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Die sieben Gesetze zum Erfolg (siebter Teil)
Fortgesetzt von Die sieben Gesetze zum Erfolg (sechster Teil)
B
edeutung von Gesetz Nummer 6
Unter den auf den Anfangsseiten erwähnten Beispielen befand sich das eines Generaldirektors eines großen Automobilwerkes. Er hatte die ersten fünf dieser Gesetze angewandt, hatte allerdings das übliche Ziel, das in die falsche Richtung führt. Doch in der plötzlichen Geschäftsflaute von 1920, als er sein ganzes Vermögen verlor, beging er Selbstmord.
Dieser Mann hatte den Punkt erreicht, wo er allem Anschein nach am Ende war! Während seines Lebens hatte er in findiger Weise Notfälle und auftauchende Schwierigkeiten gelöst. Aber nun schien es plötzlich, als würde ihm der Boden unter den Füßen weggezogen. Alles, wofür er gearbeitet hatte, alles, was er angehäuft hatte, alles, woran sein Herz gehangen hatte, war dahin! Ihm verblieb nichts! Er war erledigt – fertig! So schien es ihm. Es mag zur gleichen Zeit auch noch ein eheliches Zerwürfnis gegeben haben – sein Privatleben kannte ich nie.
Er gab auf! Er beging Selbstmord.
Dem Erfolg so nahe und doch so weit entfernt!
Ja, neun von zehn kommen mindestens ein- oder zweimal in ihrem Leben zu dem Punkt, an dem sie vollständig geschlagen zu sein scheinen. Alles ist verloren! – wenigstens allem Anschein nach. Sie geben auf und machen Schluss, wo nur ein klein wenig mehr entschlossene Beharrlichkeit, nur etwas mehr Vertrauen und Ausdauer – ein bisschen mehr Standhaftigkeit das scheinbar unvermeidliche Versagen in einen herrlichen Erfolg verwandelt hätte.
Gesetz Nummer 6 lautet somit: BEHARRLICHKEIT – STANDHAFTIGKEIT!
Ich weiß das! Ich habe diesen Punkt mehr als einmal erreicht! Auch ich habe in der Wirtschaftskrise von 1920 den Boden unter den Füßen verloren.
Als ich noch in den Zwanzigern war, entsprach mein Jahreseinkommen nach heutigem Wert gerechnet etwa € 70.00 oder mehr. Jedoch kamen etwa 90 Prozent davon von fünf oder sechs großen Aktiengesellschaften des Mittelwestens der USA. Die meisten dieser großen Unternehmen „gingen unter“ – das heißt, sie kamen in die Hände von Konkursverwaltern.
Später, im Jahre 1926, wurde das Werbeunternehmen, das ich an der Westküste der Vereinigten Staaten betrieb, durch die Entscheidung eines Verbandes im Osten ausgelöscht. Ein Vorhaben im Werte von einer Million Dollar wurde anlässlich des Börsenkrachs und der Flaute von 1929 völlig zerschlagen. Aber ich gab nicht auf und nahm mir auch nicht das Leben. Damals änderte sich mein Lebensziel.
Selbst Ambassador College sah in seinen beiden ersten Jahren ständig einer Niederlage ins Auge. Fast jeder dachte, wir wären am Ende – wir hätten versagt! Warum, fragten sie sich, sah ich das nicht ein und gab auf? In jenen Tagen musste ich mir ständig mitanhören, wie meine Mitarbeiter sagten: „Wenn dieses College erst zusammenbricht …“
Es brach aber nicht zusammen! Um das Jahr 1949 überwanden wir unsere erste finanzielle Hürde. Später die zweite. Heute, denke ich, können wir mit gutem Recht sagen, dass das College tatsächlich ein herrlicher ERFOLG ist! Unser Tätigkeitsbereich erstreckt sich heute in großem Maße über die ganze Welt.
Doch benötigen wir das gesetz nummer 7!
Nun scheint es doch sicher zu sein, dass, wenn jemand diese sechs Gesetze des Erfolgs beachtet, nichts weiter erforderlich sein sollte!
Und dennoch, jene „erfolgreichen“ Männer, von denen ich Ihnen berichtet habe, folgten diesen sechs Prinzipien. Sie erreichten ihre Ziele. Sie verdienten viel Geld. Sie gewannen Ansehen. Sie erfreuten sich der vorübergehenden Genüsse.
Dennoch war ihr Leben leer – sie fanden nie Erfüllung – sie waren unzufrieden, nie fanden sie dauerndes, bleibendes Glück – sie nahmen, als sie starben, ihre Errungenschaften nicht mit sich, und ihr Ruhm starb mit ihnen!
Was ihnen fehlte – was allen mangelt, die wirklichen Erfolg nicht erreichen – war die Anwendung des Erfolgsgesetzes Nummer 7 – das wichtigste Gesetz von allen!
Das ist der Faktor, der alles geändert hätte!
