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Die Siebte und Letzte Wiederauferstehung – Jetzt Hier (Vierter Teil)
Fortgesetzt von Die Siebte und Letzte Wiederauferstehung – Jetzt Hier (Dritter Teil)
Gelobt seist du
Die zweite Enzyklika von Papst Franziskus, Laudato Si (gelobt seist du), veröffentlicht im Juni 2014, ist eine Fortsetzung der imperialen Botschaft von Evangelii Gaudium. In Laudato Si untersucht Franziskus die Frage der Armut auf der Welt und der Umweltzerstörung, zwei wirklich wichtige Probleme. Es ist jedoch seine Lösung für diese Probleme, die vielsagend ist – und besorgniserregend.
In Laudato Si zitiert Papst Franziskus eine dramatische Feststellung seines Vorgängers Papst Benedikt XVI.: „Um die Weltwirtschaft zu steuern, die von der Krise betroffenen Wirtschaften zu sanieren, einer Verschlimmerung der Krise und sich daraus ergebenden Ungleichgewichten vorzubeugen, um eine geeignete vollständige Abrüstung zu verwirklichen, sowie Ernährungssicherheit und Frieden zu verwirklichen, den Umweltschutz zu gewährleisten und die Migrationsströme zu regulieren, ist das Vorhandensein einer echten politischen Weltautorität … dringend nötig.“
Der Papst formuliert seine Botschaft sehr gut und sein Bestreben scheint nobel und selbstlos zu sein. Armut und Umweltzerstörung sind ernste Probleme und wir brauchen dringend eine Lösung. Aber ist die Errichtung einer
„politischen Weltautorität“ die Lösung?
Können Sie sich an einen einzigen Fall einer übergeordneten Autorität erinnern, die mit Fairness, Toleranz und Gerechtigkeit zum Nutzen aller ihrer Untertanen regiert hat?
In Anbetracht der Tatsache, dass das westliche System so mangelhaft ist, erklärt Franziskus: „In diesem Kontext wird es unerlässlich, stärkere und wirkkräftig organisierte internationale Institutionen zu entwickeln, die Befugnisse haben, die durch Vereinbarung unter den nationalen Regierungen gerecht bestimmt werden, und mit der Macht ausgestattet sind, Sanktionen zu verhängen.“ Wann hat ein solches Verfahren positive Ergebnisse gezeitigt?
Es ist wichtig zu erkennen, dass die Schaffung einer höheren, allmächtigen Autorität nicht einfach nur die Absicht und das Bestreben des Papstes ist – es ist eine Absichtserklärung. Franziskus arbeitet aktiv an der Errichtung eines neuen Systems der Weltregierung.
Einer der Themenschwerpunkte beider Schreiben, sowohl von Laudato Si als auch Evangelii Gaudium, ist die Tatsache, dass die westlichen Regierungs- und Finanzsysteme äußerst fehlerhaft sind und daher zerstört und ersetzt werden müssen. Der Papst hat recht. Unsere Regierungs- und Finanzsysteme sind mangelhaft und müssen dringend ersetzt werden. Aber katholische Systeme wurden schon oft ausprobiert und haben jedes Mal versagt – im Allgemeinen nach furchtbarem Schmerz und Leiden.
Die Enzykliken des Vatikans sind offenkundig antiwestlich und enthalten eine besondere Gehässigkeit für die Vereinigten Staaten. Zum Beispiel der Angriff auf den uneingeschränkten „Kapitalismus“ ist klar gegen die Vereinigten Staaten gerichtet. Er hat mehrmals „die großen Mächte“ verurteilt – die Alliierten des Zweiten Weltkriegs, weil sie die Konzentrationslager oder die Bahnlinien, die dorthin führten, nicht bombardiert haben. Er verurteilte die „Großmächte“ auch dafür, dass sie vierzig Jahre zuvor während des
armenischen Völkermords „weggesehen haben“.
Solch eine Schuldzuweisung ist überraschend. Franziskus ist das Oberhaupt der Kirche, die das Naziregime unterstützte, die die Augen angesichts Hitlers Völkermords an sechs Millionen Juden verschloss und den Nazismus aufrechterhielt, indem er den Nazis nach dem Krieg zur Flucht aus Europa verhalf. Ist er denn auch enttäuscht von Amerika und Großbritannien, weil sie während des Zweiten Weltkriegs nicht genug taten, um die Juden zu retten?
Es ist sicher kein Zufall, dass diese selben „Großmächte“ verantwortlich für den Aufbau der jetzigen Weltordnung sind. Es waren die Alliierten – Großbritannien, Amerika, die Sowjetunion und Frankreich, die die ersten permanenten Sitze im UN-Sicherheitsrat erhielten. Die Vereinten Nationen selbst und viele andere globale Organisationen wurden von ihnen geschaffen. Trotzdem sind die Worte des Papstes voll mit Hass und Ärger gegen diese Kräfte.
Der Papst, den wir heute haben, scheint die Vereinten Nationen zu unterstützen, die Organisation, die einer „politischen Weltautorität“ am nächsten kommt, aber seine Definition der UN als eine wahre „politische Weltautorität“ schließt eindeutig die „Alliierten“ nicht ein, zumindest nicht in einer bedeutungsvollen Rolle. Es ist nur schwer vorstellbar, dass er Russland und China als die neuen Führer seiner „politischen Weltautorität“ befürworten würde. Wen also stellt Franziskus sich als Verantwortlichen dieser neuen Weltregierung vor?
