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Ein Mann mit einem gefährlichen Auftrag
Er kam aus dem Nichts und gewann im Handumdrehen eine Wahl.
In der Vorbereitungsphase zur iranischen Präsidentenwahl vom 17. Juni zeigten die Umfragen Hashemi Rafsanjani als klaren Favoriten. Während seiner Präsidentschaft in den Jahren 1989 bis 1997 unterstützte der konservative Rafsanjani ganz offen terroristische Angriffe und Attentate und überwachte einen massiven Militär- und Rüstungsaufbau. Aber für diese Wahl formte er sich zu einen „Gemäßigten“ um – der einzige Kandidat, der sich gerissen genug zeigte, gut mit den iranischen Religionsführern auszukommen, aber wenn nötig stark genug um es mit ihnen aufzunehmen. Die Strategie schien zu funktionieren.
Umfragen können lügen. Am Wahltag machte Rafsanjanis überraschenderweise mäßiges Abschneiden eine Stichwahl mit dem zweithöchsten Stimmengewinner erforderlich. Dies war erstaunlicherweise der Hardliner-Kandidat Mahmoud Ahmadinejad.
Teherans Bürgermeister war ein unbeschriebenes Blatt, dem niemand viel Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Geformt nach dem Bild des regierenden religiösen Regimes, von allen Kandidaten am stärksten antiwestlich, lässt er Rafsanjani im Vergleich tatsächlich als „gemäßigt“ erscheinen. Umfragen nur Tage vor der Wahl platzierten ihn an die sechste Stelle mit einem Stimmenanteil von lediglich 3 bis 4 Prozent. Aber die Stichwahl eine Woche später war eine erstaunliche Überraschung: Mit etwa 60 Prozent der berechtigten Wahlteilnehmer verzeichnete Ahmadinejad einen Erdrutschsieg mit einem Stimmenanteil von 61,7 Prozent, im Gegensatz zu Rafsanjanis mit 35,9 Prozent.
Was war geschehen? Das Ergebnis versetzte Regierungen über den gesamten Erdball in Schock. Es schien eine Verwirklichung all ihrer schlimmsten Ängste zu sein.
Seit der Revolution von 1979, die den Islam zum obersten Ausgangspunkt der politischen Grundsätze machte, war das höchste strategische Ziel des Iran, den Nahen Osten zu dominieren – insbesondere als Modell einer islamischen Nationalregierung für die Moslems weltweit.
Ahmadinejad signalisierte nach seinem Sieg seine Begeisterung für dieses Ziel. „Mein Auftrag ist“, sagte er, „ein Vorbild einer modernen, fortschrittlichen, mächtigen und islamischen Gesellschaft zu schaffen“.
Diese Wahl ist ein strukturbildender Zeitpunkt im Aufstieg des Iran zu regionaler Vormachtstellung. Es ist in Übereinstimmung mit dem was die Posaune prophezeit hat, dass es eintreten wird, und signalisiert eine dramatische Beschleunigung in der Erfüllung der entscheidenden Rolle des Irans in den Endzeit-Ereignissen.
Achten Sie auf den Iran. Seine Ambitionen stehen unmittelbar vor der Verwirklichung.
Wer ist dieser Mann?
Der neue Präsident, 49 Jahre alt, besitzt einen Doktortitel in Technik von der erlesensten Elite-Universität des Iran und macht ihn damit zum best gebildeten aller Präsidenten in der modernen Geschichte des Iran.
Ahmadinejad ist ein Kind der Iranischen Revolution. Als Teil einer ultrakonservativen Fraktion der radikalen Studentenvereinigung „Office for Strengthening Unity“ beteiligte er sich 1979 an der berüchtigten Übernahme der US-Botschaft in Teheran. Er bekam dann eine Anstellung als Vernehmungsbeamter in Teherans Evin Gefängnis, berüchtigt für seine brutale Behandlung von politischen Gefangenen.
