Bundeskanzler Olaf Scholz (links) begrüßt den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi am 18. Oktober in Cario [MICHAEL KAPPELER/POOL/AFP VIA GETTY IMAGES]
Deutschland übernimmt die Führung bei den arabischen Friedensverhandlungen
Der deutsche Bundeskanzler, der Verteidigungsminister und die Außenministerin waren nach dem Terroranschlag der Hamas auf Israel am 7. Oktober im Nahen Osten im Einsatz. „Beim Terrorkrieg der Hamas gegen Israel ist es die Bundesregierung, die hinter den Kulissen einer der wichtigsten Verhandler ist.“, so Bild am 20. Oktober. Nach Jahren guter Beziehungen zu Israel, der Türkei und der arabischen Welt ist Deutschland nun der Hauptvermittler im Nahen Osten.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich mit dem israelischen Premierminister, dem Emir von Katar, dem Präsidenten der Türkei, dem König von Jordanien und dem Präsidenten von Ägypten ausgetauscht. Der Verteidigungsminister und die Außenministerin sind nach Ägypten, Israel, Jordanien und in den Libanon gereist.
„Die ganze Region steht am Rande des Abgrunds, in den uns dieser neue Kreislauf von Tod und Zerstörung treibt“, sagte König Abdullah II. von Jordanien nach einem Treffen mit Scholz am 17. Oktober in Berlin. „Die Gefahr, dass sich dieser Krieg ausweitet, ist real.“
Um zu verhindern, dass die Krise außer Kontrolle gerät, vertraut Jordanien auf Deutschland.
Scholz besuchte Israel vor dem US-Präsidenten. Das Treffen von Joe Biden mit jordanischen, ägyptischen und palästinensischen Führern wurde abgesagt: Sie bezweifelten, dass sich die Parteien auf ein Ende des „Krieges und der Massaker an den Palästinensern“ einigen könnten, sagte der jordanische Außenminister Ayman Safadi und warf Israel vor, die Region an den „Rand des Abgrunds“ gebracht zu haben.
Diese arabischen Nationen misstrauen Amerika und Israel, überlassen aber Deutschland die Verhandlungsführung.
Deutschland genießt hohes Ansehen in Israel. Wir verstehen uns als ein Land, das sich sehr dafür verantwortlich fühlt, dass die Sicherheit Israels gewährleistet bleibt. Das wird in Israel verstanden. Und ja, Deutschland ist auch sehr angesehen bei vielen anderen Regierungen hier. Wenn das so ist, dann sollten wir das auch nutzen.
– Olaf Scholz
„Deutschland spielt auf der Weltbühne plötzlich eine Hauptrolle!“ bemerkte Bild. „Weil Israel weiß, dass Deutschland zu ihm hält. Unser Land aber auch zu den arabischen Nachbarländern gute Drähte hat.“
Diese Beziehungen zu den umliegenden arabischen Staaten haben sich über Jahre hinweg entwickelt.
Seit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine richtet Deutschland sein Augenmerk auf den Nahen Osten, um seinen Energiebedarf zu decken. Im September 2022 gingen Deutschland und Katar eine umfassendere Energiepartnerschaft ein.
Vor 2022 machten die Beziehungen Deutschlands zum Nahen Osten oft Schlagzeilen wegen kontroverser Waffenexporte.
Aus einem Bericht des deutschen Wirtschaftsministeriums aus dem Jahr 2020 geht hervor, dass die Türkei der größte Empfänger von deutschen Kriegswaffen ist, darunter Panzer, Artillerie, Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge. Ägypten, Israel, Algerien, Saudi-Arabien und Katar waren unter den Top 10 der Empfänger deutscher Waffenexporte von 2011 bis 2021, so ein Bericht des Stockholm International Peace Research Institute aus dem Jahr 2022.
Eine genaue Beobachtung dieser Exporte zeigt, dass Deutschland eine bestimmte Strategie verfolgt. Der Chefredakteur der Posaune Gerald Flurry schreibt in Der König des Südens:
Im Jahr 2020 genehmigte Deutschland massive Waffenexporte in Länder, die in die Bürgerkriege in Jemen und Libyen verwickelt sind. Zu den Exportzielen gehörten Ägypten (Ausfuhren im Wert von rund 914 Millionen Dollar [838 Millionen Euro]), Katar (370 Millionen Dollar [339 Millionen Euro]), die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait, die Türkei, Jordanien und Bahrain. Das Auswärtige Amt erklärt auf seiner Website, dass „die Vereinigten Arabischen Emirate Deutschlands größter Handelspartner in der Region sind“. Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait, Jordanien und Bahrain sind oder waren im Jemen im Kampf gegen die vom Iran unterstützten Houthi-Terroristen engagiert. Das bedeutet, dass Deutschland die anti-iranische Koalition im Jemen buchstäblich sponsert. Wie wir im nächsten Kapitel untersuchen werden, ist ein weiterer Grund dafür, dass Deutschland sich mit den „gemäßigten“ Arabern verbündet, der, dass es dem Iran und seinen Verbündeten entgentritt. Im Jemen führen Deutschland und der Iran bereits einen Stellvertreterkrieg gegeneinander.
