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Das verlorene Paradies
„Gott der Nationen, zu Deinen Füßen, in den Banden der Liebe versammeln wir uns, höre unsere Stimmen, wir flehen, Gott, verteidige unser freies Land...“ Vom ersten Wort an ist die neuseeländische Nationalhymne “God Defend New Zealand” ein Gebet an Gott, ihre Nation zu segnen. Und Neuseeland wurde gesegnet wie nur wenige andere Länder auf der Welt.
In den frühen 1800er Jahren expandierte das britische Empire explosionsartig. Es schien fast wie ein Zufall, aber wie Herbert W. Armstrong in Die USA und Großbritannien in der Prophezeiung erklärt, war es in Wirklichkeit das Ergebnis von genau datierten, in der Bibel prophezeiten Segnungen. Im Jahr 1840 fügte das britische Empire das hinzu, was manchmal als „die letzte bewohnte Landmasse“ bezeichnet wurde: Neuseeland. Eine 16 000 Meilen lange Reise, vielleicht die weitest-entfernte Wanderung in der Geschichte der Menschheit, brachte die britischen Untertanen in ein Inselparadies mit atemberaubenden Bergen, vulkanischen Feldern, fruchtbarem Ackerland, ohne Raubtiere, aber mit Goldvorkommen und anderen Ressourcen sowie der Aussicht auf Abenteuer.
Die Neuseeländer waren ein Pioniervolk, das aber trotzdem der Pflicht, dem Dienst, dem Empire und der Krone treu ergeben war. Als die Weltkriege Tausende von Meilen entfernt ausbrachen, folgten die Neuseeländer dem Ruf und begaben sich nach Europa, um Deutschland und seine Verbündeten aufzuhalten und opferten sich zu Zehntausenden auf den Schlachtfeldern.
Als Premierminister Michael Savage am selben Tag wie Großbritannien Nazideutschland den Krieg erklärt hatte, sagte er: „Mit Dankbarkeit für die Vergangenheit und mit Zuversicht für die Zukunft stellen wir uns ohne Angst an die Seite Großbritanniens. Wohin es geht, gehen wir! Wo es steht, stehen wir!“
Was für ein Wandel hat sich seitdem vollzogen.
Alleingelassen
Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg wählten die Briten die für die Entkolonialisierung eintretende Labour-Regierung von Clement Attlee und orientierten sich stärker nach innen und nach Europa. Im Jahr 1973 trat Großbritannien der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) bei. Trotz des Jubels in Europa warnte Herr Armstrong: „Großbritannien wird auf Montag den 1. Januar 1973 aller Wahrscheinlichkeit nach als ein höchst tragisches historisches Datum zurückblicken – ein Datum, das mit unheilvollen Möglichkeiten behaftet ist!“ (Plain Truth, März 1973; Hervorhebung hinzugefügt). Er prophezeite, dass Großbritannien schließlich Europa verlassen würde.
Zu dieser Zeit war Neuseeland als “Großbritanniens Farm” bekannt, aber die europäische Politik verfügte strenge Quoten für seine Agrarexporte nach Großbritannien. Diese Politik setzte alle bilateralen Handelsabkommen Großbritanniens außer Kraft und beendete sie.
Vor 1939 erhielt Großbritannien mehr als 80 Prozent der neuseeländischen Exporte. Dieser Anteil sank bis Ende 1973 auf 27 Prozent und liegt heute bei weniger als 3 Prozent. Hinzu kamen Ölkrisen und andere Probleme, so dass die Inflation in den 70er und 80er Jahren in die Höhe schoss und der neuseeländische Dollar ganz erheblich an Wert verlor.
Vier Jahrzehnte später hatte Großbritannien – wie vorhergesagt – die Europäische Union verlassen, und es wird viel über die Wiederaufnahme der Beziehungen aus der Zeit vor der EU gesprochen. Aber abgesehen von den Gefühlen des Verrats ist es dafür jetzt ohnehin zu spät.
