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Das Geheimnis des Reiches Gottes (Zweiter Teil)
Fortgesetzt von Das Geheimnis des Reiches Gottes (Erster Teil)
Für uns, heute!
Dies ist keine trockene, tote, langweilige Schrift für Menschen, die vor 2500 Jahren lebten. Dies sind lebendige, hoch aktuelle Nachrichten, Vorausmeldungen für uns heute! Ankündigungen der kolossalsten Ereignisse der Weltgeschichte, die jetzt, zu unseren Lebzeiten, in den allernächsten Jahren, eintreten sollen!
Das ist das wahre Evangelium! Das Evangelium, das Christus gepredigt hat! Es gilt Ihnen und mir heute! Diesen Sachverhalt zu verstehen ist außerordentlich wichtig!
Lesen Sie in Ihrer Bibel Daniel 2, Vers 28-35. Im Traum sieht der König ein riesiges Standbild – größer als alle je von Menschen errichteten Statuen – erschreckend noch im Traum. Sein Haupt war aus feinem Gold, Brust und Arme aus Silber, Bauch und Lenden aus Kupfer, Schenkel aus Eisen und die Füße teils aus Eisen, teils aus Ton.
Ein zeitliches Element spielte mit. Nebukadnezar sah das Standbild, bis ein übernatürlicher Stein vom Himmel kam und das Standbild an den Füßen traf. Darauf zerbrach das Bild in kleine Stückchen, die der Wind verwehte – es verschwand! Und dann dehnte sich der Stein aus und wurde zu einem großen Berg – so groß, dass er die ganze Erde füllte!
Was hatte es zu bedeuten? Hatte es überhaupt eine Bedeutung? Ja, denn es kam von Gott. Im Gegensatz zu üblichen Träumen war dieser Traum von Gott eingegeben worden, um Nebukadnezar – und über das schriftliche Wort Gottes auch uns heute – die Souveränität Gottes vor Augen zu führen, wichtige Sachverhalte des wahren Evangeliums zu offenbaren.
„Das ist der Traum“, sagte Daniel (Vers 36). „Nun wollen wir die Deutung vor dem König sagen.“
Es handelt sich also um Gottes Deutung – und nicht etwa um Herbert W. Armstrongs Bibelauslegung. Man sollte die Bibel überhaupt nie auslegen. Sie legt sich selbst aus, gibt uns Gottes Deutung. Hier ist sie:
„Du, König, bist ein König aller Könige [erster Weltherrscher über das erste Weltreich], dem der Gott des Himmels Königreich, Macht, Stärke und Ehre gegeben hat …“ Hier offenbart sich Gott dem menschlichen Weltdiktator als höchste Instanz.
Die heutigen Zeitgenossen scheinen Gott, wie der Chaldäerkönig, nicht mehr als tatsächlich herrschende Gestalt, als höchste Instanz, als Regierenden zu sehen. Durch Daniel offenbart sich Gott dem König Nebukadnezar – und damit über die Bibel auch Ihnen und mir heute – als Souverän, als allmächtiger, herrschender Gott, dem man gehorchen muss!
„Du“, fährt Daniel vor dem König fort, „bist das goldene Haupt. Nach dir wird ein anderes Königreich aufkommen, geringer als deines, danach das dritte Königreich, das aus Kupfer ist und über alle Länder herrschen wird“ (Vers 37-39).
Was ist ein Reich?
Die Rede ist, wohlgemerkt, von Königreichen! Von Reichen, die über Länder herrschen. Von konkreten Herrschaftsgebilden! Die Rede ist nicht von abstrakten Gefühlen „im Herzen der Menschen“. Die Rede ist nicht von Kirchen. Die Rede ist von Staatsgebilden, die herrschen, die hier auf Erden Obrigkeit ausüben. Ganz wörtlich und buchstäblich. Über die Bedeutung des Begriffs Königreich gibt es hier gar keinen Zweifel.
Die Deutung ist klar: Es handelt sich um Gottes Deutung durch Daniels Mund. Das große Standbild symbolisiert nationale und internationale Königreiche – politische Gebilde.
