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Das Geheimnis Israels (Zweiter Teil)
Fortgesetzt von Das Geheimnis Israels (Erster Teil)
Israel wird aus vielen Nationen bestehen
Achten Sie sorgfältig auf den Wortlaut der Verheißungen, und lernen Sie sie verstehen!
„Als nun Abram neunundneunzig Jahre alt war, erschien ihm der Herr und sprach zu ihm: Ich bin der allmächtige Gott; wandle vor mir und sei fromm. Und ich will meinen Bund zwischen mir und dir schließen und will dich über alle Maßen mehren … und du sollst ein Vater vieler Völker werden. Darum sollst du nicht mehr Abram heißen, sondern Abraham soll dein Name sein; denn ich habe dich gemacht zum Vater vieler Völker“ (1. Mose 17, 1-5).
Gott knüpft hier sein Versprechen an die Bedingung, dass Abraham ihm gehorsam ist und ein gerechtes Leben führt. Weiter sehen wir, dass jetzt nicht nur von einem „großen Volk“, sondern von „vielen Völkern“ die Rede ist. Auch dies macht deutlich, dass hier nicht von dem „einen Samen“, Christus, die Rede ist. Der folgende Bibelvers bekräftigt das:
„… und ich will dich sehr fruchtbar machen und will aus dir Völker machen, und auch Könige [mehr als einer] sollen von dir kommen“ (Vers 6). Wir sehen: Diese Völker und Könige sollen direkt von Abraham kommen als seine leibliche Nachkommenschaft. Es wird von „vielen Samen“ gesprochen, nicht von einem einzelnen Nachkommen (Jesus Christus), durch den nur hier und da einzelne im geistigen Sinne zu Abrahams Kindern werden können, indem sie durch ihn geistig gezeugt werden (Galater 3, 29). Verstreut lebende, einzelne Christen bilden keine Völker. Zwar wird die Gemeinde in der Tat als das „königliche Priestertum, das heilige Volk“ bezeichnet (1. Petrus 2, 9), doch die Gemeinde Christi ist nicht in „viele Völker“ aufgeteilt. Diese Verheißung ist nationaler, nicht geistiger Art.
„Und ich will aufrichten meinen Bund zwischen mir und dir und deinen Nachkommen von Geschlecht zu Geschlecht …“ (1. Mose 17, 7). „Nachkommen“ steht in der Mehrzahl. „Und ich will dir und deinem Geschlecht nach dir das Land geben, darin du ein Fremdling bist, das ganze Land Kanaan [Palästina], zu ewigem Besitz, und will ihr Gott sein“ (Vers 8).
„Das Land“ ist materielles Besitztum; es wird „dir und deinem Geschlecht nach dir“ (als einer Vielheit) versprochen. Gott will „ihr“ Gott und nicht „sein“ Gott sein. Die Mehrzahlform wird auch in Vers 9 gebraucht: „So haltet nun meinen Bund, du und deine Nachkommen von Geschlecht zu Geschlecht.“
Wir wollen diese Verheißung genau ergründen!
Die Zukunft großer Völker beruht auf den Verheißungen Gottes an Abraham. Dagegen gründet sich die Hoffnung auf ewiges Leben für jeden Menschen, ungeachtet seiner Nationalität oder Hautfarbe, auf den geistigen Gehalt dieser Verheißungen, nämlich auf das Versprechen der Gnade durch den „einen Samen“, Jesus Christus, den Messias.
Was ist mit „Land“ und „Völkern“ gemeint?
Die Verheißungen an Abraham sind nicht beiläufige, nebensächliche Versprechen; sie sind vielmehr von grundlegender Bedeutung, denn sie stellen die Grundlage dar sowohl für die Entstehung großer Weltmächte als auch für die Erlösung jedes einzelnen und für die Hoffnung des Menschen auf ewiges Leben. Es sind Versprechen von überwältigender Tragweite. Von ihnen hängt die Zukunft der Menschheit ab.
Jesus Christus kam, „zu bestätigen die Verheißungen, die den Vätern gegeben sind“ (Römer 15, 8). Die „Väter“ sind Abraham, Isaak und Israel.
Nach 430 Jahren ließ Gott seine Nation Israel entstehen – Abkömmlinge Abrahams, Isaaks und Jakobs, der von Gott zu Israel umbenannt worden war.