Indem sich das Mutterland England nach innen wandte, suchte Neuseeland nach neuen Wirtschaftspartnern. Es kam zu einer kurzen Tändelei mit den Vereinigten Staaten, die jedoch aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über den Vietnamkrieg sowie über atomare Energie und Waffen abgebrochen wurde. Stattdessen wandte sich Neuseeland an eine Nation mit einer rasch wachsenden Bevölkerung und Wirtschaft und einer Regierung, die bereits dabei war, die Kommunistische Partei Neuseelands zu umwerben: China.
1988 lieferte Neuseeland 4 Prozent seiner Ausfuhren nach China und bezog 1 Prozent seiner Einfuhren aus China. Heute liefert Neuseeland bereits 32 Prozent seiner Exporte nach China (doppelt so viel wie die Exporte der USA, dem Land mit der nächsthöheren Quote,) und erhält 23 Prozent seiner Importe aus China (doppelt so viel wie das Land mit der nächsthöheren Quote, Australien).
Der Handel mit China war genau das, was die angeschlagene neuseeländische Wirtschaft brauchte. Aber der Preis dafür ist viel höher als man dachte!
Im Jahr 2016 beispielsweise stieg die chinesische Nachfrage nach einem der wichtigsten neuseeländischen Produkte plötzlich sprunghaft an: Nach Milchpulver. Als Reaktion darauf liehen sich die Milchbauern in Neuseeland viel Geld, kauften neue Anlagen und steigerten die Produktion.
Aber dann brach plötzlich die Nachfrage ein. Es stellte sich heraus, dass China das Produkt – etwa 300 000 Tonnen – auf Vorrat produzierte und nun selbst genug davon hatte. Als Folge davon hatten die Landwirte nun enorme Schulden, die sie für die nicht mehr benötigte Ausrüstung gemacht hatten. Sie gingen in Konkurs und sahen sich gezwungen, ihre Betriebe zu verkaufen. Und wer war nun bereit, sie aufzukaufen? China.
Über chinesische Unternehmen kontrolliert das chinesische Regime heute zahlreiche Farmen und Unternehmen in Neuseeland, denn China ist inzwischen seine zweitgrößte Quelle ausländischer Direktinvestitionen. Neuseeland ist der größte Milchexporteur der Welt, doch deren dritt-, viert- und fünftgrößten Milchproduzenten sind schon in chinesischem Besitz. Selbst das größte neuseeländische Fleischunternehmen befindet sich bereits zur Hälfte in chinesischem Besitz.
Shanghai Pengxin hat seine neuseeländischen Farmen genutzt, um Ballons zur „Hochpräzisionsüberwachung“ im Nahbereich zu starten, die möglicherweise für Langstrecken-Lenkraketen eingesetzt werden können.
In der Zwischenzeit hat Neuseeland einen massiven Zustrom von chinesischen und anderen asiatischen Einwanderern aufgenommen. Vor zwanzig Jahren war 1 von 15 Neuseeländern Asiate. Diese Zahl hat sich inzwischen auf 1 von 7 etwa verdoppelt –und wird in den nächsten 20 Jahren voraussichtlich 1 von 4 erreichen. Aus China kommen die meisten ausländischen Studenten nach Neuseeland (55 000 im Jahr 2018), von deren Teilnahme die Universitäten Berichten zufolge „abhängig“ sind. Das von der Kommunistischen Partei Chinas kontrollierte Konfuzius-Institut finanziert direkt neuseeländische Schulkurse, in denen Mandarin-Chinesisch gelehrt wird und die neuseeländische Polizei nimmt an diesen Sprachkursen teil, um die Interaktion mit der Öffentlichkeit zu erleichtern.
In Neuseeland vermeidet man es, die Motive der Kommunistischen Partei Chinas infrage zu stellen – aus Angst, als rassistisch bezeichnet zu werden. Aber es gibt noch einen anderen Grund, warum Neuseelands führende Politiker, ganz gleich ob nun von der sozialistischen Labour Party oder von der eher konservativen National Party, es vermeiden, China infrage zu stellen. China bezahlt sie!
