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Die emotionale Verderbnis durch Gelegenheitssex
Vor kurzem hatte ich die Gelegenheit, mit einer Gruppe von Menschen zu arbeiten, die extrem unterschiedliche Vorgeschichten hatten. Die meisten unserer Gespräche waren einfach Smalltalk. Doch eine Frau sprach überraschend offen über ihr Leben. Ohne sie anzustacheln erklärte sie oft redegewandt ihre Philosophie zu Sex und Beziehungen. Da sie mehrere Male verheiratet und geschieden war, befürwortete sie jetzt sexuelle Beziehungen „ohne Wenn und Aber.“ Sie war begeistert von der Jagd und der Eroberung.
Nachdem ich sie eine zeitlang beobachtet hatte, bemerkte ich jedoch, dass sie oft niedergeschlagen war. Eines Tages kam sie zu mir und fragte: „Warum ist Gelegenheitssex schädlich für den Menschen?“
Diese schmerzhaft aufrichtige Frage bedarf einer ehrlichen Antwort.
Gelegenheitssex ist lediglich Sex für rein körperliches Vergnügen, ohne emotionale Verbundenheit, ohne Wenn und Aber. Oft ist es nur ein einmaliges Ereignis. Es umfasst jede Art des Geschlechtsakts, mit jedermann, heterosexuell oder homosexuell. In seiner ärgsten Form handelt es sich um völlig Fremde – keine Namen, keine Geschichte, kein Morgen. Kaltblütig versucht es die Entstehung jeder Art von Beziehung zu unterdrücken.
Der Gelegenheitssex ist in Filmen und im Fernsehen verherrlicht worden. Gelegenheitssex-Mitgliedswebseiten, die oft versehen sind mit pornographischem Material, machen es Partnern leicht, ein einmaliges sexuelles Abenteuer zu haben. Viele Autoren loben ihre Vorteile. Sie überzeugen uns von der prickelnden Spannung eines mit Gelegenheitssex beglückten Lebensstils. Seine Freuden sollen unwiderlegbar erscheinen.
Die Philosophie, die all diesem Rummel zugrunde liegt, ist, dass die Ehe nicht mehr in Mode ist; Gelegenheitssex ist harmloser Spaß; alle tun es; Du verpasst etwas – tu es einfach!
Das ist eine Philosophie mit ernst zu nehmenden Schwachstellen. Risiken werden verharmlost. Die Gefahr möglicher dauerhafter Schäden wird ignoriert.
Wir wollen dem Problem auf den Grund gehen. Der Missbrauch von Sex bringt unglaubliches persönliches Leid. Monogamer, ehelicher Sex, ist die einzige Quelle wahrer Freude.
Gelegenheitssex ist äußerst riskant und schädlich für alle Beteiligten. Ohne Frage, das Experimentieren mit beiläufigem Geschlechtsverkehr ist höchst zerstörerisch für unsere Jugend. Alle Eltern müssen sich mit diesem Problem auseinandersetzen. Warum? Junge Erwachsene und die jüngsten der Teenager sind diejenigen, die am ehesten von solchem Denken ergriffen werden.
Die gegenwärtige Generation von Erwachsenen muss sich noch mit dem Problem von freizügigem Sex auseinandersetzen und mit den Problemen, die dadurch verursacht werden. Unsere sexgeile Gesellschaft übersieht absichtlich die schlechten Früchte ihres Handelns.
Verhütungsmittel – einschließlich Kondome – sind nicht die Lösung. Der verursachte Schaden geht viel tiefer als eine ungewollte Schwangerschaft oder die Infektion mit einer gesundheitsgefährlichen Geschlechtserkrankung.
Die heutige Gehirnforschung beweist, dass es außerhalb der Ehe nichts dergleichen wie sicheren Sex gibt. Wie die Wissenschaft auf diese Schlussfolgerung kam, ist unheimlich interessant.
