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Der Papst Pocht Auf Den Sonntag
Im August 2005 machte Papst Benedikt xvi. Deutschland zum Ziel seiner ersten Auslandsreise. Am Sonntag, den 21. August, zelebrierte der Papst eine Messe als Bestandteil der Feierlichkeiten zum Weltjugendtag mit mehr als einer Million Menschen, wo er die Wichtigkeit des Sonntagsgottesdienstes hervorhob: „Der Sonntag ist ein freier Tag … doch ist diese freie Zeit leer, wenn Gott nicht anwesend ist, “ sagte er. „Manchmal empfinden wir es anfänglich als ziemlich unbequem, dass wir an einem Sonntag zusätzliche Zeit für die Messe einplanen sollen. Aber wenn Sie sich die Mühe machen, werden Sie feststellen, dass Ihre Freizeit dadurch echte Substanz erhält“ (International Herald Tribune, 22. August).
Diese Kommentare kamen nur wenige Monate nach ähnlichen Erklärungen bei einer Messfeier zum Abschluss des 24. Nationalen Eucharistischen Kongresses am 29. Mai. Vor 200.000 Teilnehmern in der italienischen Stadt Bari erklärte Benedikt, dass die Festigung des Sonntagsgottesdienstes für seinen Auftrag ganz wesentlich sei.
Für Geschichtsstudenten stellt dieser Blickpunkt eine Rückkehr zum alten Papsttum dar, zum Papsttum von dieser immer wiederkehrenden imperialen europäischen Macht, dem Heiligen Römischen Reich.
Papst Benedikt erkennt das weltliche moralische Vakuum, das Europa seit der Zeit der Aufklärung geplagt hat. Jetzt, nach widerhallenden Ablehnungen der Europäischen Verfassung seitens Frankreichs als auch den Niederlanden bei Volksentscheiden im Jahr 2005, scheint die Europäische Einigung in Unordnung geraten zu sein.
Doch es scheint auch, dass Benedikt dieses Vakuum füllen will – nach altem römischem Verhalten. Diese Verhaltensweise zeigte niemals Verständnis für die Idee, dass das Volk seine Grundsätze freiwillig akzeptierte. Vielmehr, wie schon eine flüchtige Studie der Geschichte deutlich macht, wurden sie stets mit Gewalt aufgezwungen.
Der Traum dieses Papstes deckt sich mit dem seines Vorgängers Johannes Paul II. Es ist eine überdimensionale Vision – eine Vision von einem von der Nordsee im Westen bis zum Ural-Gebirge im Osten vereinten Europa.
Aber hier liegt das Problem: Die einzigen Zeiten durch die Geschichte hindurch, wo diese Vision vollständig realisiert worden war, waren jene, als Rom seine Religion verhängt hatte. Seit der „Bekehrung“ von Karl dem Großen im achten Jahrhundert war das Römische Reich, mit seiner gemeinsamen religiösen Ideologie, in der Lage, in wiederholten Auferstehungen zusammenzuhalten und verheerendes Leid über jene zu bringen, die ihm widerstanden.
Wie es die in Texas heimische Ideenschmiede Stratfor formulierte: „Europa kann aus geopolitischen Gründen niemals vereint werden, nur unter den Stiefeln eines Eroberers” (2. Juni).
Papst Benedikt ist entschlossen, die aktive Einhaltung des wichtigsten Symbols der Römisch-Katholischen Kirche wieder durchzusetzen: den Sonntag. Er weiß, um in Europa Religion populär zu machen, muss er ein Promotions-Instrument wiedereinführen, das Händler als Markentreue bezeichnen. Die historisch eindruckvollste Marke, die der Papst anbieten kann um die Menschen zusammenzubinden, ist der altgeschichtliche Tag des Gottesdienstes, gang und gäbe seit Babylon, der alte Tag der Sonne – Sonntag. Daher seine Unterstützung dieses alten Römischen Markenzeichens in seinen oben erwähnten Ansprachen. Wenn wir verstehen, wie die Kirche diesen Tag in seiner vergangenen Geschichte durchgesetzt hat, sollten wir sehr besorgt sein.
Wer änderte den Sabbat?