Das übersehene siebte Gesetz
Ich habe die Erklärung dieses allerwichtigsten siebten Gesetzes an den Schluss gestellt. Aber es ist deswegen nicht von geringerer Bedeutung, im Gegenteil, in der Rangfolge der Dringlichkeit steht es an erster Stelle!
Ich habe es aus folgenden Gründen bis jetzt aufgehoben: 1) Es ist das allerletzte, das die Menschen anerkennen und anwenden werden; und 2) da es das erste ist, das wahren Erfolg möglich macht, möchte ich es an die letzte Stelle setzen, damit es sich dem Leser gut einprägt.
Wenn Menschen von ernsthaften Krankheiten befallen werden, rufen sie den Arzt. Unwillkürlich vertrauen die meisten auf menschliche Berufserfahrung und Geschicklichkeit – auf Drogen, Medizin und Messer. Wenn aber schließlich der behandelnde Arzt – vielleicht von mitarbeitenden Spezialisten unterstützt – mit ernster Miene den Kopf schüttelt und eingesteht, dass die medizinische Wissenschaft nichts weiter tun könne – dass es jetzt in der Hand einer höheren Macht liege – dann schließlich rufen die Menschen verzweifelt Gott den Schöpfer an!
Ist es möglich, dass der lebende Gott den Erfolg oder das Versagen im Leben eines Menschen mitbestimmt? Wenige sind dieser Ansicht.
Menschen verwerfen ihr ganzes Leben lang jeden Gedanken über göttliche Führung und Hilfe – aber wenn jemand ohne Nahrung und Wasser nach einem Schiffsunglück auf einem Floß mitten im Ozean dahintreibt, ist es erstaunlich, wie schnell er bereit ist zu glauben, dass es tatsächlich einen lebenden Gott gibt! Als letzte Zuflucht in ihrer Verzweiflung werden die meisten Menschen laut nach ihm, den sie verworfen haben, dem sie nicht gehorcht und den sie ihr ganzes Leben lang verachtet haben, schreien.
Sollte es nicht eine Selbstverständlichkeit sein, wenn es einen mitleidsvollen, wohltätigen Schöpfer gibt, der bereitsteht und willig ist, uns als letzte Zuflucht Hilfe in der Not zu geben, dass man seine Führung und Hilfe von Anfang an sucht? Doch haben einige Wohlstand erlangt, ein luxuriöses Leben geführt und dann, als sie plötzlich alles verloren, sich in ihrer wirtschaftlichen Not schließlich an Gott gewandt. Andere begingen Selbstmord. Anscheinend werden nur wenige je auf ihren Schöpfer und Lebenserhalter vertrauen, bis sie sich ihrer eigenen Hilflosigkeit bewusst werden und sich in einer verzweifelten Notlage befinden. Selbst dann ist der Beweggrund zu oft egoistischer Natur.
Doch wenn wir die angenehmen Dinge des Lebens genießen wollen – Freiheit von Furcht und Sorgen, Gemütsfrieden, Sicherheit, Schutz, Glück und strotzende Gesundheit –, dann müssen wir einsehen, dass der Ursprung aller dieser Dinge der große Gott ist! Da alles sowieso von ihm kommt, warum dann nicht diese Quelle von Anfang an anzapfen?
Aber in unserem Zeitalter der modernen Wissenschaft, des Intellektualismus und der Eitelkeit ist es nicht modern, an einen Schöpfer zu glauben. In dieser verführten Welt hat das Wissen über Gott wenig oder gar keinen Platz in der modernen Erziehung gefunden.
Das allerwichtigste siebte Gesetz des Erfolgs lautet nichtsdestoweniger: Kontakt mit GOTT, dazu seine Führung und ständige Hilfe zu haben!
Derjenige, der dieses allerwichtigste siebte Gesetz an letzte Stelle setzt, verurteilt sehr wahrscheinlich sein Leben dazu, im Versagen zu enden.
Warum von größter Wichtigkeit?
Sehen Sie sich nochmals das allererste Gesetz an, wie es hier angeführt wurde. Es lautet nicht einfach, ein Ziel – irgendein Ziel – zu wählen. Es bedeutet, sich das richtige Ziel im Leben zu setzen.
Die „Erfolgreichen“ dieser Welt hatten alle ihre Ziele. Aber diese Ziele führten zu einem materiellen Ende. Sie suchten Glück in Eitelkeit, gesellschaftlicher Stellung, materiellen Errungenschaften, physischen Tätigkeiten und Beschäftigungen. Sie suchten die Anerkennung der Menschen. Aber das Leben der Menschen ist nur vorübergehender Natur. Desgleichen sind materielle Ziele nicht von Dauer, sie veralten, bis sie überholt und unbrauchbar sind.