Während des Iran-Irak Krieges in den Jahren 1980-1988 wurde er Kommandant in der Islamic Revolutionary Guard Corps (verantwortlich für das Raketen- und Atomwaffenprogramm des Iran), innerhalb der Geheimdienst- und Sabotageabteilung, genannt „Jerusalem Force“, welche Terrorangriffe und Attentate durchführt. Für seine Arbeit bei der Ausforschung iranischer Dissidenten im Ausland ist er von westlichen Geheimdienstquellen als ein verdächtigter Planer bei der Hinrichtung von kurdischen Dissidenten in Österreich und Deutschland identifiziert worden.
Ahmadinejad arbeitete als ein basiji in der vom Staat geförderten Miliz, die Zivilisten für den Verstoß gegen islamische Benehmens- und Kleidungsvorschriften bestraft. Er half auch Ansar-i-Hezbollah zu organisieren, eine halboffizielle paramilitärische Gruppe, die einer ähnlichen Funktion dient. Als er 2003 zum Bürgermeister von Teheran ernannt wurde, organisierte er vergleichbare Vollzugsgruppen um die Hauptstadt zu patrouillieren.
Häufig als tief religiös beschrieben und mit einem Verhalten, das an die strengen frühen Tage der Revolution erinnert, hat Ahmadinejad seine Pressekonferenzen mit Lesungen und Rezitationen aus dem Koran begonnen. Ein Reporter der New York Times machte in einer Pressekonferenz vom 27. Juni folgende Beobachtungen: „Ahmadinejad scheint nicht übermäßig darüber besorgt zu sein, was jemand außerhalb des Iran von ihm denkt. Er spricht mit einem nationalistischen Stolz und einer Entschlossenheit, den Iran am Verhandlungstisch nicht als eine Partei zweiter Klasse, sondern als einen Gleichgestellten behandelt zu wissen. Auf der Pressekonferenz erwies sich der neue Präsident als eingespielter Politiker …“
Natürlich liegt in der theokratischen Republik Iran die wirkliche Macht nicht bei den gewählten Beamten, sondern bei den Religionsführern. Nach iranischem Gesetz kann der Ayatollah (jetzt Khamenei, Nachfolger von Ayatollah Khomeini, welcher die Revolution von 1979 anführte) jede Handlung des Präsidenten auf Wunsch außer Kraft setzen und der aus 12 Mitgliedern bestehende islamische Revolutions-Wächter-Rat kann jede Entscheidung des gewählten Parlaments rückgängig machen. Islamische Führer leiten das Revolutionsgericht, Teherans Justizabteilung und das Sondergericht für die Geistlichkeit.
Genau das passt für Ahmadinejad ausgezeichnet. Verglichen mit den früheren Präsidenten des Iran hat er ein beispielloses Niveau ideologischer Einheit mit den Geistlichen. In seiner Siegesrede lobte er in hohem Maße die Regierungsstruktur, die ihn und alle gewählten Beamten, gegenüber den religiösen Herrschern verantwortlich macht. „Religiöse Demokratie ist der einzige Weg zu menschlichem Wohlstand, und es ist die fortschrittlichste Regierungsform, die Menschen jemals haben können“, sagte er.
Nachdem er gewählt worden war, beteuerte Ahmadinejad seine Solidarität mit den religiösen Idealen der Revolution von 1979, indem er sagte: „ Wir hatten keine Revolution, um Demokratie zu haben“. In einer seiner ersten Handlungen als designierter Präsident zollte er seinen Respekt an Khomeinis Schrein.
Vorbei sind nun die Tage von Spannung und Kampf zwischen den säkularen und religiösen Zweigen der iranischen Herrschaft. Ahmadinejads Sieg beendete überzeugend Irans Tändelei mit einer etwas weicheren, säkulareren Regierung, repräsentiert vom vorigen Präsidenten Mohammad Khatami. Ayatollah Khamenei kann jetzt befehligen wie es ihm gefällt, ohne irgendwelche Behinderungen von einem Reformgesinnten Präsidenten. Ein auf Teheran bezogener politischer Wissenschaftler sagte, der neue Präsident werde wirkungsvoll als „Chefsekretär“ Khameneis dienen. Junge Iraner bezeichnen ihn als „des obersten Führers persönlicher Schimpanse.“ Zum ersten Mal kontrolliert der Ayatollah alle Hebel der Macht.
Der wirkliche Sieger dieser Wahl war in Wirklichkeit Ayatollah Khamenei.
