Der Kanzler kommt nicht aus dem Chat-Sumpf
Eine Anklage droht, immer neue Enthüllungen sickern durch: Die Ibiza-Ermittlungen belasten Sebastian Kurz' Kanzlerschaft. Nun werfen Nachrichten des skandalumwitterten Ex-Chefs der Staatsholding Fragen auf - es geht um Millionenbudgets und gegenseitige Gefallen.
An Menschen, die auf ihr Handy starren, hat man sich gewöhnt. In Österreich aber starren seit Monaten alle Beobachter der Innenpolitik auf ein einziges Handy: Das von Thomas Schmid, mittlerweile ehemaliger Chef der Staatsholding, enger Vertrauter von Sebastian Kurz und zentrale Figur in den Ibiza-Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft hat das Gerät Ende 2019 einkassiert und darauf rund 300.000 Nachrichten gefunden, die einen tiefen Einblick in den Schaltraum der Macht in Österreich erlauben. Schmid haben die Chats schon sein Amt gekostet, Sebastian Kurz werden sie wohl eine Anklage wegen Falschaussage einbrocken, was die Koalition mit den Grünen scheitern lassen könnte - und immer wieder treten neue Enthüllungen zutage.