Die Ursprünge der Römisch-Katholischen Kirche (Zweiter Teil)
Fortgesetzt von Die Ursprünge der Römisch-Katholischen Kirche (Erster Teil)
Das altertümliche Babylon
1. Mose 8, 4 sagt, dass, nachdem der Regen der Sintflut aufgehört hatte und die Wassermassen zurückgegangen waren, die Arche, in der Noah und seine Familie wohnten, „sich auf dem Gebirge Ararat niederließ“. Dieses Gebirge liegt heute in der Osttürkei. Nach der Sintflut wanderten Noah und seine wachsende Familie – das Saatgut der nachsintflutlichen Menschheit – nach Osten in das „Land von Schinar“; das bedeutet „das Land der zwei Flüsse“ und bezieht sich auf Tigris und Euphrat. Schinar ist nur ein anderer Name für die Region Babylonien.
Der Mittelpunkt der nachsintflutlichen menschlichen Zivilisation war die Region von Babylonien, dessen Hauptstadt Babylon war, gelegen an dem Fluss Euphrat. Es ist somit diese Stadt, auf die fast alle Völker der Welt – und Religionen – (mit einer Ausnahme) ihre frühesten Anfänge zurückführen können. Für weitere Informationen über diese frühe Zivilisation bestellen Sie ein kostenloses Exemplar von Herbert W. Armstrongs Buch Geheimnis der Zeitalter.
Die Geschichte des alten Babylons wird in 1. Mose 10 und 11 beschrieben. Die Bibel überliefert nicht viele Einzelheiten, aber was sie übermittelt, ist tiefgreifend und aufschlussreich. In diesen Kapiteln werden viele Einzelpersonen angeführt, aber insbesondere von einem Mann wird uns hier eine verhältnismäßig ausführliche Biographie gegeben. Er wird beschrieben als einer, der „Macht gewann“ über die alt-babylonische Zivilisation. Er war der König von Babylon. Sein Name war Nimrod; das bedeutet im Hebräischen rebellisch und gesetzlos.
Nimrod war der Sohn von Kusch und somit ein Urenkel von Noah. 1. Mose 10, 8 sagt, dass Nimrod seinerzeit als mächtiger Herrscher in Erscheinung trat und dass er „der Erste war, der Macht gewann auf Erden.“ Biblische Aufzeichnungen zeigen, dass Nimrod den Leuten Schutz vor gefährlichen wilden Tieren versprach. Dieser Schutz bestand hauptsächlich in ummauerten Städten; die erste davon war Babylon. Nimrod brauchte nicht lange, um die vollständige Kontrolle über die Leute zu erlangen. Geborgen in seiner Stadt, ihr Überleben von ihm abhängig, waren sie im Grunde Nimrod ausgeliefert.
So reflektierte Babylon, die Hauptstadt Mesopotamiens und der Sitz der menschlichen Zivilisation, Nimrods Charakter und Ehrgeiz – sowohl moralisch als auch politisch und religiös.
Wie war nun Nimrods Charakter? Die Worte: „… der Erste, der Macht gewann“ in 1. Mose 10, 8, ist die Übersetzung eines hebräischen Wortes und bedeutet Tyrann. Vers 9 verzeichnet, dass er „ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN“ war; wobei das hebräische Wort vor eigentlich genauer als gegen übersetzt werden müsste. Nimrod war ein Tyrann, dessen hauptsächliche Motivation im Leben darin bestand, Gott entgegenzuwirken. Nimrod erbaute die Stadt Babylon und errichtete das gesamte babylonische Königreich – in dem zu jener Zeit der größte Teil der Weltbevölkerung lebte – in einem Akt der Rebellion gegen Gott!
Nimrod inszenierte sich selbst als höchste, unfehlbare religiöse Autorität. Er erhob sich über Gott. Für seine Anhänger war Nimrod selbst Gott.
Das erklärt, warum in der Bibel Babylon im Allgemeinen gleichbedeutend ist mit Rebellion und Gesetzlosigkeit.
1. Mose 11 beschreibt die Errichtung der Stadt Babylon durch Nimrod. Sein Beweggrund für die Erbauung der Stadt ist denkwürdig: Vers 4 berichtet, dass es in dem Bestreben geschah, „damit wir uns einen Namen machen“ – Ansehen und Ruhm zu erwerben. Weder Gott noch sein Diener Noah hatten die Erbauung Babylons genehmigt. Und die Tatsache, dass die Leute einen Turm bauten, „dessen Spitze bis an den Himmel reiche“, zeigt, dass sie sich des Ungehorsams Gott gegenüber bewusst waren. Nimrod und seine rebellischen Anhänger hatten die Sintflut noch in Erinnerung – eine Strafe für die Rebellion der Menschheit – und bauten einen gigantischen Turm, um einer neuerlichen Flut entkommen zu können, die als Folge ihrer Bosheit über sie hereinbrechen könnte.