Die Bibel gebietet den Gottesdienst an einem siebten-Tag Sabbat. Wer verlegte den Sabbat auf den ersten Tag der Woche?
Hier lesen Sie, was Herbert W. Armstrong zu diesem Thema schrieb: „Wo hat der Sonntag seinen Ursprung? Nicht in der Römisch-Katholischen Kirche, sondern in der heidnischen Religion des Römischen Reiches, lange bevor es noch eine Katholische Kirche gab! Es ist der Tag, an dem sich die alten Heiden zum Sonnenaufgang – nach Osten gewandt – versammelten (so wie es heute am Ostersonntagmorgen Brauch ist) und die aufgehende Sonne anbeteten. Es war Konstantin, Kaiser des Römischen Reiches, nicht ein Papst, der den Sonntag zum offiziellen, so genannten ‚christlichen Ruhetag’ machte. Aber durchgesetzt wurde er von der Römisch-Katholischen Kirche – die Menschen wurden dazu angehalten, ihn allgemein zu akzeptieren!” Die Geschichte beweist, dass Herr Armstrong absolut Recht hat!
Die Sonntagseinhaltung wurde von Konstantin veranlasst, nicht von einem Papst, aber er wurde von der römisch-katholischen Kirche durchgesetzt. Wie es in The History of Roman Catholicism (1836) zu lesen ist: „Die Thronbesteigung von Konstantin dem Großen zum Thron der Cäsaren und seine anschließende Bekehrung zum Christentum formt eine höchst wichtige Ära in der Geschichte der Kirche.” Wichtig deshalb, wie der Verfasser ausführt, weil dadurch die vertrauliche Beziehung, die das Römische Reich mit der Römischen Kirche entwickelte, ihren Anfang nahm – eine Beziehung, die viele Jahrhunderte andauerte.
Konstantin verlegte den offiziellen Tag des Gottesdienstes auf Sonntag während des Konzils von Nicäa im Jahre 325 n. Chr.
In einem auf das Konzil bezugnehmenden Brief sprach Konstantin von der Durchsetzung der Sonntagsverehrung für den Ostergottesdienst: „Auf dieser Konferenz wurde die Frage bezüglich des heiligsten Tages – Ostern – erörtert, und sie wurde geklärt durch das einheitliche Urteil aller Anwesenden, dass dieses Fest von allen und an jedem Ort, an ein und demselben Tag gehalten werden soll.” Diese Erklärung war an jene gerichtet, die anstatt Ostern das Passahfest hielten – eines der in der Heiligen Schrift befohlenen sieben jährlichen Feste Gottes – und gehalten einige Tage vor Ostern. Es erschien unwürdig, dass wir bei der Feier dieses heiligsten Festes der Praxis der Juden folgen sollten … lasst uns deshalb nichts mit dem verabscheuungswürdigen jüdischen Haufen gemein haben … Es ist durch ein gemeinsames Urteil von allen bestimmt worden, dass das heiligste Osterfest an ein und demselben Tag gehalten werden soll” (durchaus meine Betonung).
Mit anderen Worten, Ostern war am Sonntag zu halten und das „jüdische” Passahfest – welches tatsächlich Gottes biblisch befohlene Versammlung ist – wurde ausdrücklich verboten!
In einem anderen Schreiben, im Speziellen die Sabbathaltung betreffend, schrieb Konstantin: „Insofern ist es dann fortan nicht mehr möglich, eure bösartigen Fehler auszuüben und, wir warnen durch diese vorliegenden Statuten, dass sich niemand von euch fortan anmaßen möge, sich zu versammeln. Wir haben diesbezüglich angeordnet, dass ihr aller Häuser, in denen Ihr gewohnheitsmäßig eure Versammlungen haltet, enteignet werdet: und unsere diesbezügliche Achtsamkeit erstreckt sich nicht nur darauf, das Abhalten eurer abergläubischen und sinnlosen Treffen in der Öffentlichkeit zu verbieten, sondern auch in jedem privaten Haus und an allen anderen Orten. Lasst deshalb diejenigen von euch, die es wünschen, die wahre und reine Religion anzunehmen, den viel besseren Kurs einschlagen, nämlich den Eintritt in die katholische Kirche … Von diesem Tag an darf sich keine eurer gesetzeswidrigen Versammlungen erdreisten, an irgendeinem öffentlichen oder privaten Ort in Erscheinung zu treten. Dieser Erlass soll veröffentlicht werden.”
