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Pixabay/Walkerssk

Die Ursprünge der Römisch-Katholischen Kirche (Sechster Teil)

Das Heilige Römische Reich in der Prophezeiung - Kapitel eins

Fortgesetzt von Die Ursprünge der Römisch-Katholischen Kirche (Fünfter Teil)

Die Religion des Magus breitet sich aus

Die Bibel zeigt, dass der Apostel Paulus kämpfte, die Irrlehre des Simon Magus, wie sie sich in der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts in die griechische Welt ergoss, aufzuhalten. Als Paulus starb, lief eine enorme Anzahl von Mitgliedern der wahren Kirche zur Religion des Magus über.

Indessen setzten in Rom die Nachfolger von Simon Magus („St. Peter“) ihre Bemühungen stetig fort, die Grundlage seines universellen „christlichen“ Imperiums zu legen. Wir wissen nur sehr wenig über Papst Clemens I., ein Pontifex des späten ersten Jahrhunderts (etwa 88 – 97 n. Chr.). Allerdings glaubt man, dass ein Brief von ihm an die Kirche in Korinth echt ist. In diesem Brief pocht er auf seine Autorität über die Kirche, und ausdrücklich auf seine Autorität zur Ernennung von Bischöfen. Die Schriften von Irenäus weisen darauf hin, dass Papst Sixtus (auch Xystus geschrieben) – er hatte das Pontifikat etwa um das Jahr 120 n. Chr. inne – der erste Papst war, der das heidnische Osterfest hielt an Stelle des Passahs, das von Jesus und seinen Jüngern gehalten wurde.

Die Frage Passah versus Ostern entwickelte sich zu einem erheblichen Streitpunkt zwischen der wahren Kirche und der von den Nachfolgern des Simon Magus geförderten Religion. Papst Sixtus und die, die ihm folgten, duldeten die Befolgung des Passahs, wenngleich sie jedoch darauf bestanden, dass die Gläubigen in Rom Ostern zu halten hatten.

Um das Jahr 150 n. Chr. begann Papst Anicetus die Kirche in Rom zu leiten. Irenäus verzeichnet, dass Polycarp, ein Schüler von Johannes, nach Rom reiste, um Anicetus bezüglich der Einhaltung des Passahs zur Rede zu stellen. Auch wenn es Polycarp nicht gelang, den Papst umzustimmen, so duldete Anicetus dennoch auch weiterhin Polycarps Überzeugung. Polycarp konnte nichts tun, um der Irrlehre des Anicetus Einhalt zu gebieten, und deren Ausbreitung bekümmerte ihn sehr. In der Encyclopedia Britannica steht: „Das stetige Fortschreiten der häretischen Bewegung ungeachtet allen Widerstandes war ein Grund für die tiefe Betrübnis des Polycarp, weshalb in den letzten Jahren seines Lebens immer wieder die Worte von seinen Lippen kamen: ,Oh lieber Gott, du lässt mich Zeiten erleben, wo ich solche Dinge erdulden muss!‘“

Polycarp starb den Märtyrertod kurz nach seiner Auseinandersetzung mit Anicetus. In den Tagen von Polycarps Nachfolger, Polykrates, verschärfte sich der Konflikt weiter. Als Viktor I. um das Jahr 190 n. Chr. Papst wurde, setzte er der katholischen Toleranz der Passah-Einhaltung ein Ende. Er exkommunizierte Polykrates, und die in der Bibel angeordnete Einhaltung des Passahs wurde dauerhaft ausgemerzt und durch das heidnische Ostern ersetzt.

Die Ostern-Passah-Kontroverse bewies die Stärke der Führung Roms. Die von Magus errichtete Kirche war daraus als der eindeutige Führer der „christlichen“ Welt hervorgegangen. Während des ersten, zweiten und dritten Jahrhunderts arbeiteten die Nachfolger des Magus hart daran, um sicher zu stellen, dass die Kirche in Rom eine einheitliche Front präsentierte. Andersgläubige wurden ausgegrenzt. Die frühen Päpste nutzten die Lage Roms im Zentrum des Römischen Reichs, um Beziehungen zu prominenten römischen Führern zu knüpfen und politischen Einfluss zu gewinnen. Rom wurde sehr bald die vermögendste aller „christlichen“ Kirchengemeinden.