Des Ayatollahs Auswahl
Wie gelang Ahmadinejad innerhalb nur einer Woche aus dem Verborgenen heraus dieser Erdrutschsieg?
Einige Analytiker haben den Sieg des Hardliners als populäre Gegenreaktion gegen die aktuelle, existierende klerikale Korruption, repräsentiert von Rafsanjani, und gegen die wahrgenommene Einmischung der USA im Nahen Osten bezeichnet. Tatsächlich macht es jedoch die Undurchsichtigkeit des iranischen Wahlprozesses schwer, zu ermitteln, in welchem Ausmaß das Ergebnis tatsächlich den Willen des iranischen Volkes widerspiegelt.
Letztendlich ist dies jedoch unbedeutend: Ahmadinejad reflektiert eindeutig den Willen der Mullahs. Sie waren die Kraft hinter dem Sieg. Ahmadinejad’s Sieg ist ein überzeugendes Zeichen ihrer Dringlichkeit im Erreichen ihre Ziele.
Der oberste Führer erstellte vornehmlich die kurze Liste der Präsidentschaftskandidaten, denen erlaubt wurde, ins Rennen zu gehen. Auf diese Weise wurden über tausend Hoffnungsvolle – einschließlich aller Folgereformisten – aus dem Wettbewerb gedrängt.
Aber das war nur der Anfang von der brutalen Taktik der Geistlichen. Nach der ersten Wahlrunde veröffentlichte das iranische Innenministerium Behauptungen einer organisierten Stimmenkauf-Aktion; andere, einschließlich Rafsanjanis Wahlkampfstab, behaupteten, dass militärisches Personal – sogar hochrangige Offiziere – illegal eingriffen und bei Wahlkampfveranstaltungen Wähler behinderten und einschüchterten, etwas, das nicht ohne Khameneis Zustimmung geschehen konnte.
Der Wächterrat tat prompt all die Behauptungen als falsch ab und fuhr planmäßig mit der Stichwahl fort.
Dann folgte eine massive Kundgebung für Ahmadinejad – einschließlich der Bestätigung durch eine Gruppe von 132 Mitgliedern des konservativ beherrschten Parlaments und durch eine Gruppe von Koranexperten und Verlegern, die ihn als den einzigen Kandidaten bezeichneten, der dazu fähig ist, die Ideale des Ayatollahs Khomeini zu erreichen. Ahmadinejad sandte starke Appelle an arme, ländliche Gebiete aus, mit dem Versprechen „das Einkommen aus dem Erdöl auf die Tische der Leute zu bringen“ – mehr von den Ölgewinnen des Irans an sie zu verteilen. In der Folge erbrachten die ärmsten Provinzen Scheffelweise Stimmen für ihn.
Betrugsunterstellungen verfolgten ebenso Runde zwei. Der Direktor für parlamentarische Angelegenheiten des Innenministeriums sagte zu Reportern, dass er in allen von ihm besuchten Wahllokalen Beeinflussung durch den Wächterrat sah. „Beobachter vom Wächterrat füllten nicht nur die Stimmzettel aus und kontrollierten die Dokumente der Wähler, sondern erteilten auch laufend Anweisungen an alle“, sagte er.
Ein führender iranischer Beamter brachte Ahmadinejad in enge Verbindung mit dem Sohn des Ayatollah, Mojtaba Khamenei, wie auch mit Ayatollah Ahmad Jannati, der den Wächterrat leitet. Zudem wurde seine Kampagne vom islamischen Revolutions-Wächter-Rat und dem Basij unterstützt.
Time berichtete, „die Opposition im Iran murrt, dass Khameneis Hand – und Geldmittel – der bescheidenen Kampagne Ahmadinejads einen riesigen und unfairen Schub gegeben haben könnte“ (4. Juli). Gemäß dem iranischen Autor Amir Taheri, ist „Ahmadinejads größtes Kapital und der wesentlichste, wenn nicht alleinige Grund für seinen Sieg, seine Beziehung und leidenschaftliche Loyalität zum obersten Führer Ali Khamenei, dem wahren und fast absoluten Herrscher über das Land. Die zwei trafen sich 1979, als Khamenei als stellvertretender Verteidigungsminister diente und waren sich seither stets nahe gestanden“ (Australian, 27. Juni).
