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Das schockierende Dokument
Fortgesetzt von Wie der deutsche Faschismus den Kosovo eroberte (Teil drei)
Der Beweis, dass während des 2. Weltkriegs Nazi-Führer und deutsche Spitzenindustrielle geplant haben,
das Nazireich wieder aufzubauen.
Beilage Nr. 1 zum Bericht Nr. 19 489 vom 27. November 1944, von der Botschaft in London, England.
GEHEIM
OBERSTES HAUPTQUARTIER
ALLIIERTES EXPEDITIONSKORPS
Büro des Stellvertreters des Stabschefs, G-2,
7. November 1944
INTELLIGENZBERICHT NR. EW-Pa 128
THEMA: Pläne deutscher Industrieller, sich nach Deutschlands Niederlage an Untergrundaktivitäten zu beteiligen; Kapitalabwanderung in neutrale Länder.
QUELLE: Agent des Französischen Deuxieme Büro, von Kommandant Zindel empfohlen. Dieser Agent wird als zuverlässig betrachtet und hat für die Franzosen seit 1916 an deutschen Problemen gearbeitet. Er stand während der Besetzung von Frankreich in enger Verbindung mit den Deutschen, insbesondere den Industriellen, und er besuchte Deutschland noch bis August 1944.
1. Eine Versammlung der prominentesten deutschen Industriellen mit Interessen in Frankreich wurde am 10. August 1944 im Hotel Rotes Haus in Straßburg, Frankreich gehalten, und wurde von dem oben genannten und als Quelle bezeichneten Informant besucht. Unter den Anwesenden waren die folgenden:
Dr. Scheid, der den Vorsitz führte und den Rang von SS Obergruppenführer und Direktor der Heche (Hermandorff & Schonburg) Gesellschaft innehatte.
Dr. Kaspar, der Vertreter von Krupp,
Dr. Tolle, der Vertreter von Rochling,
Dr. Sinderen, der Vertreter von Messerschmitt,
Drs. Kopp, Vier und Beerwanger, die Vertreter von Rheinmetall,
Kapitän Haberkorn und Dr. Ruhe, die Vertreter von Büssing,
Drs. Ellenmayer und Kardos, die Vertreter vom Volkswagenwerk,
Ingenieure Drose, Yanchew und Koppshem, die Vertreter von verschiedenen Fabriken in Posen, Polen (Drose, Yanchew und KO,
Brown-Boveri, Herkuleswerke, Buschwerke, und Stadtwerke)
Kapitän Dornbuach, Leiter der Industriellen Inspektionsabteilung in Posen,
Dr. Meyer, ein Beamter des deutschen Marineministeriums in Paris,
Dr. Strossner vom Rüstungsministerium, Paris.
2. Dr. Scheid sagte aus, daß das ganze industrielle Material in Frankreich sofort nach Deutschland evakuiert werden muß. Der Kampf um Frankreich war für Deutschland verloren und die Verteidigung der Siegfried Linie war nun das Hauptproblem. Von jetzt an muß auch die deutsche Industrie erkennen, daß der Krieg nicht gewonnen werden kann, und daß sie die nötigen Schritte zur Vorbereitung für eine Nachkriegs-Handels-Kampagne treffen muß. Jeder Industrielle muß mit fremden Firmen Kontakte knüpfen und Bündnisse schließen, doch dies muß individuell gemacht werden, um keinerlei Verdacht zu wecken. Außerdem müßte der Grund auf finanzieller Ebene gelegt werden, um beträchtliche Summen vom Ausland nach dem Krieg zu borgen. Als Beispiele für die Art des Unterwanderns, welche in der Vergangenheit höchst nützlich gewesen war, erwähnte Dr. Scheid die Tatsache, daß Patente für Edelstahl der Chemical Foundation AG, New York und den Krupp Werken von Deutschland gemeinsam gehörten, und daß die US Steel Corporation, Carnegie Illionois, American Steel and Wire und National Tube, usw., dadurch verpflichtet waren, mit den Krupp Werken zusammen zu arbeiten. Er erwähnte auch die Zeiss Werke, die Leisa Werke und die Hamburg-Amerika Linie als Firmen, die besonders effizient waren, die deutschen Interessen im Ausland zu schützen, und gab deren New York Adressen den Industriellen in dieser Versammlung.
