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Das ‚hochexplosive‘ Memorandum, das Papst Franziskus zu Fall bringen könnte
Die katholische Kirche befindet sich in der größten Krise seit Jahrhunderten. Der Skandal nimmt nun eine dramatische Wendung und betrifft nun auch den Papst selbst.
Der gegenwärtige Skandal begann mit der Veröffentlichung eines 1.400 Seiten langen Berichts der Grand Jury, der 300 katholischen Priestern in Pennsylvanien Kindesmisshandlungen während der letzten 70 Jahre vorwirft. Dieser Bericht war das Ergebnis einer umfangreichen Untersuchung und enthüllte den Missbrauch von tausend Kindern. Die „wahre Zahl“ der Missbräuche war laut dem Bericht „mehrere Tausend“.
Es schmerzt, diesen Bericht zu lesen. Er dokumentiert den Missbrauch von unschuldigen Kindern – manche gerademal 18 Monate alt – informiert aber auch über die Langzeitauswirkungen. Durch die Übergriffe der Priester und Nonnen nachhaltig geschädigt, wurden manche von ihnen drogensüchtig oder sie begingen sogar Selbstmord, um dem Trauma zu entrinnen.
Aber der Pennsylvanien-Bericht ist von einer noch besorgniserregenderen Dimension. Die Untersuchung enthüllte, dass einige katholische Priester und Kirchenfunktionäre von den Missbräuchen wussten und die Verbrechen vertuschten. „Das typische Muster war Missbrauch, Ableugnen und Vertuschen“, sagte der Generalstaatsanwalt von Pennsylvanien Josh Shapiro. Das war Teil einer „systematischen Verschleierung durch etablierte Kirchenfunktionäre“ (Hervorhebung durchweg hinzugefügt). Der Bericht der Grand Jury zeigt, dass einige der höchstgestellten Personen in der katholischen Kirche in Pennsylvanien von den Missbräuchen wussten und nichts dagegen unternahmen. Einige beschützten die Täter sogar noch.
Gestern erfuhren wir dann auch, wie weit die Vertuschung inzwischen geht.
In einem 11- seitigen Zeugnis enthüllte der Erzbischof Carlo Maria Viganò, der frühere Botschafter des Vatikans in den Vereinigten Staaten, dass er Papst Franziskus schon 2013 über einen prominenten Priester informiert hatte, der wegen sexuellen Missbrauchs angeklagt war. Als Papst Franziskus die Nachricht hörte, so Viganò, unternahm er nichts. Viganò verriet auch, dass er 2013 Papst Franziskus Mitteilung über Kardinal Theodore McCarrick gemacht hatte, einem früheren Erzbischof von Washington. In seinem Brief schreibt Viganò, er habe dem Papst über McCarricks Verhalten unterrichtet und ihn auch darüber informiert, dass Papst Benedikt XVI McCarrick bereits vorher die ausdrückliche Anordnung gegeben hatte, sich auf ein Leben in Gebet und Buße zurückzuziehen. „Er wusste spätestens seit dem 23. Juni 2013, dass McCarrick ein Serientäter war“, schrieb Erzbischof Viganò. „Der Papst wusste, dass McCarrick ein korrumpierter Mann war, [trotzdem] vertuschte er diesen Fall bis zum bitteren Ende.“
Viganò erinnerte sich auch daran, dass er Papst Franziskus mitgeteilt hatte, McCormick „habe Generationen von Seminaristen und Priester korrumpiert“. Der Papst hörte mir zu, schrieb Viganò, „machte aber nicht den leisesten Kommentar zu diesen meinen überaus schwerwiegenden Vorwürfen und in seinem Gesicht zeigte sich nicht der geringste Ausdruck von Überraschung, so als sei ihm die Sache schon seit einiger Zeit bekannt gewesen. Auch wechselte er sogleich das Thema.
Erzbischof Viganò forderte, der Papst solle zurücktreten. „In diesem für die universelle Kirche äußerst dramatischen Augenblick müsste Papst Franziskus eigentlich seine Irrtümer einsehen und in Übereinstimmung mit dem Prinzip der Nulltoleranz der Erste sein, der den Kardinälen und Bischöfen, die McCarricks Missbräuche vertuschten, ein Beispiel gibt und zusammen mit ihnen zurücktritt“, schrieb er.
Die gestrige Ankündigung ist ein Anzeichen für eine überraschende Entwicklung in dem Missbrauchsskandal, in den die katholische Kirche verwickelt ist. Der beim Vatikan langjährig etablierte Journalist Rocco Palmo schrieb, dass Viganòs Memorandum „nur als ,hochexplosiv‘ beschrieben werden könne – ganz zu schweigen von frischem Brennstoff für die aufkeimende Krise.“
Palmo sagte, dass mehrere US Prälaten“ ihm noch vor dem Memorandum privat mitgeteilt hätten, „der aufziehende Sturm sei bereits ‚schlimmer als 2002‘ – denn dieses Mal seien es die Bischöfe.“
Der Journalist Damian Thompson hat jahrelang über die katholische Kirche geschrieben und eine ernsthafte Krise erkannt. Thompson schrieb heute im Spectator:
Man kann die Schwere der Krise gar nicht überbewerten, der der Papst und Mitglieder der etablierten kirchlichen Hierarchie in den Vereinigten Staaten heute gegenüberstehen. Sie sind in eine mutmaßliche Verschwörung verwickelt, denn sie sind dabei, einen Sexualstraftäter in Schutz zu nehmen.
