Ihr kostenloser Newsletter

Ein Reich mit Ressourcen versorgen

ISTOCK.COM/PHOTLLURG

Ein Reich mit Ressourcen versorgen

Gewaltige Handelsabkommen mit Südamerika und Afrika beschaffen Europa die Ressourcen, die es braucht.

Für das römische Reich war Ägypten etwas Besonderes. Es wurde nicht verwaltet wie die anderen Provinzen – vielmehr war es ein persönlicher Besitz des römischen Reiches. Keinem Aristokraten war es gestattet, dieses Land ohne die Genehmigung des Kaisers zu betreten. Warum? Weil Ägypten das römische Reich versorgte. Die Kontrolle dieser Brotkammer verlieh enorme Macht und der Kaiser wollte nicht das Risiko eingehen, dass jemand ihm diese Kontrolle streitig machte.

Zweitausend Jahre später ist das Prinzip immer noch dasselbe: Die Kontrolle der Ressourcen bedeutet Macht.

In einer Ära des freien Handels, der freien Ozeane und der US Navy können wir uns den Luxus leisten, dieses Prinzip zu vergessen. Aber während immer mehr Zölle erhoben werden, ein Handelskrieg droht und die Länder die Meerengen schon als ihr eigenes Territorium markieren, wird uns die Realität schmerzlich bewusst.

Das ist auch der Grund, weshalb die Beteiligung der EU an zwei gewaltigen Handelsblöcken so bedeutsam ist. Europa hat so Zugang zu den wichtigsten Rohstoffquellen der Welt. Dieser Nachricht wurde nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt, aber für Europa ist das ein großer Schritt auf dem Weg, eine Weltmacht zu werden.

Die weltgrößte Handelszone

Am 28. Juni gab die Europäische Union und der lateinamerikanische Handelsblock mercosur ein Abkommen über das Konzept der weltgrößten Freihandelszone bekannt. Als das Abkommen Anfang des Jahres noch verhandelt wurde, schrieb der Chefredakteur der Posaune Gerald Flurry darüber: „Dieses Handelsabkommen wird auf der ganzen Welt große Auswirkungen haben! Es wird auch großen Einfluss auf Ihr Leben haben“ (Posaune, März 2019).

Warum ist dieses Abkommen so wichtig? Weil es dabei um wesentlich mehr geht als nur um Handel. Es geht um das Erscheinen eines gefährlichen Imperiums in Amerikas Hinterhof.

Das neue Abkommen ist ein großer offizieller Schritt in Richtung auf eine europäisch-lateinamerikanische Allianz. Der Präsident der europäischen Kommission Jean-Claude Junker nannte es „einen wahrhaft historischen Moment“. Der argentinische Präsident Mauricio Macri, der die Verhandlungen für mercosur leitete, sagte, es sei „das wichtigste Abkommen, das wir in unserer ganzen Geschichte unterzeichnet haben“.

Das Abkommen schafft eine Freihandelszone mit einer Gesamtbevölkerung von 780 Millionen Menschen und einer jährlichen Wirtschaftsleistung von 21 Billionen Dollar. Es schließt die vier Kernländer des mercosur ein (Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay) und wird Zölle im Wert von 4,5 Milliarden Dollar abschaffen. Über die nächsten 10 bis 15 Jahre wird es mehr als 90 Prozent der Zölle allmählich abbauen, die die EU und mercosur gegenwärtig noch gegenseitig erheben.

mercosur erhebt normalerweise sehr hohe Zölle auf Waren aus Ländern außerhalb dieses Handelsblocks. Diese Zölle werden auch weiterhin auf Waren aus hochentwickelten Volkswirtschaften wie zum Beispiel aus den Vereinigten Staaten erhoben, aber nicht auf Waren aus Europa. Zurzeit gestattet es den mercosur-Ländern bereits, kostengünstig Rohmaterialien und landwirtschaftliche Produkte an europäische Länder zu verkaufen. Das bietet der deutschen Industrie neue, gewaltige Vorteile.

