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Das Geheimnis Israels (Sechster Teil)
Fortgesetzt von Das Geheimnis Israels (Fünfter Teil)
Heidnische Weltreiche
Die Prophezeiungen aus Daniel 7 und Offenbarung 13 und 17 sagen ein und dasselbe voraus.
Nebukadnezar erkannte zwar die Existenz Gottes an, unterwarf sich aber nicht.
In die Angelegenheiten der anderen Völker auf der Welt mischte sich Gott zunächst nicht ein.
Auf Nebukadnezars Chaldäerreich folgte das persische Reich. Siebzig Jahre nach der Gefangennahme Judas und der Zerstörung des Salomo-Tempels gab Gott dem persischen König Kyrus ein, einen Teil der gefangenen Juden nach Jerusalem zurückziehen zu lassen, um dort einen zweiten Tempel zu bauen.
Diese Rückkehrer standen unter der Führung Serubbabels. Auch die Propheten Esra und Nehemia gehörten zu ihnen. In Jerusalem errichtete Serubbabel den zweiten Tempel, denjenigen, in dem Christus etwa fünfhundert Jahre später lehren sollte. Vor der Geburt Jesu waren die Römer an die Macht gekommen. Kurz vor der Geburt Jesu ließ König Herodes, der über die Juden herrschte und den Römern diente, den Tempel umbauen und vergrößern.
Fünfhundert Jahre zuvor hatten sich die heimgekehrten Juden langsam über Judäa ausgebreitet. Menschen aus dem Reich Israel gehörten diesem Volksteil nicht an. Sie waren in Richtung West und Nordwest gewandert, hatten ihre hebräische Muttersprache und sogar die Kenntnis ihrer eigenen Identität verloren. Die Welt hat sie die verlorenen zehn Stämme genannt. Davon später mehr.
Während dieser fünfhundert Jahre sandte Gott den Juden in Judäa die sogenannten kleinen Propheten. Und in dieser Zeit war es auch, dass jüdische Älteste die übernommene mosaische Religion in gewissen Punkten abänderten, sie umformten zum Judentum, wie es zu Jesu Zeiten existierte. Die Bühne für sein Kommen war bereitet.
Zurück zu den zehn Stämmen des Hauses Israel. Wie angemerkt, waren sie vor der Gefangennahme Judas nach Westen/Nordwesten gezogen. Die Assyrer ließen sich in Mitteleuropa nieder, und die Deutschen stammen zweifellos teilweise von den Assyrern ab.
Die verlorenen zehn Stämme – das Reich Israel – wanderten jedoch weiter nach Westeuropa und nach Britannien. Genau lässt sich die heutige Identität der verschiedenen Stämme nicht mehr feststellen, doch die Franzosen oder zumindest die Bewohner Nordfrankreichs stammen wahrscheinlich von Ruben ab. Ephraim und Manasse zogen weiter auf die Britischen Inseln. Sie wurden ein Volk von Kolonisatoren, und gemäß Prophezeiung sollten sie ihre erste Kolonie wieder verlieren.
Josephs Söhne bekommen den Namen „Israel“
Der sterbende Jakob – der zu Israel umbenannt worden war – übertrug den Geburtsrechtssegen auf die beiden Söhne Josephs: Ephraim und Manasse. Jakob, auf dem Sterbebett schon so blind, dass er die Knaben nicht mehr erkennen konnte, legte die Arme über Kreuz, „streckte seine rechte Hand aus und legte sie auf Ephraims, des Jüngeren, Haupt und seine linke auf Manasses Haupt und kreuzte seine Arme, obwohl Manasse der Erstgeborene war. Und er segnete Joseph und sprach: Der Gott, vor dem meine Väter Abraham und Isaak gewandelt sind, der Gott, der mein Hirte gewesen ist mein Leben lang bis auf diesen Tag, der Engel, der mich erlöst hat von allem Übel, der segne die Knaben, dass durch sie mein und meiner Väter Abraham und Isaak Name fortlebe, dass sie wachsen und viel werden auf Erden“ (1. Mose 48, 14-16).
Weiter aus Die USA und Großbritannien in der Prophezeiung (Seite 43):
Wer soll also „wachsen und viel werden“? Wessen Nachkommen sind gemeint? Es sind nicht die Nachkommen von Juda, dem Stammvater der Juden, auch nicht die Nachkommen der anderen Söhne Israels, sondern ausschließlich die Nachkommen von Ephraim und Manasse! Warum sind die Augen und das Verständnis von Kirchenführern und Studenten der Bibel gegenüber dieser klaren Tatsache der Schriften verschlossen geblieben?
