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Das Geheimnis des Reiches Gottes (Zehnter Teil)
Fortgesetzt von Das Geheimnis des Reiches Gottes (Neunte Teil)
Auf internationaler Ebene
Neben diesen deutlich ausgesprochenen und angedeuteten Ämterbesetzungen über Nationen und Nationengruppen auf nationaler Ebene wird es auf internationaler Ebene – im wissenschaftlichen und sozialen Bereich – auch noch sehr viele Positionen zu besetzen geben. Es gibt ein paar Hinweise darauf, wie einige dieser Arbeitsbereiche aussehen werden und mit wem sie womöglich – wenn nicht wahrscheinlich – besetzt werden.
Da Noah zuerst gelebt hat, wollen wir zuerst Noah betrachten. In den Tagen Noahs war Rassenhass der Hauptgrund für das Chaos und die Gewalt, die in jener Welt herrschten. Ursache dafür waren die Anstrengungen der Menschen, die Rassen zu vermischen, was nicht in Gottes Plan vorgesehen war. Gott hatte von Anfang an die Grenzen der Völker und Rassen gesetzt (5. Mose 32, 8-9; Apostelgeschichte 17, 26). Der Mensch weigerte sich jedoch, in den Ländern zu bleiben, die Gott ihm zugewiesen hatte. Das war der Grund für die Verderbtheit und Gewalt, die jene Welt zerstörte. Mehr als 100 Jahre lang hatte Noah den Menschen Gottes Wort gepredigt – aber sie beachteten es nicht.
Zu jener Zeit war die Bevölkerungsexplosion wie heute ein Problem. Es war die Zeit, als „die Menschen sich zu mehren begannen auf Erden“ (1. Mose 6, 1). Jesus sagt über unsere heutige Zeit: „Denn wie es in den Tagen Noahs war, so wird auch sein das Kommen des Menschensohnes“ (Matthäus 24, 37). In Lukas 17, 26 sagt er: „Und wie es geschah zu den Zeiten Noahs, so wird’s auch geschehen in den Tagen des Menschensohnes.“ Dies bezieht sich auf die Tage kurz vor Christi Wiederkehr. Heute zählen Bürgerkriege, Aufstände, Diskriminierungen und Hass zu den größten sozialen Problemen.
Während seines Lebens predigte Noah lediglich den Menschen. In der Auferstehung, dann unsterblich gemacht und mit Ehre und Macht versehen, wird ihm die Macht gegeben werden, Gottes Weg, was Rassenkonflikte angeht, auch durchzusetzen.
Es scheint möglich, dass der auferstandene Noah ein sehr großes Projekt leiten wird, in dem ganze Völkergruppen umgesiedelt werden, um innerhalb der Grenzen zu leben, die Gott für sie gesetzt hat. Dies wird zu ihrem eigenen Besten geschehen und Glück und reichste Segnungen hervorbringen. Es wird ein gewaltiges Unterfangen sein und eine Organisation erfordern, die in der Lage sein muss, ganze Nationen und Stämme umzusiedeln. Zu dieser Zeit werden die Völker und Nationen in die Gebiete ziehen, die Gott für sie vorgesehen hat, und Widerstand wird nicht toleriert werden.
Welch ein Paradox. Die Menschen werden gezwungen werden müssen, glücklich zu sein, Frieden zu haben, Lebenserfüllung und Lebensfreude zu finden!
Kommen wir nun auf Joseph, den Sohn Israels und Urenkel Abrahams, zu sprechen.
Joseph rückte im bedeutendsten Land seiner Zeit, in Ägypten, zum „Ernährungsminister“ auf. „Und der Herr war mit Joseph, so dass er ein Mann wurde, dem alles glückte … alles, was er tat, das ließ der Herr in seiner Hand glücken …“ (1. Mose 39, 2-3). Joseph war zweiter Mann nach dem Pharao und hatte, wie man hier sieht, besonders auf wirtschaftlichem Gebiet eine „glückliche Hand“. Und was er tat, tat er nach Gottes Art.
Evident scheint daher, dass man in Josephs Hand die Weltwirtschaft geben wird – Landwirtschaft, Industrie, Technik und Handel, wie auch das ganze Finanzsystem. Diese Systeme werden „internationaler“ Natur, das heißt in allen Ländern gleich sein.
Zweifellos wird Joseph eine große und hocheffiziente Organisation aufbauen – aus vollkommenen Unsterblichen. Eine Wirtschaftsadministration, die Hunger und Elend ausrotten wird. Keine Slums, keine Elendsviertel mehr, sondern nur noch allgemeiner Wohlstand!
