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Deutschlands Erfahrungen
Ganz Deutschland war schockiert, nachdem in nur einer Woche vier spektakuläre Mordanschläge passiert sind. Ein noch sehr junger afghanischer Einwanderer hatte während eines Amoklaufs mit einer Axt am 18. Juli drei Personen schwer verletzt und verwandelte so einen Eisenbahnwagon in einen „Schlachthof“, wie sich ein Zeuge ausdrückte. Der Angreifer behauptete, ein Anhänger des islamischen Staates zu sein. Am 22. Juli erschoss ein in Deutschland geborener Iraner neun Menschen mit einer illegal erworbenen Pistole der Marke Glock, nachdem er den Angriff ein Jahr lang geplant hatte. Am 24. Juli tötete ein Flüchtling aus Syrien eine schwangere Frau und verletzte zwei weitere mit einer Machete. Am selben Tag versuchte ein syrischer Flüchtling, dessen Ausweisung nach Bulgarien verzögert worden war, sich bei einer Musikveranstaltung in Ansbach in Bayern in die Luft zu sprengen. Aber er hatte keine Eintrittskarte und wurde daher nicht hereingelassen, so dass er die Sprengung draußen auslöste und dabei fünfzehn Menschen verletzte.
„Ist die Welt jetzt total verrückt geworden?“ fragte Spiegel Online in einem Artikel vom 25. Juli mit dem Titel „Apocalypse Now: Ein Jahr der Krisen und der Angst vor schockierenden terroristischen Anschlägen“, der die Stimmung in Deutschland reflektierte.
Die deutsche Regierung hat jedoch versucht, die Krise herunterzuspielen. Innenminister Thomas de Maizière betonte, dass die Anschläge nichts mit Migranten zu tun hätten. Und der Chef der deutschen Gewerkschaft der Polizei Oliver Malchow meinte: „Wir sind doch nicht im Krieg. Wir befinden uns nicht einmal im Ausnahmezustand.“
Die Kanzlerin Angela Merkel hatte kaum etwas zu diesen Anschlägen zu sagen und die Bedrohungsstufe in Deutschland ist nicht erhöht worden. Die offizielle Stellungnahme der Regierung ist zurzeit, dass dies keine Krise sei.
Das ist einfach nur gefährlich. Diese Botschaft wiegt die deutsche Bevölkerung fürs Erste in Sicherheit. Aber was ist, wenn diese Anschläge nun andauern – oder ein größerer Anschlag so wie in Nizza stattfindet? Wie die Trumpet bereits in ihrer Märzausgabe in dem Artikel „Deutschland, Migranten und die große Lüge“, schrieb: „Angela Merkels Regierung weigert sich, die die Immigration betreffenden Sorgen der Deutschen ernst zu nehmen“, und „sie weigert sich auch, die Wahrheit zu sagen über die Auswirkungen, die die Migranten bereits jetzt auf Deutschland haben und noch haben werden.“ In diesem Artikel wird auch angemerkt, dass viele der Leute, die Bedenken haben, „keine wirklichen Neonazis sind. Sie wollen die Migranten nicht verfolgen oder einsperren, zusammenschlagen oder gar töten lassen.“ Es ist nur verständlich, dass man sich um die Sicherheit seiner Familie im Zusammenhang mit solchen Anschlägen sorgt; das heißt doch noch lange nicht, dass man deshalb ein Extremist ist.
Merkels Regierung besteht immer noch darauf, dass Deutschland sicher ist. Wie werden die Leute reagieren, wenn sich erst einmal herausstellt, dass dem nicht so ist? Sie geht ganz klar das Risiko ein, die gesamte Regierung in Misskredit zu bringen.
Der erwähnte Trumpet Artikel warnt: „Wenn sie so weitermacht, dann geht Deutschlands Kanzlerin das Risiko ein, dazu beizutragen, dass die Deutschen und Deutschland sich von selbst in etwas Beängstigenderes verwandeln, als die demokratische, friedfertige und freundschaftliche Nation, als die wir Deutschland heute ansehen.
„Die Handlungsweise der Regierung Merkel in dieser Situation verwandelt das deutsche Volk in eine tickende Zeitbombe! Je enttäuschter, frustrierter und ärgerlicher die Deutschen werden, umso anfälliger werden sie für eine radikale Politik und für radikale Anführer mit radikalen Lösungen werden.“
Das galt schon für die Flüchtlingskrise, wenn man jedoch im dem heutigen politischen Klima auch noch die akute Terrorbedrohung einfach ignoriert, dann macht es das noch viel schlimmer. Wenn Deutschlands gesamte herrschende Klasse, die Medien und die Verteidigungseinrichtungen die Krise nicht einmal bemerken, wie kann man ihnen dann noch zutrauen, sie zu lösen? Und wenn das Vertrauen in diese Organe erst einmal zerstört ist, wem wird sich Deutschland dann zuwenden?
Die führenden französischen Politiker haben den Islamistischen Terror als ein ernstes Problem erkannt, aber sie wurden ausgebuht, als sie scheiterten, ihn zu bekämpfen. Wie werden die Deutschen wohl reagieren, wenn ihre Regierung auch weiterhin leugnet, dass dieses Problem überhaupt existiert? ▪