Trumpet
Die Gräber der Könige
Wussten Sie, dass die gerechten Könige Israels, die auf dem Thron Davids saßen, alle in einer riesigen Grabstätte beerdigt wurden, zusammen mit David und Salomo?
Die Bibel erwähnt an verschiedenen Stellen „die Gräber der Könige.“ Diese Gräber sind wahrscheinlich Räume in einer großen Grabstätte.
Zur Zeit Nehemias und dem Wiederaufbau Jerusalems im fünften Jahrhundert v. Chr. waren diese Gräber scheinbar noch ein bekannter wesentlicher Bestandteil innerhalb der Stadt. Im ersten Jahrhundert, nachdem Jesus Christus gekommen und gegangen war, sagte der Apostel Petrus, dass der Standort von Davids Grab allgemein bekannt war.
Historiker haben Vorfälle aufgezeichnet, wo Leute versuchten in diese Gräber einzudringen und bis zu einem gewissen Punkt einige Male Erfolg hatten. Doch in einem Fall, im zweiten Jahrhundert v. Chr., als zwei Männer versuchten weiter in die Gräber einzudringen, wurden sie getötet. Das verursachte so viel Angst, dass es keine weiteren Versuche gab, diese Gräber zu betreten.
Ist es möglich, dass Gott diese Gräber damals nicht geöffnet haben wollte?
Erstaunlicherweise gibt es Hinweise in der Heiligen Schrift, dass die Gräber der Könige in dieser Endzeit freigelegt werden sollen. Was dies besonders interessant macht ist die Tatsache, dass es so viele Beweise in der Heiligen Schrift gibt, wo diese großartige Gabstätte ist. Alles deutet darauf hin, dass diese Gräber direkt unter Davids Palast sind, oder ganz in dessen Nähe.
Und in den vergangenen Jahren wurde ein kleiner Teil von Davids Palast entdeckt.
Könnten die Gräber der Könige ein weiterer spektakulärer Fund sein, den die Archäologen in nicht allzu ferner Zukunft freilegen werden?
Wo ist Davids Grab?
Wo wurde David begraben? Die Bibel bietet zahlreiche Hinweise, um das zu beantworten.
Ein guter Ausgangspunkt ist das Buch Nehemia. Es beginnt während der Zeit, wo die Juden Jerusalem wieder aufbauten, viele Jahre nachdem die Stadt von Babylon geplündert worden war, und gibt einige bemerkenswerte Einzelheiten über die physische Anordnung der Stadt zu jener Zeit. Angesichts jüngster archäologischer Entdeckungen in Jerusalem ist es sogar noch interessanter geworden.
Nehemia 3 beinhaltet eine Liste der zahlreichen Tore, die die Stadt umgaben, angefangen mit Schaftor im Norden (Vers 1), und dann der Reihe nach weiter gegen den Uhrzeigersinn. Vers 15 beschreibt das Quelltor. In ihrem Buch The Complete Guide to the Temple Mount Excavations, bemerkt Dr. Eilat Mazar, dass dieses Tor sich rund um die Gihon-Quelle befindet. Dieser Vers sagt, dass, nachdem dieses Tor ausgebessert worden war, ein Mann namens Schallun, „die Mauer des Teiches [von Siloah] beim Garten des Königs bis an die Stufen, die von der Stadt Davids herabführen“, reparierte
Diese „Stufen“ könnten sich auf die stufenförmige Steinstruktur beziehen – deren Überreste heute in der Stadt Davids existieren – oder auf ein Treppenhaus, das in diese Struktur übergeht. Nehemia 12, 37 beschreibt eine Prozession von Musikern, die von der Gihon-Quelle in nördliche Richtung „die Stufen zur Stadt Davids“ hinaufstiegen und an Davids Palast vorbeigingen– was erkennen lässt, dass diese Stufen in der Nähe des Palasts aufhörten.