Letzten Endes und ungeachtet der Tatsache, dass im Vergleich zur ersten Runde, in der zweiten viel weniger Menschen zur Wahlurne gingen, sprang die Stimmenauszählung für Ahmadinejad in einer Woche von 5,7 Millionen auf 17,2 Millionen. Selbst wenn man den Faktor berücksichtigt, dass er die 5,8 Millionen Stimmen erhielt, die in der ersten Runde an andere Hardliner gingen, ist die Verdreifachung seiner Unterstützer wahrlich außergewöhnlich. Und kein Zufall.
Wie immer sie es auch anstellten, die Geistlichen bekamen für sich genau den Mann, den sie wollten.
Wie Sadegh Zibakalam, ein politischer Analytiker an der Teheraner Universität, sagte: „Das Volk des Iran wäre naiv, wenn es glaubte, dass Ahmadinejad einer von ihnen war, ein einfacher Mann ohne Rückenstärkung. Ahmadinejad ist nur die Spitze des Eisbergs. Hinter ihm stehen die mächtigsten politischen und militärischen Institutionen des Regimes“ (Time, op. cit.).
Die Tatsache, dass er vor Rafsanjani gewählt wurde, ist bedeutsam. Wie Londons Guardian es formulierte: „Die Hardliner konnten sich nicht einmal im Umgang mit einem geschickten, alten politischen Fuchs seiner Art, untereinander einigen, oder der Möglichkeit entgegensehen, dass er irgendeine Form der Rivalität zu Khamenei präsentierte“ (27. Juni). Sie spüren, dass es Zeit zum Handeln ist – und wollen nichts in ihrem Weg!
Indem sie letztes Jahr ein ähnliches Ergebnis inszeniert hatten um die Kontrolle im iranischen Parlament von den Reformisten zurückzugewinnen, haben die antiwestlichen Konservativen jetzt die völlige Kontrolle über die exekutiven und legislativen Abteilungen gesichert, ebenso über den Richterstand, die Sicherheitskräfte und das Militär – jede gewählte und nicht gewählte Institution der Nation.
Nachdem sie diese Macht auf aggressive Weise gewonnen haben, sind sie verpflichtet, sie auch aggressiv zu gebrauchen. Es gibt nun niemanden im Iran, der sie in ihrem Wunsch vorwärts zu streben, bremsen kann. Dies bedeutet, dass sie begreiflicherweise ihre terroristische Außenpolitik vorantreiben werden, bis jemand außerhalb des Iran ihre Herausforderung akzeptiert.
Atomprogramm
Die Frage, die den westlichen Führern das meiste Kopfzerbrechen bereitet, ist die, inwieweit Ahmadinejads Wahl das Atomprogramm des Irans beeinflussen wird. Diese Angelegenheit zeigt ganz klar Machtposition, aus der heraus der Iran operiert – als auch die Schwäche des Westens.
Jahrelang hat sich die islamische Republik geziert mit ihren atomaren Aktivitäten – hat Scharaden von Verhandlungen weitergeführt, während die Technologie verstohlen weiterentwickelt wurde. Im März letztendlich gab sie praktisch zu, ein geheimes Atomwaffenprogramm zu haben – darauf setzend, dass sie als zweitgrößter Ölproduzent der opec für den Westen zu wertvoll ist, um ins Visier genommen zu werden. Da die USA im Irak überfordert und von der schiitischen Unterstützung abhängig sind, um den Aufstand dort zu unterdrücken, gibt das auch dem Iran ein Druckmittel.
Sein Spiel hat funktioniert: Europa und die USA haben jegliche Ausübung von Druck in allen Gesprächen wirksam ausgeschlossen – und Reden hat sich als völlig wirkungslos erwiesen. Der deutsche Kanzler Gerhard Schröder bezeichnete Sanktionen vor kurzem sogar als anstößige Option, weil sie Europas wertvolle Versorgung mit Nah-Ost Öl gefährden könnten.