Das Gehirn und Sex
Die neurowissenschaftliche Forschung hat nützliche Informationen darüber aufdeckt, wie Sex das menschliche Gehirn beeinflusst. Durch die Techniken der Kernspintomographie haben Wissenschaftler ein klares Bild von dem erhalten, was sich während sexueller Handlungen innerhalb des Gehirns abspielt. Obwohl es kein neues Wissen ist, bestätigt die Wissenschaft, dass die Anwendung von Sex uns entweder Ganzheit geben oder uns möglicherweise fürs ganze Leben schädigen kann. Diese wissenschaftlichen Tatsachen unterstützen einen erforderlichen Sexualunterricht, der zum Schutz unserer Teenager und jungen Erwachsenen angeboten werden muss.
Die Frauenärzte, Joe McIlhaney und Freda Bush, haben die aktuelle neurowissenschaftliche Forschung genommen und sie mittels einfacher klarer Worte in ein leicht zu verstehendes Buch mit dem Titel Hooked (Süchtig) umgewandelt. Dr. McIlhaney hat auch das medizinische Institut für sexuelle Gesundheit gegründet, um die globalen Epidemien von Teenagerschwangerschaften und Geschlechtskrankheiten zu bekämpfen. Diese zwei Fachmediziner haben viel Erfahrung in der Arbeit mit Teenagern und jungen Erwachsenen. Sie haben den unvorstellbaren Schaden gesehen, der unserer Jugend infolge des unzulässigen Umganges mit Sex zugefügt wurde.
In ihrem Buch Hooked sprechen die beiden Ärzte den emotionellen und psychologischen Schaden an, der den jungen, sich entwickelnden Gehirnen durch beiläufigen Geschlechtsverkehr zugefügt wird. „Mit Hilfe von modernen Forschungsmethoden und Technologien, bestätigen die Wissenschaftler, dass Sex mehr ist, als nur ein momentaner physischer Akt. Er verursacht gewaltige, sogar lebenslange Veränderungen in unseren Gehirnen, die unsere Zukunft in einem überraschendem Ausmaß lenken und beeinflussen.“
Mit anderen Worten, Sex kann das menschliche Gehirn entweder gesund erhalten oder auch schwer schädigen.
Emotionale Bindung
Das Gehirn ist als das größte menschliche Geschlechtsorgan beschrieben worden. Die Neurowissenschaft bestätigt diese Tatsache. Sex löst einen überwältigenden biochemischen Vorgang innerhalb des menschlichen Gehirns aus. Drei verschiedene Chemikalien überschwemmen das Gehirn vom Beginn bis zur Beendigung des Geschlechtsaktes: Dopamin und Oxytocin in Frauen, und Dopamin und Vasopressin in Männern. Jede Chemikalie ist für die Erfüllung eines speziellen Zweckes bestimmt.
Dopamin ist als Wohlfühl-Chemikalie bekannt, die uns belohnt, wenn wir etwas Aufregendes oder Beglückendes vollbracht haben. Läufer erleben oft einen Dopamin-Rausch während des Laufens. Dopamin hat eine süchtig machende Eigenschaft, die bewirkt, dass wir wiederholen möchten, was auch immer wir erreicht haben.
Oxytocin ist sowohl in Männern als auch in Frauen vorhanden, aber es spielt eine weit wichtigere Rolle im Leben einer Frau. Der Wissenschaft ist schon seit geraumer Zeit bekannt, dass Oxytocin dann vorhanden ist, wenn eine Mutter ihr Baby stillt. Es unterstützt und beschleunigt den Bindungsprozess zwischen Mutter und Kind. Die Freisetzung von Oxytocin im weiblichen Gehirn hilft einer Frau während des Geschlechtsverkehrs, den Kontakt mit ihrem Mann zu intensivieren.
Vasopressin wirkt auf ähnliche Weise in Männern. Abgesehen davon, dass es einem Mann hilft eine Beziehung mit seinen Kindern aufzubauen, unterstützt es während des Geschlechtsverkehrs die Vereinigung mit seiner Frau.