Zurück zu Nehemja 3. Nachdem das Quelltor und die Stufen angegeben sind, bekommen wir folgendes: „Nach ihm baute Nehemja (nicht zu verwechseln mit Nehemia, dem Autor des Buches), der Sohn Asbuks, der Vorsteher des halben Bezirkes von Bet-Zur, bis gegenüber den Gräbern Davids …“ (Vers 16). Somit machte Nehemja, der Sohn Asbuks, dort weiter, wo Schallun augehört hatte – „bis zu einer Stelle gegenüber den Gräbern Davids.“ Die jüdischen Einwohner der Stadt wussten damals scheinbar von den Gräbern und ihrer Lage. Und aus diesem Vers scheint es, dass die Gräber sich dort befanden, wo die Stufen aufhörten.
Nehemias Beschreibung entgegen dem Uhrzeigersinn zeigt, dass die Gräber Davids – oder zumindest deren Eingang – an der Ostseite der Stadt Davids liegen. Die Beschreibung sagt, dass sie zwischen dem Quelltor und dem Wassertor liegen, welches das nächste verzeichnete Tor ist (Vers 26). Das umfasst immer noch einen großen Bereich. Wenn die Gräber jedoch zwischen den „Stufen, die von der Stadt Davids hinabführen“ (Vers 15) und dem „oberen Turm … am Königshaus“ (Vers 25) – den Salomo direkt nördlich am Palast Davids angebaut hatte – liegen, würde das die mögliche Lage des Zugangspunktes wesentlich eingrenzen.
Wenn diese Gräber an der Ostseite von Davids Palast liegen würden, „gegenüber“ dem Teil der Mauer, die Nehemia repariert hatte, dann würde das den Eingang irgendwo dort platzieren, wo Dr. Mazar im Jahr 2006 mit den Ausgrabungen beim Palast Davids begann.
Unter Davids Palast?
Mehrere Bibelstellen sprechen von David und anderen Königen Judas, dass sie in der Stadt Davids begraben sind (z. B. 1. Könige 2, 10; 11, 43; 14, 31; 15, 8; 2. Könige 8, 24).
Davids Palast, wie durch Mazar’s Ausgrabungen bewiesen worden ist, war außerhalb der Bergfeste der Jebusiter erbaut, die David in 2. Samuel 5, 6-8 eroberte. Jahrelang wurde allgemein angenommen, dass David seinen Palast innerhalb der Stadtmauern errichtet hatte, weil Gelehrte ihn immer als einen Teil der Stadt Davids betrachteten. Es ist unmöglich, dass ein prächtiger Palast in die beengte Jebusiter-Stadt hineingepasst hätte. David baute ihn angrenzend an die nördlichen Mauern und ging dann hinab zur „Bergfeste“ – die vorher existierende Festung – als die Philister angriffen (Vers 17). Sobald der Palast an der Stadtmauer befestigt und an der Außenseite noch mehr verstärkt worden war, konnte der Palast als Teil der Stadt Davids betrachtet werden.
Wenn die Bibel sagt, dass die Könige in der Stadt Davids begraben wurden, könnte das sicher auch eine Stelle irgendwo unter dem Palast einschließen.
Es stellt sich heraus, dass es für Judas Führer nichts Ungewöhnliches war, ihre Gräber unter ihren Häusern anzulegen. Mehrere schriftliche Hinweise bringen die Gräber der Propheten und Könige in Verbindung mit ihrem tatsächlichen Wohnort.
Als z. B. der Prophet Samuel starb, „begruben ihn die Israeliten in seinem Haus in Rama“ (1. Samuel 25, 1). Das Jamieson, Fausset and Brown Commentary sagt, das bezieht sich nicht auf sein Wohnhaus, sondern auf „ein angrenzendes Gebäude, das als ein Familienfriedhof gebaut worden war; sein eigenes Mausoleum. Die Hebräer gaben sich schon damals große Mühe, Gräber bereitzustellen, so wie die Menschen im Osten es immer noch tun, wo jede angesehene Familie ihr eigenes Totenhaus hat …“
Samuels Beerdigung ist besonders bemerkenswert, weil er Davids Mentor war. Er salbte David zum König. Im ganzen Buch 1. Samuel wandte sich David immer wieder an ihn um Unterweisung und Ermutigung. Und als Samuel starb war David dabei, als die Israeliten ihn in seinem Haus begruben.