Aber hier geht es um mehr als nur um Ökonomie. Das Kleingedruckte des Vertrages ist noch nicht fertiggestellt, aber in großen Zügen wird bereits klar, dass die mercosur-Länder sich zu einigen Regeln und Bestimmungen der EU verpflichten werden. Das Abkommen wird auch die größten Volkswirtschaften der Region, Brasilien und Argentinien zu wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zu Europa verpflichten. Die EU Handelskommissarin Cecilia Malmström sagte, das Abkommen würde „engere… Freunde und Verbündete bringen, mit denen wir langjährige historische Bindungen haben und mit denen wir bereits sehr gut in anderen Bereichen zusammenarbeiten.“

Die beiden Blöcke haben bereits enge wirtschaftliche Beziehungen. Die EU ist die wichtigste Quelle der mercosur -Länder für Investitionen und der zweitgrößte Handelspartner für Waren aller Art.

Europas starke, nicht wirtschaftliche Anbindungen mit der Region machen es für Europa leichter, sich immer mehr an Lateinamerika anzunähern. Die starken kulturellen Verbindungen mit Europa stammen aus der Zeit der Eroberung Lateinamerikas durch Spanien und Portugal. Diese Mächte nutzten die Religion, um unerschütterlich an der Region festzuhalten. Die Bevölkerung von Argentinien, Paraguay, Bolivien, Chile, Peru, Kolumbien und Venezuela ist heute zu mindestens 70 Prozent katholischen Glaubens. Etwa 40 Prozent aller Katholiken der Welt leben in Lateinamerika und auch das Oberhaupt der katholischen Kirche in Rom wurde in Argentinien geboren.

Die beiden Blöcke haben auch enge militärische Beziehungen. Zwischen 2002 und 2011 kamen mehr als 49 Prozent aller von südamerikanischen Ländern importierten Waffen aus der EU. In den Jahren von 2014 bis 2018 verkauften Frankreich und Deutschland erheblich mehr Waffen in der Region als die Vereinigten Staaten.

Der Kontinent ist voller europäischer Secondhand-Kriegsschiffe und deutscher Panzer.

„Südamerika hat es klar vermieden, bei wichtigen Waffensystemen von Amerika abhängig zu werden. Aber es ist abhängig von Europa“, stellt unsere Broschüre He Was Right fest (nur auf Englisch). „Südamerika ist fest mit Europas Militärsystemen verschweißt.“

Nicholas J. Spykman, einer der großen geopolitischen Vordenker Amerikas, warnte vor der Macht, die ein vereinigtes Europa in Lateinamerika haben würde. Brasilien und Argentinien sind so weit von den USA entfernt, dass die Macht der Vereinigten Staaten nur schwerlich bis dorthin reichen würde, erklärte er. In der Praxis ist es genau so einfach, von Buenos Aires nach Spanien oder nach Portugal zu reisen wie nach Washington D.C.

Er warnte, dass eine der wichtigsten Prioritäten Amerikas sein sollte, die europäische Einigung zu verhindern. Mit so engen Bindungen mit Südamerika wird es Amerika schwerfallen, ein vereinigtes Europa aus Lateinamerika herauszuhalten. Und wenn eine vereinigte europäische Macht erst einmal dort Fuß gefasst hat, kann sie die USA bedrohen. Deshalb hat Spykman schon früh einen Krieg gegen Hitler und die Nazis unterstützt. Er warnte vor dem Isolationismus mit dem Argument, „selbst wenn die Vereinigten Staaten den Krieg gegen Deutschland um Europa hätten vermeiden können, so könnten sie doch den Kampf mit Deutschland um die Hegemonie in Südamerika nicht verhindern.“

Robert Kaplan, ein weiterer großer geopolitischer Denker, erörtert Spykmans Ideen in seinem Buch Revenge of Geography (Rache der Geografie). Er warnte, „man könne bereits absehen, dass je mehr sich Europa vereinigt, umso größer werden seine Spannungen mit den Vereinigten Staaten. Ein wirklicher europäischer Superstaat, der über gemeinsame Streitkräften verfügt und eine gemeinsame Außenpolitik verfolgt, wäre sowohl ein entschiedener Konkurrent der USA als möglicherweise auch die beherrschende äußere Macht in der von beiden Kontinenten gleichweit entfernten Zone des südlichen Südamerikas.“

1962 schrieb Herbert W. Armstrong in seinem Magazin Plain Truth: „Die Vereinigten Staaten werden außen vor gelassen, während zwei gewaltige Handelsblöcke, Europa und Lateinamerika sich verzahnen und anfangen, den Welthandel zu beherrschen.“

Am 28. Juni haben sich diese beiden Blocks miteinander verzahnt.

Wie konnte Plain Truth so eine spezielle Entwicklung schon vor so langer Zeit vorhersagen?

