Deutlicher Anstieg antisemitischer Straftaten in Ostdeutschland
Antisemitische Verbrechen nehmen im Osten Deutschlands seit 2017 stetig zu. Das geht aus einer Kleinen Anfrage der FDP an die Bundesregierung hervor. Die immer weiter steigende Zahl sei „alarmierend“.
Die Zahl judenfeindlicher Verbrechen in Ostdeutschland hat sich in den vergangenen vier Jahren stetig und deutlich erhöht. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage des Stendaler Abgeordneten Marcus Faber (FDP) hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Demnach registrierte der Bund in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen im vergangenen Jahr 580 antisemitisch motivierte Straftaten. Vor vier Jahren waren es noch 330 antisemitische Verbrechen gewesen, 2018 416 und 2019 491.
Im Januar mahnte der Publizist Michel Friedman, die Situation ernst zu nehmen. „Salonfähigkeit von Judenhass ist alltäglicher geworden“, sagte Friedman im Bild-Talk „Die richtigen Fragen.“ „Einige sind schon gegangen, sehr viele sprechen darüber. Sie fühlen sich in diesem Land nicht mehr wohl – und nicht mehr sicher.“
„In Europa sind die Juden wieder hinter Gittern“, bemerkte Richard Palmer in unserem Posaune-Artikel „Die Minderheit, die die Gesellschaft so gerne hasst“. „Nicht in Konzentrationslagern – noch nicht. Aber immer, wenn sie sich in Synagogen, in jüdischen Schulen und in anderen jüdischen Kulturstätten versammeln, tun sie das hinter Mauern, Zäunen, Toren und Wachen. In dem überwiegend jüdischen Stadtteil von Paris patrouillieren Soldaten auf der Straße.“
Seit langem warnt die Posaune, dass die Anstrengungen im Kampf gegen den Antisemitismus nicht erfolgreich sein werden. Die meisten Menschen verstehen nicht, warum es so viel Hass auf das jüdische Volk gibt. Die Geschichte Europas ist voller Pogrome, und trotzdem verstehen die wenigsten die Ursache. Unser Artikel, „Die Minderheit, die die Gesellschaft so gerne hasst“, erklärt die Ursache im Detail und verweist auf weitere Literatur, die Ihnen dabei helfen kann, der Ursache dieses Phänomens auf die Spur zu kommen.