Ein Artikel in der Zeitschrift Biblical Archaeological Review, „Lost Tombs of the Israelite Kings“ (Juli-August 2007), beschreibt einen interessanten Fund in Bezug auf den israelitischen König Omri (1. Könige 16), der in Samaria entdeckt wurde. Norma Franklin sagt, die Bauarbeiter meiselten an einem der höheren Punkte der Region ein Podest aus dem Gestein, ähnlich dem, wie Davids Palast gebaut war. Franklin glaubt, dass sie zwei Gräber unter Omris Palast gefunden hat, die sich unter einem großen Hof des Palastes befinden. Franklin schrieb, dass in Wirklichkeit zuerst Omris Grab gebaut wurde, noch bevor der Palast errichtet wurde. Sie beschrieb auch Gänge, die in die Seite des Felsens gehauen wurden, um die Gräber für Besucher zugänglich zu machen.
Die Israeliten zu Omris Zeit könnten ihre Paläste sehr wohl nach der Bauweise von Davids Palast gestaltet haben, besonders wenn man bedenkt, dass Israel und Juda einst unter seiner Regierung vereint waren.
In ihrem Artikel zitiert Franklin Jesaja 14, 18: „Alle Könige der Völker ruhen doch in Ehren, ein jeder in seiner Kammer.“ Das Grab des Königs, sagt Franklin, symbolisierte sein Haus, weshalb sie unter dem Palast konstruiert wurden. „David und seine Nachkommen, von Rehabeam bis Ahas, waren alle in ihren ‚Häusern‘ begraben, das heißt, in ihren Palästen“, schrieb sie.
Manchmal verhinderte Gott, dass bestimmte böse Könige eine solch edle Art von Beerdigung bekamen. Im Fall von Jerobeam heißt es in 2. Chronik 21, 20: „…sie begruben ihn in der Stadt Davids, aber nicht in den Gräbern der Könige“ – plural. Manasse, einer der schlimmsten Könige Judas, wurde nicht in Davids Grabstätte beerdigt, sondern „… man begrub ihn in seinem Haus“ (2. Chronik 33, 20). 2. Könige 21, 18 geht näher darauf ein und sagt, dass Manasse „im Garten an seinem Hause“ begraben wurde. Dies war zweifellos ein Palast, den Manasse oder einer seiner Vorfahren erbaut hatte – einer, mit einem Familiengrab auf dem Gelände.
Asa hingegen war ein gerechter König. Als er starb, berichtet 1. Könige 15, 24, „… wurde er begraben bei seinen Vätern in der Stadt Davids, seines Vaters.“ Das ist ein klarer Hinweis auf die Gräber der Könige. Nach Josia, ein anderer gerechter König, der während einer Schlacht im Tal Megiddo starb, brachten seine Diener seinen Leichnam zurück nach Jerusalem, damit er in den „Gräbern seiner Väter“ begraben werden konnte (2. Chronik 35, 24). Während es viele kleinere Gräber verstreut unter der Stadt Davids geben mag, gibt es auch eine riesige Grabstätte für die gerechten Könige.
Neben diesen biblischen Hinweisen, haben Archäologen auch Hinweise gefunden, dass Fürsten von benachbarten Königreichen, darunter die Könige und Königinnen von Assyrien und fünf babylonische Könige, auch in ihren eigenen Palästen begraben wurden. In seinem Artikel „Death Formulae and the Burial Place of the Kings of the House of David“, schrieb der Historiker und Archäologe der Tel Aviv Universität, Nadav Naaman, „das Obige gibt eindeutig zu verstehen, dass die Gepflogenheit, Könige in ihren ‚Häusern‘, das heißt, in ihren Palästen zu begraben, die als Wohnhäuser und Ruhestätten im Leben und im Jenseits konzipiert waren, über den antiken Nahen Osten weit verbreitet war. Dies unterstützt die Vermutung, dass die Könige des Hauses Davids auch in dem königlichen Palast begraben wurden“ (Biblica 2004, Vol. 85, Fasc. 2; Hervorhebung hinzugefügt).
