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Die Bibel auf die Probe gestellt (fünfter Teil)

Isabella Juskov/Unsplash

Die Bibel auf die Probe gestellt (fünfter Teil)

Fortgesetzt von Die Bibel auf die Probe gestellt (vierter Teil)

D ER „KÖNIG DES NORDENS“ UND DER „KÖNIG DES SÜDENS“

Geben Sie jetzt acht, was folgt. Von hier an sagt die Prophezeiung nur die Tätigkeit in zweien der vier Gebiete voraus, nämlich von Ägypten, welches der „König des Südens“ genannt wird, weil es sich südlich von Jerusalem befindet, und dem Syrischen Königreich, dem „König des Nordens“ –, eben nördlich von Judäa. Der Grund, weshalb sich diese Prophezeiung mit diesen beiden Teilen befasst, ist der, dass das Heilige Land fortlaufend zum Gebiet jeweils des einen oder des anderen dieser beiden Teilreiche gehörte und dass sich die verschiedenen Kriege hauptsächlich um den Besitz Judäas drehen.

Jetzt folgt Vers 5: „Hierauf wird der König des Südreichs [Ägypten] erstarken, doch einer von seinen Feldherren wird ihn an Macht noch übertreffen und die Herrschaft gewinnen: weithin wird sein Reich sich erstrecken“ (Menge Übers.). Aus geschichtlichen Aufzeichnungen erfahren wir, dass der ursprüngliche Ptolemäus I., welcher auch Soter genannt wurde, sehr stark und mächtig wurde. Er entwickelte Ägypten weit über die größten Träume Alexanders hinaus. Einer seiner Generäle, Seleukos Nikator, wurde auch sehr stark und mächtig. Im Jahre 312 v. Chr. nutzte er die Tatsache aus, dass Ptolemäus in einen Krieg verwickelt war. Währenddessen richtete er sich in Syrien ein und setzte sich die Königskrone auf.

Vers 6 (Perl Bibel) sagt: „Und nach Verlauf von Jahren werden sie sich verbünden; und die Tochter des Königs des Südens wird zu dem König des Nordens kommen, um einen Ausgleich [Randbemerkung: eine Heirat, die hier Rechte mit sich bringt] zu bewirken. Aber sie wird die Kraft des Armes [Heirat] nicht behalten, und er wird nicht bestehen noch sein Arm; und sie wird dahingegeben werden, sie und die sie eingeführt haben, und der sie gezeugt, und der sie in jenen Zeiten unterstützt hat.“

bis auf den BUCHSTABEN ERFÜLLT

Das geschah am Ende von 50 Jahren genauso, wie es beschrieben wurde.

Der Herrscher Syriens, der König des Nordens, war zu dieser Zeit Antiochus II., der Theos genannt wurde. Seine Frau hieß Laodike. Hierzu sagt Rawlinsons Ancient History: „Ihr Einfluss … verwickelte ihn im Jahre 260 v. Chr. in einen Krieg mit Ptolemäus Philadelphos (dem König des Südens), welcher 252 v. Chr. dadurch beigelegt wurde, dass zwischen Antiochos und Bernike, der Tochter Ptolemäus’, eine Ehe geschlossen wurde.“

Die Prophezeiung sagt, dass der, „der sie gezeugt hat“, dahingegeben wird. Ebenfalls, dass sie die Kraft des Armes nicht behalten wird. Weiterhin wird auch der König des Nordens, den sie heiratete, nicht bestehen bleiben. Alle drei sollen ihr Ende finden. Beachten Sie bitte, wie genau das eingetreten ist.

Rawlinsons Geschichte sagt: „Nach dem Tode von Philadelphos (der sie gezeugt hat – [im Jahre 247 v. Chr.] – ) wies Antiochos Bernike zurück und nahm wieder seine vorherige Frau, Laodike, welche jedoch wegen seiner Beständlichkeit Zweifel hegte und ihn daher ermordete, um so den Thron für ihren Sohn, Seleukos II., im Jahre 246 v. Chr., zu sichern … Bernike wurde auch von Laodike getötet.“

Nirgends gibt es in der Bibel eine so deutliche Prophezeiung, die so viele Einzelheiten der zukünftigen Geschichte zeigt. Und wenn man dann eine Geschichte dieser Reiche liest, sieht man Vers für Vers, wie sich diese erstaunliche Prophezeiung vor den Augen entfaltet. Es besteht kein Zweifel über ihre richtige Anwendung!