In einem Bericht von Prof. Anne-Marie Brady aus dem Jahr 2017 wurde festgestellt, dass die Nationalen Abgeordneten Ruth Richardson und Chris Tremain Direktoren der Bank of China in Neuseeland sind; der ehemalige Nationale Vorsitzende Don Brash ist Vorsitzender der Industrial Bank of China in Neuseeland; die ehemalige Premierministerin Jenny Shipley ist Vorsitzende der China Construction Bank in Neuseeland; der Nationale Abgeordnete Yang Jian arbeitete 15 Jahre lang für den chinesischen Geheimdienst und bildete chinesische Spione aus, bevor er neuseeländischer Staatsbürger wurde; der Abgeordnete Raymond Huo von der Labour-Partei hat enge Verbindungen zur Kommunistischen Partei Chinas und machte ein Zitat des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping zum chinesischsprachigen Wahlkampfslogan der derzeitigen Labour-Premierministerin Jacinda Ardern. Der frühere Premierminister der Nationalen Partei, John Key, betreut jetzt die Geschäftsprojekte von Comcast in China und hat bekanntermaßen sein neuseeländisches Anwesen für 20 Millionen Dollar, weit über dem Marktwert, an einen – geheim gehaltenen – chinesischen Käufer veräußert. Die Familienmitglieder des ehemaligen Premierministers der Nationalen Partei Bill English leiten andere Initiativen, die mit der Kommunistischen Partei Chinas zusammenhängen. Dies sind nur einige wenige Beispiele.
Aber die herrschende Klasse versichert, dass es keinen Grund zur Sorge gibt. Sir Bob Harvey, ein ehemaliger Labour-Bürgermeister, antwortete auf die Kritik, indem er sagte: „China hält das Gleichgewicht der Weisheit, und ich denke, China wird den Planeten retten. ... China hat noch nie ein anderes Land angegriffen. Es ist ein Land, das von Gelehrten und nicht von Diktatoren regiert wurde. .... Und ich arbeite nicht als chinesischer Agent!“
Geteilte Loyalitäten
Angesichts der starken Einbindung Chinas steht Neuseeland in Bezug auf seine traditionellen Verbündeten vor einem Dilemma.
Das Land ist Teil der Five Eyes [fünf Augen], einer im Wesentlichen angelsächsischen Geheimdienstallianz, die auf den Zweiten Weltkrieg zurückgeht und der Australien, Kanada, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten angehören. Doch Anfang 2021 bezeichnete die neuseeländische Außenministerin Nanaia Mahuta die Allianz und ihren Druck auf China als „unangenehm“ für Neuseeland. Monate zuvor hatte ein chinesischer Regierungssprecher Five Eyes gewarnt, dass „denjenigen, die es wagen, Chinas Souveränität zu verletzen, die „Augen“ ausgestochen würden“.
Neuseeland hat sich auch von Aukus distanziert, einer kürzlich geschlossenen Allianz zwischen Australien, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten, die die chinesische Macht im Pazifik eindämmen soll. Es hat sich nicht an einem Boykott dieser vier Länder gegen China wegen dessen Verfolgung der Uiguren beteiligt.
Neuseeland hat sich auch militärisch in eine verwundbare Lage gebracht. Die neuseeländischen Streitkräfte und die Leistungen, die in der Vergangenheit gemeinsam mit Großbritannien erbracht wurden, waren lange Zeit ein Grund zum Stolz. Zu Ende des Zweiten Weltkriegs verfügte Neuseeland über rund 1000 Flugzeuge, 60 Schiffe und 43 000 Soldaten. Heute verfügt die Luftwaffe nur noch über 49 Ausbildungs- Transport- und Patrouillenflugzeuge und Hubschrauber (ein Viertel der Luftwaffe, die die USA den Taliban in Afghanistan überlassen haben!). Sie verfügt über Null Kampfflugzeuge. Die königliche neuseeländische Marine besteht derzeit aus nur neun Schiffen, von denen nur zwei für einen Kampfeinsatz geeignet sind. Die neuseeländische Armee hat weniger als 5000 reguläre Angehörige. Das Militär der Nation ist faktisch nicht existent.