Wenn David sich von der Stadt der Jebusiter nach Norden ausgedehnt hätte, um seinen Palast zu errichten, wäre es sinnvoll gewesen, unter diesem Palast auch neue Gräber zu bauen, wie Omri es später getan hat. Und wenn die Bauweise von Davids Grab der von Omri irgendwie ähnelte, könnte der Eingang in der Nähe des Hofes von Davids Palast sein, von dem Vieles bereits durch Dr. Mazar’s Ausgrabungen freigelegt worden ist.
Die ‚Höhe‘
Jesaja 22 erzählt eine Geschichte von einem Schatzmeister namens Schebna, der über das Haus Hiskias gesetzt war. Beachten Sie, wie Gott seinen Propheten gebrauchte, um diesen Mann für seinen Stolz zurechtzuweisen: „Was hast du hier? Und wen hast du hier, dass du dir hier ein Grab aushauen lässt, dass du dein Grab in der Höhe aushauen und deine Wohnung in den Felsen machen lässt?“ (Vers 16).
Scheinbar hat Gott seinen Propheten genau an den Ort gesandt, wo Schebna eifrig und überheblich sein eigenes prachtvolles Grab vorbereitete. Warum würde dieser eitle Mann ein Grab in einen Felsen „in der Höhe“ ausgehauen haben? Weil da die Könige in Juda begraben waren. Schebna begehrte „ein Nest in der Höhe“ genauso wie der Mann, von dem in Habakuk 2, 9 gesprochen wird.
Hesekiel 43, 7 verweist auf die Tatsache, dass die Könige in Juda „in der Höhe“ begraben wurden: „Und er sprach zu mir: Menschensohn, dies ist der Ort für meinen Thron und die Stätte für meine Fußsohlen, wo ich inmitten der Kinder Israels ewiglich wohnen will! Und das Haus Israel wird künftig meinen heiligen Namen nicht mehr verunreinigen, weder sie noch ihre Könige, durch ihre Hurerei, durch die Leichname ihrer Könige und ihre Höhen.“ In dieser prophetischen Vision spricht Gott von einer Zeit, wo er in Israel regieren wird und alle Barrikaden, die ihn einst von seinem Volk getrennt hatten, entfernen wird. Er beschreibt den Ort seines Thrones und dass dieser in unmittelbarer Nähe der Stätte ist, wo die Leichname der Könige augenblicklich liegen. Das deutet an, dass die Gräber irgendwo in der Nähe des Thrones sind. Das International Critical Commentary sagt: „Es bedeutet, dass die Könige innerhalb des Tempelgeländes begraben wurden, zweifellos deshalb, weil es heiliger Boden ist und sich in der Nähe ihres Palastes befindet.“
Dies sagt, dass die Könige „in ihren Höhen“ begraben wurden, wo Schebna hochmütig versuchte, sich sein Grab auszuhauen. Die Frage ist, wo könnte diese „Höhe“ zu der Zeit gewesen sein, als Davids Gräber ausgehauen wurden?
Wie Dr. Mazar damals in ihrem wegweisenden Artikel im Jahr 1997 schrieb: „Wir wissen ziemlich viel über diese Stadt [die Stadt Davids] – von Ausgrabungen, der Topographie und dem biblischen Text“ („Excavate King David’s Palace,“ Biblical Archaelogical Review, Januar/Februar 1997). Allerdings offenbart der biblische Text, dass das einzige königliche Gebäude, das damals während der Gestaltung der Gräber errichtet wurde, König Davids Palast war. Und wie sie weiter erklärte, ging David hinab zur Festung als die Philister heranrückten um die Stadt anzugreifen. Mit anderen Worten, Davids Palast stand auf dem höchsten Punkt der Stadt. Bevor Salomo die Stadt vergrößerte, war der Palast diese Höhe.
Wenn Gott nun sagt, dass die Leichnahme der Könige Judas in ihren „Höhen“ begraben wurden, ist es logisch anzunehmen, dass sie während Davids Herrschaft am höchsten Punkt der Stadt begraben worden sind – direkt unter dem Palast.