Versinnbildlicht ist darin eine Abfolge von Weltreichen. Zuerst das goldene Haupt: Es symbolisiert Nebukadnezar und sein Reich – das Chaldäische Reich. Dann – zeitlich später – ein zweites, dann ein drittes Reich, das „über alle Länder herrschen wird“ – ein Weltreich!
Danach, Vers 40, ein viertes Weltreich, symbolisiert durch die eisernen Schenkel. Es sollte mächtig sein, stark wie Eisen – militärisch stärker als seine Vorgänger. Von der Härte her zeigt sich eine Zunahme, vom Wert her aber eine Abnahme (Gold – Silber – Kupfer – Eisen); darin ist ein geistig-moralischer Niedergang zu sehen. Die beiden Beine bedeuten eine Teilung des vierten Reichs.
Nach dem Chaldäischen Reich kam das (größere) Persische Reich, dann das Griechisch-Mazedonische und schließlich das Römische Reich. Es teilte sich in das Ost- und Weströmische Reich mit den Hauptstädten Konstantinopel und Rom.
Jetzt – Vers 44! Lesen Sie es selbst in der Bibel nach! Hier steht, in klarer Sprache, Gottes Erklärung, was das Reich Gottes ist:
„Aber zur Zeit dieser Könige …“ Gemeint sind hier die zehn Zehen, teils von Eisen, teils von Ton. Ihre Bedeutung erschließt sich, wenn man die Prophezeiung mit Daniel 7 und Offenbarung 13 und 17 verbindet: Sie stellen die Vereinigten Staaten von Europa dar, die sich jetzt, vor unseren Augen, aus der Europäischen Gemeinschaft zu formieren beginnen! Offenbarung 17, 12 macht klar, dass es sich um einen Bund von zehn Königen oder Reichen handeln wird, eine Wiederbelebung des alten Römischen Reiches (Offenbarung 17, 8).
Beachten Sie die zeitliche Einordnung! „Aber zur Zeit dieser Könige – zur Zeit des sich jetzt anbahnenden Bundes aus zehn Staaten oder Staatengruppen, in denen kurzfristig das Römische Reich in unserer Zeit auferstehen wird – wird der Gott des Himmels ein Reich aufrichten, das nimmermehr zerstört wird … Es wird alle diese Königreiche zermalmen und zerstören; aber es selbst wird ewig bleiben …“
Ja, in unserer Zeit!
Beschrieben haben wir hier vier Universal- oder Weltreiche – die einzigen vier, die es gegeben hat! Offenbarung 13 und 17 zeigen, dass nach dem Untergang des alten Römischen Reiches zehn Auferstehungen dieses Reiches folgen werden – sieben davon beherrscht von einer heidnischen Kirche – der „Tochter“ des alten Babylon – einer Kirche, die sich christlich nennt, von Gott aber „das große Babylon“ genannt wird – oder, klarer, babylonische Mysterien!
Sechs davon sind gekommen und gegangen. Die siebente bildet sich gerade – die letzte kurze Auferstehung des Römischen Reiches durch zehn europäische Nationen oder Gruppen. In Daniel 2 sind diese offenbart als die zehn Zehen aus Eisen und Ton.
Zu ihrer Zeit – eine recht kurze Zeit wird es sein, wahrscheinlich nicht mehr als zwei bis dreieinhalb Jahre – wird der Gott des Himmels ein Reich aufrichten, das nie mehr zerstört werden wird.
Dies wird das Reich Gottes sein!
Vergleichen Sie mit Offenbarung 17. Dort wird eine Kirche geschildert. Keine kleine Kirche, sondern eine große Kirche. Sie herrscht über „viele Wasser“ (Vers 1), die in Vers 15 als Völker, die unterschiedliche Sprachen sprechen, gedeutet werden. Sie verstellt sich zur Kirche Gottes – zu der Kirche, die (Epheser 5, 23; Offenbarung 19, 7; Matthäus 25, 1-10 etc.) als „Braut“ mit Christus verlobt ist und bei seinem zweiten Kommen geistlich die Ehe mit ihm eingehen soll.