Afrika nach europäischem Vorbild gestalten

Es dauerte nicht lange, bis der Rekord der EU und mercosur als weltgrößte Freihandelszone gebrochen wurde. Nach fast zwanzig Jahre langen Verhandlungen und Zwischenstufen verpflichteten sich 54 afrikanische Länder am 7. Juli, die Afrikanische Kontinentale Freihandelszone (afcfta) in Kraft treten zu lassen. Dieser enorme Block mit einer Bevölkerung von 1,3 Milliarden Einwohnern hat das Ziel, den Handel zwischen den afrikanischen Ländern zu steigern, visafreies Reisen einzuführen und den Transport zu vernetzen.

China beherrscht meistens die Nachrichten über den Handel in Afrika. Zweifellos ist China dabei, in Afrika aktiver zu werden – normalerweise durch eine Diplomatie der Schulden. Niemand weiß genau, wie viele Milliarden es den afrikanischen Ländern schon geliehen hat, aber es ist zweifellos sehr viel Geld. Doch Europa ist ebenfalls stark beteiligt. Der Europäischen Kommission zufolge beliefen sich Chinas direkte Investitionen in Afrika 2017 auf 40 Milliarden Dollar, während die EU 325 Milliarden investierte.

Die EU ist auch Afrikas größter Handelspartner. Gemäß Eurostat exportierte Afrika im Jahr 2017 38 Prozent aller seiner Waren in die EU und importierte aus der EU 37 Prozent. Nach der EU war China mit 19 Prozent die zweitgrößte Importquelle der afrikanischen Länder. Aus den USA kamen 15 Prozent der Importe. Die Mitgliedsländer der afrikanischen Union treiben vier Mal so viel Handel mit der EU als untereinander. 2018 belief sich der Handel zwischen der EU und Afrika auf 271 Milliarden Euro (302,2 Milliarden US Dollar).

Die EU ist gemäß dem Internationalen Währungsfond Afrikas wichtigste Quelle für Entwicklungshilfe. Die afrikanischen Länder bekamen 2017 54 Prozent ihrer gesamten offiziellen Entwicklungshilfe von Mitgliedsländern der EU, während nur 27 Prozent aus den USA kamen.

Das verleiht der EU großen Einfluss. Und sie übt Druck auf Afrika aus, sich nach europäischem Vorbild neu aufzustellen. Die Bedeutung der Beziehungen Europas mit Afrika ist oft durch den offiziellen Jargon schwer zu erkennen, aber im Grunde ist es eine Initiative der Europäischen Union, durch die die Integration der afrikanischen Union im Stil der EU finanziert wird und damit Afrika noch abhängiger von Europa macht.

Die afcfta ist der EU nachempfunden. Genau wie die EU wird sie von einer Kommission angeführt. Ihr Ziel ist – wie bei der EU – die Schaffung eines einzigen Marktes mit Bewegungsfreiheit für Menschen und Kapital. Die Afrikanische Union arbeitet an einem Reisepass, der es allen Bürgern der Mitgliedstaaten ermöglichen würde, dem Netz von Gebühren und Bürokratien zu entgehen, das gegenwärtig noch mit den Reisen in dieser Region verbunden ist – genau wie beim Schengen-Raum der EU.

Europe hat manchmal sehr energisch Druck für die Schaffung der afcfta ausgeübt und war bei der Finanzierung des Projektes behilflich. „Die EU hat die wirtschaftliche Integration Afrikas politisch, technisch und finanziell von Anfang an unterstützt“, stellt die offizielle Afrika-EU Webseite fest. „Zur Vorbereitung der afcfta hat die EU der Kommission der Afrikanischen Union (auc) bei den Verhandlungen, der technischen Expertise und den technischen Studien geholfen.“

Der Anstoß zu dieser Freihandelszone kam 2007 auf dem Gipfeltreffen in Lissabon, wo 54 afrikanische und 27 europäische führende Politiker zusammenkamen, um eine gemeinsame Strategie Afrikas und der EU zu beschließen. Seitdem hat diese Vereinbarung als Basis für Millionen Euros an Entwicklungshilfe der EU für Afrika gedient. Zurzeit hat die EU 62,5 Millionen Euro (69,7 Millionen Dollar) für die Unterstützung der afcfta vorgesehen.

