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Deutsche Katholiken und Protestanten rücken in der Krise zusammen
Während der Coronavirus-Krise sind die katholische und die evangelische Kirche näher zusammengerückt, haben ökumenische Veranstaltungen abgehalten und gemeinsame Gottesdienste gefeiert. Am 15. Mai setzten die beiden Kirchen auf dem Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt am Main ein Zeichen der Annäherung. Die Katholiken waren eingeladen, am evangelischen Abendmahl teilzunehmen, und die Protestanten feierten die katholische Eucharistie.
Der 3. Ökumenische Kirchentag Frankfurt 2021 hat wegen der Krise der Kirchen durch einerseits sinkende Mitgliederzahlen und andererseits durch die belastenden Covid-19-Beschränkungen an Bedeutung gewonnen.
Die ökumenische Veranstaltung war ein Ereignis von großer Solidarität und Symbolik. Sie offenbarte auch den wachsenden Wunsch, Differenzen beiseite zu legen und Kräfte zu vereinen.
Rund 160.000 Menschen nahmen an dem dreitägigen Kongress teil. Aufgrund der Pandemie wurde die Veranstaltung „digital und dezentral“ abgehalten. Der Kongress wurde laut der Website des Ökumenischen Rates der Kirchen „mit einem Aufruf an die Christen eröffnet, ihre Spaltungen zu überwinden.“ Die Deutsche Welle schrieb: „Deutschlands zwei größte Kirchen rücken in Zeiten der Not enger zusammen.“
Am Sonntag, 16. Mai, endete die Veranstaltung mit einem Open-Air-Gottesdienst am Mainufer. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, betonte, die Veranstaltung setze „Zeichen der Einheit“. Er fügte hinzu: „Wir heißen Christen anderer Konfessionen vorbehaltlos willkommen.“
Erzbischof Ludwig Schick und der evangelische Dekan Hans Martin Lechner sagten, dass beide Seiten „den Heiligen Geist haben“. Und fügten hinzu: „Wir gehören zusammen wie in einer Familie.“
Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige, Vorsitzender der Ökumene-Kommission der katholischen Bischöfe, sagte: das Thema Abendmahl sei „äußerst komplex und emotional aufgeladen“. Der Präsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung, lobte den „echten ökumenischen Fortschritt“ und nannte die Veranstaltung einen „Paradigmenwechsel“.
Kritik erntete die Veranstaltung dagegen aus dem Vatikan. Kardinal Gerhard Müller sah darin eine „Provokation“. Im Gespräch mit der deutschen Presseagentur dpa sagte er: Kein Mensch könne „die Gegensätze zwischen evangelischem und katholischem Bekenntnis für nebensächlich erklären oder ignorieren".
Im Beisein hochrangiger Politiker wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzlerin Angela Merkel diskutierten die Redner auch über Politik. „Klima- und Coronavirus-Krise“, „Frauen im Priesteramt“ und „Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt“: Aktuelle politische Themen und innerkirchliche Auseinandersetzungen beherrschten am Samstag den 3. Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt am Main“, notierte die Welt (Übersetzung der Posaune).
Der Ökumenische Kongress ist Teil des Jahres der Ökumene, das vom Rat der Kirchen in Deutschland veranstaltet wird. Es gibt einen großen Wunsch nach Einheit unter den Kirchen. Die katholische Kirche fordert jedoch Einheit gemäß ihren eigenen Bedingungen. Die Bibel hat diese Wendung der Ereignisse in bemerkenswerter Ausführlichkeit prophezeit.
Der verstorbene Herbert W. Armstrong verkündete seit den 1930er Jahren, dass sich die katholische Kirche mit ihren protestantischen und orthodoxen Töchtern vereinigen würde. Im Oktober 1961 beispielsweise verkündete sein Nachrichtenmagazin Plain Truth (Klar&Wahr): „Der Protestantismus wird in der ‚Mutterkirche‘ aufgehen – und vollständig abgeschafft werden.“
In einer Welt der Unsicherheit und der zunehmenden Spaltungen bleibt dies eine bemerkenswerte Prognose.
„Herunter, Jungfrau, du Tochter Babel, setze dich in den Staub! Setze dich auf die Erde, wo kein Thron ist, du Tochter der Chaldäer! Man wird nicht mehr zu dir sagen: Du Zarte und Verwöhnte“ (Jesaja 47, Vers 1). Gott spricht hier nicht das alte Babylon an, sondern die „Tochter Babylon“. Eine Frau ist in der biblischen Prophetie oft ein Symbol für eine Kirche. „Ich werde keine Witwe werden noch ohne Kinder sein,“ sagt diese Kirche (Vers 8). Mit anderen Worten, sie duldet weder die Abkapselung vom Staat noch die Rebellion anderer Kirchen.
Diese Kirche in Jesaja 47 stellt eine globale Organisation dar, die sich mit den Führern dieser Welt vermischt hat und eine Abspaltung von Tochterkirchen erlebte. Basierend auf dieser Passage prognostizierte Herr Armstrong die Ereignisse, die wir jetzt sehen. In der Novemberausgabe der Plain Truth 1963 schrieb er: „Der letzte – wenn auch kurzlebige – Triumph des Katholizismus ist in buchstäblich Dutzenden von biblischen Prophezeiungen aufgezeichnet. Gerade jetzt – ob wir es glauben oder nicht – werden die Weichen für die größte Revolution in der Religion gestellt, die die Welt je erlebt hat. … Das gewaltige Problem, Einheit zu erreichen, ist ein zweifaches. Erstens geht es um die Versöhnung des orthodoxen Schismas, das offiziell 1054 begann und die Kirchen im Osten spaltete …. Zweitens geht es um die Rückführung des gesamten Protestantismus, der sich seit 1517 entwickelt hat, in die römische Gemeinschaft.“
Um mehr über diese Prophezeiung zu erfahren und wohin sie führt, lesen Sie „Returning to the Fold“ (Rückkehr in die Herde) in unserer Broschüre He was Right – Er hatte recht (derzeit nur auf Englisch erhältlich).