Dies wurde dann fast 40 Jahre später, im Konzil von Laodicea im Jahre 363 n.Chr. bestätigt. Bei diesem Konzil kam man zum folgenden Beschluss: „Die Christen dürfen nicht nach Judenart am Sabbat müssig sein, sondern sollen an diesem Tage arbeiten. Sie mögen dem Herrentag den Vorzug geben … Werden sie aber als Judaisierende befunden, so seien sie von Christus ausgeschlossen [verflucht und exkommuniziert].“
Da haben Sie es: den historischen Beweis für die erzwungene Befolgung des Sonntags. Sich an einem anderen Tag für ein religiöses Kirchenfest zu versammeln war gesetzeswidrig.
Heute geben viele Sonntaghaltende „Christen” zu, dass der Sabbat geändert wurde. Beachten Sie die der katholischen Kirche in dem Buch Catholik Doctrinal Catechism gestellte Frage, geschrieben von einem katholischen Priester in der Absicht, die katholische Doktrin zu verteidigen: „Frage: Gibt es irgendeinen anderen Beweis, dass die Kirche die Macht besitzt, Feiertage als Vorschrift einzusetzen? Antwort: Hätte sie diese Macht nicht, so hätte sie nicht tun können, so hätte sie nicht tun können, worin alle modernen Religionsgelehrten mit ihr übereinstimmen – sie hätte nicht die Einhaltung des Samstags, des siebten Tages, durch die Einhaltung des Sonntags, des ersten Tages der Woche, ersetzen können – eine Änderung, die die Schrift nicht autorisiert.“
Sollen wir als heutige Christen das befolgen, was eine große Kirche zugegebenermaßen geändert hat, oder das, was in der Bibel göttlich inspiriert ist?
Hier ist ein Zitat aus dem Theological Dictionary von Charles Buck, einem Methodisten Prediger: „Sabbat in der hebräischen Sprache bedeutet Ruhe und ist der siebte Tag der Woche … und es muss zugegeben werden, dass es im Neuen Testament kein Gesetz im Bezug auf den ersten Tag gibt.
Und hier ist schließlich, was Isaac Williams in Plain Sermons on the Catechism schrieb: „Wo in der Schrift wird uns gesagt, dass wir den ersten Tag überhaupt einhalten sollen? Uns wird geboten, den siebten Tag zu halten; aber nirgends wird uns gesagt, dass wir den ersten Tag halten sollen … Der Grund, warum wir den ersten anstatt des siebten Tages der Woche heilig halten, ist derselbe, weshalb wir viele andere Dinge einhalten: Nicht weil die Bibel, sondern weil die Kirche es so festgesetzt hat.“
Die Kirche Gottes während des Mittelalters
Als Konstantin im Jahre 325 seine Verordnung über die Durchsetzung der Sonntagsbefolgung innerhalb des Römischen Reiches festsetzte, begann eine Periode der Drangsal. Jene Heiligen, die Gottes Sabbat-Gebot treu blieben, wurden gezwungen zu fliehen und sich aus Furcht um ihr Leben zu verstecken. Fast unmittelbar begann eine Verfolgung dieser Menschen.
Die Kirche Gottes wurde während der letzten Hälfte des 12. Jahrhunderts von einem Mann namens Peter Waldo wiederbelebt. Nach intensivem Studium der Heiligen Schrift behauptete Waldo, dass das christliche Leben nirgendwo so wie von Christus befohlen befolgt wurde. Schnell scharte er Tausende von Anhängern um sich. Die katholische Kirche betrachtete ihn als große Bedrohung.
Papst Alexander III. erließ im Konzil von Tours im Jahre 1163 n.Chr. diese erstaunliche Verordnung „Während eine grässliche Ketzerei seit einiger Zeit ihr Haupt in Teilen von Toulouse erhoben hat und diese Infektion sich bereits durch Gascony und andere Provinzen ausbreitet, verbirgt sie sich selbst wie eine Schlange in ihrem Bau; sobald ihre Anhänger entdeckt worden sind, lasst keinen von ihnen Zuflucht auf seinem Besitz nehmen; habt auch keinerlei Verkehr mit ihnen in Kauf und Verkauf: damit sie sich, des Trostes der menschlichen Konversation beraubt, veranlasst fühlen, vom Irrtum zur Erkenntnis zurückzukehren.”