Europa hat auch einen Handelshilfefond eingerichtet. Länder überall auf der Welt zahlen in einen gemeinsamen Fond ein, mit dem die Entwicklung des Handels finanziert wird. Europa trägt den größten Teil dazu bei (32 Prozent). Über die Handelshilfe hat Europa Westafrika ausdrücklich für die Vorbereitung einer neuen Freihandelszone 92 Millionen Euro (100 Millionen Dollar) zukommen lassen. Und das ist nur eine einzige Zahlung. Die EU hat regelmäßig viele Millionen in die afcfta investiert.

Auch die Verhandlungen wurden mit EU-Geld finanziert. EU Bürokraten haben die afrikanischen Länder beraten, wie sie das Regelwerk für den Handelsblock erstellen können. Anscheinend wurde Afrikas volkreichstes Land mit dem Versprechen einer EU Investition dazu gebracht, die Mitgliedschaft zu beantragen. Es sah nämlich so aus, als wolle Nigeria nicht an dem Handelsdeal teilnehmen – ein erheblicher Rückschlag bei der afrikanischen Einheit. Aber dann versprach die EU Investitionen im Wert von 45 Milliarden Dollar, ein Geldregen, den Nigeria fast verpasst hätte. Einige Tage danach gab Nigeria bekannt, dass es doch beitreten wolle.

Europa ist gewillt zu zahlen, wenn es so seine Präsenz in Afrika verstärken kann. Auch wenn andere Länder wie China ebenfalls in Afrika investieren, so hat doch niemand so viele langfristige Beiträge geleistet wie Europa.

Was passiert, wenn die afrikanischen Länder sich weigern, den Wünschen der EU zu entsprechen? 2014 lehnte Kenia es ab, ein Abkommen über eine wirtschaftliche Partnerschaft mit der EU (epa) zu unterschreiben, das von der EU als maßgeschneiderten Handels-und Entwicklungsdeal für die Bedürfnisse dieses Entwicklungslandes darstellt wurde. Allerdings hatte die EU keine Lust, das zu verhandeln. Man wendete lieber Taktiken des wirtschaftlichen Drucks an und verhängte rigorose Zölle auf bestimmte Importe aus Kenia. Das führte zu finanziellen Problemen und Entlassungen bei mehreren afrikanischen Firmen. Es konnte nicht überraschen, dass Kenia einen Monat danach den Deal dann doch unterschrieb.

„Entwicklungsländern wird die Pistole auf die Brust gesetzt – entweder sie unterschreiben oder ihr Zugang zum europäischen Markt wird eingeschränkt“, sagte ein deutscher Politiker. „Die epa ist das genaue Gegenteil einer Zusammenarbeit bei der Entwicklung.“

Auch wenn es vielleicht so aussieht, als würde die EU Kenia und anderen Länder einen Gefallen tun, so ist doch wohl ein Handelskrieg eine recht eigenartige Methode, um auf die Ablehnung eines Gefallens zu reagieren.

Europas wirtschaftliche Partnerschaftsabkommen sind ein Grund zur Sorge. Forscher haben darauf hingewiesen, sie seien riskant, da die afrikanische Industrie und Landwirtschaft für die Abschaffung der Zollschranken noch nicht bereit ist, denn die europäische Konkurrenz könnte sie ruinieren. Afrika ist immer noch unterentwickelt und die Firmen, die bisher noch auf den Schutz ihrer Regierungen angewiesen waren, könnten unter dem Druck der europäischen Konkurrenz zusammenbrechen.

Frieden und Sicherheit waren ebenfalls eine Priorität auf dem Gipfel im Jahr 2014. Deshalb wird Afrika sehr wahrscheinlich auch weiterhin seine militärische Ausbildung und Entwicklung von Europa erhalten, besonders weil der radikale islamistische Terror in der Sahelzone auch weiterhin bekämpft werden muss.

Ein aufstrebendes Reich

Der ungehinderte Zugang zu Ressourcen ist eine der am meisten unterschätzten Segnungen der Zeit, in der wir leben. In einer hochentwickelten Welt stehen immer genug Nahrungsmittel zur Verfügung, die im historischen Vergleich noch dazu unglaublich kostengünstig sind. Wir brauchen uns unser ganzes Leben lang keine Gedanken darüber zu machen, woher der Kraftstoff für unsere Autos oder für die Beheizung unserer Häuser kommt. Elektronische Geräte, für deren Herstellung tausende von Kleinteilen und viele seltene Metalle benötigt werden, sind preiswert und im Überfluss vorhanden.

