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Deutschlands Friedrich Merz wieder auf dem Vormarsch
Nach einem verheerenden Wahldesaster sucht die Christlich Demokratische Union Deutschlands eine neue Führungspersönlichkeit – auf unorthodoxe Weise. Die langjährige deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich von allen politischen Ämtern zurückgezogen und ihre Nachfolger sind bisher gescheitert. Normalerweise wird die Führung der CDU in Hinterzimmergesprächen entschieden. In den letzten Jahren wählte die CDU ihre Vorsitzenden auf einem Parteitag. Diesmal wurde den Parteimitgliedern an der Basis eine Stimme gegeben. Der unorthodoxe Weg hat schließlich zu Friedrich Merz geführt, einem langjährigen Anwärter auf den Posten.
Am vergangenen Freitag, dem 17. Dezember, hat Friedrich Merz die Mitgliederbefragung der CDU gewonnen. Der 66-Jährige setzte sich mit 62,1 Prozent der Stimmen gegen zwei Mitbewerber durch. Die Partei wird im Januar offiziell ihren neuen Vorsitzenden wählen, und wenn die CDU wieder an die Macht kommt, könnte er der nächste Bundeskanzler werden.
Merz ist eine neue Hoffnung für die Konservativen in Deutschland und gleichzeitig ein kampferprobter Politiker. Das Paradoxon ist einfach erklärt: Merz hat nie die Macht bekommen, die er wollte.
Schon vor rund 20 Jahren kämpfte Merz um die Führung der CDU. In den Jahren 2000 bis 2005 war er einer der dominantesten Politiker. Doch Angela Merkel gewann das Vertrauen ihrer Partei und der Deutschen. Merz zog sich aus der Politik zurück und verfolgte eine sehr erfolgreiche Geschäftskarriere.
Als Multimillionär kehrte er in die Politik zurück, als er erfuhr, dass Merkel zurücktreten wollte. In einer beispiellosen Kampfkandidatur scheiterte er am 7. Dezember 2018 auf einem CDU-Parteitag an der Merkel-Loyalistin Annegret Kramp-Karrenbauer. Merz war an der Parteibasis beliebt, doch die Elite blieb Merkel treu. Selbst die Versuche des CDU-Urgesteins Wolfgang Schäuble, Merz Popularität zu steigern, schienen vergeblich zu sein.
Kramp-Karrenbauers Politik und Parteiführung erwiesen sich bald als unpopulär und sie kündigte ihren Rücktritt an. Merz beschloss, erneut für den Parteivorsitz zu kandidieren. Doch am 16. Januar 2021 stimmte der Parteitag für Armin Laschet. Im folgenden Wahlkampf erwies sich Laschets Führung als fatal und die Partei verlor Millionen von Wählern. Dies veranlasste Laschet, seinen Rücktritt anzukündigen – falls ein qualifizierterer Nachfolger gefunden werden könne.
Manche mögen es für einen Witz gehalten haben, aber Merz versuchte es erneut. Er wusste, wie beliebt er an der Parteibasis ist und forderte die unorthodoxe Abstimmung.
Bereits 2019 forderte ein prominenter Politiker der CDU-Schwesterpartei Christlich-Soziale Union, Karl-Theodor zu Guttenberg, dass die CDU/CSU diese Methode der Befragung der Parteibasis zur Auswahl ihres Kanzlerkandidaten nutzen solle. Die Junge Union der CDU und der konservative Zweig der Partei, unterstützte die Idee, die zuvor vom ehemaligen CSU-Vorsitzenden Edmund Stoiber eingebracht worden war. Wer sich bei einer solchen Urwahl durchsetze, könnte „ein starker Kandidat auch für eine nächste Kanzlerschaft sein“, sagte Guttenberg in einem Bild-Interview am 7. Oktober 2019. Dies wurde damals als Misstrauen gegenüber der damaligen CDU-Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer gewertet.
Am 17. Januar 2020 wurde Guttenberg mutiger und sagte der Deutschen Presse-Agentur Klartext: „Für mich bleibt momentan als Einziger unter den Unionspolitikern ein Friedrich Merz, den ich als durchaus für diese Aufgabe geeignet halte oder den ich wählen würde.“
Damals wurden dieser Vorschlag und ähnliche Vorschläge, die Basis wählen zu lassen, abgelehnt. Aber nach der tragischen Wahlniederlage im September und dem Ausscheiden von Angela Merkel aus der Politik wurde die alte Idee zum neuen Modus Operandi und der alte Verlierer zum neuen Gewinner.
Der Erzrivale von Angela Merkel ist nun auf dem Vormarsch und könnte für eine Wiederbelebung des rechten, konservativen Flügels der CDU sorgen. Merz wird in gewisser Weise als Merkels Gegenspieler gesehen. Obwohl sie der gleichen Partei angehören, vertreten sie zwei gegensätzliche Flügel. Merz ermutigte die Deutschen, stolz auf ihre Geschichte zu sein, schlug eine Leitkultur vor, an die sich Flüchtlinge anpassen müssten, und sieht die Verfolgung von Christen in der ganzen Welt als „einen Angriff auf unsere Freiheit“. Merkel konzentrierte sich darauf, um Vergebung für Deutschlands Vergangenheit zu bitten, öffnete die Grenzen für Migranten und versuchte, den Antisemitismus zu bekämpfen.
Im Juni wies die Irish Times auf ein interessantes Detail hin: „Jahrzehnte katholischer Führungspersönlichkeiten wurden im Jahr 2000 mit der Wahl von Merkel – der Tochter eines protestantischen Pfarrers – erschüttert.“ Merz ist katholisch und könnte die Zukunft der Partei sein. Dies ist von großer prophetischer Bedeutung.
Die Bibel offenbart in Offenbarung 17, dass eine neue Führung in Europa entstehen wird, die wieder mit der katholischen Kirche verbunden sein wird und eine konservative Wiederbelebung des Heiligen Römischen Reiches anführt, die in den jahrhundertealten Traditionen Europas wurzelt. „Und ich sah eine Frau auf einem scharlachroten Tier sitzen“ (Offb. 17, 3). Dieses Tier steht für ein vereinigtes Europa, das von der römisch-katholischen Kirche (der Frau) beherrscht wird. Lesen Sie: „Deutschland und das letzte Heilige Römische Reich.“
In „The Spirit of Charlemagne Is Alive in Europe“ („Der Geist Karls des Großen ist in Europa lebendig“) schrieb der Chefredakteur der Posaune, Gerald Flurry: „Die Bibel sagt voraus, dass eine weitere Auferstehung dieses Reiches vor uns liegt. Und die Ereignisse in Europa passen sehr gut zu dieser Prophezeiung! Westeuropa, eine vermeintlich moderne Bastion der Demokratie und des Säkularismus, ist im Begriff, wieder zu einem vereinigten Imperium zu werden, das von einem starken Mann geführt und von der katholischen Kirche beeinflusst wird!“
In der Nach-Merkel-Ära könnte Friedrich Merz dazu beitragen, dieses Imperium wieder auferstehen zu lassen.
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