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Die Iranischen Revolutionsgarden: Nur einen Steinwurf vom Roten Meer entfernt?
Saudi-Arabien führte mehrere Luftangriffe auf jemenitisches Gebiet durch, wie Reuters am 30. November berichtete. Die Saudis behaupten, mehrere Ziele der Houthi in der jemenitischen Hauptstadt Sana'a getroffen zu haben. Bei den Houthi handelt es sich um eine vom Iran unterstützte islamistische schiitische Rebellengruppe, die Teile des Landes kontrolliert. Die Saudis behaupteten auch, einen „geheimen“ Stützpunkt des Korps der Islamischen Revolutionsgarden ( irgc ) getroffen zu haben. Der Iran bestreitet dies jedoch.
„Solche haltlosen Erklärungen werden abgegeben, um die Nationen der Region und die Weltöffentlichkeit von den Verbrechen der angreifenden Staaten abzulenken“, sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Saeed Khatibzadeh.
Der Iran wird schon seit Jahren beschuldigt, Waffen für die Houthi zu schmuggeln. Ein Militärstützpunkt für die irgc wäre nicht überraschend. Sollte sich das als richtig herausstellen, würde es beweisen, dass der Jemen mehr und mehr unter die Kontrolle des Irans gerät. Saudi-Arabien, Irans Hauptkonkurrent im Nahen Osten, führt eine Koalition gegen die Houthi an und unterstützt die international anerkannte Regierung.
Das Korps der Islamischen Revolutionsgarden (irgc) ist eine von den anderen Streitkräften getrennte Abteilung des iranischen Militärs. Seine Aufgabe ist es, die islamische Revolution des Irans zu schützen und zu fördern. Die Elitetruppe Quds Force des irgc exportiert die Revolution ins Ausland, indem sie bewaffnete islamistische Gruppen in anderen Ländern unterstützt. Dazu gehören die Popular Mobilization Forces im Irak und die Hisbollah im Libanon. Sollten sich die saudischen Behauptungen bestätigen, ist die Quds-Truppe wahrscheinlich für die Verwaltung der geheimen Anlage verantwortlich.
Die Behauptungen sind derzeit noch nicht bestätigt. Saudi-Arabien ist nicht gerade dafür bekannt, das transparenteste Land der Welt zu sein. Bei den Behauptungen könnte es sich um den Versuch Riads handeln, sich in dem Bürgerkrieg besser darzustellen. Solange es nicht mehr Informationen gibt, können wir nichts mit Sicherheit sagen. Aber selbst wenn die saudischen Behauptungen nicht ganz der Wahrheit entsprechen, ist der Iran stets bestrebt, seine militärische Präsenz im Nahen Osten auszubauen. Ein Iran-freundlicher Jemen könnte ein perfekter Partner sein. „Wir brauchen weit entfernte Stützpunkte und es könnte eines Tages möglich sein, Stützpunkte an der Küste des Jemens oder Syriens zu haben sowie Stützpunkte auf Inseln oder schwimmende [Stützpunkte]“, sagte der iranische General Mohammed Hossein Baqeri im Jahr 2016.
Wenn die Houthis das gesamte Land übernehmen, würde dies den gesamten Nahen Osten in Aufruhr versetzen. Eine Übernahme des Landes durch die Houthis würde den gesamten Jemen in eine riesige iranische Militärbasis verwandeln. Damit würde der Iran an den Ufern des Roten Meeres und der Meerenge Bab el-Mandeb Fuß fassen. Die Meerenge Bab el-Mandeb verbindet das Rote Meer mit dem Arabischen Meer; es ist der am Südende des Roten Meeres liegende Parallel-Engpass zum Suezkanal.
Der Iran hat bereits mit der Schließung der Straße von Hormuz, dem Seetor, das den Persischen Golf mit dem Indischen Ozean verbindet, geliebäugelt. Das Energieministerium der Vereinigten Staaten bezeichnet diese Meerenge als „die weltweit wichtigste Meeresstraße für den Öltransit.“ Sollte der Iran beschließen, sie zu schließen, hätte dies katastrophale Folgen für die Weltwirtschaft. Wenn der Iran die Kontrolle sowohl über die Straße von Hormuz als auch über den Bab el-Mandeb erlangt, könnte er die ölimportierenden Länder der Welt erpressen.
Ein solcher Schritt mag kontraproduktiv erscheinen: Er würde die iranische Wirtschaft lähmen. Aber es würde auch die Wirtschaft vieler Rivalen des Irans lahmlegen. Und wenn man bedenkt, dass der Iran ein illegales Atomprogramm verfolgt, das ihn vom Rest der Welt entfremdet, wäre die Unterbrechung der Ölhandelsrouten nicht einmal die extremste Politik des Landes.
Die Schließung der Welthandelswege für Erdöl würde zu einer noch nie dagewesenen geopolitischen Erschütterung führen.
„Der Jemen ist eines der strategisch wichtigsten Länder der Welt“, schreibt der Chefredakteur der Posaune, Gerald Flurry, in seiner Broschüre Germany's Secret Strategy to Destroy Iran (Deutschlands geheime Strategie zur Zerstörung des Irans – nur auf Englisch erhältlich). „Die jüngsten Entwicklungen dort haben viele Menschen schockiert und werden dramatische Auswirkungen haben, die weit über den Nahen Osten hinausreichen.“
Er fährt fort:
Um vom Indischen Ozean aus das Mittelmeer zu erreichen, muss der gesamte Seehandel – einschließlich 3,8 Millionen Barrel Öl pro Tag – die Meerenge von Bab el-Mandeb, das südliche Tor zum Roten Meer, passieren. Mit einer Breite von nur 29 km ist dieser Kanal der engste Punkt zwischen den beiden Landmassen Zentralafrikas und der Arabischen Halbinsel. Der nordöstliche Rand der Meerenge befindet sich auf jemenitischem Gebiet.
Die Kontrolle dieser Passage ist von gleicher strategischer Bedeutung wie die Kontrolle des Suezkanals, da beide ein Teil derselben Verkehrsader sind.
Bedenken Sie die globalen Auswirkungen: Nahezu 10 Prozent der weltweiten Öllieferungen passieren die Tore des Roten Meeres. Rund 20 000 Schiffe passieren den Suezkanal und Bab el-Mandeb jedes Jahr – im Durchschnitt 55 pro Tag. Etwa 15 Prozent des weltweiten Seehandels werden über das Rote Meer abgewickelt.
Wenn der Iran den Jemen kontrolliert, kann er praktisch den Hahn für das nach Europa fließende Öl aus dem Nahen Osten zudrehen oder öffnen. Und Europa wird es gewahr!
Wenn die saudischen Anschuldigungen wahr sind, dann könnte der iranische Einfluss im Jemen größer sein als angenommen. Und das bedeutet, dass eine Übernahme des Jemens durch die Houthi gleichbedeutend mit einer Übernahme des Jemens durch den Iran wäre. Dies würde die Saat für viel Chaos am Roten Meer legen.
Um mehr darüber zu erfahren und wenn Sie Englisch verstehen, lesen Sie bitte Germany's Secret Strategy to Destroy Iran.