Halten wir fest, dass Israel (Jakob) seinen Segen nicht nur auf einen übertrug, sondern auf beide. Sein Segen galt sowohl Ephraim als auch Manasse. Ein Teil dieses Segens bestand darin, „dass durch sie mein … Name fortlebe“. Jakobs Name war Israel. Somit sollten die Nachkommen dieser Knaben Israel genannt werden, nicht die Nachkommen von Juda oder den anderen Söhnen Jakobs. Wie klar, das der Name Israel unauslöschlich Ephraim und Manasse aufgeprägt werden sollte!
Eine unfassbare Tatsache – und doch eindeutig bewiesen, direkt vor Ihren Augen. Die Bibel bedarf keiner besonderen „Auslegung“ oder „Deutung“, sie steckt nicht voller „rätselhafter Symbole“. Hier ist die klare, einfache Aussage, dass Jakobs Name, also Israel, von den Völkern Ephraim und Manasse getragen werden sollte.
Wer ist dann also, laut Ihrer Bibel, das wahre Israel (nach Rasse und Nationalität) von heute?
Ephraim und Manasse!
Ephraim und Manasse erhielten gemeinsam das Recht auf den Namen Israel. Mit diesem Namen sollten die Völker bezeichnet werden, die von ihnen abstammten. Die Nachkommen von Ephraim und Manasse sind nicht die Juden! Diese Tatsache ist entscheidend wichtig!
Viele Prophezeiungen, die sich auf „Israel“ bzw. „Jakob“ beziehen, betreffen in erster Linie weder die Juden noch die Nachkommen der anderen Stämme Israels, sondern hauptsächlich Ephraim und Manasse. Es gibt in der Tat nur wenige Geistliche, Theologen oder vorgebliche Bibelgelehrte, die das heute wissen. Viele wollen es einfach nicht wissen!
Gemeinsam sollten die Nachkommen der beiden Söhne Josephs, die Nachkommen von Ephraim und Manasse, zu der verheißenen Größe anwachsen – zu einem Volk und zu einer Völkergemeinschaft. Die Verheißungen, in denen von Völkern die Rede ist, sind auf sie beide gemünzt. Nur sie erhielten das Erstgeburtsrecht, nicht die anderen Stämme.
Jakob kreuzt die Hände
Doch zurück zu dem dramatischen Geschehen während der Segnung: In diesem Augenblick bemerkt Joseph, dass Jakobs rechte Hand nicht auf dem Kopf des Erstgeborenen ruht. Indem er versucht, den vermeintlichen Irrtum aufzuklären, sagt er:
„Nicht so, mein Vater, dieser ist der Erstgeborene; lege deine rechte Hand auf sein Haupt.“ Doch weiter heißt es: „Aber sein Vater weigerte sich und sprach: Ich weiß wohl, mein Sohn, ich weiß wohl. Dieser [Manasse] soll auch ein Volk werden und wird groß sein, aber sein jüngerer Bruder wird größer als er werden, und sein Geschlecht wird eine Menge von Völkern [eine Völkergemeinschaft] werden. So segnete er sie an jenem Tage und sprach: Wer in Israel jemanden segnen will, der sage: Gott mache dich wie Ephraim und Manasse! Und so setzte er Ephraim vor Manasse“ (1. Mose 48, 18-20). Hier sind die Verheißungen nun nicht länger kollektiv, den gemeinsamen Besitz bezeichnend. Jakob prophezeite nun individuelle Segnungen, für den einzelnen.
Segnungen für USA und England verheissen
Noch einmal zusammengefasst: Hätte Israel Gott gehorcht (speziell genannt werden in 3. Mose 26 Bruch des Sabbatgebots und Götzendienst), so wären die Israeliten in den Genuss der nationalen und materiellen Segnungen gekommen, die Gott Abraham als Geburtsrecht zugesagt hatte. Für den Fall des Ungehorsams war ihnen eine Strafzeit von 2520 Jahren angedroht – von ca. 720 v. Chr. bis ca. 1800 n. Chr.
Klar wird nunmehr, dass es nach Ablauf der 2520 Jahre von ca. 1800 n. Chr. an die Nachkommen Josephs waren, unterteilt in die beiden von Ephraim und Manasse abstammenden Nationen, die zu den reichsten und mächtigsten Nationen auf Erden aufsteigen sollten.
Fortgesetzt in Das Geheimnis Israels (Siebter Teil)