Weitere große Aufgabe auf weltweiter Ebene: Wiederaufbau des Zerstörten, Neubau von Großprojekten für die Welt, die Christus schaffen wird. „Sie werden die alten Trümmer wieder aufbauen und, was vorzeiten zerstört worden ist, wieder aufrichten; sie werden die verwüsteten Städte erneuern, die von Geschlecht zu Geschlecht zerstört gelegen haben“ (Jesaja 61, 4).
Hiob war der größte und reichste Mann des Ostens (Hiob 1, 3) und ein namhafter Baumeister. (Vgl. Hiob 3, 13-14 mit Gottes Herausforderung in Hiob 38, 4-6.) So aufrecht und vollkommen war er, dass Gott Hiobs charakterliche Stärke sogar vor Satan rühmte. Und doch war eine schreckliche Sünde in seinem Leben – Selbstgerechtigkeit. Doch Gott brachte ihn zur Reue. (Siehe Hiob, Kapitel 38 bis 42.) Ein Mann also, der aus eigener Kraft schon charakterstark und gerecht war, gleichzeitig aber auch zum Gottvertrauen gebracht, erfüllt mit Gottes Geist – wohl kein anderer eignete sich besser für konstruktive und bauliche Großprojekte auf der Welt.
Starker Hinweis also darauf, dass Hiob mit dem Wiederaufbau und dem Neubau von Städten nach Gottes Maßgaben und Richtlinien betraut wird; ferner mit dem Bau von sonstigen Großprojekten, zum Beispiel Staudämmen und Kraftwerken, oder was der regierende Christus sonst anordnen mag.
Als oberster Mitarbeiter in diesem Verwaltungsbereich käme Serubabel in Frage (Haggai u. Sacharja 4).
Soviel über die neue Super-Weltzivilisation auf nationaler und internationaler Ebene.
Wir kommen nun zu der Welt von morgen auf der individuellen Ebene: zu Kirche, Religion und Bildungssystem.
Bildung und Religion in der Welt von morgen
Wenn Christus in der vollen Macht und Herrlichkeit des Schöpfergottes zur Erde wiederkehrt, dann kommt er diesmal, um die Welt geistlich zu retten.
Wenn er in Jerusalem auf dem Thron seiner Herrlichkeit sitzt, werden alle Nationen, die aus sterblichen Menschen bestehen, vor ihm versammelt sein. Er wird anfangen, die „Schafe von den Böcken zu scheiden“. „Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten [den Schafen]: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt“ (Matthäus 25, 34).
Die Bekehrten sind jetzt Erben im Sinne von Erbanwärtern. Erben werden wir das Reich bei Christi Kommen. Die Toten in Christus werden zuerst auferstehen – verwandelt zu Geist, zu Unsterblichkeit. Danach werden die Lebenden in Christus unmittelbar zu Geist-Unsterblichkeit verwandelt und werden samt den Auferstandenen in die Luft entrückt, dem herabkommenden Christus entgegen.
Von den sterblichen Menschen auf Erden wird uns dann Unsterblichkeit trennen.
Wo Jesus ist, werden wir fortan auch sein. Und wo wird er sein? Seine Füße werden an dem Tag auf dem Ölberg stehen (Sacharja 14, 4).
Danach wird er dann die Schafe (diejenigen, die bereuen, glauben und den Heiligen Geist empfangen) von den Böcken (den Rebellierenden) trennen. Diese Trennung – diese Heranbildung von Bekehrten für Gottes Reich – wird sich über die ganzen tausend Jahre erstrecken, die Christi Herrschaft auf Erden dauert.
Allen Völkern wird Christus eine neue, reine Sprache geben: „Dann aber will ich den Völkern reine Lippen geben, dass sie alle des Herrn Namen anrufen sollen und ihm einträchtig dienen“ (Zephanja 3, 9).
Die Wahrheit Gottes wird allen Menschen verkündet. Niemand wird mehr verführt sein, „denn das Land wird voll Erkenntnis des Herrn sein, wie Wasser das Meer bedeckt“ (Jesaja 11, 9).
Christus ist aus der „Wurzel Isais“, des Vaters von David. Die Völker werden Christus suchen (Jesaja 11, 10). Christus wird „seine Hand ausstrecken“, um ganz Israel zu retten (Vers 11, siehe auch Römer 11, 25-26).