Beachten Sie, dass es den Menschen verboten war, bei diesen „Ketzern” wegen ihres Glaubens zu kaufen oder zu verkaufen. Die Bibelprophezeiung besagt, dass jene, die ein „Erkennungszeichen” ablehnen, nicht in der Lage sein werden, in der nahen Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen. (Für weitere Informationen bestellen Sie unsere Gratisbroschüre Deutschland und das Heilige Römische Reich.)
Trotzdem nahmen die Waldenser an Wachstum zu. Waldo widmete sein Leben der Vervielfältigung der Heiligen Schrift. Damals besaßen nur wenige Menschen eine Bibel und waren daher gezwungen, die katholischen Priester hinsichtlich der Aussage der Schriften bei ihrem Wort zu nehmen. Mit der raschen Verbreitung von Bibeln gab es auch immer mehr Meinungsverschiedenheiten. Viele Waldenser begannen, sich privat in Häusern zu treffen, um die Bibel zu erörtern.
Papst Innocent III. regierte die katholische Kirche in den frühen 1200er Jahren. Obwohl er einräumte, dass es in Ordnung wäre, wenn das einfache Volk die Heilige Schrift selbst studierte, warnte er dennoch, „es ist weder richtig, eure Versammlungen im Privaten zu halten, noch als Prediger zu Wirken oder die Priester lächerlich zu machen. Bedenkt, dass die Menschen eine spezielle Ausbildung haben müssen, bevor sie die tiefen Dinge der Heiligen Schrift verstehen können. Die Priester sind geübt für diesen Zweck. Hört ihnen zu. Respektiert selbst die unkundigsten von ihnen. Hütet euch davor, zu denken, dass nur Ihr allein richtig seid, und jene zu verachten, die sich euch nicht anschließen” (History of the Christian Church, 1879).
So wie die Meinungsverschiedenheiten zunahmen, begann für jene, die die Heilige Schrift für sich lasen, die Verfolgung. Der Autor von History of the Christian Church fuhr fort: „Sie wurden Waldenser genannt, so als ob das ein schlimmer Name wäre. Gewalt wurde ihnen gegenüber angewandt. Sie wurden gejagt; ihre Bibelübersetzungen wurden so weit wie möglich verbrannt; ihr Bewusstsein wurde ausgelöscht. Die Priester von Metz schöpften wieder ungehindert Atem und gingen ihre alten Wege der Unkenntnis, Untätigkeit und bösartigem Egoismus. Wie es in Auxerre und verschiedenen Städten Frankreichs häufig den Anschein hatte, bis das Konzil von Toulouse 1229 dem Laienstand den besitz der Bücher des Alten und Neuen Testaments in jeglicher Sprache verbot … .”
Das ist Geschichte. Eine große Kirche verbot tatsächlich den Mensachen, die Bibel zu lesen. Durch die gesamte Geschichte hindurch hat diese Kirche „große Dinge” gesprochen.
In jeglicher doktrinären Kontroverse müssen wir der Bibel glauben, nicht Menschen!
Die Anhänger von Peter Waldo wurden vom Römischen Reich verfolgt. Die Triebfeder dahinter war die Römische Kirche.
„Ohne den Sonntag können wir nicht leben“
Beachten Sie die Begriffe, die Papst Benedikt in seiner Messe vom 29. Mai gebrauchte um das Volk zu motivieren, zu dieser alten römischen Praxis zurückzukehren: „Der Sonntag, Tag des Herrn, ist die beste Gelegenheit, um aus ihm, dem Herrn des Lebens, Kraft zu schöpfen. Das Sonntagsgebot ist also keine von außen auferlegte Verpflichtung, keine Last auf unseren Schultern. Im Gegenteil, an der sonntäglichen Messfeier teilzunehmen, sich vom eucharistischen Brot zu nähren, die Gemeinschaft der Brüder und Schwestern in Christus zu erfahren, ist für den Christen ein Bedürfnis, eine Freude; so kann der Christ die nötige Kraft finden für den Weg, den wir jede Woche zurücklegen müssen. … und müssen die Freude des christlichen Sonntags wieder entdecken.