DAS HEILIGE LAND GEHT IN ANDERE HÄNDE ÜBER

Als nächstes wollen wir uns jetzt Vers 7 ansehen: „Zu der Zeit wird einer aus ihrem Stamm emporkommen; der wird gegen die Heeresmacht des Königs des Nordens ziehen und in seine Festung eindringen und wird an ihnen seine Macht zeigen.“

„… einer aus ihrem Stamm emporkommen …“ Ihre Eltern waren ihr Stamm. Daher muss es sich bei einem dieser Zweige um ihren Bruder handeln, der als nächster den Thron des Königs des Südens einnehmen würde und der diese Prophezeiung erfüllen sollte. Hören Sie sich jetzt die genaue Erfüllung an, wie sie in den folgenden Zeilen Wort für Wort von der gleichen Seite in Rawlinsons Geschichte zitiert wird: „Ptolemäus Euergetes [der III., der älteste Sohn des Philadelphos, und daher der Bruder der Bernike, ein Zweig ihres Stammes] drang 245 v. Chr. in Syrien ein, um den Mord seiner Schwester Bernike zu rächen … In dem Krieg, der folgte, trieb er alles vor sich her.“

Der achte Vers von Daniel 11 sagt, dass dieser König des Südens Gefangene, Götzen, Bilder und köstliche Kleinode nach Ägypten tragen wird und dass er mehr Jahre als der König des Nordens herrschen wird, welcher zu der Zeit Seleukos II. war, und Vers 9 sagt, er (Seleukos II.) wird in Ägypten eindringen. Wie uns der 7. Vers sagt, würde er „in die Festung des Königs des Nordens einfallen“. Und so hat auch Ptolemäus III. die Festung Syriens, Seleukia, den Hafen von Antiochien, die Hauptstadt des Königreichs, erobert. Daraufhin hat er eine riesige Menge der Beute nach Ägypten zurückgebracht. Darunter waren 2.500 gegossene Bilder und dem Götzendienst geweihte Gefäße, die im Jahre 526 v. Chr. von Kambyses aus Ägypten geschleppt worden waren. Er herrschte bis 222 v. Chr., während der König des Nordens, Seleukos II., im Jahre 226 v. Chr. starb.

Als er starb, übernahmen seine zwei Söhne das Königreich des Nordens, zuerst Seleukos III. von 226-223 v. Chr. Er herrschte nur drei Jahre, und dann kam sein Bruder Antiochus III., der auch „der Große“ genannt wurde, von 223-187 v. Chr. Diese beiden Söhne von Seleukos II. stellten gewaltige Streitkräfte auf, um gegen Ägypten zu kämpfen, ihren Vater zu rächen und ihren Hafen und die Festung Seleukia zurückzuerobern.

Und auch das wurde genauestens in Vers 10 prophezeit: „Aber seine Söhne werden Krieg führen und große Heere zusammenbringen; und der eine wird kommen und wie eine Flut heranbrausen und wiederum Krieg führen bis vor seine Festung.“

„Dann“, fährt Vers 11 fort: „wird der König des Südens ergrimmen und ausziehen und mit dem König des Nordens, kämpfen. Der wird ein großes Heer zusammenbringen, aber das Heer wird in die Hand des andern gegeben und vernichtet werden.“

In Erfüllung des letzten Teils von Vers 10 eroberte Antiochus der Große nach 27 Jahren seine Festung Seleukia zurück; ebenfalls eroberte er das Gebiet Syriens bis nach Gaza, einschließlich Judäa. Aber der junge ägyptische König, jetzt Ptolemäus IV. (Philopator), ergrimmte, und mit einer Armee von 20.000 Männern versetzte er Antiochos dem Großen eine schwere Niederlage und, in Erfüllung von Vers 12, tötete viele Tausende und brachte Judäa wieder an Ägypten zurück. Er wurde dadurch jedoch nicht gekräftigt, denn er ging einen schnellen, übereilten Frieden mit Antiochos ein und ging zu seinem ausschweifenden Leben zurück, wobei er die Früchte des Sieges wegwarf. Der 12. Vers lautet: „Daraufhin wird sich dessen Herz überheben, und er wird viele Tausende erschlagen; aber er wird nicht mächtig bleiben.“

„Denn,“ fährt jetzt Vers 13 fort, „der König des Nordens wird wiederum ein Heer zusammenbringen, größer als das vorige war; und nach einigen Jahren wird er ausziehen mit großer Heeresmacht und vielem Tross.“ Es war „nach einigen Jahren“, oder 12 Jahre später, im Jahre 205 v. Chr., dass Ptolemäus Philopator starb und seinen Thron einem Sohn im Kindesalter, Ptolemäus Epiphanes, überließ. Daraufhin stellte Antiochos eine große Armee auf und errang gewaltige Siege.

Er schloss ein Bündnis, durch welches er Philipp V. von Makedonien und noch weitere mit sich gegen Ägypten verbündete. Und sie entrissen Phönizien und das südliche Syrien vom König des Südens. Hierin wurde ihnen von einigen Juden geholfen. Die jüdische Geschichte von Josephus sagt, dass viele Juden Antiochos unterstützten. Geben Sie aber bitte acht, wie sorgfältig der allmächtige Gott das vorhergesagt hatte, und zwar schon viele – mehrere hundert – Jahre, bevor es eintraf! „Und zur selben Zeit werden viele aufstehen gegen den König des Südens. Auch werden sich Abtrünnige aus deinem Volk erheben und eine Weissagung erfüllen und werden fallen“ (Vers 14). 

Wird fortgesetzt...

DIE BIBEL AUF DIE PROBE GESTELLT

Warum ist es, dass das meistverkaufte Buch der Welt – von manchen in Ehrfurcht gehalten, von anderen mit passiver Skepsis betrachtet – praktisch niemand versteht?