Die iranische Wahl hat EU Beamte so beunruhigt, dass sie sich öffentlich hinter Rafsanjani stellten, ihn als die beste Hoffnung dafür bezeichneten, die iranische atomare Bedrohung im Keim zu ersticken. Ein erbärmlicher Beweis dafür, wie die Hände der Welt in Bezug auf den Iran gebunden sind: Trotz weitverbreitetem Unbehagen über sein Atomprogramm und die terroristischen Aktivitäten, schreitet niemand dagegen ein – das heißt, vorläufig.
Dies alles geschah unter dem Auge eines „Reform-Präsidenten“. Was wird jetzt geschehen, wo ein Hardliner die Präsidentschaft übernahm?
Einige sagen, es wird helfen – dass, mit der wahren Natur des demaskierten Regimes, der Westen eher Maßnahmen dagegen ergreifen wird. Sehr viel wahrscheinlicher ist, dass Ahmadinejads Präsidentschaft die Schwäche der westlichen Vorgehensweise hervorhebt.
Ahmadinejad ziert sich nicht. Als stolzer Bekenner für das Recht des Iran auf eine eigene Atomtechnologie, führte er Kampagne mit dem kühnen Versprechen, das Programm am Laufen zu halten. Nach der Wahl bestätigte er die Weiterführung – wenn auch für „friedliche“ Zwecke. „Die Atomenergie ist ein Ergebnis der wissenschaftlichen Entwicklung des iranischen Volkes, und niemand kann den Weg einer wissenschaftlichen Entwicklung einer Nation blockieren“ sagte er. „Dieses Recht des iranischen Volkes wird bald von jenen anerkannt werden, die es bislang abgelehnt haben.“
Damit soll nicht gesagt sein, dass all die Scharaden vorbei sind. Es wird wahrscheinlich mehr Gespräche geben. Wir könnten sogar militärische Anschläge auf iranische Atomanlagen erleben. Aber die Bibelprophezeiung weist stark darauf hin, dass Gespräche fehlschlagen werden, und etwaige Aktionen wird nicht hart genug sein, um den Iran langfristig daran zu hindern.
Der Iran wird seine Atomwaffen bekommen.
Man kann leicht erkennen, wie durch den Aufstieg zum Kernwaffenpotential das politische Ansehen der Nation und das Nationalgefühl von Größe und Bestimmung gesteigert werden.
Aber auch schon kurzfristig wird die Welt – dank der Präsidentschaft Ahmadinejads – einen radikaleren und entschlosseneren Iran kennen lernen.
„In Unstimmigkeit“?
Das US-Außenministerium erklärte geschickt, das Wahlergebnis zeige, dass der Iran „in den Strömungen der Freiheit mit dem Rest der Region in Unstimmigkeit ist“. Amerikanische Beamte halten fest an der Linie, dass bei ausreichender Zeit die Demokratie triumphieren wird: Die reformgesinnte Bevölkerung des Iran wird einen Weg finden, die Mullahs los zu werden, und an ihrer Stelle eine gemäßigtere, pro-westlichere Regierung einzusetzen.
Das ist Wunschdenken – und es verfehlt den Punkt. Egal, wie viele Iraner mit dem Wahlresultat unzufrieden sind, Tatsache ist, dass die Mullahs die Motivation – und die Macht – haben, das Land genau in die von ihnen gewollte Richtung zu führen.
Die Zeit wird zeigen, dass der Sieg Ahmadinejads nicht „in Unstimmigkeit“ ist, sondern ein kurzer Blick auf die Zukunft.
Diese Zukunft gehört den Mullahs – die nach wie vor regionale Dominanz für den Iran anstreben – und immer noch auf eine universale Herrschaft des Islams hinarbeiten. Sie gehört dem Mann mit einem selbsterklärten Auftrag, im Iran „ein Modell einer modernen, fortschrittlichen, mächtigen und islamischen Gesellschaft“ zu schaffen.
Eine Generation nach der iranischen Revolution kann man diese Ambition immer noch in einer anscheinend riesigen Menge wahrnehmen, wenn nicht sogar bei einer Mehrheit von Iranern. Spengler schrieb in der Asia Times, „Der Großteil des Landes bleibt im Elend versunken, aber der demütigste iranische Bauer trägt noch immer den Stolz eines Eroberers in seinem Herzen.
