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Ein Gesetz zur Vermehrung Ihres Glücks
Die meisten Menschen stimmen dem sechsten Gebot „ Du sollst nicht morden “ zu. Viele allerdings haben eine differenzierte Einstellung zu den anderen Geboten, etwa zu denen gegen Ehebruch, Stehlen und Lügen. Doch über das zehnte Gebot denken die Menschen nur selten nach. Die Verletzung dieses Gebots schadet jedoch unserem gesamten Wirtschaftssystem, unserer Welt und unserem täglichen Denken.
„Du sollst nicht begehren ...“ (2. Mose 20, 17). Das hebräische Wort, das mit „begehren“ übersetzt wird, bedeutet einfach „verlangen“ oder „gelüsten“. In Psalm 19, 11 (Schlachter 2000) zum Beispiel wird das gleiche hebräische Wort verwendet um auszudrücken, dass wir Gottes Gesetze begehren oder danach Verlangen haben sollen. Gott möchte, dass wir die richtigen Dinge begehren! Aber es gibt Dinge, die wir nicht begehren sollten. Deshalb heißt es im zehnten Gebot, dass wir nicht die Häuser, die Ehepartner oder den Besitz anderer Menschen begehren sollen. Das sind Dinge, die unerreichbar oder ungesetzlich sind oder auf Kosten anderer genommen werden. Beachten Sie, dass dieses Gebot nicht die Tat des Diebstahls oder des Ehebruchs verbietet, wie das achte und siebte Gebot, sondern das Begehren oder Verlangen.
Dieses Gebot verbietet die Geisteshaltung des Haben-Wollens. Es verbietet uns, materielle Dinge zu wünschen, die außerhalb der Legalität liegen und wir diese Wünsche zur Begierde werden lassen. Warum? Weil dies unseren Sinn von Gott weglenkt.
Die meisten Christen behaupten, das Alte Testament sei ein veraltetes, buchstabengetreues Regelwerk. Doch dieses Gebot regelt ausdrücklich unsere Gedanken und unser Herz. Dies ist Teil von Gottes Lebensweise, die es immer gegeben hat und immer geben wird.
Richtige Gedanken führen zu richtigen Verhaltensweisen, falsche Gedanken zu falschen Verhaltensweisen. Gott verlangt, dass wir letztere ausmerzen. Unsere menschliche Natur neigt immer zu Egoismus und Unzufriedenheit. Das zehnte Gebot zielt darauf ab, diese Tendenz einzudämmen. Alle Gebote Gottes dienen unserem Glück, aber bei diesem Gebot wird das besonders deutlich: Wer es befolgt, wird glücklich, wer es nicht befolgt, wird unglücklich.
Die heutige Gesellschaft bricht mit Begeisterung das zehnte Gebot. Aber was für ein Unheil das bringt! Das begehrliche Verlangen nährt den Materialismus und die Gier. Es nährt unsere riesigen Schuldenberge, sowohl auf individueller als auch auf nationaler Ebene. Politiker und Hersteller schüren ständig den Geist der Begierde, indem sie uns sagen, dass wir mehr und Besseres verdienen; deshalb sind wir, obwohl wir so viel haben, unzufrieden und verlangen stets nach mehr.
Ohne Gott sind wir unvollständig. Jeder von uns hat eine geistliche Leere. Wenn wir versuchen, diese Leere mit materiellen Dingen zu füllen, wird sie nie ausgefüllt sein. Und dennoch tun überall Menschen genau das, und sie fühlen weiterhin die Leere und denken: Das muss bedeuten, dass ich nicht genug Dinge bekommen habe! Ich werde satt sein, wenn ich nur das und vielleicht noch das und auch das noch bekomme. Dieser Kreislauf führt zu unsäglichem Elend. Er führt zu Konflikten zwischen Menschen, auch innerhalb der Familien, und zu Kriegen zwischen Nationen!
