„Deutsche Arroganz und Größenwahn“ – Ukrainischem Botschafter reicht Schönbach-Rücktritt nicht
In der Ukraine sind die Äußerungen des bisherigen Marine-Chefs Schönbach mit Entsetzen aufgenommen worden. Der Rücktritt des Vizeadmirals reicht dem ukrainischen Botschafter Andrij Melnyk nicht – die Bundesregierung müsse ihre Politik anpassen. Der Eklat hinterlasse „einen Scherbenhaufen“.
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat den Rücktritt von Vizeadmiral Kay-Achim Schönbach als unzureichend bezeichnet und die Bundesregierung zu einer grundlegenden Änderung ihrer Position im russisch-ukrainischen Konflikt aufgefordert. „Wir begrüßen zwar, dass Herr Schönbach seinen Rücktritt angeboten hat“, sagte Melnyk am Samstagabend zu WELT. Der Eklat hinterlasse aber „einen Scherbenhaufen“ und „stelle die internationale Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit Deutschlands – nicht nur aus ukrainischer Sicht – massiv in Frage.“
Schönbach war zuvor massiv in die Kritik geraten, weil er bei einem Auftritt in Indien unter anderem Verständnis für den russischen Präsidenten Wladimir Putin geäußert hatte. „Was er wirklich will, ist Respekt auf Augenhöhe. Und – mein Gott – jemandem Respekt entgegenzubringen, kostet fast nichts, kostet nichts. Also würde man mich fragen: Es ist leicht, ihm den Respekt zu geben, den er fordert – und den er vermutlich auch verdient.“ Auch äußerte er, die Krim sei für die Ukraine verloren.