Die neuseeländische Polizei preist ihren unbewaffneten Status. Anfang 2020 wurde versuchsweise eine bewaffnete Polizeieinheit eingesetzt, aber Black- Lives- Matter-Aktivisten lehnten die Maßnahme ab, weil – wie ein Aktivist behauptete – die Polizei „die Maoris wie bei einem Jagdsport jagt“. (Im letzten Jahrhundert – seit Aufzeichnungen geführt werden – wurden insgesamt 36 Menschen von der Polizei getötet und 33 Polizisten wurden getötet.) Der Polizeipräsident beeilte sich zu versichern, dass die Polizei „im Allgemeinen eine unbewaffnete Polizei" bleiben werde, denn „die Meinung der Öffentlichkeit ist wichtig“.
Einige Tage später wurden zwei neuseeländische Polizisten von einem Maori-Bandenmitglied angeschossen; einer erlag seinen Verletzungen.
Koloniale Schande
Dies ist jedoch ein geringer Preis für die gemeinsame „koloniale Schuld“ des weißen Mannes in Neuseeland. Zumindest wird den Neuseeländern das in der Schule beigebracht, mit einer reichhaltigen Kost aus kolonialer Schuld und Maori-Mythologie. „Im Sozialkundeunterricht wird in erster Linie vermittelt, wie das britische Empire der mit einer reichhaltigen Kultur ausgestatteten Maori-Bevölkerung das Land „gestohlen“ hat, und zwar auf der Grundlage eines „falsch übersetzten“ Vertrags (der sehr umstritten ist), und es wird die allgemeine Unterdrückung des Maori-Volkes gelehrt. (Tatsachen über die ständigen Kämpfe zwischen den Stämmen werden ebenso beiseitegeschoben wie der Völkermord der Maori an den einheimischen Moriori: 1835 griffen die Maori das Volk dieser eigentümlichen, altruistischen, waffenlosen Kultur an; sie versklavten und töteten sie – und ja, sie aßen diese Leute sogar auf! Innerhalb von 50 Jahren hatten die Maori die 2000-köpfige Moriori-Bevölkerung auf nur 100 reduziert).
Diese Geschichte zu lernen, ist jedoch „rassistisch“. Und es lenkt davon ab, Neuseelands koloniale Vergangenheit anzugreifen.
Neuseeland kappte 1986 seine verfassungsrechtlichen Bindungen zu Großbritannien, ist aber nach wie vor ein britischer Commonwealth-Staat mit der Königin als symbolischem Staatsoberhaupt. Im Jahr 1986 wurde die Königin bei einem Besuch während einer Parade mit Eiern beworfen. In einer Umfrage aus dem Jahr 2012 sprachen sich 70 Prozent der Neuseeländer für die Beibehaltung der Monarchie aus, heute sind es nur noch 47 Prozent.
Im Jahr 2015 führte Premierminister John Key ein 26 Millionen Dollar teures landesweites Referendum zur Änderung der Nationalflagge durch und bekundete sein besonderes Interesse an der Abschaffung des „kolonialzeitlichen“ Union Jack. Seine Bemühungen scheiterten, aber 43 Prozent der Neuseeländer stimmten für eine Änderung der Flagge.