Der Papst schloss mit diesem Gebet: „Mögen auch wir heutigen Christen uns wieder neu der entscheidenden Bedeutung der sonntäglichen Messfeier bewusst werden … ” (Zenit, 29. Mai).
Das Ausmaß des päpstlichen Engagements, die Sonntagsverehrung in Europa durchzusetzen, wurde in den Erklärungen des Papstes, wie von einer der beliebtesten konservativen Zeitungen Italiens berichtet, unterstrichen. Sie gab seine Worte wie folgt wieder: = „Ohne den Sonntag können wir nicht leben … der religiöse Feiertag als Verpflichtung ist nicht eine von außen verhängte Aufgabe, sondern eine Pflicht der Christen” (Corriere Della Sera, 29. Mai).
Der Sonntag – „ohne den wir nicht leben können”, ist ein „Feiertag der Verpflichtung” und ein christliche „Pflicht.” Diese Worte sollten einen Schauer über den Rücken eines jeden aufrichtig Studierenden der Geschichte des Heiligen Römischen Reichs hervorrufen.
Eine Sache über Leben und Tod
Hier ein weiterer Auszug aus The History of Roman Catholicism: „Die römische Kirche hat als ihr Grundprinzip festgelegt, dass sie niemals irren kann, und die Institution des bürgerlichen Rechts, sobald von der Kirche als Basis ihres Systems kirchlicher Jurisprudenz gewählt, nahm alsbald an ihrer Unfehlbarkeit und Unveränderlichkeit teil, die zu einem ihrer herausragenden Merkmalewurde. Dies in einem seiner höchst unwesentlichsten [Details] zu ändern, würde bedeuten, dass die Kirche sich geirrt hat, was unmöglich ist. … Auf diese Weise ist der römische Pontifex mit höchster Autorität ausgestattet und verbindet alsbald in seiner eigenen sakralen Person all die Funktionen der gesetzgebenden, richterlichen, und exekutiven Mächte. Er hat keine verfassungsmäßige Einschränkung, er ist absolut uneingeschränkt und ohne Kontrolle. … das sind wahrlich trügerische Geister, die behaupten, dass, weil der Papst die Macht, die er mit offensichtlichem politischem Einfluss tatsächlich besitzt, noch nie ausgeübt hat, er sie auch niemals ausüben wird; sie täuschen sich selbst grausam und verhängnisvoll, sie, die sich einem angenehmem Schlummer hingeben, wenn die Stimme der Vergangenheit sie mahnt, zu unablässiger Wachsamkeit aufzuwachen.”
Erinnern Sie sich, dieser mächtigen Kirche wurde prophezeit, große Dinge zu sprechen. Durch die gesamte Geschichte wurde der Papst als Vikar von Christus bezeichnet. Vikar bedeutet nicht Christi Repräsentant, wie einige annehmen. Es bedeutet „anstatt” Christus. Das sind wahrlich „Große Worte.” Der Autor des oben erwähnten Buches mahnt Leser, die fälschlicherweise annehmen, ein Papst würde niemals wirklich seine volle Macht ausüben, sich der „Stimme der Vergangenheit zu entsinnen.”
Historische Fakten zeigen, dass unter Karl dem Grossen die Befolgung des Sonntags innerhalb Europas tatsächlich eine Angelegenheit auf Leben und Tod war. Viele wurden dem Schwert ausgeliefert, am Scheiterhaufen verbrannt, auf der Folterbank gestreckt oder fanden ihr Ende durch irgendein anderes schreckliches Mittel in den Händen solcher, die buchstäblich meinten, dass Bürger ohne den Sonntag nicht leben konnten! Diese unglückseligen Seelen wurden von Rom als Ketzer bezeichnet – von Historikern (einschließlich John Foxe im 16. Jahrhundert) aber zu Märtyrern erklärt.
Wir wollen hoffen, dass dieser Papst Benedict XVI. diese lange und qualvolle Geschichte nicht im Sinn hatte, als er diese unglückseligste Phrase „wir können ohne den Sonntag nicht leben” von sich gab.▪