Die Hauptziele derjenigen, von denen die Welt annimmt, dass sie erfolgreich sind, beschränken sich gewöhnlich auf zwei: Eitelkeit – Verlangen nach gesellschaftlicher Stellung – und Geld, einschließlich der materiellen Dinge, die man damit kaufen kann. Aber Glück ist nichts Materielles, und Geld ist nicht dessen Quelle. Eitelkeit, wie Salomo feststellte, ist wie ein Haschen nach Wind!
Die von mir erwähnten Leute verdienten eine Menge Geld. Ihre Bankkonten mögen voll gewesen sein, aber ihr Leben war leer. Wenn sie Geld verdient hatten, waren sie immer noch unzufrieden und wünschten sich stets mehr. Diese finanziellen Erfolge, diese materiellen Dinge gaben natürlich ein Gefühl der Befriedigung, welches jedoch nie von Dauer war!
Dieser lebenslange Kampf, dieses ständige Jagen „nach Wind“ – Jagen nach falschen Werten – ließ in seinem Kielwasser eine Spur von Furcht und Sorgen, Ängsten, Misserfolgen, beschwerten Gewissen, Unzufriedenheit, leerem Leben und Enttäuschungen zurück – und schließlich den Tod!
O ja, natürlich gab es da Vergnügungen, reizvolle Augenblicke, Zeiten der Lebensfreude. Es gab zeitweilig interessante, aufregende Erlebnisse, vorübergehende Begeisterung. Aber immer folgten Zeiten der Niedergeschlagenheit. Stets kehrte der nagende Hunger des inneren Menschen zurück. Das wiederum trieb ihn dazu, Befriedigung in den tausenderlei Vergnügungen zu suchen, die die Welt zu bieten hat.
Doch füllten diese niemals die Leere aus. Nie befriedigten sie den wirklichen inneren Hunger.
Diese Leute erkannten es wahrscheinlich nicht, aber ihr Hunger war geistlicher Art. Und geistlicher Hunger kann niemals durch materielle Nahrung gestillt werden!
Die „Erfolgreichen“ dieser Welt wandten sechs der Erfolgsgesetze an. Aber sie ließen Gott dabei aus dem Spiel; folglich blieb ihnen das Glück wahren Erfolgs fern.
Es scheint, als ob beinahe kein einziger heutzutage weiß, wie und warum wir geschaffen wurden, was wir Menschen sind und warum wir sind. Warum sollten wir hinsichtlich dieser Grundlagen des Wissens in Unwissenheit leben?
Zwei lebenswichtige Grundtatsachen werden übersehen:
1) Während der Mensch als materielles Wesen aus dem Staub des Erdbodens geschaffen wurde, durch das Essen materieller Nahrung und das Trinken materiellen Wassers erhalten wird, wurde er auch so geschaffen, dass er geistliche Nahrung und „lebendiges Wasser“ – Gottes Heiligen Geist – benötigte. Ohne die Erfüllung dieser geistlichen Bedürfnisse kann der Mensch nicht wirklich und ständig glücklich sein. Nichts anderes befriedigt
wirklich.
2) Der ewige Schöpfer, der uns nach seinem eigenen Ebenbild geschaffen hat, ist der Schöpfer von allem, was existiert. Alles, was der Mensch benötigt, um ein fortwährend und reichlich befriedigendes Leben führen zu können, muss von Gott kommen. Er ist die Quelle für all unseren Bedarf. Er ist der Geber aller guten Dinge. Warum muss der Mensch den wahren Ursprung außer Betracht lassen und versuchen, dort etwas zu erlangen, wo es nichts zu erlangen gibt? Wenn ich klares, reines Wasser aus einem Brunnen schöpfen möchte, werde ich zu einem mit solchem Wasser gefüllten Brunnen gehen und nicht zu einem, der leer ist. Gott sagt zu seinem Volk: „Denn mein Volk tut eine zwiefache Sünde: Mich, die lebendige Quelle, verlassen sie und machen sich Zisternen, die doch rissig sind und kein Wasser geben“ (Jeremia 2, 13).
Und weiter sagt er: „Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser! Und die ihr kein Geld habt, kommt her, kauft und esst! Kommt her und kauft ohne Geld und umsonst Wein und Milch! Warum zählt ihr Geld dar für das, was kein Brot ist, und sauren Verdienst für das, was nicht satt macht?“ (Jesaja 55, 1–2).
Sehen Sie sich noch einmal das erste der Erfolgsgesetze an! Kleidet man dieses Gesetz in andere Worte, so kann man sagen: Es soll Erfolg definieren! Und worauf gründet sich echter Erfolg? Wenn Sie erst einmal die wahre Bedeutung von Erfolg erfahren haben, dann haben Sie das einzige richtige Ziel gefunden.
Das richtige Ziel gibt Ihrer Reise durchs Leben die Richtung. Erfolg ist der Bestimmungsort Ihrer Reise. Erfolg ist, wo Sie schließlich ankommen – und wahrer Erfolg schließt einen
glücklichen und erfreulichen Reiseweg mit in sich ein. ▪
Wird fortgesetzt...