Es gibt auch eine Bewegung, die – in biblischer Sprache – „den Namen auslöschen“ will. Die Maori-Partei drängt darauf, das Land in Aotearoa („Land der langen weißen Wolke“) umzubenennen und wird von einer Petition mit mehr als 60 000 Unterschriften, von 40 Prozent der Befragten und vom derzeitigen Premierminister unterstützt. Auch die neuseeländische Geografische Behörde hat wiederholt vorgeschlagen, die Nord- und Südinsel nach Maori-Entsprechungen zu benennen: Te Ika-a-Maui („Der Fisch des Gottes Maui“) und Te Waipounamu („Der Ort des Grünsteins“).
Während sich die Zahl der asiatischen Neuseeländer der Zahl der Maori annähert, wird die allgemeine Botschaft immer deutlicher: Welche Kultur auch immer dieses Land dominiert, sie darf keinesfalls britisch, angelsächsisch oder gar jüdisch-christlich sein.
Umgestaltungen
Die neuseeländische Labour-Regierung von 1999 bis 2008 war nicht nur für den Abbau des neuseeländischen Militärs verantwortlich, sondern auch für die Abschaffung von Traditionen und Moral.
2018 wurde eine Neuseeländerin von der Königin von England für ihre „Verdienste um die Prostitution“ zur „Dame“ geadelt. 2003 hat die Regierung die Prostitution entkriminalisiert. 2004 erkannte die Regierung homosexuelle Lebensgemeinschaften gesetzlich an. 2007 verbot sie die körperliche Züchtigung von Kindern. Im Jahr 2013 wurde Neuseeland zum ersten pazifischen Land, das die homosexuelle „Ehe“ vollständig legalisierte. (Drei Tage vor Beginn der Zeremonien ereignete sich südlich der Hauptstadt Auckland ein schweres Erdbeben, dessen Erschütterungen und etwa 20 starke Nachbeben von einem Ende Neuseelands bis zum anderen zu spüren waren).
Im Jahr 2020 wurde die Abtreibung, die in Neuseeland vorher mit einigen der strengsten Strafgesetze der westlichen Welt bekämpft wurde, bis zu einer Schwangerschaft von 20 Wochen legalisiert.
Aber die einzige moralische „Sünde“, die Neuseeland nicht dulden kann, sind die Treibhausgasemissionen. Im Jahr 2002 ratifizierte Neuseeland das Kyoto-Protokoll der Vereinten Nationen und verpflichtete sich damit, seine Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Etwa die Hälfte dieser Gase stammt aus der Viehzucht. Die Regierung schlug eine Forschungsabgabe für landwirtschaftliche Emissionen vor, die von den Viehhaltern eine jährliche Strafe von 8,4 Millionen Dollar und zusätzlich 50 bis 125 Millionen Dollar an öffentlichen Kosten für die Finanzierung von Forschungsarbeiten zur Kompensation von Methanemissionen aus der Viehhaltung einbringen sollte. Was als „Furzsteuer“ bekannt wurde, stieß auf Spott und Proteste und das Gesetz wurde schließlich fallen gelassen. Innerhalb von acht Jahren beliefen sich die Verpflichtungen Neuseelands aus dem Kyoto-Protokoll auf über 1 Milliarde Dollar. Trotzdem hat sich Neuseeland schnell dem Pariser Klimaabkommen von 2015 und der UN-Klimakonferenz von 2021 (cop26) angeschlossen. Es hat sich verpflichtet, die Emissionen innerhalb des laufenden Jahrzehnts um 50 Prozent zu reduzieren.
Seit den 1980er Jahren hat sich die Zahl der Schafe in diesem Land, das traditionell Schafe züchtet, um 63 Prozent verringert.
Die Transformation des Landes wurde durch die derzeitige Premierministerin Jacinda Ardern beschleunigt. Die internationalen Medien bezeichneten ihren Wahlkampf 2017 als „Jacinda-Manie“, aber die junge, frisch-wirkende und linke Labour-Politikerin war im Ausland vielleicht viel beliebter als im Inland. Jacinda Ardern und ihre Partei erhielten zwar weniger Stimmen als die Nationale Partei, gewannen aber die Kontrolle durch politische, parlamentarische Verhandlungen, die zu einer Koalitionsregierung unter ihrer Führung führten.
