Die zweite Karriere der NS-Täter
Viele NS-Verbrecher sind nach 1945 nach Südamerika geflohen. Wie sie dort eine zweite Karriere machten, zeigt eine Tagung ab heute in Wien. Ein Beispiel ist Oswald Menghin: Als Unterrichtsminister sorgte er 1938 für den Ausschluss jüdischer Studenten von den Unis – und galt nach dem Krieg in Argentinien wieder als renommierter Prähistoriker.
Wer einmal auf der Kriegsverbrecherliste stand, dessen wissenschaftliche oder berufliche Karriere war nicht zwangsläufig vorbei, das beweisen zahlreiche ehemalige Nationalsozialisten, die sich nach dem Krieg unter anderem in Südamerika völlig unbehelligt ein schönes Leben machten.
Ihre Flucht und die neue Karriere schafften sie aber nicht allein, sondern mit einem Netzwerk von Unterstützern in Europa und in autoritären Staaten Südamerikas. Auch Oswald Menghin, nach dem „Anschluss“ im März 1938 österreichischer Unterrichtsminister, ist hierfür ein Beispiel.
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