„Das ist das große Geschenk des Islams, welches den Gläubigen viel mehr bietet als die Bestellung des täglichen Lebens. Es verspricht, der Welt das System des traditionellen Lebens aufzubürden. Der Islam ist die Rache der Stammesgesellschaft über die kosmopolitischen Imperien, als erstes gegen die Sassaniden und die Byzantiner, dann gegen das Heilige Römische Reich und jetzt gegen den Westen. Der Moslem kauert nicht in seinem Dorf und wartet auf das unvermeidliche Eindringen einer feindlichen Welt, sondern sucht seinen Willen der Welt aufzuerlegen“ (28. Juni; meine Betonung).
Die USA mögen das nicht glauben wollen, aber mehrere Analytiker warnen vor einer wahrscheinlichen Nachwirkung von der Wahl: eine Ausweitung des islamischen Extremismus.
Kaveh L. Afrasiabi, Dozent für politische Wissenschaft an der Teheraner Universität, schrieb: „Die iranische Präsidentenwahl von 2005 ist eine lebhafte Erinnerung an das nachwirkende Ethos der islamischen Revolution, die von so vielen simplen Experten schon lange als tot betrachtet wird. … Ganz klar, der Geist der islamischen Revolution lebt weiter“ (Asia Times, 28. Juni).
Wir erleben jedenfalls den Aufstieg der zweiten Generation der iranischen Revolution.
Und dieses Mal wird es dem Iran gelingen, andere Nationen für seine Sache aufzurütteln.
Überall im Nahen Osten wächst der islamische Leidenschaft; große Teile der Region fallen in Schritt mit der Bewegung in Richtung strengerem Engagement für fundamentalistische moslemische Doktrin.
Nehmen Sie die Scheuklappen weg und die Wahrheit ist klar: Je mehr die USA auf Demokratie im Nahen Osten drängen und ihre Bereitschaft erklären, das zu akzeptieren, was auch immer daraus entsteht, desto kritischer wird die Region. In den palästinensischen Gebieten macht die Terrorgruppe Hamas Wahlen zunichte. Im Libanon ist es die Hisbollah. In mehreren Ländern könnten ähnliche Ergebnisse folgen, sollte der politische Prozess dem Willen des Volkes geöffnet werden.
Auch im Irak sind schiitische Moslems die dominierende Kraft, wobei in vielen Herzen der Geist der iranischen Revolution widerhallt. Iraks schiitische politische und religiöse Beamte beglückwünschten Ahmadinejad und äußerten ihre Wünsche nach stärkeren gegenseitigen Bindungen zwischen ihren Ländern. Premierminister Ibrahim al-Jaafari sagte während einer Pressekonferenz mit dem iranischen Außenminister vor der Wahl (18. Mai): „Die Seite, die den Irak verlassen wird, sind die Vereinigten Staaten, weil sie letztendlich abziehen werden. Aber die Seite, die mit den Irakern zusammenleben wird, ist der Iran, weil er ein Nachbar des Irak ist.“ Inwieweit sympathisiert Jaafari mit den Ansichten von Hardlinern wie Ahmadinejad? Nachdem die Revolution in 1979 begonnen hatte, versuchte er, die Revolution auf den Irak auszudehnen; Saddam Hussein verfolgte ihn dafür und er flüchtete in den Iran; seine politische Partei operierte während des Iran-Irak Krieges aus dem Exil in Teheran. Er unterhält anhaltende starke Verbindungen mit den regierenden Geistlichen des Iran. Die Posaune wird weiterhin darauf achten, wie der neue Irak sein Los mit dem Iran teilen wird, wie die Bibel prophezeit (Lesen Sie den Artikel „Wird der Irak demnächst an den Iran fallen“ in unserer Ausgabe vom 3. Quartal 2003 … (auf www.theTrumpet.com).
Der Nahe Osten war niemals für Einheit bekannt gewesen. Aber in den brennenden Kohlen dieser regionsweiten religiösen Wiederbelebung sind Elemente vorhanden, die in etwas geschmiedet werden könnten, das Ahmadinejads Vision ähnlich ist: Hingabe an den Islam; missionarischer Eifer, der leicht in leidenschaftliche Politik umgesetzt werden kann; Hass auf den Westen. Diese Qualitäten waren es, die Ahmadinejad ins Amt brachten.