Die Anklagen, die Viganò erhebt, sind so weitreichend und so ernst, dass es sehr wahrscheinlich zu Gerichtsverfahren von gigantischen Ausmaßen kommen wird und es eher Jahre als nur Monate dauern wird, bis all das verhandelt ist.
Es ist gut möglich, dass lange bevor diese Verfahren abgeschlossen sein werden, das Pontifikat von Jorge Mario Bergoglio, dem Argentinier, der den Namen Franziskus angenommen hat, ein spektakuläres und verheerendes Ende nehmen wird.
So schockierend diese Enthüllung über Papst Franziskus auch sein mag, kann sie doch nicht überraschen.
In Australien steht gegenwärtig der Kardinal George Pell wegen vieler Sexualverbrechen in der Vergangenheit vor Gericht. Pell ist der Finanzchef des Vatikans, ein persönlicher Berater des Papstes und wurde vom Papst selbst ausgesucht. Ermittlungen brachten ans Licht, dass Pell sich mittels der Australian Royal Commission mitschuldig gemacht hat, auf institutionelle Reaktionen hin den sexuelle Missbrauch von Kindern vertuscht zu haben.
In einer eigenartigen Laune des Schicksals kamen diese Nachrichten gestern gerade, während sich der Papst zu Besuch in Irland aufhielt, einem Land, das immer noch unter eigenen Missbrauchsenthüllungen leidet. 2009 wurde von der irischen Kommission zur Befragung über Kindesmissbräuche nach neunjähriger Untersuchung ein Bericht veröffentlicht, der offenbarte, dass sexueller Missbrauch in von der katholischen Kirche betriebenen Einrichtungen für Knaben vorherrschte. Der Bericht aus dem Jahre 2009 bewirkte einen starken Wandel der Beziehungen Irlands zur katholischen Kirche. (Das wurde gestern besonders offensichtlich, denn die Beteiligung an der Messe im Phoenix Park war um 50 Prozent geringer als erwartet.)
Was wird nun geschehen? Wird Papst Franziskus zurücktreten? Wird man einen neuen Papst wählen? Wird er vielleicht wieder durch seinen Vorgänger Papst Benedikt XVI ersetzt? Das sind Fragen, die jetzt angebracht sind. Vielleicht noch bedeutender: Welchen Kurs wird die katholische Kirche von nun an nehmen? Diese Verbrechen, das Verhalten des Papstes und der darauffolgende Skandal werden zweifellos dem Ruf der katholischen Anführer schaden und vielleicht sogar der Religion selbst.
Wir müssen diese Geschichte aufmerksam verfolgen. Sowohl die Geschichte als auch die Prophetie der Bibel zeigen, dass Veränderungen dieser Größenordnung innerhalb des Vatikans und der katholischen Kirche von enormer Bedeutung sind. Historisch ist der Vatikan immer eine mächtige Kraft bei den internationalen Beziehungen und in der Weltpolitik gewesen. Die Päpste hatten oft die Macht, Könige und Regierungen zu ernennen und abzusetzen. Wenn der Papst spricht, hören hunderte Millionen Menschen zu und reagieren dem entsprechend. Das heißt, dass der Charakter, die Persönlichkeit und die Ambitionen des Papstes und seines engsten Kreises große Bedeutung haben – nicht nur für die Katholiken, sondern für alle Länder, Völker und Kulturen.
Die Prophezeiungen der Bibel sagen uns nicht, wer der nächste Papst sein wird. Es verschafft uns jedoch einen guten Einblick in die Zukunft der katholischen Kirche und des Vatikans. Prophezeiungen in Jesaja 47 und in Offenbarung 17 offenbaren, dass der Vatikan in der Endzeit eine mächtige und einflussreiche Kraft in den Ereignissen der Welt und ganz besonders bei der Einigung Europas sein wird. Der Katholizismus wird bedeutenden spirituellen Einfluss auf das sich neu bildende Heilige Römische Reich haben.
Im April 2005 erklärte der Chefredakteur der Posaune, wie die Bibel den Papst beschreibt, der sich kurz vor der Rückkehr Jesu Christi im Amt ist. Er wird „diese Bindung Kirche – Staat (katholische Kirche – Europa) stärken“, schrieb Herr Flurry.
Tatsächlich wird er kommen, um die Angelegenheiten Europas mit Macht zu leiten! Die europäischen Regierungschefs werden sehr bald erkennen, dass sie die Unterstützung des Papstes brauchen, wenn sie an der Macht bleiben wollen. Sie werden sich ihm unterordnen. Das jedenfalls prophezeit die Bibel.
Diese Einflussnahme der Religion in die europäischen Belange ist das noch fehlende Element, das den Kontinent schlagartig zur bedeutenden Supermacht machen wird.
Wie prophetisch bedeutungsvoll sein Pontifikat auch sein mag, so hat Papst Franziskus doch diese besondere Rolle nicht erfüllt. Die Prophezeiungen der Bibel signalisieren, dass der letzte Papst voraussichtlich eher konservativ und traditionell sein wird. Er wird selbstbewusst und aggressiv sein, ja sogar imperialistisch. Er wird nicht davor zurückschrecken, heikle Themen anzugehen oder sich mit Geopolitik zu befassen, besonders mit europäischer Politik. Er wird seinen Feinden das Fürchten lehren.
Wenn Papst Franziskus stolpert, müssen wir uns fragen: Wird jetzt der endgültig letzte Papst in Erscheinung treten? ▪