Einige der 48 000 Jungen und 5000 Mädchen, die an der Parteitagskundgebung der Nazis in Nürnberg. [HULTON ARCHIVE/GETTY IMAGES]
Deutschland sehnt sich nach einem Führer
Der Tod von Adolf Hitler ist nun 78 Jahre her. Aber die heutige deutsche Generation blickt mit Nostalgie auf diese Geschichte. Letzte Woche wurde in einem Bierzelt in Sachsen, Deutschland, ein altes Nazi-Marschlied gespielt, worauf die Menschen mit dem Nazi-Gruß reagierten. Ein Video von diesem Ereignis ging viral.
Nicht das ich mir das hier nicht vorstellen könnte aber selbst gefilmt oder anderweitig überprüfbar?
— ᐯᎥᑕ丅ᗝᖇ ᕼᑌǤᗴᑎᗩƳ (@hanghaenger) September 24, 2023
Eine INSA-Umfrage vom 6. Mai ergab, dass die Alternative für Deutschland (AfD) die beliebteste Partei in Ostdeutschland ist, mit Ausnahme von Berlin. Auch in Westdeutschland steigt die Popularität der Partei. Eine Umfrage des Sinus-Instituts für Sozialforschung ergab, dass der Anteil der AfD an den Wählern der Mittelschicht innerhalb von zwei Jahren von 43 Prozent auf 56 Prozent gestiegen ist. Aber das ist nicht das einzige Anzeichen dafür, dass Deutschland sich danach sehnt, seine Vergangenheit wieder aufleben zu lassen.
In einer Rede im Mai 2021 soll der AfD-Parteivorsitzende Björn Höcke absichtlich die Phrase „Alles für Deutschland“ verwendet haben, die in Deutschland verboten ist, weil sie ein Motto der SA, des paramilitärischen Flügels der Nazi-Partei, war.
Hubert Aiwanger, Vorsitzender der Freien Wähler in Bayern, wurde beschuldigt, ein antisemitisches Pamphlet bei sich zu tragen, abstoßende Judenwitze zu machen, Hitlers Reden zu üben und mehr. Die Popularität seiner Partei stieg in den Umfragen um 4 Prozent, nachdem die Vorwürfe bekannt wurden.
In rechten Kreisen ist es üblich geworden, Slogans, Politik und Propaganda aus der Nazizeit wieder aufleben zu lassen.
Allmählich ändert sich die Stimmung in Deutschland.
BUNDESTAGSWAHL | Sonntagsfrage INSA/BILD am Sonntag
— Deutschland Wählt (@Wahlen_DE) May 6, 2023
Ostdeutschland (ohne Berlin)
AfD: 26% (+4,5)
CDU: 23% (+5,6)
SPD: 20% (-4,3)
GRÜNE: 10% (+2,1)
LINKE: 9% (-0,8)
FDP: 8% (-1,7)
Sonstige: 4% (-5,3)
Änderungen zum Wahlergebnis von 2021#btw #btw25 pic.twitter.com/vow5Jv4dKe
Beunruhigende Weltanschauungen
Eine kürzlich durchgeführte Studie der Universität Leipzig ergab, dass 33 Prozent der Befragten der Aussage zustimmten: „Wir sollten einen Führer haben, der Deutschland zum Wohle aller mit starker Hand regiert.“ Fast ein Viertel der Befragten sagte, dass der Nationalsozialismus einige Vorteile hatte.
Eine Umfrage der Friedrich-Ebert-Stiftung unter der deutschen Mittelschicht ergab: „Mehr als 6 Prozent befürworten eine rechte Diktatur mit einer einzigen starken Partei und einem Führer für Deutschland. Dreiundzwanzig Prozent stimmen einer solchen Diktatur zumindest teilweise zu.“
Der Politik- und Kommunikationsberater Johannes Hillje schrieb:
Das Gift der AfD und ihrer Komplizen wirkt: Die neue Mitte-Studie ... zeigt eine Zunahme von Menschen mit geschlossenem rechtsextremem Weltbild und derer, die sich zwischen Zustimmung und Ablehnung positionieren. ... An der Befürwortung einer Diktatur kann man die negative Entwicklung exemplarisch ablesen: Nur noch 70% lehnen sie ab, fast 30% lehnen sie nicht ab.
Vergleicht man die Ergebnisse der Mitte-Studie von 2020-2021 mit den Ergebnissen der Umfrage von 2022-2023, so zeigt sich eine fast vierfache Zunahme der Zustimmung zu Fremdenfeindlichkeit. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten lehnte sie ab. Die Unterstützung für die Verharmlosung des Nationalsozialismus stieg von 1,4 auf 4 Prozent. Die Unterstützung für antijüdische Ansichten stieg von 1,7 auf 5 Prozent.
Jahrelang hat die Mitte-Studie festgestellt, dass etwa 1,5 bis 3 Prozent der Deutschen rechtsextreme Ansichten haben. In diesem Jahr liegt die Zahl bei 8 Prozent.
