Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hält am 21. Mai 2022 eine Rede in Niedersachsen [MORITZ FRANKENBERG/PICTURE ALLIANCE VIA GETTY IMAGES]
Deutschland setzt auf einen russischen Sieg
Deutschland setzt auf einen russischen Sieg. Während viele dies befürchteten, war der christdemokratische Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter der erste hochrangige Politiker, der dies laut aussprach. „Ich befürchte, dass der Kanzler nicht will, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnt“, sagte er am 22. Mai der Fernsehmoderatorin Anne Will. „Ich denke, der Bundeskanzler spielt auf Zeit.“ Auch nach Monaten des Krieges verzögert Deutschland die entscheidende Hilfe für die Ukraine und finanziert mit seinen Gasimporten weiterhin Russlands Krieg. Viele befürchten, dass Deutschland die Ukraine verrät, aber die Realität ist noch schlimmer.
Boris Reitschuster, deutscher Journalist und Autor von Putins verborgenem Krieg, schrieb: „Bisher war es der weiße Elefant, der im Raum stand, und den niemand ansprechen durfte – ohne zu riskieren, für verrückt erklärt zu werden (was ich dennoch tat): Die Bundesregierung spielt in Sachen Ukraine ein doppeltes Spiel. Genauer gesagt nicht die ganze Regierung, aber Bundeskanzler Olaf Scholz und die SPD. Und die großen Medien spielen – bis auf wenige Ausnahmen – mit.“
„Auf der einen Seite betont der Kanzler, dessen Markenzeichen das zynische Weglächeln von kritischen Fragen ist, Deutschland tue das Maximum für die Ukraine“, erklärt Reitschuster. „In Wirklichkeit bremst und torpediert er, wo er kann. In einer Demokratie ist es legitim, unterschiedliche Meinungen zu haben zu dem Thema – und entweder eine maximale Hilfe zu befürworten oder nicht. Aber egal, wo man da steht: Das Lügen und Verhöhnen der Öffentlichkeit durch Scholz ist unerträglich. Ebenso wie der Umstand, dass die meisten Medien mitspielen und das decken.“
Immer wieder hat Scholz versprochen, alles zu tun, um der Ukraine zu helfen, doch seine Taten stehen im Widerspruch zu seinen Versprechen. „Denn Deutschland hätte schon lange schwere Militärgüter wie Marder und Leoparden in die Ukraine schicken können. Aber der Kanzler habe solche Lieferungen eben nicht abgesegnet. Seinen öffentlichen Bekenntnissen zum Trotz.“, schrieb Reitschuster.
Bild fragte „WILL DER KANZLER GAR NICHT, DASS DIE UKRAINE GEWINNT?" in dem Artikel "Kanzler Trotzig!“ und listete Bild am 24. Mai einige der jüngsten Widersprüche der deutschen Regierung auf:
- Am 22. April beantragte Rüstungsgigant Rheinmetall bei der Bundesregierung, 100 „Marder“-Panzer an die Ukraine zu liefern. Bislang keine Entscheidung!
- Seit Wochen wird Scholz aufgefordert, nach Kiew zu reisen. Auch das verweigert der Kanzler hartnäckig. Stattdessen ist er aktuell in Afrika unterwegs (Senegal, Niger, Südafrika).
- Die Regierung lässt offiziell erklären, die Bundeswehr könne aus ihren Beständen keine Panzer (Typ „Marder“) liefern. Stimmt nicht! Laut internem Papier sind bis zu 32 Panzer lieferbar!
- Trotzig-Strategie auch bei der Verteidigungsministerin: Obwohl Christine Lambrecht (56, SPD) im Job erkennbar überfordert ist und von Panne zu Panne stolpert, hält er an ihr fest.