In welchem Zusammenhang steht das alles mit Gelegenheitssex? McIlhaney und Bush verbinden die Punkte miteinander. Sie betonen, dass Eltern die Rolle verstehen müssen, die diese Hormone bei einem sexuellen Erlebnis spielen.
In Bezug auf Dopamin und junge Leute, die Gelegenheitssex haben, schreiben sie: „Es scheint, dass das Belohnungssignal von Dopamin in diesen jungen Leuten sehr gut funktioniert. Nachdem sie einmal Sex erlebt haben, wollen sie ihn immer wieder wiederholen. Wir haben an anderer Stelle erörtert, wie Sex der Drogen-, Alkohol- oder Nikotinsucht ähnlich ist; es ist verständlich, dass ein junger bzw. älterer Mensch, denselben Rausch wiedererleben möchte“ (ibid.).
Der Belohnungsprozess von Dopamin im Gehirn ist wertneutral: Er kann nicht zwischen positivem oder negativem Verhalten unterscheiden. Wenn eine Person großen Spaß an riskantem Sex hat, dann wird die durch Dopamin bewirkte Belohnung die Wiederholung von riskantem Verhalten anregen.
Verbundenheitsverlust
Die durch Dopamin bewirkte Belohnung für Sex ist ungemein stark. Deshalb wird ein sexuell aktives Paar nach einer Auflösung oftmals schnell Geschlechtsverkehr mit einer neuen Person suchen. In einer Kultur, die Gelegenheitssex anregt, ziehen viele Menschen schnell von einem Partner zum anderen. Oftmals ist Sexsucht das Ergebnis. Die Boulevardblätter sind voll von Berichten über zerbrochene Leben von Menschen, die unter dieser Sucht leiden.
Natürlich ist das ein schreckliches Problem, das sehr schwer zu überwältigen ist. Doch jene, die von Partner zu Partner gehen, leiden noch größeren Schaden.
Die verbindenden Biochemikalien Oxytocin und Vasopressin sind genau so stark wie Dopamin. Die Neurowissenschaft zeigt, dass diese Hormone durch intimen körperlichen Kontakt, wie Umarmen oder Küssen, freigesetzt werden. McIlhaney und Bush erklären: „Wenn zwei Menschen sich körperlich vereinigen, werden aufgrund des sexuellen Erlebnisses starke Neurohormone ausgeschüttet, die auf die Synapsen in ihren Gehirnen wirken und ihre Verbundenheit fest verdrahtet. Wenn sie ein Leben lang zusammen bleiben, dann reift ihre Bindung. Das ist ein Hauptfaktor, der sie zusammenhält, ihnen das Verlangen nach Geschlechtsverkehr gibt, woraus Kinder entstehen, denen dadurch ein pflegendes Heim, in dem sie mit zwei Elternteilen heranwachsen, zugesichert wird“ (ibid.).
Die Wissenschaft bestätigt auch eine zerstörerische Kehrseite des Gelegenheitssexes. Die Ärzte erklären: „… jedes Mal, wenn eine Person Geschlechtsverkehr oder intimen körperlichen Kontakt hat, erfolgt eine Bindung. Jedes Mal, wenn in gebundenen Beziehungen Auflösungen stattfinden, gibt es Verwirrung und oftmals Schmerz in den Gehirnen der betroffenen jungen Menschen, weil die Bindung zerbrochen ist.“
Das hier beschriebene Problem hat auch eine viel tiefere und dauerhafte Auswirkung. Die Autoren berichten: „Darüber hinaus gibt es Beweise, dass, wenn dieser Sex-Bindungs-Auflösungszyklus einige Male oder mehrmals wiederholt wird – auch wenn die Bindung nur kurzlebig war – wird der wichtigen eingebauten Fähigkeit, belangreiche und sinnvolle Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen, Schaden zugefügt.“
Wenn man einen Gelegenheitssex-Lebensstil führt, bringt das einen Verlust menschlicher Verbundenheit mit sich. Die Wahrheit ist, wir alle brauchen menschliche Bindung um zu überleben und zu gedeihen. Der richtige Gebrauch von Sex unterstützt die persönliche Ganzheit und bildet ein stabiles Familienleben. Im Gegensatz dazu beeinträchtigt Gelegenheitssex die Fähigkeit eines Menschen, lebenslange Beziehungen aufzubauen.
