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Die „Prophezeiung“ von Otto von Habsburg

Otto von Habsburg [JOHANNES SIMON/GETTY IMAGES]

Die „Prophezeiung“ von Otto von Habsburg

Eine Warnung vor Russland und ein Aufruf zur Wiederbelebung des Heiligen Römischen Reiches

Otto von Habsburg, der älteste Sohn von Karl i. , dem letzten Kaiser von Österreich und König von Ungarn, ist vor mehr als 10 Jahren gestorben, aber mehrere Nachrichtenagenturen haben kürzlich an seine Warnung vor Russland erinnert. Die Wiener Zeitung schrieb am 2. Juli einen Artikel mit dem Titel: „ Die Prophezeiung von Otto Habsburg “. In diesem Artikel wird nicht nur behauptet, dass Habsburg in Bezug auf Russland Recht hatte, sondern es wird auch seine Vision für Europa hervorgehoben und erklärt wie sie mit der Geschichte des Heiligen Römischen Reiches zusammenhängt.

Sowohl die österreichische Wiener Zeitung als auch die Tageszeitung Die Welt wiesen auf Habsburgs Warnung vor Russland hin. Vor fast 20 Jahren bezeichnete Habsburg den russischen Präsidenten Wladimir Putin als „grausam“ und „unterdrückerisch“ und verglich die Entwicklungen in Russland sogar mit dem Aufstieg Adolf Hitlers.

„Wir haben ein großes Problem mit dem mächtigen Nachbarn Russland“, stellte Habsburg 2003 in Bregenz, Österreich, fest. „Wir müssen vor Augen haben, dass es eine echte, internationale Gefahr weiterhin gibt.“

Viele hofften, Putin würde Russland näher an den Westen und die westlichen Werte heranführen. In dieser Hoffnung trafen sich viele Staatsoberhäupter mit ihm, und die Wirtschaftsbeziehungen blühten. Doch Habsburg warnte bis zu seinem Tod vor dieser falschen Hoffnung. Jahre später haben sich seine Warnungen als richtig erwiesen. Die Wiener Zeitung bemerkte:

Tatsächlich ließ der Kaisersohn, wie nun zahllose eilig hervorgekramte Zeitungsinterviews und Videomitschnitte zeigen, bis zuletzt kaum eine Gelegenheit aus, um die Welt vor einem revisionistischen "National-Bolschewismus" und der Gefahr neuerlicher russischer "Kolonialkriege" in Europa zu warnen. "Wir haben ein großes Problem mit unserem mächtigen Nachbarn Russland", sagte Habsburg schon 2003 anlässlich eines Vortrags in Bregenz und zögerte zum Erstaunen der Zuhörer auch nicht, Putin mit Hitler zu vergleichen.

Die Wiener Zeitung hob auch Habsburgs Lösung für das Problem mit Russland hervor: das Heilige Römische Reich. Der Artikel fuhr fort:

Für Otto Habsburg war das alte Reich, wie es bis zu seiner Selbstauflösung 1806 bestanden hatte (und im Deutschen Bund bis 1866 fortwirkte), ein Rechtsstaat christlicher Prägung, der über Jahrhunderte in Europa für Ausgleich und Sicherheit gesorgt habe. Zwar diene auch der Reichsgedanke dem Ziel, schrieb Habsburg, "größere Räume zu schaffen und Teilbereiche zu einigen, aber nicht durch Unterwerfung und Beherrschung, sondern mit Hilfe einer weiten, über den Gemeinschaften liegenden Rechtsordnung, deren Durchsetzung und gerechte Verwaltung dem Reiche obliegt". ...

Als den reichischen Lichtpunkt in der jüngeren Geschichte Europas erachtete Habsburg den Wiener Kongress von 1815, weil der - im Gegensatz zu Versailles 1919 und Jalta 1945 - einen echten Frieden garantierte. Nicht nur wurde hier der Deutsche Bund ins Leben gerufen, sondern auch das besiegte Frankreich als gleichberechtigter Partner einbezogen und von Anfang an für das Friedenswerk mitverantwortlich gemacht. Die Zusammenarbeit zwischen Metternich und Talleyrand habe ergeben, betonte Habsburg, dass hier der Gedanke eines "europäischen Europa" zum ersten Mal zur Anwendung kam - und zwar ohne Russland und England, die beide "wohl Anteil an Europa hatten, aber nicht zur Gänze europäisch angesehen wurden".

Diese Beobachtung Habsburgs, niedergeschrieben in einem Aufsatz 1971, ist hochaktuell. Folgt man dieser Interpretation, wussten die Staatenlenker Europas bereits vor 200 Jahren, dass mit Briten und Russen, wie Brexit und Ukrainekrieg zeigen, kein "Reich" zu machen ist. Dass das 1815 geschaffene europäische Gleichgewicht dennoch ins Wanken geriet und dies in zwei Weltkriege mündete, lag nicht an England oder Russland, sondern an Preußen.