Ardern ist keine gewöhnliche Parteivorsitzende. Die unverheiratete ehemalige DJ und ehemalige Präsidentin der Internationalen Union der Sozialistischen Jugend wurde im Alter von 37 Jahren zur Vorsitzenden der Labour Party ernannt, nur 2½ Monate vor der Wahl. Sie hat sich lautstark für die Loslösung von der Krone, massive Sozialausgaben, die Homosexuellen-Agenda, die Legalisierung von Drogen und für die Abtreibung eingesetzt.
Sie wurde letztes Jahr mit einfacher Mehrheit wiedergewählt – vor allem wegen ihres Umgangs mit dem Coronavirus, der das Ende der uns bekannten Welt markierte.
Unmittelbar nach Beginn der Covid-19-Epedemie führte Ardern eine der härtesten und schärfsten Lockdown-Maßnahmen der Welt ein. Sie hob die Freiheiten der Neuseeländer auf, um bis 2020 eine „Null-Covid“-Politik zu verfolgen. Dies forderte einen hohen Preis. Fast zwei Jahre später sind die neuseeländischen Grenzen immer noch fest geschlossen und ganze Städte werden wegen ein oder zwei positiver Fälle abgeriegelt. Die größte Stadt Neuseelands, Auckland, hat den 108-tägigen Lockdown endlich beendet – nicht wegen des Erfolgs der Lockdown-Strategie (oder weil 93 Prozent der in Frage kommenden Einwohner Neuseelands geimpft wurden) – sondern weil die Behörden endlich eingesehen haben, dass Null-Covid unhaltbar ist.
Doch angesichts der ständigen Lockdowns und wegen der um fast 100 Milliarden Dollar auf 663 Milliarden Dollar gestiegenen Bruttoverschuldung Neuseelands (130 000 Dollar für jeden Mann, jede Frau und jedes Kind), auch wegen der Berichte über katastrophale Impfreaktionen und eines Premierministers, der alle sechs Monate Auffrischungsimpfungen fordert, scheint noch immer kein Ende in Sicht zu sein.
Die Zahl der neuseeländischen Todesopfer dieser „schlimmsten Pandemie seit einem Jahrhundert“: Vierundvierzig.
Das verlorene Paradies
Neuseeland wird oft als „Inselparadies“ angepriesen. Doch während der Lebensstandard nach wie vor hoch ist, zeigen andere Zahlen, dass das Land krank ist.
Neuseeland steht regelmäßig an der Spitze der Industrieländer, was die Selbstmordrate bei Jugendlichen angeht. Die Selbstmordrate bei den 15- bis 19-Jährigen (über 15 pro 100 000) ist mehr als doppelt so hoch wie der weltweite Durchschnitt. Bei den 15- bis 24-jährigen Männern liegt diese Zahl bei 22,2 pro 100 000.
Unter den Ländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gehört Neuseeland zu den Ländern mit der schlechtesten Kinderfürsorge, der vierthöchsten Schwangerschaftsrate im Teenageralter und einer der schlimmsten Mobbingraten in der Schule. Neuseeland hat die höchste Quote häuslicher Gewalt in der entwickelten Welt. Ein Drittel der Frauen ist in irgendeiner Form von körperlicher Gewalt betroffen. Vierzig Prozent ihrer Zeit verwendet die Polizei zur Bewältigung von häuslicher Gewalt (etwa 500 000 Fälle pro Jahr bei einer Bevölkerung von nur 5 Millionen). Die monetären Kosten für die Bewältigung der häuslichen Gewalt belaufen sich auf bis zu 7 Milliarden [neuseeländische] Dollar pro Jahr, aber die mentalen und emotionalen Kosten sind unkalkulierbar.