Die Römische Kirche nutzte ihren Reichtum, um sich Autorität zu kaufen, genau wie es schon Simon Magus versucht hatte. Paul Johnson schreibt in seinem Buch A History of Christianity (Geschichte des Christentums): „Seit den frühesten Zeiten hatte Rom kleinen und am Hungertuche nagenden Kirchen mit Geld geholfen. Das war Nächstenliebe, aber Nächstenliebe mit einer immer klareren Zielsetzung. … Die römische Kirchengemeinde war reich und wurde im zweiten Jahrhundert noch viel reicher. … Mit dem römischen Geld ging ein sanfter, aber beständiger Druck einher, sich dem Römischen Standard anzupassen.“

Mittlerweile wurde die wahre christliche Kirche – die von Christus gegründet worden war und das Gesetz lehrte und den Sabbat und das Passah praktizierte – in zunehmendem Maße isoliert und verfolgt. In den Augen der Führer Roms und fast aller „Christen“ war das „Christentum“ des Magus jetzt die wahre Kirche und die höchste religiöse Autorität. Trotz der ausgeprägt heidnischen Praktiken des Katholizismus betrachteten die „Christen“ der ganzen Region ihn jetzt als die wahre Religion. „Viele Christen unterschieden nicht klar zwischen diesem Sonnenkult und ihrem eigenen Kult“, schreibt Johnson. „Sie bezogen sich auf Christus, ‚in seinem Wagen durch die Himmel fahrend‘; sie hielten ihre Gottesdienste am Sonntag ab, knieten in Richtung Osten und feierten Christi Geburt am 25. Dezember, dem Geburtstag der Sonne zur Wintersonnenwende“ (op.cit.).

Wahre Christen, die sich weigerten, diese heidnischen Praktiken auszuüben und sich bemühten, den Siebten-Tag-Sabbat und die von der Bibel vorgeschriebenen Festtage aufrechtzuhalten, wurden zur Zielscheibe. Rom erließ Gesetze gegen die Christenheit, aber diese wurden nicht oft gegen die Gläubigen der etablierten Religion durchgesetzt. Wie Johnson anmerkt: In Wirklichkeit „neigte der Staat dazu, die orthodoxen Elemente in der Kirche zu stärken, indem er seine Grausamkeit auf die antinomistischen (gesetzeswidrigen) Elemente unter den Christen konzentrierte.“ In anderen Worten, kleinere christliche Gruppen, die nicht Teil der größeren, von Magus gegründeten Mehrheits-Christenheit waren, wurden verfolgt.

Um das Jahr 250 n. Chr. hatte die Kirche in Rom genügend Reichtümer, um einen Bischof und mehr als 150 Angestellte zu bezahlen. Sie besaß große Mengen an Gold, Silber, kostbaren Ornamenten, Kleidungsstücken und Nahrungsmitteln. Als die Zeit verstrich und die Religion des Magus wuchs, schreibt Johnson, hatte „sich das Christentum verändert und zu einem potenziellen Verbündeten (Roms) gemacht“ (op.cit.).

Als ein Verbündeter des Staates war die Römisch-Katholische Kirche nun in der Position, das Römische Reich zu prägen und zu gestalten. 

Fortgesetzt in Die Ursprünge der Römisch-Katholischen Kirche (Siebter Teil)

DAS HEILIGE RÖMISCHE REICH IN DER PROPHEZEIUNG

Das Heilige Römische Reich hat grundlegende und tiefgreifende Beiträge zur westlichen Zivilisation geleistet – aber seine vielen Wiedergeburten waren auch von schmerzlichen und katastrophalen Folgen begleitet. Europäische Staats- und Regierungschefs haben sich zum Ziel gesetzt, den zersplitterten europäischen Kontinent zu vereinen, indem sie das Vermächtnis dieser außergewöhnlichen Kirche-Staat-Beziehung wiederbeleben. Eine der großen Lektionen dieses Reiches ist, dass es immer wieder zurückkommt. Es gibt jedes Mal eine andere Auferstehung. Das Heilige Römische Reich ist nicht nur ein Relikt der Geschichte. Es ist im Begriff, eine zentrale Rolle im Weltgeschehen zu spielen. Wenn man die Natur und den Charakter dieser mächtigen Institution verstehen lernt, dann verrät es einem genau so viel über die Zukunft wie auch über die Vergangenheit.