Die Wahl im Iran war ein Trompetensignal – ein Ruf an die Waffen inmitten einer geteilten Region. Es war die Führung der islamischen Republik, die den Moslems der Welt, insbesondere den Schiiten, signalisierte, dass es Zeit ist, sich zu sammeln!
Auslandspolitik mit Stoßkraft
Eines steht fest: Teheran wird schon bald über genügend Kraft und Einfluss verfügen, um der Welt zu zeigen, wer, in biblischer Sprache, „Der König des Südens“ ist (Daniel 11,40).
Wie die englischsprachige Trumpet-Ausgabe vom Juli 1997 erwähnte: „Die Bibel prophezeit von einem islamischen König des Südens, dass er in dieser Endzeit eine größere politische Macht sein wird. Die Religion wird die führende Kraft hinter dem König des Südens sein. Während sich diese Prophezeiungen entfalten, können wir erwarten, dass religiöse Radikale und diktatorische Herrscher an Bedeutung gewinnen, sowie sie die Weltbühne für einen letzten Akt betreten.“
Mahmoud Ahmadinejad ist genau solch ein religiöser Radikaler. Er ist bemüht, seine Nation in ein Vorbild einer modernen, fortschrittlichen, mächtigen und islamischen Gesellschaft umzugestalten. Mit den Mullahs, die auf ihn herablächeln, erwartet die Posaune, dass sich der Iran unter der Führung seines neuen Präsidenten maßgeblich in diese Richtung bewegt. Schon bald mag er die dramatische und ermutigende Transformation seines Landes in eine Atommacht überwachen.
Der Prophet Daniel sagte voraus: „zur Zeit des Endes wird der König des Südens gegen ihn stossen.“ Wir leben heute in der „Zeit des Endes“.
Das Wort stoßen bedeutet, angreifen, mit dem Horn zustoßen oder Krieg führen. Das Wort Stoß ist ein gewalttätiges Wort! Der Iran ist in seiner Außenpolitik niemals sanftmütig und nachgiebig gewesen – aber er ist im Begriff, noch viel aggressiver zu werden. Daniel sprach von einem kraftvollen, provozierenden Stoss, anders als all die Stöße, die wir bis jetzt gesehen haben. Wie der Herausgeber der Posaune, Gerald Flurry, sagte: „Die Bühne ist bereitet – in diesem Augenblick – für dieses Ereignis!“ (Der König des Südens).
Achten Sie darauf, wie die Außenpolitik des Iran noch viel aggressiver werden wird. Mit all der vereinten Kraft in den Händen seiner Ultrakonservativen, mit der Dreistigkeit und Zuversicht dieses Landes als echte Macht in der Region – und auf der ganzen Welt – ist sie im Begriff zu explodieren.
Aber in diesem speziell von Daniel prophezeiten Fall wird die Rechnung nicht aufgehen.
Was in Folge dieses Stoßes geschieht, wird jeden entsetzen, der es miterlebt! Bis dahin wird ein vereintes Europa stark geworden sein. Es wird sich erheben und der Herausforderung des Irans sehr erfolgreich entgegentreten.
All der Konflikt, der den blutgetränkten Nahen Osten von Anbeginn der Zivilisation geschüttelt hat, wird im Vergleich mit der chaotischen Feuersbrunst, die im Begriff ist, die Region zu verschlingen, zahm erscheinen! Und dieser schreckliche Krieg wird sich kurz darauf weltweit verbreiten. Ohne den Schutz Gottes wird dem kein Mann, keine Frau oder kein Kind entkommen!
Ihre Bibel prophezeit im Detail, was dem vom Iran geführten König des Südens zustoßen wird – und was das endgültige Schicksal des Nahen Ostens sein wird. Sie brauchen unsere Gratisbroschüre Der König des Südens, um sich das Wissen anzueignen, worauf in den Monaten und Jahren vor uns zu achten ist – und sich darauf vorzubereiten, wenn es kommt. ▪