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Die Ursprünge der Römisch-Katholischen Kirche (Siebter Teil)

Paul Simpson/Flickr

Die Ursprünge der Römisch-Katholischen Kirche (Siebter Teil)

Das Heilige Römische Reich in der Prophezeiung - Kapitel eins

Fortgesetzt von Die Ursprünge der Römisch-Katholischen Kirche (Sechster Teil)

Die Religion des Imperiums

Mit dem vierten Jahrhundert hatte sich das „Christentum“ des Magus’ so weit positioniert, dass es ein dauerhaftes Bündnis mit dem Römischen Reich eingehen konnte. Es erreichte dies, indem es sich selbst als religiöses Spiegelbild dieser großen politischen und militärischen Macht, die das Römische Reich war, strukturierte.

„Lange vor dem Fall Roms [während der Regierungszeit des oströmischen Kaisers Leo I.] hatte innerhalb des Römischen Reiches ein Kirchenstaat [eine Kirchenregierung] zu wachsen begonnen, der sich in seiner Verfassung und in seinem Verwaltungssystem nach dem Modell des Imperiums gestaltete“, schrieb Philip von Ness Myers in seinem maßgeblichen Werk Ancient History (Antike Geschichte).

Beachten Sie: Die katholische Kirche formte sich nach dem römischen Muster.

Paul Johnson erklärte das so: „In dem langwährenden Kampf, eine innere Spaltung zu unterdrücken, seine Doktrin festzuschreiben und seine Grenzen auszudehnen, wurde das Christentum in reichlich auffallender Weise zu einem Spiegelbild des Imperiums selbst. … Es wurde von einer sachkundigen, gebildeten Schicht verwaltet, die in gewisser Weise wie Bürokraten fungierten. Seine Bischöfe hatten, ähnlich wie die Gouverneure, Gesandten und Präfekten des Imperiums, eine weitreichende Handlungsfreiheit bei der Auslegung der Gesetze. So wurde es zum Doppelgänger des Imperiums. … Das Christentum war sowohl zu einem weltlichen als auch zu einem geistlichen Phänomen geworden“ (op.cit.).

Betrachten Sie jetzt diese aussagekräftige Schlussfolgerung (eines herausragenden Historikers) im Lichte dessen, was der Apostel Johannes in Offenbarung 13 über die Katholische Kirche schrieb: „Und es verführt, die auf Erden wohnen, durch die Zeichen, die zu tun vor den Augen des Tieres ihm Macht gegeben ist; und sagt denen, die auf Erden wohnen, dass sie ein Bild machen sollen dem Tier, das die Wunde vom Schwert hatte und lebendig geworden war“ (Vers 14).

Diese Prophezeiung ist in Kapitel 9 näher erklärt. Wie Herbert Armstrong lehrte und dies auch leicht nachweisbar ist, das „Tier“ hier ist das Römische Reich. Der Apostel Johannes prophezeit an dieser Stelle, dass die Römisch-Katholische Kirche sich in der Tat zu einem „Abbild des Tieres“ oder des Römischen Reiches gestalten wird und zwar sowohl
organisatorisch als auch institutionell!

In Offenbarung 17 heißt es, dass diese „Frau“, bzw. Kirche, mit den „Königen der Erde“ Hurerei treibt; in anderen Worten, diese Kirche ist mit dem Staat verflochten. Paul Johnson schreibt: „Sollte es nicht von Vorteil für den Staat sein, diese willkommene Metamorphose [der Kirche] anzuerkennen und eine Vernunftehe mit der „Braut Christi“ einzugehen?“ (op.cit.).

Während des zweiten und dritten Jahrhunderts entwickelte und erweiterte das falsche „Christentum“ des Simon Magus seine religiöse und spirituelle Identität und vermehrte seine Mitglieder und Vermögenswerte. Im vierten Jahrhundert, und mit dem Erscheinen eines bestimmten römischen Kaisers, hatte sich der Katholizismus so weit entwickelt, dass er die Staatsreligion des Römischen Reiches bildete. Dieser Kaiser war Konstantin.

Konstantin, der von 306 n. Chr. bis zu seinem Tod im Jahre 337 regierte, erkannte im Katholizismus einen idealen Partner des Römischen Reiches. Als Anhänger des Sonnenkults ähnelte seine Religion bereits dem Katholizismus. Auch Konstantins Vater hatte schon dem Christentum gegenüber eine positive Einstellung gehabt. Konstantin behauptete, dass er bekehrt wurde, als Gott eingriff, um ihm bei der Schlacht an der Milvischen Brücke zu helfen, wo er sich die Herrschaft über das Römische Reich sicherte. Aber er hatte schon vorher Sympathien für das „Christentum“ gezeigt. Konstantin war ein Größenwahnsinniger der erkannte, dass er sowohl eine Religion als auch ein Imperium beherrschen konnte, wenn er das „Christentum“ anerkannte. (Konstantin sorgte dafür, dass er nach seinem Tod in einem Grabmal am oberen Ende von zwölf weiteren Gedenkstätten für die Apostel begraben wurde. Er hielt sich selbst für ihr Oberhaupt.)

Im Jahr 313 erließ Konstantin der Große, wie er heute genannt wird, das Toleranzedikt von Mailand (Mailänder Erklärung). Diese Höchstentscheidung machte die Duldung des „Christentums“ (das heißt, das „Christentum“ des Magus) für das gesamte Römische Reich verpflichtend. Mit diesem Erlass gab er der katholischen Kirche das Recht auf Eigentum. Der Kaiser förderte aktiv das „Christentum“.