Plünderung der Gräber
Josephus, der bekannte jüdische Historiker aus dem ersten Jahrhundert, beschreibt König Davids Begräbnis folgendermaßen: „Er wurde von seinem Sohn Salomo in Jerusalem begraben, mit großer Pracht und mit all dem anderen Beerdigungs-Pomp, mit dem Könige gewöhnlich begraben wurden; darüber hinaus wurde großer und immenser Reichtum mit ihm begraben …“
Sowohl der Reichtum innerhalb dieses Grabes als auch seine Lage waren kein Geheimnis. Im zweiten Jahrhundert v. Chr., ungefähr 830 Jahre nachdem David begraben worden war, geschah die erste bekannte Plünderung der Gruft. Nach der Beschreibung von Josephus wurde der hasmonäische Führer Johannes Hyrkan von Antiochus, dem König des seleukidischen Reiches, in Jerusalem eingeschlossen. In seiner Verzweiflung schloss er einen Waffenstillstand, der eine Zahlung von 3.000 Zentner Silber beinhaltete. Da er keine andere Möglichkeit zur Beschaffung des Geldes hatte, öffnete Hyrkan eine Kammer von Davids Grabstätte, entnahm von ihr 3.000 Zentner Silber, womit er Antiochus bezahlte (Jewish Antiquities, Buch 7, Kapitel 15, Nummer 3).
Hyrkan plünderte nur eine Kammer von Davids Grab. Hundert Jahre später entschloss sich König Herodes dort weiterzumachen, wo Hyrkan aufgehört hatte. Herodes war bekannt für seine riesigen Bauprojekte in ganz Jerusalem und hatte gehört, dass Hyrkan ungeheuren Reichtum hinterlassen hatte. Josephus berichtet, dass, nachdem Herodes bereits seit geraumer Zeit einen Überfall plante, „er die Grabstätte in der Nacht öffnete, hineinging und sich bemühte, dass es keinesfalls in der Stadt bekannt werden sollte, und deshalb nur seine treuesten Freunde mitnahm. Was das Geld anbelangt, fand er keines so wie Hyrkan es gefunden hatte, aber die goldenen Möbel und diese kostbaren Wertgegenstände, die dort gelagert waren, nahm er alle mit“ (ibid, Buch 16, Kapitel 7, Nummer 1).
Warum tat Herodes das im Geheimen, in der Nacht? Er hatte sicher genügend Macht in Jerusalem, um das zu tun, was ihm gefiel. Vielleicht weil er halb jüdisch war, hinderte ihn sein Gewissen daran, die Gräber der Könige öffentlich zu schänden. Oder vielleicht wusste er, dass das Plündern der Gräber am helllichten Tag einen Krieg mit den Juden auslösen würde.
Der Erfolg dieser Plünderung machte Herodes noch gieriger. „Er hatte ein großes Verlangen, eine sorgfältigere Suche durchzuführen und weiter hineinzugehen, sogar bis zu den eigentlichen Leichen von David und Salomo“, schrieb Josephus. Aber als zwei von Herodes Leibwächtern sich den Gebeinen von David und Salomo näherten, wurden sie laut Josephus „von einer Flamme, die auf sie zuschoss“, getötet! Allem Anschein nach wurden sie von Gott getötet!
Dieser übernatürliche Schock veranlasste Herodes das Projekt aufzugeben und ein Denkmal aufzurichten. „Er war also höchst erschreckt und ging hinaus und errichtete ein Versöhnungsdenkmal für diesen Schreck den er erlebt hatte; und das aus weißem Stein am Eingang der Grabstätte, verbunden mit großen Kosten“ (ibid).
Von den drei Gräbern, die 1989 im Kidrontal entdeckt wurden, hatten zwei Steintüren mit Scharnieren, die den Eingang versiegelten; eine hatte sogar eine intakte Verschlussvorrichtung. „Drehbare Steintüren sind sehr selten in den Gräbern der zweiten Tempelperiode; sie werden meistens in den größten und aufwendigst ausgestatteten Gräbern gefunden, wie etwa bei den Gräbern der Könige. Diese Versiegelungsmethode von Grabkammern wurde in der späteren römischen Epoche gebräuchlicher …“ (Hillel Geva, Herausgeber, Ancient Jerusalem Revealed). Vielleicht baute Herodes nach dem erschreckenden Vorfall mit seinen zwei Leibwächtern eine große undurchdringliche Tür, die den Zugang zu den Gräbern blockierte; vielleicht errichtete er ein riesiges Denkmal vor einer bereits vorhandenen Drehtür. Auf jeden Fall war das Grab gut befestigt nachdem die zwei Räuber getötet worden waren.