Es ist wichtig, die Ursachen für diese dramatische Veränderung zu verstehen. EuroIntelligence erklärt:
Es war nicht eine korrupte Verschwörung und eine dysfunktionale Verfassung, die die Nazis 1933 an die Macht brachten. Es waren zentristische Koalitionen, die in den Jahren zuvor auf Sparmaßnahmen setzten. Die deutschen politischen Parteien haben heute die falschen Schlüsse aus dem Zusammenbruch der Weimarer Republik gezogen. Indem sie sich weigern, Koalitionen mit der AfD einzugehen, wiederholen sie genau denselben Fehler, den ihre Vorgänger in den frühen 1930er Jahren gemacht haben. Sie schauen nur auf das Jahr 1933, als es bereits zu spät war. Der politische Fehler geschah in den Jahren davor.
Die Stärke der AfD liegt in der Unzufriedenheit der deutschen Bürger mit dem derzeitigen demokratischen System. Die Partei gewinnt an Popularität, wenn andere Parteien versuchen, sie zu isolieren. Je stärker sie wird, desto mehr Menschen sehen sie als die neue Normalität an.
Wirtschaftliches Elend
Laut Geopolitical Futures:
Die Deutschen sehen sich derzeit mit erheblichen Anforderungen konfrontiert, die ihre Fähigkeit gefährden, ihre eigenen Erwartungen in Bezug auf den Besitz eines Autos und eines Hauses sowie die Erziehung ihrer Kinder in einer sicheren Umgebung zu erfüllen. Sie werfen der Regierung und dem politischen System vor, keine Lösungen zu schaffen und suchen daher nach Alternativen. Anstatt einen gesellschaftlichen Wandel voranzutreiben, scheinen sie zunehmend pessimistisch zu werden und machen sich ähnliche Sorgen über Arbeitslosigkeit und andere Probleme wie andere Bevölkerungsschichten.
Deutschland ist zu Beginn des Jahres in eine Rezession geraten. Im August schrieb Forbes:
Derzeit sieht es genauso düster aus wie während der COVID-19-Pandemie und der damit verbundenen Lockdowns der Regierung. ... Die aktuelle Situation könnte sogar noch schlimmer sein, da sie nicht auf bestimmte Sektoren beschränkt ist.
Diese Wirtschaftskrise kommt vielleicht zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt: Eine Finanzkrise, eine weitere Flüchtlingskrise und zunehmende extremistische Ansichten in Deutschland sind eine giftige Mischung.
Hitler hätte den landesweiten Hass auf Juden und Ausländer nicht schüren können, wenn es nicht die weltweite Finanzkrise von 1929 gegeben hätte. Seine Anschuldigungen, dass Juden die Banken unterwandert hätten, gaben den Menschen einen Sündenbock für ihre finanziellen Probleme.
Hitler nutzte die Wirtschaftskrise, um ein Imperium zu schaffen. Infrastrukturprogramme und eine gesteigerte Waffenproduktion brachten die Arbeitslosenquote nahe an den Nullpunkt. Er stellte die deutsche Friedenswirtschaft auf eine Kriegswirtschaft um. Er nahm die Probleme Deutschlands in die Hand und brachte den Wohlstand zurück. Das machte ihn zu einem Helden, dem Millionen in einen globalen Krieg folgten, um das Reich zu erhalten.
Könnte das wieder passieren?
Eine eindringliche Warnung
„Wenn sich eine echte Krise entwickelt, werden die Deutschen dann nach einem neuen Führer rufen?“ schrieb Posaune-Chefredakteur Gerald Flurry in 1991. „Ihre Bibel sagt, dass das passieren wird! Diese Krise wird wahrscheinlich durch einen wirtschaftlichen Zusammenbruch in den USA ausgelöst werden.“
Vor drei Jahrzehnten hätten einige diese Warnung vielleicht als alarmistisch abgetan. Aber was wird passieren, wenn unser derzeitiges Finanzsystem zusammenbricht, wenn man sich die aktuelle Meinung in Deutschland und die wirtschaftliche Misere ansieht?
Die Bibel gibt die Antwort.
Eine Vielzahl von Krisen wird Deutschland veranlassen, einen starken Mann zu fordern. Dieser Führer wird die Macht nicht durch eine demokratische Wahl erlangen, sondern er wird „unerwartet kommen und sich durch Ränke die Herrschaft erschleichen“ (Daniel 11, 21).
Wie Daniel 12, 4 zeigt, ist dieses Buch für unsere heutige Zeit bestimmt. Jesus Christus hat diese Prophezeiung in Matthäus 24 aufgegriffen.
In Offenbarung 17 wird der Aufstieg eines weiteren Reiches nach dem Vorbild des Nazi-Reiches beschrieben, das aus zehn Nationen oder Gruppen von Nationen besteht. „Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, das sind zehn Könige, die ihr Reich noch nicht empfangen haben; aber wie Könige werden sie für eine Stunde Macht empfangen zusammen mit dem Tier“ (Vers 12).
Jahrzehntelang warnte Hebert W. Armstrong davor, dass dieses Tier wieder auferstehen würde, wie die Bibel es prophezeite. Er verkündete auch, dass der Aufstieg dieses Reiches zum zweiten Kommen von Jesus Christus führen würde (Vers 14). Diese erstaunlichen Prophezeiungen und ihre Erfüllung werden in unserer kostenlosen Broschüre Er hatte recht erklärt.
Wird es nicht immer offensichtlicher, dass wir das Eingreifen Christi in das Weltgeschehen brauchen?