Zum Führer dieser Menschen aus der ägyptischen Knechtschaft ins gelobte Land berief Gott den Mose. Es war nicht Mose, der Gott suchte. Gott hatte dafür gesorgt, dass Mose eine dieser Aufgabe entsprechende Erziehung und Ausbildung als ein Prinz am Hof des Pharao erhalten hatte. Nach dieser gewissermaßen technischen Schulung berief Gott ihn „heraus“ aus der Welt, damit er die Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs aus der ägyptischen Knechtschaft führte.
Weshalb ein erwähltes Volk?
Noch einmal kommen wir auf die Frage zurück: Weshalb machte Gott die Hebräer zum „erwählten Volk“? Weshalb, wo er ihnen doch den Heiligen Geist nicht zugänglich machte?
Ein Punkt zur Beachtung: Die Wahrscheinlichkeit ist, dass dieses Volk ganz – oder fast ganz – der weißen Rasse angehörte, nicht vermischt seit der Schöpfung.
Nachdem Jakob und seine Söhne und Familien auf Josephs Wunsch nach Ägypten gezogen waren, wohnten sie im Lande Gosen – geographisch getrennt von den größeren Bevölkerungszentren Ägyptens.
In diesem Zusammenhang noch einmal kurz zurück zu Abraham. Er ließ nicht zu, dass sein Sohn Isaak, geboren von Sara, eine dunkelhäutige Kanaaniterin zur Frau nahm.
Er sandte vielmehr seinen ältesten Knecht zu seiner Familie nach Mesopotamien, um für Isaak eine Frau zu finden. Er befahl ihm, „dass du meinem Sohn keine Frau nehmest von den Töchtern der Kanaaniter, unter denen ich wohne“ (1. Mose 24, 3).
Jakob – die nächste Generation – heiratete Lea und Rahel, Töchter des Laban, des Neffen Abrahams, der im Lande des Haran lebte, dem Bruder Abrahams. Die ganze Einwohnerschaft von Haran entstammte der Linie Abrahams.
Jakob hatte sechs Söhne von Lea und zwei von Rahel – alle stammten von der ursprünglichen Rasse ab – und je zwei von Mägden der Rahel und der Lea, insgesamt zwölf. Auch die Mägde von Lea und Rahel waren zweifellos reine Hebräer. Diese zwölf Söhne wurden die Vorfahren der zwölf Stämme der Nation Israel.
Von Gott berufen und von Geburt an für seine Aufgaben geschult wurde Mose. Aaron, sein Bruder, diente als sein Sprecher. (Mose selbst stotterte.)
In den Plagen, die Gott auf die Ägypter kommen ließ, kehrte Gott die ägyptischen Götter und Kultobjekte gegen sie, um ihnen zu zeigen, dass dies keine Götter waren. Auch in der Aussendung der Plagen zeigte sich noch die Liebe Gottes.
Die letzte Plage folgte dem Opfer am Passahfest des 14. Tages im ersten Monat nach dem heiligen Kalender (im Frühling). In der Nacht des 15. zogen die Israeliten aus Ägypten aus. Sie erreichten das Rote Meer. Inzwischen hatte der Pharao es sich aber anders überlegt und verfolgte sie mit seinem Heer.
Die Kinder Israels hatten das Rote Meer erreicht, und hier mussten sie innehalten, so gut wie tot. Eine Brücke gab es nicht. Hinüberschwimmen mit den Frauen und Kindern konnten sie nicht. Hinter ihnen das Heer des Pharao. Es gab nichts, was sie tun konnten. Sie saßen in der Falle – hilflos! Hier mussten sie ganz auf Gott vertrauen!
In Ägypten hatte Gott sie durch eine Reihe übernatürlicher Plagen aus der Knechtschaft befreit. Und nun ließ Gott das Rote Meer nach beiden Seiten auseinanderweichen, so dass sich vor den staunenden Israeliten ein trockener Weg nach drüben öffnete.
Die Israeliten gingen hinüber. Am anderen Ufer blickten sie zurück und sahen, dass die Ägypter ihnen folgten. Als die Ägypter sich alle auf dem Meeresboden befanden, ließ Gott das Wasser über ihnen zusammenschlagen, so dass das ganze Heer ertrank.
Fortgesetzt in Das Geheimnis Israels (Dritter Teil)