In einer Fox Business-Diskussion 2019 über das Streben des Irans nach Atomwaffen sagte der ehemalige deutsche Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg: „Ich hatte die Gelegenheit, mit ein paar Führern aus dem Nahen Osten zusammenzusitzen ... Sie sagten auch, dass es keine Chance gibt, den Iran, so wie er militärisch verwöhnt wird, nur mit einem Land zu konfrontieren. Es muss ein Bündnis aufgebaut werden.“
Deutschland hat Jahre in den Aufbau eines solchen Bündnisses investiert. Wie Herr Flurry zeigt, sind die deutschen Aktivitäten im Nahen Osten Vorbereitungen für einen Zusammenstoß zwischen Europa und dem radikalen Islam unter Führung des Iran (Daniel 11, 40).
Die Vermittlerrolle Deutschlands zwischen Israel und der arabischen Welt bildet auch eine wichtige Grundlage für eine Prophezeiung in Psalm 83, die von einer Allianz zwischen Deutschland, der Türkei und verschiedenen arabischen Ländern im Nahen Osten spricht. Herr Flurry schreibt:
Wenn Sie Deutschland genau beobachten, können Sie sehen, dass es sich bereits für seinen „Wirbelwind“-Angriff auf den Iran positioniert hat. Und einige dieser Vorbereitungen legen den Grundstein für diese zukünftige Allianz mit arabischen Staaten.
Diese Prophezeiung offenbart jedoch eine entscheidende Wahrheit: Diesem Bündnis geht es in erster Linie und letztlich nicht darum, den Iran zu bekämpfen, sondern Israel zu vernichten.
Das sollte nicht überraschend sein. Die Nationen, mit denen sich Deutschland verbündet, haben eines gemeinsam: den Hass auf Israel. Deutschland verhandelt mit den arabischen Staaten, um angeblich Frieden im Nahen Osten zu schaffen. Aber diese Nationen sehen in Israel die Ursache für die Gewalt in der Region. Sie fordern zwar eine Zwei-Staaten-Lösung, aber in Wirklichkeit wollen sie Israel besiegen. Sie sagen im Grunde: „Lasst uns sie ausrotten, dass sie kein Volk mehr seien und des Namens Israel nicht mehr gedacht werde!“ (Psalm 83, 4).
Nachdem Hamas-Terroristen Israel fälschlicherweise beschuldigt hatten, ein Krankenhaus in die Luft gesprengt zu haben, und die US-Regierung sich auf die Seite der israelischen Darstellung schlug, sagte die politische Aktivistin Rania al-Nimr: „Heute erklären die Jordanier, dass die Amerikaner ein Feind sind, genau wie der Feind Israels.“
Es ist nicht verwunderlich, dass einige israelische Zeitungen Jordanien und andere umliegende Nationen eher als Feind denn als Freund sehen. Einige Leute in diesen Ländern sind bereit, gegen die USA zu kämpfen, um Israel zu stürzen. Dennoch nehmen Israels Führer Hilfe aus Deutschland an, dem Land, das einst versucht hat, alles jüdische Leben auszulöschen. Dies sollte die Welt alarmieren.
Die Prophezeiung von Psalm 83 zeigt, was wir kurzfristig von diesen Verhandlungen erwarten können. Herr Flurry erklärt, dass das „Bündnis des Libanon mit dem Iran bald zerbrechen wird, und Deutschland wird der Hauptgrund dafür sein. Die Philister – die Palästinenser in Gaza und sogar im Westjordanland – werden ihr Bündnis auch auf Deutschland ausweiten.“
Gerade jetzt setzt sich Deutschland gegen den Iran ein und schickt humanitäre Hilfe nach Gaza. Die von Deutschland geführte Europäische Union hat ihre Hilfe für Gaza nach dem Angriff der Hamas verdreifacht. Außerdem sind deutsche Beamte in den Libanon gereist, um ihre Präsenz zu zeigen. Sie sehen, warum der Libanon und Gaza in Zukunft auf Deutschland schauen werden.
Israel wird einen seiner größten Feinde – den Iran – loswerden, nur um ihn durch einen anderen – Deutschland – zu ersetzen. Beobachten Sie den Nahen Osten genau und Sie werden sehen, dass sich diese Prophezeiung erfüllt.
Lesen Sie Kapitel 4 von Herrn Flurrys Broschüre Der König des Südens, um zu verstehen, wohin diese Ereignisse führen.