Aber: Sie hat Unzucht getrieben. Wodurch? Indem sie sich mit weltlichen Herrschaftsgebilden politisch vereinigte! Sie saß (Offenbarung 17, 3) auf allen sieben Auferstehungen des Imperium Romanum, des „Heiligen Römischen Reiches“. Sprich: Sie beherrschte diese weltlichen Reiche – so wie manchmal eine „Geliebte“ den „Geliebten“ beherrscht – ein ganz unnatürliches und nicht von Gott erlaubtes Verhältnis.
Auch auf dem letzten „Haupt des Tieres“ wird sie „sitzen“, wird die letzte Auferstehung des Römischen Reiches beherrschen. Dabei wird es sich um eine Vereinigung von Kirche und Staat handeln, die nur sehr kurzen Bestand haben wird. Sie wird nämlich gegen Christus kämpfen, bei seinem zweiten Kommen! Das wird ihr Ende sein.
Wir sehen sie derzeit in Entstehung begriffen. (Die heutigen Mitgliedsstaaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft sind wahrscheinlich nicht ganz identisch mit denen, die das Heilige Römische Reich wieder aufleben lassen werden.) Daher stehen wir kurz vor dem Kommen Christi – kurz vor dem Ende dieser Welt!
Christus, der Weltherrscher
Wenn Christus kommt, kommt er als König aller Könige, als Weltherrscher (Offenbarung 19, 11-16); und sein Reich – das Reich Gottes – soll, laut Daniel, alle weltlichen Reiche zermalmen und zerstören.
Offenbarung 11, 15 sagt es mit folgenden Worten: „Es sind die Reiche der Welt unsres Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit!“
Dies ist das Reich Gottes. Es bedeutet das Ende der jetzigen Staatengebilde – ja, auch der USA und Großbritanniens. Sie werden die Reiche, die Staaten, des Herrn Jesus Christus werden, der dann König über die ganze Erde ist.
Aus alledem ersehen wir, dass das Reich Gottes ein konkretes Herrschaftsgebilde sein wird. So konkret wie einst das Chaldäerreich und das Römische Reich – so wird das Reich Gottes alle Nationen der Welt regieren – eine Weltregierung im wahrsten, wörtlichen Sinn.
Jesus Christus ist zum König geboren – zum Herrscher!
Als er vor Pilatus angeklagt stand, fragte ihn dieser: Bist du ein König? „Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen …“ Aber Jesus sagte auch: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“ (Johannes 18, 37 u. 36). Erstaunlich und tragisch, dass man heute im Gottesdienst und in Evangelisationspredigten kaum je von Christus als kommendem König und Weltherrscher hört. Geistliche Mächte und Gewalten des Bösen (Epeser 6, 2) beherrschen heute die Welt. Diese irdischen Regierungen Satans sind es, die von Christus bei seinem zweiten Kommen überwunden und ersetzt werden. Christi Reich ist von der Welt von morgen!
Haben Sie nicht gelesen, was der Engel zu Maria, der Mutter Jesu, in der Geburtsankündigung sagte? Vor Pilatus gab Jesus an, zum König geboren zu sein. Und der Engel Gottes sagte zu Maria: „Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben. Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben“ (Lukas 1, 31-33).
Warum erwähnen die Kirchen dieser Welt niemals diese Schriftstellen? Millionen von Menschen sind ihr Leben lang zur Kirche gegangen und haben keine dieser Schriftstellen gehört, die Jesus als zukünftigen König ankündigen oder das kommende Reich Gottes erwähnen.
Klare Aussage dieser Schriftstellen: Gott ist der höchste Herrscher. Jesus Christus ist zum König geboren; er wird alle Nationen regieren; sein Reich wird ewigen Bestand haben.
Doch all das ist nur ein Teil der phantastischen, verblüffenden, ja schockierenden Wahrheit über das Reich Gottes.
Das Reich Gottes wird über Menschen und Nationen der Erde herrschen. Doch diese sterblichen Völker und Nationen werden das Reich nicht konstituieren, sie werden ihm nicht einmal angehören. Sie werden nur davon regiert werden.
Wird fortgesetzt...