In einer bemerkenswert zutreffenden Prophezeiung über „die letzten Tage“ schrieb der Apostel Paulus, dass „die Menschen selbstsüchtig und geldgierig sein werden“ (2. Timotheus 3, 1-2). Dies ist ein Merkmal unserer Zeit. In Vers 2 heißt es auch, dass die Menschen in unserer Zeit „undankbar“ sein werden, was eine direkte Folge der Habgier ist.
Vers 4 beschreibt perfekt eine weitere zerstörerische Wirkung: Die Menschen werden „mehr dem Genuss als der Liebe zu Gott ergeben sein“ (Menge Bibel). Unsere Welt liebt das Vergnügen. Sie kann nicht genug davon bekommen! Sie funktioniert so, als sei das persönliche Vergnügen das höchste Ziel im Leben. Doch man kann nicht gleichzeitig Dinge und Gott lieben. Begehren lähmt die geistliche Einstellung, erstickt den Glauben und zerstört die geistige Kraft.
Eine weitere Prophezeiung in Hesekiel 33, 30-32 zeigt diese geistige Gefahr auf. Wenn unser Verstand darauf ausgerichtet ist, materielle Dinge zu erwerben, wird unser Denken oberflächlich und unfähig zu wahrem geistlichem Wachstum. Dies ist ein großes Hindernis für Menschen, die auf Gottes Wahrheit reagieren! „Liebesverlangen ist in ihrem Mund“, schreibt Hesekiel, „… ihr Herz läuft ihrem unrechten Gewinn nach“ (Elberfelder Bibel). Die Menschen hören Gottes Zurechtweisung, aber dann machen sie einfach weiter. Ihre Gedanken und ihre Zeit werden von etwas anderem in Anspruch genommen. Begehrlichkeit ist nie zufrieden. Sie sucht – stets unzufrieden – nach der nächsten Sache.
Der Apostel Paulus schrieb: „Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist“ (Kolosser 3, 2). Auch wenn Sie denken, Sie könnten das, können Sie doch nicht beides gleichzeitig anstreben. Wenn materielle Dinge Ihre Gedanken absorbieren, verdrängen Sie Gott. Man kann nicht gleichzeitig Gott und den Dingen dienen (Lukas 16, 13-14). Dennoch ist es unser Natur, dass wir unsere Zuneigung auf irdische Interessen richten – und uns schwertun, die Dinge „droben“ zu schätzen.
Die Lösung besteht darin, diese fleischlichen Neigungen abzutöten, einschließlich der „Begehrlichkeit, die Götzendienst ist“ (Kolosser 3, 5). Ja, im Grunde ist Begehren Götzendienst (siehe auch Epheser 5, 5). Die Übertretung des zehnten Gebots ist in Wirklichkeit Übertretung des ersten Gebots, weil man materielle Dinge und das Vergnügen, das man sich davon erhofft, über Gott stellt.
Das zehnte Gebot hilft uns, die richtigen Prioritäten im Leben zu setzen und zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit zu trachten (Matthäus 6, 33).
Paulus schrieb auch, dass die, „die reich werden wollen“, in geistliche Verstrickung fallen und in viele schädliche Begierden (1. Timotheus 6, 9-10). Aber er zeigte auch ein wunderbares Gegenmittel gegen die Habgier: „Frömmigkeit mit Genügsamkeit“ (Verse 6-8). Genügsamkeit und Dankbarkeit sind das Gegenteil von Habgier. Wenn Sie sich dabei ertappen, dass Sie dem Gedanken „Ich will das haben“ zum Opfer fallen, halten Sie inne und zählen Sie Ihre Segnungen! Bitten Sie Gott um den inneren Frieden, der mit der Zufriedenheit einhergeht.
Befolgen Sie das zehnte Gebot, indem Sie die Gier unterdrücken und Ihre materialistischen Gedanken zügeln. Pflegen Sie die Zufriedenheit – und Sie werden erfahren, was für ein Segen und was für eine Wohltat Gottes Gesetz für Ihr Glück wirklich ist!