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Deutschland genehmigt die neue russische Gaspipeline
Deutschland hat das Startsignal für Nord Stream 2 gegeben. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie ( bsh ) in Berlin hat das Projekt am Dienstag, den 27. März genehmigt. Nord Stream 2 wird Russlands direkte Gaslieferungen nach Deutschland durch die Ostsee mehr als verdoppeln. Deutschlands europäische Nachbarn und auch Kritiker in Deutschland fürchten, dass die neue Pipeline Europas Abhängigkeit von Russland nur noch weiter vergrößern wird. Aber man braucht nicht lange nachzudenken, um zu verstehen, warum Deutschland so erpicht darauf ist, den Deal voranzutreiben. Nord Stream 2 wird nicht nur Russlands Macht und Einfluss steigern, sondern auch den Einfluss Deutschlands.
Die Webseite von Nord Stream erklärt die Notwendigkeit einer zweiten Pipeline, um Deutschland direkt mit russischem Gas zu versorgen. Die Produktion der europäischen Union geht gegenwärtig stark zurück, deshalb muss Europa mehr Gas importieren. Russland hat die größten Erdgasreserven der Welt und liefert im Moment 30 Prozent der gesamten europäischen Gasimporte.
Europas Bedarf hat seit 2011, als Nord Stream 1 begann, Gas zu liefern, jedes Jahr zugenommen. 2017 erreichte die Pipeline 93 Prozent ihrer maximalen Transportkapazität. Die Gasversorgung deckt den Bedarf von 24 Millionen Haushalten in der EU. Es wird erwartet, dass Nord Stream 2 genug Gas transportiert, um weitere 26 Millionen Haushalte mit russischem Gas zu versorgen.
Nord Stream 2 wird durch Ostseegebiete nordeuropäischer Länder verlaufen. Bevor die Konstruktion beginnen kann, müssen Dänemark, Finnland und Schweden ihr Einverständnis dazu geben. Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, wird Nord Stream 2 noch dieses Jahr gebaut.
Vom rein wirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen hat Deutschland gute Gründe dafür, die Pipeline mit Nord Stream 2 zu erweitern. Aber wie der EU Observer erklärte, ist die deutsche Sichtweise den Positionen der meisten EU Länder, EU Institutionen und der US-Regierung „diametral entgegengesetzt“. Der EU Observer schrieb:
Die Pipeline, die 80 Prozent der russischen Gasverkäufe an die EU auf der deutschen Route konzentriert, wird dem Kreml helfen, die anderen EU Länder mit der Unterbrechung der Gasversorgung zu erpressen. Und das wird die internationalen Sanktionen wegen Russlands Aggression im Vereinigten Königreich und in der Ukraine zum Gespött machen. Das zumindest sagten die Kritiker.
Die Kritiker haben nicht ganz unrecht: Russland hat die Gasversorgung schon oft als Waffe benutzt. Im Moment ist es noch so: Wenn Russland entscheidet, der Ukraine den Gashahn zuzudrehen, bekommen auch alle dahinter liegenden Länder kein Gas mehr. Das würde für Russland erhebliche Einbußen bei seinen Staatseinnahmen bedeuten. Mit Nord Stream 2 könnte es Westeuropa weiter versorgen, während es den osteuropäischen Ländern den Gashahn zudreht. Es ist also kein Wunder, dass die osteuropäischen Länder gegen den Deal sind.
Aber hat denn Deutschland nicht gerade zusammen mit dem Westen Sanktionen gegen Russland verhängt, damit es die Ukraine in Ruhe lässt? fragt man sich vielleicht. Warum ist dann Deutschland so erpicht auf die neue Pipeline? Robert Morley erklärte 2015 in einem Artikel:
Weil die Nord Stream Pipeline auch Deutschlands Macht erheblich vergrößern würde!
Deutschland selbst hat vielleicht keine sehr großen natürlichen Ressourcen, aber mit Russlands Hilfe wird es zum Energiezentrum Europas! Das russische Gas fließt in immer größeren Mengen durch Deutschland, bevor es in Länder wie die Niederlande, Belgien, Frankreich und Großbritannien gelangt. Auf diese Weise verhilft Deutschland Russlands Macht zum Durchbruch. Westeuropas Gasversorgung wird so auch noch abhängig von Deutschland.
Genau wie Russland wird auch Deutschland bald in der Lage sein, einen Knopf zu drücken und den nachgeschalteten Ländern das Gas abzudrehen.
Man könnte argumentieren, dass ein so hochentwickeltes Land wie Deutschland nicht einmal daran denken würde, so etwas zu tun. Aber genau das haben auch viele Leute kurz vor dem zweiten Weltkrieg gedacht. Im Grunde haben Russland und Deutschland Europa unter sich aufgeteilt, während die Westmächte ihnen staunend dabei zusahen.
Otto von Bismarck offenbarte einst den Schlüssel für ein erfolgreiches Europa: „Das Geheimnis der Politik? Ein gutes Abkommen mit Russland schließen.“ Napoleon und Hitler waren sich dieser Tatsache wohl bewusst. Napoleon versuchte, sich mit Russland zu verbünden, um Großbritannien den Nachschub abzuschneiden. Hitler verbündete sich mit Russland, bevor er in Polen und im Rest Europas einmarschierte. Der Pakt zwischen Hitler und Stalin (den man auch den Molotov-Ribbentrop Pakt nennt) wurde geschlossen, um den Achsenmächten im zweiten Weltkrieg den Sieg im Westen zu sichern.
Wenn Deutschland seine Macht in Europa vergrößern wollte, dann hätte es gerade eine historische Lösung dafür gefunden. „Sehen Sie sich die Geschichte an“, warnte der Chefredakteur der Posaune Gerald Flurry. „Immer wenn die Konkurrenz zwischen Russland und Deutschland (Russia and Germany) heftiger wird, verbünden sie sich miteinander – kurz bevor sie in den Krieg ziehen!“
Während die Geschichte einen guten Einblick in die augenblicklichen Ereignisse in Europa gewährt, vervollständigt die Prophetie der Bibel das Bild. In Jesaja 23 lesen wir, dass Russland und Deutschland sich zu einer wirtschaftlichen Allianz mit verschiedenen anderen Ländern zum Nachteil der Vereinigten Staaten zusammenschließen werden. Wegen der Geschichte und der Prophezeiungen haben wir vor dieser kommenden Allianz jahrzehntelang gewarnt.
Aber genau wie die Geschichte da nicht endet, sind auch die Prophezeiungen da noch nicht zu Ende. Die Bibel prophezeit einen weiteren Konflikt zwischen Europa und Russland, wie ihn die Welt noch nicht erlebt hat. Bestellen Sie ein kostenloses Exemplar von „Der prophezeite Fürst von Russland“, um zu erfahren, was bei der neuen deutsch-russischen Allianz herauskommen wird. ▪