Oppositionsführer Friedrich Merz rügte in einem Interview mit der Welt die Scheinheiligkeit von Scholz: „Aus Bundeswehrbeständen wurde bis jetzt so gut wie nichts an schweren Waffen geliefert. Aus der Industrie hören wir, dass Unternehmen seit Wochen auf Ausfuhrgenehmigungen warten. Gleichzeitig wird der Eindruck erweckt, es würde alles ganz schnell gehen. Der Bundeskanzler kann ja durchaus die Meinung vertreten, es dürften gar keine Waffen geliefert werden.“ Merz kritisierte dann, dass Deutschland den Flugabwehrpanzer Gepard in die Ukraine geschickt hat. Doch die ukrainische Regierung habe ihn „nicht einmal angefordert“, so Merz, und der Einsatz des Panzers sei „extrem kompliziert“ und habe „keine Munition.“
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, sagte in einem Interview mit der Welt am 8. März, „Es heißt: ‚Wir stehen an Ihrer Seite.‘ In Wirklichkeit schaut man zu, bis wir kapitulieren. Vielleicht ist es das, was man im politischen Berlin will. Aber das wird nie geschehen.“
Erstaunlicherweise fragte Welt dann Melnyk: „Wäre angesichts ihrer militärischen Unterlegenheit eine ehrenvolle Kapitulation nicht das Vernünftigste, was die ukrainische Regierung zum Schutz ihrer Bürger tun kann?“ Dies verdeutlicht eine Haltung der deutschen Eliten: Sie hoffen, dass die Ukraine kapituliert. Sie setzen auf einen russischen Sieg und tun alles, was sie können, um Russland zu helfen. Indem sie die Lieferung von Waffen an die Ukraine verzögern und russisches Öl und Gas kaufen, sorgen sie dafür, dass Russland die Oberhand behält.
Die Posaune verkündet schon seit Jahrzehnten, dass Deutschland und Russland einen Pakt geschlossen haben. Im Jahr 2008, nachdem Russland in Georgien einmarschiert war, schrieb der Chefredakteur der Posaune, Gerald Flurry: „Ich glaube, dass die deutsche Führung möglicherweise bereits ein Abkommen mit Russland geschlossen hat, einen modernen Hitler-Stalin-Pakt, bei dem Deutschland und Russland Länder und Vermögenswerte unter sich aufteilen. Diese Vereinbarung würde es beiden Seiten ermöglichen, andere Ziele ins Visier zu nehmen. Jedes derartige Abkommen zwischen Deutschland und Russland ist eine Vorstufe zum Krieg!“
2018 warnte Herr Flurry: „Die Geschichte zeigt, dass Deutschland und Russland eigentlich keine Partner sind. Wenn sie Friedensverträge abschließen und wirtschaftliche Partnerschaften eingehen, ist das ein Zeichen dafür, dass einer von ihnen oder beide das für weitere imperialistische Eroberungen nutzen werden.“ Damals wurde Deutschland immer abhängiger von russischem Gas. Heute sehen wir, wie diese Abhängigkeit Russlands „imperialistische Eroberungen“ ermöglicht hat.
Während es für viele unglaublich erscheint, dass Deutschland es zulässt, dass Russland nach Osteuropa vordringt, hat Deutschland, wie Herr Flurry gewarnt hat, seine eigenen imperialistischen Ambitionen.
Deutschland hat sich zu einem wirtschaftlichen Kraftzentrum und zur natürlichen Führungsmacht in der Europäischen Union entwickelt. Vor kurzem hat es sich verpflichtet, eine noch mächtigere militärische Führungsrolle zu übernehmen. Da es aber keinen starken Führer hat, sehen viele Deutschland nicht als Bedrohung an und haben daher die vielen Warnzeichen ignoriert. Aber wenn man genau hinschaut, sieht man, dass Deutschland dabei ist, sich zu verändern, genau wie Herr Flurry es in „Deutschlands und Russlands geheimer Krieg gegen Amerika“ beschrieben hat. Herr Flurry warnte:
Jeremia 1, 13 beschreibt, wie Gott dem Propheten eine Vision zeigt: „Ich sehe einen siedenden Kessel überkochen von Norden her.“ Diese symbolische Sprache beschreibt das moderne Deutschland. Unter der Oberfläche ist dieses Land voller siedender Unzufriedenheit über die gegenwärtige Weltordnung. Die Deutschen ärgern sich über die USA und sind besonders wütend auf Präsident Trump. Der imperialistische Ehrgeiz, der Deutschland dazu brachte, beide Weltkriege anzufangen, ist noch lebendig und präsent – er ist dabei „überzukochen“!
Es ist ein schrecklicher Fehler, die Warnzeichen zu ignorieren, die wir heute sehen. Ich möchte Sie ermutigen, Herrn Flurrys Artikel „Germany Is Transforming Before Your Eyes“ (Deutschland verändert sich vor Ihren Augen) zu lesen, um zu erfahren, wie gemäß der Prophezeiung ein scheinbar gewaltfreies Land diese Welt erschüttern wird