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Der deutsche Militarismus lebt nach dem Zweiten Weltkrieg wieder auf

Mitglieder einer Panzergrenadiereinheit der Bundeswehr [SEAN GALLUP/GETTY IMAGES]

Der deutsche Militarismus lebt nach dem Zweiten Weltkrieg wieder auf

„Deutschland räumt der nationalen und kollektiven Verteidigung Priorität ein. Das ist das erste Mal seit dem Zweiten Weltkrieg“, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius am 9. Mai vor einem Publikum an der Johns Hopkins University School of Advanced International Studies.

Seine Rede drehte sich um ein neues militarisiertes Deutschland, aber allein dieser eine Satz sollte bei jedem die Alarmglocken läuten lassen. Vielleicht ist das der Grund, warum die offizielle Abschrift, die auf der Website des Verteidigungsministeriums veröffentlicht wurde, den Hinweis auf den Zweiten Weltkrieg auslässt. Aber Politico und andere Medien haben ihn zur Kenntnis genommen.

Das letzte Mal, dass Deutschland die Verteidigung zu seiner Priorität gemacht hat, war in der Tat während des Zweiten Weltkriegs – und das kostete zig Millionen Menschenleben. Heute wird jedem, der solche Vergleiche zieht, schnell eine antideutsche Gesinnung unterstellt. Aber diese Entwicklung verlangt eine kritische Betrachtung.

Deutschland ist die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt. In diesem Jahr wird es 2 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für die Verteidigung ausgeben und gehört damit zu den größten Militärausgebern der Welt. Aber anscheinend ist das noch nicht genug: Pistorius kündigte an, dass Deutschland bald 3 Prozent für sein Militär ausgeben wird.

Deutschland wird schnell militarisiert!

Darüber hinaus wird das deutsche Militär reformiert, um es effektiver zu machen, weitere Zwänge des Zweiten Weltkriegs abzuschütteln und sich auf eine moderne Kriegsführung vorzubereiten (lesen Sie „Kriegsvorbereitung: Deutschland organisiert sein Militär neu“). Pistorius bemerkt:

Ich arbeite hart daran, dass unsere Ausgaben und unsere Investitionen weiter steigen werden. Zwei Prozent sind unsere Untergrenze, nicht unsere Obergrenze. Wir haben verstanden: Die Zeiten der Friedensdividende sind vorbei.

Wir geben Geld für lebenswichtige Anlagen und Fähigkeiten aus – zum Beispiel für die Beschaffung von Panzern, Fregatten, U-Booten, Munition, Tieffliegerfähigkeiten, F-35 Kampfflugzeugen und CH-47F Hubschraubern – und um die dringend benötigte Luftverteidigung zu stärken. Wir haben neue Produktionslinien in Deutschland eröffnet und kaufen zusätzliche Rüstungsgüter, Waffen und Munition sowohl in Europa als auch in den Vereinigten Staaten. Allein mit US-amerikanischen Rüstungsunternehmen haben wir derzeit rund 380 Verträge im Gesamtwert von etwa 23 Milliarden Dollar.

Zweitens: Wir arbeiten sehr hart daran, die Bundeswehr auf die heutigen Herausforderungen vorzubereiten. Dazu gehört die Umstrukturierung unserer Streitkräfte ebenso wie das Überdenken und Verbessern des Rekrutierungs- und Bindungsprozesses für unser bewaffnetes Personal.

Wie viele von Ihnen wissen, hat Deutschland wie viele andere Länder nach dem Ende des Kalten Krieges die Wehrpflicht ausgesetzt. Aber die Zeiten haben sich geändert. Ich bin überzeugt, dass Deutschland eine Art von Wehrpflicht braucht. Wir müssen unsere militärische Durchhaltefähigkeit in einem Zustand der nationalen oder kollektiven Verteidigung sicherstellen.

Erstaunlicher als die erhöhten Ausgaben ist vielleicht die Offenheit Deutschlands bei der Beschaffung von Waffen und der verstärkten militärischen Ausrichtung. Noch vor ein paar Jahren wäre dies undenkbar gewesen!

Es gibt einen ernsthaften Wandel in der militärischen Mentalität in Deutschland. Im November zeigte eine NDR-Dokumentation einen Mitarbeiter des Rüstungsherstellers Rheinmetall, der sagte, dass die Gesellschaft heute viel offener gegenüber Menschen ist, die in der Rüstungsindustrie arbeiten, als vor Russlands brutaler Invasion in der Ukraine 2022.

Das ist ein gewaltiger Pendelschlag, der leicht unbemerkt bleiben könnte. Angesichts der Vergangenheit der Nation schämten sich viele, über ihren Beitrag zur Rüstungsindustrie zu sprechen. Aber jetzt, wo sich Europa im Krieg befindet, wird die Rüstungsindustrie als notwendiger Retter gesehen!

Im vergangenen Oktober sagte Pistorius: „Wir müssen uns wieder an den Gedanken gewöhnen, dass die Gefahr eines Krieges in Europa drohen könnte. Und das heißt: Wir müssen kriegstüchtig werden.“

Dies war eine ungewöhnliche Aussage. Normalerweise würde ein deutscher Verteidigungsminister sagen: Wir müssen uns darauf vorbereiten, uns zu verteidigen. Deutschland hat kein Kriegsministerium, es hat ein Verteidigungsministerium. Natürlich würde sich Deutschland im Falle eines Angriffs im Krieg befinden, aber es ist wichtig, die Rhetorik zu ändern, um die Nation dazu zu bringen, mehr und mehr in Begriffen des Krieges zu denken.

Das deutsche Kriegsdenken erwacht wieder!

Die Posaune und ihr Vorgänger, die Plain Truth (Klar&Wahr), haben die militärischen Entwicklungen in Deutschland seit Jahrzehnten beobachtet und kühn verkündet, dass Deutschland militärisch wieder aufsteigen würde. Diese Vorhersage geht auf den verstorbenen Herbert W. Armstrong zurück, der die deutsche Wiedervereinigung und den Militarismus nach dem Zweiten Weltkrieg voraussagte. In den Jahrzehnten seither hat Deutschland noch nie so große Schritte in Richtung Militarisierung unternommen wie jetzt, und noch nie hat die Welt es so bejubelt wie heute.

Wir leben in einer Welt, in der militärische Konflikte und Kriege zunehmen, und der militärische Aufstieg Deutschlands wird nur zu einer weiteren Eskalation führen. Gott vergleicht die wachsende Militärmacht in Deutschland mit einem „siedenden Kessel“ und warnt: „Von Norden her wird das Unheil losbrechen“ (Jeremia 1, 13-14).

Zahlreiche biblische Prophezeiungen warnen davor, dass unsere Welt auf die in Matthäus 24 prophezeite Eskalation zusteuert. Es wird eine Zeit sein, die so schrecklich ist, dass Gott eingreifen muss, um den Wahnsinn zu stoppen!

Der Chefredakteur der Posaune, Gerald Flurry, hat kürzlich einen ausführlichen Artikel zu diesem Thema geschrieben: „Deutschlands verblüffender militärischer Aufstieg“. Sein Artikel beleuchtet die Vorhersage von Herrn Armstrong, wie sie unmöglich schien und wie sie sich heute erfüllt. Lesen Sie diesen Aritkel, um mehr zu erfahren.