DIE POSAUNE
Durchgesickerte geheime Pentagon-Dokumente enthüllen den US-Plan für die Ukraine
Vergangene Woche tauchte in den sozialen Medien ein Leck mit 100 geheimen US-Militärdokumenten auf, die mit „Top Secret“ gekennzeichnet und auf den 1. März datiert sind. In den Unterlagen werden die Pläne der NATO für den Aufbau des ukrainischen Militärs dargelegt. Dazu gehören Truppenstärken, Zeitpläne für Waffenlieferungen und Munitionskosten.
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Daten zu 12 Kampfbrigaden, die von den ukrainischen Streitkräften aufgestellt wurden; jede besteht aus 4000 bis 5000 Soldaten
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Statistiken zu den Todesopfern, darunter 16 000 bis 17 500 russische Soldaten und 71 500 ukrainische Soldaten
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Wie die USA russische Streitkräfte mit Satellitenbildern aufspüren
Nach Angaben des Pentagons scheinen einige der Statistiken geändert worden zu sein, so dass die US-Schätzungen für die Zahl der russischen Todesopfer zu niedrig und die Zahl der ukrainischen Todesopfer zu hoch angesetzt sind.
Andere sensible Dateien werden bearbeitet:
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eine Analyse der möglichen britischen Politik im Südchinesischen Meer
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die Aktivitäten eines Houthi-Führers im Jemen
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nachrichtendienstliche Einschätzungen zu den Nuklearplänen in Iran und Nordkorea.
Woher stammte dieses Leck? Die Dokumente wurden zunächst in einem Online-Forum über das Videospiel Minecraft veröffentlicht. Später tauchten sie auf anderen Social-Media-Seiten wie Twitter und Telegram auf. Das Pentagon hat eine Untersuchung des Lecks eingeleitet und versucht, alle Beiträge zu entfernen. Die Echtheit der Dokumente wurde noch nicht bestätigt.
We don't know exactly who leaked those 100+ Pentagon documents online. But in a new @bellingcat investigation, I talked to several people on the Discord server with 20 active users where they may have first originated.https://t.co/3AFDoXB9Km
— Aric Toler (@AricToler) April 9, 2023
Obwohl die Quelle des Lecks unklar ist, kursieren unter Experten und Beamten Spekulationen. Einige glauben, dass die Desinformation aus Moskau stammt. Ihr Motiv könnte sein, Spannungen zwischen den USA und der Ukraine zu verursachen.
Auf der anderen Seite beschuldigen einige die USA und ihre Geheimdienste, die Desinformation zu verbreiten, um den Feind zu verwirren. Wenn das der Fall ist, haben sie sich damit selbst als inkompetent dargestellt. Es scheint auch unwahrscheinlich, dass sie, wenn sie versuchen würden, falsche Informationen schnell zu verbreiten, einen Videospielserver für die Veröffentlichung nutzen würden, anstatt eine bekanntere Plattform.
Nach Angaben ukrainischer Beamter könnte der Zeitpunkt des Durchsickerns ein Mittel zur Beeinflussung möglicher ukrainischer Gegenangriffe zur Rückgewinnung von Territorium sein.
Die USA haben mehrere peinliche Geheimdienstlecks erlitten, von Edward Snowden bis WikiLeaks. Diese früheren Lecks hatten weitreichende Auswirkungen, die sowohl den USA schadeten als auch das unrechtmäßige Handeln der Regierung aufdeckten. Die jüngsten Indiskretionen könnten sich als ein ähnlicher Schlag für die Macht und das Prestige der USA erweisen.
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