McIlhaney und Bush warnen, dass die durch Gelegenheitssex verursachte emotionale Verderbnis die Menschen in der Tat weniger menschlich macht: „Es mag schonungslos klingen, aber wenn wir versuchen, diese Verbundenheit vom Sex abzuschaffen, dann nehmen wir den einzigartig menschlichen Aspekt davon weg, und der Liebesakt wird nichts anderes als rohes tierisches Verhalten.“ Es ist gut investierte Zeit, über dieses Zitat tief nachzudenken.
Enthaltsamkeit bis zur Ehe
Seien wir ehrlich. Die Wissenschaft deckt auf, was Gott vor Tausenden von Jahren wusste.
Gott gab innerhalb der Seiten der Bibel wichtige Anleitungen zum ordnungsgemäßen Umgang mit der Sexualität. Gleich nach der Schöpfung von Eva und während der ersten Eheschließung, lehrte Gott unsere ersten Eltern, „ein Fleisch zu werden“. Das neu geschaffene Paar sollte die Sexualität gebrauchen, um die beiden fürs Leben zu binden. Sie wurden auch angewiesen, sich zu vermehren – eine Familie zu gründen, die die Erde regieren und verschönern würde (1. Mose 2, 24). Innerhalb dieser gottgegebenen Grenze war die Sexualität keine Schande (Vers 25).
Die Bibel warnt auch vor den Strafen, die den Missbrauch der Sexualität begleiten. Studieren Sie Römer 1, 26-28, 1. Korinther 6, 9 und 2. Petrus 2, 6.
Wir sollten nicht die Wissenschaft brauchen, um uns zu erklären, was Gott uns bereits gesagt hat. Leider haben wir Gott ignoriert. Es ist also wahrscheinlich, dass die Menschheit auch die Beweise der Wissenschaft ignoriert.
Die menschliche Sexualität wurde von einem großen Schöpfergott geschaffen, um der Menschheit lebenslange Zuwendungen zu erweisen. Um diese Zuwendungen zu ernten, muss Sex innerhalb der ehelichen Grenzen bleiben. Enthaltsamkeit bis zur Ehe ist die einzige geeignete Methode für sicheren Sex. Interessanterweise hat eine Umfrage unter Teenagern ergeben, dass 93 Prozent der befragten Teenager glauben, dass den Teenagern von den Eltern und anderen Erwachsenen ein starker Mahnruf zur Enthaltsamkeit gegeben werden muss.
Herbert W. Armstrong schrieb in seinem Buch Die fehlende Dimension im Sexualwissen: „Gott wollte, dass die Sexualität wirklichen, reichen Segen ohne bitteren Nachgeschmack bringt! Er schuf sie als ein liebendes Band, das ein junges Paar nicht zur Heirat bewegen, sondern auch die Ehe selbst in Liebe erhalten soll. Die Sexualität sollte ein Ansporn sein, ein Magnet, der Mann und Frau durch wachsende Liebe einander immer näher bringt …“
Dieses wunderbar sachliche Buch steht Ihnen auf Anfrage kostenlos zur Verfügung. Herr Armstrong gebrauchte die Bibel und die Wissenschaft, um die so weit verbreitete fehlende Dimension im heutigen Sexualwissen zur Verfügung zu stellen. In den Händen von liebenden Eltern ist dieses Buch das beste Werkzeug, um unsere Jugend zu belehren, wie man den durch Gelegenheitssex verursachten Schaden vermeidet. ▪