Hier impliziert die Wiener Zeitung, dass die EU auf die Bildung eines „Imperiums“ zusteuert, das Großbritannien und Russland ausschließt. Tatsächlich ist es das, was Habsburg als Mitglied des Europäischen Parlaments und Parteimitglied der CSU Deutschlands nicht nur erhofft, sondern auch aktiv angestrebt hat.

„[Der Historiker František] Palacký begriff“, so Habsburg, „dass Österreich den Staat der vielen kleinen Völker darstelle, die jedes für sich zu schwach seien, sich selbst gegen die großen zu schützen, gemeinsam aber stark genug, ihre Freiheit zu bewahren. Für ihn war daher Österreich allein imstande, seinen Landsleuten wie auch ganz Europa Sicherheit gegenüber dem russischen Imperialismus zu gewähren."

„Für Habsburg geschah diese Entwicklung zwangsläufig“, so die Wiener Zeitung. „Mit der Zerstörung des Reichsgedankens, und weil mit der Universalmonarchie Stalins kein reichischer Friede möglich war, kam es 1945 in Jalta zur Teilung Europas. Ging es nach dem Kaisersohn, konnte nur ein geeintes, reichisches Europa den unterjochten Ländern im Osten die Befreiung und - gemeinsam mit einem reichischen Amerika - dem Kontinent Sicherheit bieten. Die Gnade eines langen Lebens gestattete es ihm, das Eintreten dieses Ziels, die Osterweiterung der EU 2004, noch zu erleben.“

Habsburgs Vision eines Imperiums war von der Geschichte Europas geprägt, und er glaubte, dass Europa unbewusst in denselben Traditionen steht. Hier ist eine weitere Aussage von ihm, die wir auf unsere Webseite diePosaune.de oft zitieren: „Die [europäische] Gemeinschaft lebt hauptsächlich nach dem Erbe des Heiligen Römischen Reichs, obwohl die große Mehrheit der Menschen, die danach leben, nicht weiß, nach welchem Erbe sie lebt.“

Der verstorbene Herbert W. Armstrong traf sich mit Otto von Habsburg und besprach mit ihm das Weltgeschehen und wohin die Ereignisse führen. Aber obwohl Habsburg eine überwältigend positive Sicht auf die Geschichte und die Zukunft des Heiligen Römischen Reiches hatte, erkannte Herr Armstrong, dass dieses Reich in der Vergangenheit nicht nur Einheit, sondern auch großes Blutvergießen brachte.

Herr Armstrong warnte vor diesem Reich, als er sah, wie Benito Mussolini zur Wiederauferstehung des Heiligen Römischen Reiches aufrief und als Adolf Hitler die Kronjuwelen des Reiches zurück nach Nürnberg brachte. Nach dem Zweiten Weltkrieg warnte Herr Armstrong, dass die Bibel prophezeit, dass dieses Reich wieder auferstehen würde. Aufgrund aktueller Ereignisse und eben dieser Prophezeiungen setzt der Chefredakteur der Posaune, Gerald Flurry, diese Warnung fort. In seinem 2010 erschienenen Artikel „Das Heilige Römische Reich ist zurück!“ erklärte er:

[Der ehemalige deutsche Verteidigungsminister Franz Josef] Strauss und Otto von Habsburg teilten einen gemeinsamen Traum von einem vereinten katholischen Europa. Beide teilten persönliche Details dieser Vision mit Herbert Armstrong bei ihrem jeweiligen Besuch des Ambassador College Campus in Pasadena, Kalifornien. Für Otto von Habsburg war es der Traum von einem wiederbelebten Heiligen Römischen Reich. Für Herbert Armstrong bedeutete dies, dass dieser Traum die Realität von der biblisch prophezeiten, siebten Auferstehung des Heiligen Römischen Reichs werden sollte.

Die Bibel offenbart den genauen Zeitpunkt dieser Ereignisse in Offenbarung 17, 9-10, wo es heißt: „…und es sind sieben Könige. Fünf sind gefallen, einer ist da, der andre ist noch nicht gekommen; und wenn er kommt, muss er eine kleine Zeit bleiben.“ Herr Armstrong begann diese Prophezeiung während der Zeit Adolf Hitlers zu verstehen – der „eine ist“. Aber Herr Armstrong hat den Aufstieg des letzten Königs, der dieses Reich regieren wird, nie gesehen.

Habsburg und Strauss sind inzwischen verstorben, aber es gibt heute einen anderen Mann, der der gleichen politischen Partei, der CSU, angehört und eine Familienlinie hat, die mit dem Haus Habsburg verbunden ist. Sein Name ist Karl-Theodor zu Guttenberg.