Es ist ein faszinierendes Stück Geschichte.
Die Lage ist immer noch bekannt
Eine Generation nach dem Tod von Herodes finden wir in der Apostelgeschichte einen Hinweis auf die Gräber der Könige. In seiner Predigt im Jahr 31 n. Chr. sagte der Apostel Petrus: „Ihr Männer, liebe Brüder, lasst mich freimütig zu euch reden von dem Erzvater David. Er ist gestorben und begraben, und sein Grab ist bei uns bis auf diesen Tag“ (Apostelgeschichte 2, 29). Petrus bezog sich dabei auf das Grab Davids, als ob dessen Lage in Jerusalem damals allgemein bekannt gewesen wäre. In seiner Predigt sprach er von der Wiederauferstehung von Jesus Christus. David war noch nicht wieder erstanden, sagte Petrus den Leuten. Er ist da drüben und liegt immer noch in seinem Grab.
Josephus wurde einige Jahre nachdem Petrus diese Bemerkung gemacht hatte, geboren. Wenn man die Äußerung von Petrus mit der Geschichte, über die Josephus schrieb, verbindet, dann ist es offensichtlich, dass der Ort von Davids Grab während des ersten Jahrhunderts n. Chr. weitgehend bekannt war.
Sogar noch im frühen dritten Jahrhundert finden wir historische Hinweise von Davids Grab. In der jüdischen Tosefta (220-230 v. Chr.) gibt es einen Dialog darüber, was man mit den Gräbern in der Nähe von Städten tun sollte. Das erklärt, dass mit Ausnahme der Könige und Propheten, die Israeliten ihre Toten immer außerhalb der Stadtmauern begraben haben. „Waren bisher nicht die Gräber vom Hause Davids und das Grab der Prophetin Hulda in Jerusalem“, steht da geschrieben, „und niemand hat sie jemals angefasst“, um sie an einen anderen Ort zu bringen. Dann erwidert R. Aqiba: „Welcher Beweis ergibt sich aus dieser Tatsache? Tatsächlich hatten sie unterirdische Kanäle und die könnten Unreinheiten in den Kidron ausscheiden“ (Tosefta, Fourth Division, Neziqin, Baba Batra 1:11; Jacob Neusner Übersetzung).
Diese Beschreibung, dass die Gräber unterirdische Kanäle haben, die in das Kidrontal münden, weist darauf hin, dass Davids Grab entlang des östlichen Bergrückens der Stadt Davids lag, wie Nehemia andeutete. Darüber hinaus berichtet die Tosefta, dass niemand den Inhalt von Davids Grab angefasst hätte. Das ist ein wichtiger Hinweis, weil das lange nach der Zeit ist, wo Titus im Jahr 70 n. Chr. Jerusalem geplündert hatte, was darauf hinweist, dass die Gräber der Schändung entgangen sind.
Somit finden wir noch im dritten Jahrhundert – beinahe 1.200 Jahre nach Davids Beerdigung – einen eindeutigen Hinweis über die Lage der Gräber der Könige. Und außer den Reichtümern, die von Hyrkan und Herodes beschlagnahmt wurden, waren ihre Inhalte noch unberührt.
Seit der Zeit blieb Davids Grab vor den Blicken der Welt verborgen.
Entdeckung erwartet
Ausgrabungen in den letzten Jahren erwecken die Geschichte von Israels Königen – sogar zurück bis zu König David – aus dem uralten Boden Jerusalems wieder zum Leben. Ein beträchtlicher Teil von Davids Palast ist in der Stadt Davids freigelegt worden. Weitere Ausgrabungen müssen dort noch stattfinden.
Werden die Gräber der Könige unter dem Palast gefunden werden? Es würde eine elektrifizierende Entdeckung sein, die der zuverlässigen Wahrhaftigkeit des historischen Berichts innerhalb der Seiten der Bibel sogar noch größere Glaubwürdigkeit verleihen würde. ▪