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Die Einstellung der Deutschen gegenüber Israel ändert sich
Der deutsche Außenminister Sigmar Gabriel erhielt breite Zustimmung in seinem Heimatland für seine Brüskierung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Bevor Gabriel Israel besuchte, warnte ihn Netanjahu, dass ein Treffen mit regierungskritischen Gruppen, die israelische Soldaten Kriegsverbrecher nennen, weitere Gespräche mit ihm unmöglich machen würde. Als Gabriel sich mit der Gruppe „Break the Silence“ traf, sagte Netanjahu sein Treffen mit ihm ab.
Politiker und Medien feierten Gabriels Rückkehr aus Israel. Spiegel Online schrieb am 1. Mai: „Sigmar Gabriel kehrte vergangene Woche im Triumpf nach Berlin zurück. Überall wurde er für seinen Auftritt beglückwünscht … Das Verhalten des Außenministers sei ‚beispielhaft‘ gewesen“.
Kanzlerin Merkel nahm ihren Minister in Schutz, indem sie sagte, dass in einer Demokratie Kritik möglich sein müsse. Auch andere Parteikollegen in der Koalition unterstützten den Außenminister und übten den Schulterschluss gegen Netanyahu. „Das war eine kleine Machtprobe und der Außenminister hat Nerven bewahrt“, sagte der Innenminister Thomas de Maizière in einem Interview mit dem RTL Nachtjournal. Und dann sagte er weiter: „Und so gehört sich das für einen deutschen Außenminister!“
Nicht nur Politiker und Medien unterstützten Gabriels Kritik, sondern auch sehr einflussreiche Leute in Israel boten ihre Hilfe an. N-TV berichtete am 4. Mai:
Per Brief dankten 20 bekannte Israelis Sigmar Gabriel für sein Treffen mit Vertretern der Zivilgesellschaft … In dem Brief an Gabriel und Kanzlerin Angela Merkel bedankten sich die Unterzeichner nun inständig bei Deutschland, weil es der Zivilgesellschaft in ihrem Land beigestanden habe.
„Wir sind eine Gruppe von Israelis, die tief besorgt über die Zukunft unseres Landes sind“, heißt es in dem Brief. Professor David Harel, Vize-Präsident der israelischen Akademie der Wissenschaften, sagte, das Schreiben sei dem deutschen Botschafter übermittelt worden. Unter den Unterzeichnern sind einflussreiche israelische Wissenschaftler, Künstler, Politiker und Diplomaten.
Wegen seiner Vergangenheit arbeitet Deutschland daran, eine spezielle Beziehung zu Israel aufrechtzuerhalten. Früher wurde diese besondere Beziehung sorgfältig und meist positiv ausgedrückt. In letzter Zeit war Deutschlands Unterstützung für Israel jedoch nicht nach Israels Geschmack.
Spiegel Kolumnist Jan Fleischhauer schrieb über Deutschlands „Obsession, im Nahen Osten Frieden zu stiften“ und gab den Rat, man solle lieber Israel auf anderen Gebieten unterstützen, anstatt ihm Lektionen über Moral zu erteilen. Wenn man Deutschlands Geschichte und seine jüngsten inneren Probleme bedenkt, ist das sicherlich ein guter Rat. Fleischhauer schrieb über die Reaktion der Medien: „Endlich haben wir der Regierung in Jerusalem gezeigt, dass wir uns nicht länger mit dem Holocaust erpressen lassen. Das war der Tenor vieler Kommentare“.
Der deutsche Staatspräsident Frank-Walter Steinmeier reiste am 8. Mai nach Israel und sprach an der Hebräischen Universität von Jerusalem über die besonderen Beziehungen, die Deutschland mit Israel pflegt. Er konnte nicht umhin, Netanjahu zu kritisieren und sagte, dass regierungskritische Organisationen in einer Demokratie ebenfalls Respekt verdienten.
Interessanterweise saß auch eine Studentin aus Deutschland im Auditorium, die an der Universität ihren Master macht. Sie hatte den Mut, etwas zu fragen, was auch uns interessieren sollte: „Können Sie ein paar Worte dazu sagen, wie man damit umgeht, dass die [Hitlers] Wehrmacht wieder ein Thema in der Bundeswehr ist?“ berichtete die ARD.
Während deutsche Politiker und Medien Netanjahu wegen seiner demokratischen Prinzipien kritisieren, steigen die Schrecken ihrer eigenen Vergangenheit wieder auf. Die extreme Rechte ist in Deutschland durchaus nicht ausgestorben – zumindest hat sie bis heute in der Führung der deutschen Streitkräfte überlebt. Diese extremistische Denkweise brachte die Deutschen dazu, 6 Millionen Juden umzubringen.
Wenn Deutschland selbst solche Probleme in seiner eigenen Armee hat, sollte es dann Israel Lektionen über moralische Prinzipien erteilen? Wenn Deutschland aus seiner Vergangenheit etwas gelernt hätte, würde es keine israelischen Organisationen unterstützen, die bereit sind, Terroristen gegenüber nachzugeben und es würde sich mit den Rechtsextremisten in seinem eigenen Land befassen.
Höchst erschreckend ist jedoch, dass selbst prominente Juden in Israel Deutschland mehr trauen als ihrer eigenen Regierung. Die Prophetie der Bibel sagt uns in Hosea 5, 13, dass diese Denkweise zu Israels Vernichtung führen wird. Lesen Sie unsere kostenlose Broschüre Jerusalem in der Prophezeiung, die mehr Einzelheiten über dieses prophezeite falsche Spiel enthält. Deutschland hat nichts aus seiner Vergangenheit gelernt, aber es wird Einsicht zeigen, wenn Christus zurückkommt und die Deutschen zur Rechtschaffenheit führt. ▪