Herr Flurry hat festgestellt, dass Guttenbergs politische Karriere zwar plötzlich endete, während er als Verteidigungsminister diente, dass er aber der wahrscheinlichste Mann ist, der ein wiederauferstandenes Heiliges Römisches Reich im modernen Europa führen könnte. Herr Flurry bemerkte dazu:

Ziehen Sie nun zu Guttenbergs tadellose fränkisch-bayrische, römisch-katholische Verbindungen in Betracht und fügen Sie diese den Fäden politischen Gedankenguts hinzu, die jahrzehntelang die bayrische Politik unter Strauss und Stoiber durchdrungen haben – der Traum von einem vereinten katholischen Europa unter deutscher Führung. Fügen Sie dann etwas hinzu, das weder Strauss noch Stoiber jemals besaßen – einen bemerkenswerten Familientitel, der alle diese Verbindungen zusammenfügt – und wir haben einen Mann zu beobachten in der wackeligen Koalition von Kanzlerin Merkels Regierung.

Die derzeitigen europäischen Staats- und Regierungschefs hoffen vielleicht, dieses alte Imperium wieder aufleben zu lassen, um „Frieden“ zu schaffen, aber historisch gesehen hat es immer zu Krieg geführt. Nach dem relativen Frieden von 1815 brach rund 60 Jahre später ein Krieg aus, als Otto von Bismarck für die Einigung Deutschlands kämpfte. Bald darauf folgten die Weltkriege I und II. Gibt es eine blutigere Geschichte? Auch wenn die europäischen Staats- und Regierungschefs aufrichtig auf Frieden hoffen, zeigt die Bibel, dass ihre Ambitionen zum Krieg führen werden. Sie rechtfertigen dies vielleicht sogar als einzige Lösung für einen dauerhaften Frieden, wie sie ihn sehen. Über die Geschichte und Prophezeiung dieses Reiches schrieb Herr Flurry:

Das Heilige Römische Reich hat sieben Häupter. Das siebte ist jetzt auf der Bildfläche erschienen. Das erste Haupt nahm im Jahr 554 n. Chr. seinen Anfang und wurde von Justinian regiert. Das sechste Haupt fand sein Ende mit der Beendigung des 2. Weltkriegs im Jahr 1945. Es wurde vom geistesgestörten Adolf Hitler beherrscht, einem der blutigsten Tyrannen der Menschheitsgeschichte.

Ihrer Bibel zufolge wird jedoch das siebte Haupt das blutigste von allen sein – bei weitem! ...

Gott sei Dank, es wird das siebte und letzte Haupt dieses Imperiums sein. Dann wird diese Welt für immer mit Frieden, Freude und Überfluss erfüllt werden! Auch das ist in der Bibel prophezeit und muss erfüllt werden – genauso wie die prophezeiten sieben Häupter des Heiligen Römischen Reichs es waren.

Die Geschichte und die Prophezeiungen zeigen, dass dieses Reich wieder viel Blutvergießen und weltweite militärische Konflikte bringen wird, bevor Gott eingreift. Noch wichtiger als das Verständnis der Geschichte und der Prophezeiungen über dieses Reich ist es zu verstehen, warum diese europäische Macht aufsteigt. Herr Flurry erklärt:

Wir müssen daran denken, nicht dem Heiligen Römischen Reich die Schuld für die Übel anzulasten, die es den Nationen von Israel zufügt. (Wenn Sie nicht wissen, wer die israelitischen Nationen sind, bestellen Sie unser Buch Die USA und Großbritannien in der Prophezeiung.) „Denn Gott hat’s ihnen in ihr Herz gegeben, nach seinem Sinn zu handeln und eines Sinnes zu werden und ihr Reich dem Tier zu geben, bis vollendet werden die Worte Gottes“ (Offenbarung 17, 17). Gott hat es ins Herz dieses Reichs gegeben, seinen Willen zu erfüllen. Wir werden wegen „all unserer abscheulichen Laster“ bestraft.

Dies ist eine tiefgründige Wahrheit. Es bedarf viel Studium und Meditation, um dies zu verstehen. Ich ermutige Sie, den Artikel von Herrn Flurry „Das Heilige Römische Reich ist zurück!“ zu lesen, um zu verstehen, wie all diese Prophezeiungen mit unserer heutigen Zeit zusammenhängen.

DAS HEILIGE RÖMISCHE REICH IN DER PROPHEZEIUNG

Das Heilige Römische Reich hat grundlegende und tiefgreifende Beiträge zur westlichen Zivilisation geleistet – aber seine vielen Wiedergeburten waren auch von schmerzlichen und katastrophalen Folgen begleitet. Europäische Staats- und Regierungschefs haben sich zum Ziel gesetzt, den zersplitterten europäischen Kontinent zu vereinen, indem sie das Vermächtnis dieser außergewöhnlichen Kirche-Staat-Beziehung wiederbeleben. Eine der großen Lektionen dieses Reiches ist, dass es immer wieder zurückkommt. Es gibt jedes Mal eine andere Auferstehung. Das Heilige Römische Reich ist nicht nur ein Relikt der Geschichte. Es ist im Begriff, eine zentrale Rolle im Weltgeschehen zu spielen. Wenn man die Natur und den Charakter dieser mächtigen Institution verstehen lernt, dann verrät es einem genau so viel über die Zukunft wie auch über die Vergangenheit.