Deutschland will 4000 Truppen nach Litauen entsenden

Deutschland plant die dauerhafte Stationierung von 4000 Soldaten im NATO-Verbündeten Litauen, kündigte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius am Montag an.

Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine vor über einem Jahr hat Litauen Berlin wiederholt gebeten, Verteidigungstruppen in das Land zu schicken, das an die russische Enklave Kaliningrad grenzt.

Seit Juni 2022 hat Deutschland zugesagt, Litauen im Falle einer Invasion zu verteidigen, war aber bis jetzt nicht bereit, alle Soldaten der Brigade permanent im Ausland zu stationieren.

Und wir als Bundesrepublik Deutschland bekennen uns ausdrücklich zu unserer Verantwortung und zu unserer Verpflichtung, als NATO-Mitgliedsland, als größte Volkswirtschaft in Europa für den Schutz der Ostflanke einzutreten.
-Boris Pistorius

Infrastrukturen wie Kasernen, Wohnkomplexe und Ausbildungseinrichtungen müssen vor dem Einsatz gebaut werden. Die angestrebte Bauzeit bedeutet, dass die deutschen Truppen nach Angaben des litauischen Präsidenten Gitanas Nauseda nicht vor 2026 einsatzbereit sein werden.

Die Truppen werden unter der Bedingung entsandt, dass der NATO-Oberbefehlshaber (SACEUR) die Kontrolle über die Truppenbewegungen hat und dass der Einsatz mit den regionalen Plänen der NATO zur Reaktion auf einen russischen Angriff übereinstimmt.

Der Einsatz ist eine massive Verstärkung der deutschen Militärpräsenz in Litauen. Sie führt bereits eine multinationale NATO-Brigade mit rund 1600 Soldaten (davon 780 von der Bundeswehr) in dem baltischen Land.

In dieser Woche begannen militärische Übungen, um zu testen, wie schnell dieses Bataillon im Falle eines russischen Einmarsches durch deutsche Truppen verstärkt werden kann. Deutschland hat 1000 Soldaten und 300 Panzer nach Litauen verlegt, um die Übungen durchzuführen, die bis zum 7. Juli dauern werden. Danach treffen sich die Staats- und Regierungschefs der NATO am 11. und 12. Juli zu einem Gipfel in der litauischen Hauptstadt.

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