Im Jahr 325 fand unter dem Vorsitz von Konstantin das Konzil von Nicäa statt. Auf dieser grundlegenden Zusammenkunft weltlicher und religiöser Führer übernahm Konstantin als offizielles Oberhaupt der Kirche die Führung des Establishments der katholischen Hierarchie. Dieses Konzil führte formell die Dreieinigkeit als offizielle Kirchendoktrin ein – eine heidnische Lehre, die von Simon Magus aus der babylonischen Religion in das falsche Christentum mitgebracht worden war. Es etablierte ebenfalls rechtsverbindlich Ostern, ein Tag, benannt nach der heidnischen Göttin Astarte, als katholischen Feiertag anstelle des biblischen Passahs.

Die Regentschaft von Konstantin und besonders die Neuerungen des Konzils von Nicäa waren ein wichtiger Meilenstein für die katholische Religion. Jetzt, wo sie die offizielle Unterstützung des mächtigen Römischen Reiches hatte, war ihre Bestimmung, eine Weltreligion zu sein, gesichert.

Es war aber auch ein wesentlicher Meilenstein für diejenigen, die nicht mit der katholischen Kirche übereinstimmten. Nach dem Konzil von Nicäa begann das Römische Reich, das Eigentum aller jener Leute zu konfiszieren, die das wahre Passah beibehielten. Im Jahr 347 fing der Staat an, die Donatisten, Gegner des Katholizismus, hinzurichten – eine nordafrikanische Gruppe, die die Angleichung der Kirche an Rom ablehnten. Wie Johnson anmerkt, war das Römische Reich zum „Erfüllungsgehilfen der christlichen Orthodoxie“ geworden (op.cit.). (Zur Regierungszeit von Theodosius im vierten Jahrhundert kannte das Römische Reich bereits über hundert Bestimmungen zur Verhinderung von Ketzerei.)

Genau wie Johannes prophezeit hatte, begann die katholische Kirche das Römische Reich (das „Tier“, nach biblischer Bezeichnung) heranzuziehen, um jene, die die katholischen Lehren ablehnten, auszugrenzen, zu verfolgen und schließlich zu töten.

Kaiser Konstantin hatte im Jahr 321 n. Chr. den Sonntag zu einem bürgerlichen Ruhetag gemacht. Im Jahr 365 n. Chr., auf dem Konzil von Laodicea, wurde der Streit über den Sonntagsgottesdienst formell beigelegt, indem man den Sonntag – ein babylonischer Tag der Sonnenanbetung – als Tag des Herrn [bezogen auf den Sonntag] im ganzen Römischen Reich zwangsweise einführte. Das Konzil von Laodicea fasste den folgenden Beschluss: „Christen dürfen nicht judaisieren, indem sie am Sabbat ruhen, sondern müssen an diesem Tag arbeiten; vielmehr haben sie den Tag des Herrn zu ehren, indem sie dann als Christen ruhen. Wenn aber irgendjemand judaisierend vorgefunden wird, so lasst sie unter dem Fluch von Christus sein.

Mit anderen Worten, diejenigen, die den Sabbat am Samstag hielten, wurden als Ketzer gebrandmarkt und verdienten den Tod.

Und wie Johnson erklärte, als die katholische Kirche zur offiziellen Religion Roms geworden war, „transformierte sie sich von einer leidenden und schikanierten Organisation die um Toleranz bettelte, in ein zwingendes, forderndes Monopol“ (op.cit.).

Unterstützt vom Römischen Reich wurde der Katholizismus schnell zum moralischen und geistlichen Kompass, der richtungsgebend war für das Römische Reich, das sich zu jener Zeit vom Nahen Osten und Nordafrika bis hin zu den Küsten Großbritanniens erstreckte und praktisch ganz Europa umfasste.

Simon Magus wäre überglücklich gewesen. Sein Traum von einer katholischen Religion, die sich mit weltlichen Regierungen zusammenschließt, um eine neue, universelle Religion und ein Imperium zu schaffen, war in Erfüllung gegangen.

Mit der konkreten Festlegung des Katholizismus als offizielle Religion des Römischen Reiches fand nun das Wort „heilig“ seinen Platz in der Bezeichnung Heiliges Römisches Reich. 

Fortgesetzt in Justinian und die Restauration des Römischen Reiches (Erster Teil)

DAS HEILIGE RÖMISCHE REICH IN DER PROPHEZEIUNG

Das Heilige Römische Reich hat grundlegende und tiefgreifende Beiträge zur westlichen Zivilisation geleistet – aber seine vielen Wiedergeburten waren auch von schmerzlichen und katastrophalen Folgen begleitet. Europäische Staats- und Regierungschefs haben sich zum Ziel gesetzt, den zersplitterten europäischen Kontinent zu vereinen, indem sie das Vermächtnis dieser außergewöhnlichen Kirche-Staat-Beziehung wiederbeleben. Eine der großen Lektionen dieses Reiches ist, dass es immer wieder zurückkommt. Es gibt jedes Mal eine andere Auferstehung. Das Heilige Römische Reich ist nicht nur ein Relikt der Geschichte. Es ist im Begriff, eine zentrale Rolle im Weltgeschehen zu spielen. Wenn man die Natur und den Charakter dieser mächtigen Institution verstehen lernt, dann verrät es einem genau so viel über die Zukunft wie auch über die Vergangenheit.