Die Antwort ist offensichtlich, sowohl in den Enzykliken, als auch in der Geschichte: Es ist die Römisch-Katholische Kirche.
Wie wir in diesem Buch schon gesehen haben, passt die Botschaft des Papstes Franziskus perfekt in die Geschichte. Papst Gregor unterstützte während des Investiturstreits auch „eine Theorie der päpstlichen Weltregierung.“ Papst Urban proklamierte: „In einem Sinne ist die ganze Welt für einen Christen nur ein Exil und im anderen ist die ganze Welt zugleich auch sein Vaterland.“ Und wenn der Papst das Oberhaupt aller wahren Christen ist, wie es die Kirche geltend macht, setzt das dann nicht auch die katholische Kirche an die Spitze der Welt?
Der Schlüssel liegt in dem Namen – die „katholische“ oder „universelle“ Kirche.
Der Vatikan als politische Kraft
Seit er Papst wurde, übte Franziskus entscheidenden Einfluss bei zwei sehr wichtigen weltpolitischen Angelegenheiten aus: Auf Kuba und auf den israelisch-palästinensischen Friedensprozess.
US-Präsident Barack Obama überraschte die Welt im Dezember 2014, als er nach 53 Jahren der Feindschaft ankündigte, Amerika werde die diplomatischen Beziehungen zu Kuba wiederaufnehmen. Die Bedingungen für die Übereinkunft waren für Kuba überaus günstig. Kuba musste weder den Kommunismus aufgeben noch seine diktatorische Regierung reformieren. Die Vereinigten Staaten profitierten eigentlich gar nicht von dem Abkommen.
Papst Franziskus spielte eine wichtige Rolle bei Präsident Obamas Entscheidung. Im Frühsommer 2014 hatte der Papst an beide Staatschefs appelliert und sie dringend gebeten, Gefangene auszutauschen und ihre Beziehungen zu verbessern. Der Vatikan richtete ein geheimes Treffen zwischen den beiden Seiten in Rom aus. Tatsächlich geht die Beteiligung des Vatikans an dieser Angelegenheit auf das Jahr 2012 zurück, als Papst Benedikt XVI. begonnen hatte, Druck auf die USA auszuüben, damit sich die Beziehungen zu Kuba normalisierten.
„Franziskus ist ein Meister darin, das Geistliche mit dem Politischen zu vermischen“, schrieb Sylvio Poggioli, der Senior-Europakorrespondent beim Öffentlichen Nationalen Rundfunk in Rom. „[E]r hatte ihnen von der Machttribüne des Papsttums ‚die Leviten gelesen‘, wobei er als gewagter, unabhängiger Vermittler auf der Weltbühne auftrat“ (25. Dezember 2014).
Bringt uns das nicht die in Offenbarung 17 beschriebene Szene von einer großen Religion in Erinnerung, „die an vielen Gewässern sitzt und die „Bewohner der Erde“ beeinflusst und kontrolliert; die auf die Könige Einfluss nimmt und über sie herrscht?“
Papst Franziskus wurde dann im Frühjahr 2015 nochmals aktiv. Am 13. Mai gab der Vatikan bekannt, er habe in einem gerade geschlossenen Abkommen mit den Palästinensern den „Staat Palästina“ offiziell anerkannt. Der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas besuchte Mitte Mai den Vatikan. Während des Treffens gab der Papst seine Akzeptanz zu allen Terrorakten, die der palästinensische Anführer und seine Anhänger begangen hatten. Er sagte zum palästinensischen Anführer der Terroristen sogar, „Sie sind ein Engel des Friedens.“
Kritiker Israels und Befürworter des Staates Palästina freuten sich über die Bekanntgabe des Vatikans. Die Bewegung für die Anerkennung des Staates Palästina hat in den letzten Jahren besonders in den Vereinten Nationen an Kraft gewonnen und diese Bestätigung von Seiten des Vatikans war enorm wertvoll. Gerade die Unterstützung des meist geachteten und bewunderten Anführers der Menschheit könnte den ausreichenden Schub bedeuten, um das Projekt eines
palästinensischen Staates über die Ziellinie zu bringen.
Diese Beispiele zeigen, dass der Papst offenkundig seine eigene außenpolitische Agenda hat. Er verhandelt mit Staatsmännern auf der ganzen Welt und mischt sich in einige der wichtigsten Angelegenheiten der heutigen Welt ein: Die Wirtschaftskrise, der Nahe Osten, Amerikas Auslandsbeziehungen und anderes mehr.
Das sind wiederum treffende Beispiele für die in Offenbarung 17 und 18 beschriebene Szene. In Offenbarung 18 heißt es sogar, dass „die Kaufleute auf Erden von ihrer großen Üppigkeit reich geworden sind.“ Diese Religion mischt sich sogar in das globale Finanzwesen ein.
Ist das nicht unglaublich? Der Apostel Johannes prophezeite vor fast 2.000 Jahren von einer großen Religion, die sich in die Weltpolitik einmischt und sogar Einfluss auf die globale Wirtschaft nimmt.
Papst Franziskus, wie schon viele Päpste vor ihm, erfüllt diese Prophezeiung. Er versucht, die Kirche in die Lage zu versetzen, über die Könige dieser Welt zu bestimmen oder sie zu beeinflussen – Entscheidungen durch neue „durchsetzbare internationale Abkommen“ zu treffen. ▪
Wird fortgesetzt...