3. Nach diesem Treffen wurde ein kleineres arrangiert, das unter dem Vorsitz von Dr. Bosse vom deutschen Rüstungsministerium stand und wo nur die Vertreter von Hecho, Krupp und Rochling teilnahmen. Bei diesem zweiten Treffen wurde gesagt, daß die Nazi Partei die Industriellen informiert hatte, daß der Krieg praktisch verloren war, aber solange andauern würde, bis man eine Garantie für die Deutsche Einheit erlangt hätte. Es wurde gesagt, daß die deutschen Industriellen durch ihre Exporte die Stärke Deutschlands fördern müssen. Sie müssen sich auch vorbereiten, die Nazi Partei zu finanzieren, welche gezwungen sein würde, als Maquis in den Untergrund zu gehen (in Gebirgsverteidigungsstellen gehen). Von jetzt an würde die Regierung den Industriellen große Summen zuteilen, damit jeder ein sicheres Nachkriegsfundament im Ausland aufbauen könnte. Die existierenden finanziellen Reserven im Ausland müssen der Partei jederzeit zur Verfügung gestellt werden, damit ein starkes Deutsches Reich nach der Niederlage geschaffen werden kann. Es wird auch sofort verlangt, daß die großen Fabriken in Deutschland kleine technische Büros oder Forschungsbüros schaffen, welche vollkommen unabhängig sein und keine bekannte Verbindung mit der Fabrik haben würden. Diese Büros werden Pläne und Zeichnungen von neuen Waffen erhalten, sowie Dokumente, die sie brauchen, um ihre Forschungen fortzusetzen und die nicht in die Hände des Feindes fallen dürfen. Diese Büros müssen sowohl in großen Städten eingerichtet werden, wo sie sehr erfolgreich versteckt werden können, als auch in kleinen Dörfern nahe den Quellen von hydroelektrischem Strom, wo sie vorgeben können, die Entwicklung von Wasserressourcen zu studieren. Die Existenz von diesen darf nur sehr wenigen Leuten in jedem Industriezweig und den Oberhäuptern der Nazi Partei bekannt sein. Jedes Büro wird einen Verbindungsmann zur Partei haben. Sobald die Partei stark genug wird, um ihre Kontrolle über Deutschland wiederherzustellen, werden die Industriellen für ihre Anstrengung und Zusammenarbeit mit Zugeständnissen und Aufträgen bezahlt werden.
4. Diese Treffen scheinen darauf hinzuweisen, daß das Verbot gegen die Kapitalausfuhr, welches bis jetzt strengstens durchgesetzt wurde, nun ganz aufgehoben und durch eine neue Nazi Politik ersetzt wurde, wodurch Industrielle mit staatlicher Hilfe soviel wie möglich von ihrem Kapital ausführen werden. Vorher mußten Kapitalexporte von deutschen Industriellen zu neutralen Ländern eher auf betrügerische Weise und mittels besonderer Einflüsse abgewickelt werden. Jetzt steht die Nazi Partei hinter den Industriellen und bittet sie dringend, sich selbst zu retten, indem sie ihr Vermögen außerhalb Deutschlands bringen und gleichzeitig die Pläne der Partei für ihre Nachkriegsoperation zu fördern. Diese Freiheit, die den Industriellen gegeben wird, bezeugt ihre Verbindung zur Partei, indem ihnen ein Maß an Sicherheit geboten wird.
5. Die deutschen Industriellen kaufen nicht nur landwirtschaftlichen Grundbesitz in Deutschland, sondern bringen ihr Kapital ins Ausland, insbesondere in neutrale Länder. Zwei Hauptbanken, durch die dieser Kapitalexport abgewickelt wird, sind die Baseler Handelsbank und die Schweizerische Kreditanstalt von Zürich. Es gibt auch eine Anzahl von Agenturen in der Schweiz, die für eine fünfprozentige Kommission und unter der Verwendung eines schweizerischen Deckmantels Eigentum in der Schweiz aufkaufen.
6. Nach der Niederlage Deutschlands erkennt die Nazi Partei, daß gewisse ihrer meist bekannten Führer als Kriegsverbrecher verurteilt werden würden. Wie auch immer, in Zusammenarbeit mit den Industriellen wird arrangiert, seine weniger auffälligen, jedoch höchst wichtigen Mitglieder in verschiedenen deutschen Fabriken in Positionen als technische Experten oder Mitglieder ihrer Forschungs- und Konstruktionsbüros zu setzen.
Für den A.C. von S., G-2.
WALTER K. SCHWINN
G-2, Wirtschaftsabteilung,
Bereitet von
MELVIN M. FAGEN
Verteilung:
Gleich wie EW-Pa 1,
Amerikanischer politischer Berater, SHAEF,
Britischer politischer Berater, SHAEF ▪
Fortgesetzt in Seiner Zeit voraus