Die Erbauung von Babylon verkörperte das Bestreben Nimrods und seiner Leute, sich von Gott loszulösen – und das Werk, das Gott durch Noah vollführte, zu fälschen.
Babylon war das Hauptquartier von Nimrods Feldzug, Gott entgegenzutreten. Wie Herbert W. Armstrong schrieb, war Nimrod der Begründer „des großen, organisierten und weltweiten Abfalls von Gott, der diese Welt bis zum heutigen Tage im Griff hat.“ (Die Wahrheit über Weihnachten). Zusammen mit seiner Frau, Semiramis (die auch seine Mutter war), hatte Nimrod sein eigenes politisches System sowie sein Finanz- und Erziehungswesen ersonnen und diese Systeme dann seinen Anhängern auferlegt.
Nimrod erhob sich selbst zum religiösen Oberhaupt des Volkes. Er etablierte sich als oberste geistliche Autorität an Stelle von Gott und Gottes Diener Noah. Als Priester von Babylon und verbündet mit Semiramis, konzipierte Nimrod die babylonische Mysterienreligion, die eine Vielzahl von heidnischen religiösen Doktrinen und Praktiken enthielt. Heute können viele der Praktiken und Symbole, die zum Beispiel mit Weihnachten und Ostern verbunden sind, auf das alte Babylon zurückverfolgt werden. (Die Beweise dafür sind nachzulesen in Alexander Hislops Buch Die zwei Babylons, erhältlich im Buchhandel.)
Nimrod wurde schließlich von Sem getötet. Aber das falsche und rebellische politische und religiöse System, das er geschaffen hatte, ist nicht mit ihm gestorben. Es gedieh Dank Semiramis Werk. Wie Hislop erklärt, überzeugte Semiramis ihre Anhänger davon, dass ihr toter Sohn nun als unsterbliches Geistwesen weiterlebte. Nimrod wurde wie ein Gott verehrt. Er wurde bekannt als der Messias. Gemeinsam wurden Semiramis und Nimrod – das ursprüngliche Mutter-Kind Duo – zum Hauptobjekt der Anbetung im alten Babylon.
Die Doktrinen der unsterblichen Seele und die Verehrung von Mutter und Kind – um nur zwei katholische Lehren zu nennen – können direkt zu Nimrod und Babylon zurückverfolgt werden.
Als Nimrod starb, war sein falsches System im Denken der Menschheit fest verwurzelt. Was Nimrod und Semiramis in Babylon erreichten, kann gar nicht überbewertet werden. Es war diese rebellische Zivilisation, aus der alle anderen Zivilisationen hervorgingen. Die Bibel berichtet klar über die Verwirrung der Sprachen und die Zerstreuung der verschiedenen Völker aus der Region von Babylon (1. Mose 11). Als sich die verschiedenen Rassen und Völker zerstreuten, nahmen sie die Glaubensinhalte und die Praktiken der babylonischen Mysterienreligion mit sich, wovon vieles in den neuen, von den verschiedenen Rassen entwickelten Religionen tief verwurzelt blieb, wenngleich diese später oft abgeändert wurden.
„Auf Semiramis geht ein Großteil der heidnischen Religionen in unserer Welt – die Anbetung falscher Götter – zurück“, schreibt Herbert Armstrong in Geheimnis der Zeitalter. Viele populäre Symbole und Feiertage, sogar christliche Doktrinen und Praktiken, die heute noch allgemein im Gebrauch sind, können auf die babylonische Mysterienreligion zurückverfolgt werden. Weihnachten und der Christbaum, Ostern, die Sonntagsheiligung, die Dreieinigkeit, die „heilige“ Mutter-Kind-Beziehung – alle diese Glaubensvorstellungen und Praktiken haben ihre Wurzeln im alten Babylon.
Die Bibel ist klar in der Aussage, dass der Name Babylon gleichbedeutend ist mit Nimrod, seinem Akt der Rebellion und seiner nachsintflutlichen Gründung des babylonischen Mysterienkults. In Offenbarung 17, 5, wo Gott diese „Frau“ bzw. Kirche, mit Nimrod und dem alten Babylon assoziiert, zeigt er uns, dass diese Religion ein Abkömmling der babylonischen Mysterienreligion ist, eine Fortsetzung des heidnischen religiösen Systems, das von Nimrod in eklatanter Rebellion gegen Gott geschaffen wurde.
Es gibt Gemeinsamkeiten in den Doktrinen und Praktiken zwischen der babylonischen Mysterienreligion und der katholischen Religion. Aber das könnte auch Zufall sein, es sei denn, es gibt etwas, das das alte Babylon direkt mit der Römisch-Katholischen Kirche verbindet.
Dieses wichtige Beweismittel liegt vor, und wiederum ist es klar in der Bibel offenbart. ▪
Fortgesetzt in Die Ursprünge der Römisch-Katholischen Kirche (Dritter Teil)