Wer trägt die Schuld daran? Die abgedroschene Antwort „der Kolonialismus“ ist inzwischen eindeutig eine lächerliche Ausrede. Viel sinnvoller ist es, auf die rasche Aufgabe der jüdisch-christlichen Moral zu verweisen, auf der Neuseeland aufgebaut wurde – eine Moral, die die Familien zusammenhalten soll.
„Denn du hast die Erkenntnis verworfen; darum will ich dich auch verwerfen, ... Du vergisst das Gesetz deines Gottes; darum will auch ich deine Kinder vergessen“ (Hosea 4,6).
Hosea ist ein prophetisches Endzeitbuch der Bibel, das sich in erster Linie an ein Volk namens Ephraim richtet – ein Volk, das, wie Herbert W. Armstrong in „The United States and Britain in Prophecy“ erklärt, auch Neuseeland umfasst. Hosea beschreibt Ephraim als unausgegoren, als eine „törichte Taube“, mottenzerfressen, „Gewalt leidend und das Recht zertretend“, das sich an unterdrückerische ausländische „Liebhaber“ verkauft und „dem Mörder seine Kinder zuführt“ (Hosea 7,8, 11; 5,12, 11; 9,13).
Das wiedergewonnene Paradies?
Was ist aus Neuseeland geworden? Einst war es ein Land der Ziele und der Orientierung: “Britain's farm"; “Where Britain goes, we go”; “God Defend New Zealand”; “God Save the Queen”. Zusammen mit dem mächtigen britischen Empire ist Neuseeland aufgestiegen – und nun ist es zusammen mit ihm gefallen. Heute ist das Land eine kaputte, gewalttätige, schwache, hilflose, ruderlose und anscheinend zukunftslose chinesische Farm, die ihr Vieh tötet, um den Planeten zu retten, die ihre Menschen und ihre Wirtschaft umbringt, um sie vor einem Virus zu bewahren, der durchaus nicht unbedingt tödlich ist.
Neuseeland war eines der am reichsten gesegneten Länder der Erde. Diese Segnungen waren jedoch mit einer Warnung verbunden. In einem der allerersten Bücher der Bibel warnt Gott: „Denn ich will sie in das Land bringen, das ich ihren Vätern zu geben geschworen habe, darin Milch und Honig fließt. Und wenn sie essen und satt und fett werden, so werden sie sich anderen Göttern zuwenden und ihnen dienen, mich aber lästern und meinen Bund brechen. Und wenn sie dann viel Unglück und Angst treffen wird, so soll dies Lied vor ihnen als Zeuge reden ...“ (5. Mose 31, 20-21).
Tatsächlich hat Neuseeland sein eigenes „Lied“ als Zeugnis, ein bewegendes Gedicht aus den 1870er Jahren, das zu seiner Nationalhymne wurde. Es ist ein Lied, über dessen Worte, die im Folgenden auszugsweise zitiert werden, wir gut daran täten, nachzudenken. Nur wenn Neuseeland als Nation zu Ihm zurückkehrt, wird Gott Neuseeland verteidigen.
Gott der Nationen, zu Deinen Füßen, in den Banden der Liebe versammeln wir uns, höre unsere Stimmen, wir flehen...
Menschen jeden Glaubens und jeder Rasse versammeln sich hier vor Deinem Angesicht und bitten Dich, diesen Ort zu segnen...
Schütze unseren Staat vor Zwietracht, Neid, Hass und Korruption, mache unser Land gut und groß...
Herr der Schlachten, vertreibe in Deiner Macht unsere Feinde, lass unsere Sache gerecht und richtig sein...
Lass unsere Liebe zu Dir wachsen; möge Dein Segen niemals aufhören, gib uns Fülle, gib uns Frieden...
Bewahre den makellosen Namen unseres Landes vor Schmach und Schande, kröne es mit unsterblichem Ruhm...
... Mach uns Dir treu, Gott, verteidige unser freies Land. ... Führe Deinen glorreichen Plan aus; Gott, verteidige Neuseeland.