben, so sollen dieselben „alle“ durch Christus wieder lebendig gemacht werden, durch eine Auferstehung zum Gericht (1. Korinther 15, 22). Diese Auferstehung aller, die in Adam gestorben sind, ist der von Satan verführten Welt ein Geheimnis geblieben. Nach wie vor feiert die traditionelle Christenheit zum heidnischen Osterfest die Auferstehung Christi, sagt aber nichts über die kommende Auferstehung der Milliarden, die in Adam gestorben sind. Diese Auferstehung wird später noch erläutert.
Inzwischen sollte Christus bei seinem Kommen als Sündenträger der Menschheit die Kirche Gottes gründen. Sinn und Aufgabe der Kirche werden im sechsten Kapitel ausführlich zur Sprache kommen.
Halten wir inne – führen wir uns vor Augen, was die Welt, verblendet von Satan, nicht sieht. Was die verführte traditionelle Christenheit niemals verstanden hat.
Dies ist von höchster Bedeutung!
Die Welt des traditionellen Christentums ist zu dem angeblich christlichen Irrglauben an die Unsterblichkeit der Seele verführt worden; zu dem Glauben, wer sich „zu Jesus bekenne“, fahre nach dem Tod sofort in den Himmel auf, in eine Art Schlaraffenland des Müßiggangs und der Verantwortungslosigkeit, während jene, die sich nicht zu „Jesus bekennen“, nach dem Tode ebenfalls an einen definitiven Ort kommen, nämlich in ein ewig brennendes Feuer namens Hölle, wo sie furchtbare Qual leiden und schreien – in alle Ewigkeit und ganz ohne Hoffnung.
Man lehrt, der Mensch sei eine unsterbliche Seele und verfüge bereits über das ewige Leben. Diese Lehre leugnet, dass die Strafe für Sünde Tod heißt (Römer 6, 23) und dass der Mensch das ewige Leben nur als Gabe Gottes empfangen kann. Nach dieser pseudochristlichen Irrlehre ließe sich das Leben mit einer Eisenbahnfahrt vergleichen, an deren Ende eine Weiche automatisch in Richtung einer ewig brennenden Hölle unbeschreiblicher Schmerzen und Qualen gestellt ist. Bekennt man sich irgendwann im Lauf der Reise „zu Christus“, wird die Weiche am Streckenende umgestellt, und man fährt schnurstracks zum Himmel.
Angeblich „christliche“ Lehre ist es auch weithin, dass Gott den Menschen als vollkommenes, unsterbliches Wesen geschaffen habe, dass sich aber dann Satan eingeschlichen habe. Heilserlangung wird nach dieser Lehre aufgefasst als Gottes Versuch, den Schaden zu beheben und den Menschen wieder in den vollkommenen Urzustand, den Schöpfungszustand, zu versetzen.
So lehrt und glaubt man, Dogma um Dogma, das genaue Gegenteil der in der Bibel klar offenbarten Wahrheiten.
Wird fortgesetzt...