Deutsche Militärs dürfen in Niger bleiben

Nach monatelangen Geheimverhandlungen wird die Bundeswehr eine militärische Präsenz in Niger aufrechterhalten, teilte das deutsche Verteidigungsministerium am 29. Mai mit. Das Militär hofft, die Einrichtung eines permanenten Stützpunktes in Nigers Hauptstadt Niamey auszuhandeln.

Rückzug: Niger hat im vergangenen Jahr viele seiner militärischen Kooperationsabkommen mit dem Westen gekündigt und verstärkt stattdessen seine militärische Zusammenarbeit mit Russland.

• Die französische Armee wurde nach einem Putsch im Juli 2023 aus dem Land vertrieben.

• Eine Militärmission der Europäischen Union wird am 30. Juni enden.

• Die Vereinigten Staaten müssen ihre Truppen bis Mitte September abziehen.

• Im Gegensatz dazu trafen die ersten russischen Militärtrainer und Armeelieferungen am 10. April in Niamey ein.

Deutschland und Italien werden bald die einzigen beiden westlichen Nationen mit einer Militärpräsenz in Niger sein.

Drehscheibe in Niamey: Seit 2013 nutzt Deutschland den Flughafen von Niamey als Versorgungsdrehscheibe für seine Truppen im Rahmen einer UNO-Friedensmission im benachbarten Mali. Die deutschen Truppen haben Mali Ende 2023 verlassen und sollten Niger heute, am 31. Mai, verlassen.

Das Verteidigungsministerium hat jedoch in Verhandlungen sichergestellt, dass sein Militär bleiben kann. Es wird darüber verhandelt, den Verkehrsknotenpunkt Niamey in eine permanente „bemannte kalte Basis“ umzuwandeln, allerdings mit einer geringeren Anzahl von Soldaten.

Warum das wichtig ist: Deutschland kann seine Präsenz in Niger nicht ohne nachteilige Folgen verlieren. Nordafrika hat eine enorme strategische Bedeutung für Deutschland und eine noch größere prophetische Bedeutung für Europa.

In der Posaune vom Oktober 2023 schrieben wir:

Nordafrika ist eine Front im Krieg um Energiequellen. Da Europa sein Angebot an russischem Gas reduziert, braucht es eine Alternative. Nordafrika ist der einfachste Ort, um es zu bekommen, aber Russland ist motiviert, die Dinge zu verkomplizieren. Und mittendrin ist Niger: der letzte Verbündete des Westens in der Sahelzone. Niger ist die letzte Hoffnung Deutschlands, Frankreichs und Amerikas, das Chaos in den Griff zu bekommen. Oder zumindest war er das ...

Achten Sie darauf, dass Europa seine Bemühungen auf diesem oft übersehenen Schlachtfeld intensiviert. Achten Sie darauf, dass Italien und Deutschland möglicherweise Frankreich ablösen und die Initiative ergreifen.
 – „Warum Niger eine Katastrophe für Europa ist“