Dieses ganze Evangelisationswerk – die geistliche Errettung der Welt (der ganzen Welt, das heißt nicht unbedingt jeden einzelnen, aber doch die Mehrheit) – hat zur Voraussetzung, dass die Welt gleichzeitig umerzogen wird.
Umerziehung der Gebildeten wird eines der großen Probleme sein, vor denen der wiedergekehrte verherrlichte Christus stehen wird. Ihr Denken – und es sind tatsächlich die besten, brillantesten Denker der Welt – ist von falscher Bildung so verdorben, dass sie erst alle Unwahrheiten verlernen müssen, ehe sie Wahrheit akzeptieren können. Und eingewurzelte Irrtümer zu verlernen ist zehnmal schwieriger, als vom „Punkt Null“ anzufangen und neue Wahrheit zu lernen.
Ihr Weg zur Erkenntnis der Wahrheit – zu wahrer Bildung – wird womöglich länger sein als der Weg derer, die heute ungebildet sind.
Gottes inspiriertes Wort, die Heilige Schrift, ist die Grundlage der Erkenntnis. Sie aber sind dazu erzogen worden, diese Grundlage mit voreingenommenen Augen zu sehen und zu verachten.
Ja, Erziehung und Umerziehung der Welt wird eine der wichtigsten Aufgaben sein, vor denen nach Christi Rückkehr das Reich Gottes steht. Die Menschen folgen heute falschen, trügerischen Werten. Ihr ganzes Denken wird umgeformt – in eine neue Richtung geleitet werden müssen.
Eine Kirchenzentrale
Wir haben gesehen: Nach Beginn dieser tausendjährigen Zeit wird die Erde voll Gotterkenntnis sein, wie das Meer voll Wasser (Jesaja 11, 9). Wie wird das zustande kommen?
Einen Teil der Antwort gibt uns der Prophet Micha: „In den letzten Tagen aber wird der Berg, darauf des Herrn Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über die Hügel erhaben. Und die Völker werden herzulaufen“ (Micha 4, 1).
„Berg“ gilt in der Prophezeiung als Symbol für eine große Nation. „Hügel“ symbolisiert kleinere Nationen. Mit anderen Worten: Das Reich Gottes, das Reich der auferstandenen Unsterblichen – das regierende Reich – wird in vollständiger Autorität über allen anderen (aus Sterblichen bestehenden) großen und kleinen Nationen stehen, und die Menschen werden zum Reich Gottes strömen. Weiter heißt es:
„… und viele Heiden [Nationen] werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns hinauf zum Berge des Herrn gehen und zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir in seinen Pfaden wandeln! Denn von Zion [der Kirche] wird Weisung ausgehen und des Herrn Wort von Jerusalem. Er [Christus] wird unter großen Völkern richten und viele Heiden zurechtweisen in fernen Landen. Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen“ (Vers 2-3).
Dieses Wissen – diese Lehre – eingeschlossen die Erkenntnis des göttlichen Gesetzes, wird von der Kirche ausgehen – und von Jerusalem, der neuen Welthauptstadt.
Christus selbst wird von Jerusalem aus regieren. Mit ihm, und unter der unmittelbaren Leitung Elias, werden dort, so deutet es die Bibel an, die Unsterblichen Dienst tun, die Christus für den Verwaltungssitz der Kirche auswählen wird. Offenbarung 3, 12 deutet an, dass Glieder der „Philadelphia-Ära“ zu „Pfeilern“ in der Kirche werden.
Elia direkt untergeordnet in dieser überaus wichtigen Organisation der Kirchenleitung wird wahrscheinlich der auferstandene Johannes der Täufer sein. Er kam „in Geist und Kraft des Elia“ (Lukas 1, 17). Jesus sagte von ihm: „Wahrlich, ich sage euch: Unter allen, die von einer Frau geboren sind, ist keiner aufgetreten, der größer ist als Johannes der Täufer …“ (Matthäus 11, 11). Er war der angekündigte Elia, der kommen sollte (Matthäus 11, 7-11).
Jesus sagte, dass kein Mensch, der je gelebt hat, größer als Johannes der Täufer gewesen ist; andererseits aber auch, dass schon der Kleinste im Reich der Auferstandenen größer ist als er (Matthäus 11, 11). Ganz offensichtlich wird Johannes der Täufer ein sehr hohes Amt bekommen. Es erscheint logisch, dass er neben Elia gesetzt oder ihm direkt unterstellt werden wird.
Wird fortgesetzt...