Die EU baut Verbindungen zu den Herkunftsländern dieser Materialien auf. Sie will sicherstellen, dass sie die Kontrolle über diese Materialien behält. Währenddessen ist uns das in Großbritannien und den Vereinigten Staaten anscheinend völlig egal – ja wir denken nicht einmal darüber nach.

Das ist eine gefährliche Konsequenz des jahrzehntelangen freien Zugangs zu allem, was wir haben wollen.

Die Bibel gibt uns einen Überblick über Gottes Plan für die Welt und für alle größeren Länder auf dem Planeten. Ein Teil dieses Planes war auch, dass die Nachkommen des antiken Israels ein Vorbild dafür sein sollten, dass man Gott zu gehorchen hat. Er überschüttete die modernen Nachfahren der antiken Völker Israels mit Segnungen. Zu diesen Völkern gehören auch die Bewohner der Vereinigten Staaten und Großbritanniens. (Um das zu beweisen, bestellen Sie doch bitte ein kostenloses Exemplar von Die USA und Großbritannien in der Prophezeiung .) Nur deshalb haben wir Zugang zu allen Materialien aus aller Herren Länder. Wir gehen einfach davon aus, dass dieser ungehinderte Zugang auf unserer Welt der Normalzustand ist. In Wirklichkeit ist das jedoch eine Segnung Gottes.

Anstatt Gott zu gehorchen, sind unsere Länder jedoch ein Vorbild der Gesetzlosigkeit geworden. Deshalb hat Gott versprochen, uns zu bestrafen. Deuteronomium (5. Buch Moses) 28 zählt einige dieser Segnungen auf, die er uns zukommen ließ, aber auch die Flüche, die wegen unseres Ungehorsams auf uns zukommen. In Vers 52 heißt es, Amerikas Feinde „werden dich belagern in allen deinen Städten, bis deine hohen und festen Mauern fallen, auf die du vertraust…“ (Zürcher Bibel). Gott prophezeit, dass Amerikas Feinde es belagern und vom globalen Handel abschneiden werden.

Andere Bibelstellen zeigen, dass eine aufstrebende europäische Macht eine große Rolle bei dieser Belagerung spielen wird.

Von diesem europäischen Imperium ist prophezeit, dass es einen Großteil der Rohmaterialien der Welt kontrollieren wird. Und wir können schon jetzt beobachten, wie die Voraussetzungen dafür geschaffen werden.

Offenbarung 17, die vor 2000 Jahren geschrieben wurde, gibt uns einen Überblick über die Geschichte und die Prophezeiungen. Hier wird die Macht eines Tieres beschrieben, das zeitweise von „Königen“ regiert wird. Das ist eine Art von politischem Gebilde: ein Imperium oder ein Königreich. Vers 3 sagt, es werde von einer Frau geritten. Andere Bibelstellen zeigen, dass eine Frau in der biblischen Symbolik eine Kirche ist.

Wir haben es hier also mit einer politischen Macht zu tun, die eng mit einer Kirche verbündet ist. Offenbarung 17 ist noch ausführlicher. Vers 10 sagt uns, dass diese politische Macht immer wieder aufsteigt und dann wieder zerfällt. Zu der Zeit, als diese Bibelstelle offenbart wurde, war diese Macht bereits fünf Mal aufgestiegen und wieder zerfallen. Damals war seine sechste Wiederauferstehung dabei, zu zerfallen, aber ihr würde noch eine siebte folgen.

Wo finden wir ein Imperium angeführt von einer Kirche, dass wiederholt aufsteigt und dann wieder zerfällt? Das ist die genaue Beschreibung von Europas wiederholten Versuchen, das sogenannte Heilige Römische Reich und seine engen Bindungen zur katholischen Kirche wiederzubeleben. Es gibt noch weitere Bibelstellen, die zusammen mit Offenbarung 17 diese Erklärung bestätigen. Bestellen Sie doch bitte ein kostenloses Exemplar von Das Heilige Römische Reich in der Prophezeiung , um das selbst zu beweisen.

Die sechste Wiederauferstehung (angeführt von den Nazis und dem Vatikan) war gerade im Gange, als Herbert W. Armstrong der Welt erklärte, was diese Verse bedeuten. Es zerfiel und nachdem er dann verstorben war, begann der Aufstieg der siebten Wiederauferstehung.

Dieses selbe Imperium und diese selbe Kirche haben seit langem Verbindungen mit Lateinamerika. Als Plain Truth davor warnte, dass sich eine neue Handelsallianz Europas mit Lateinamerika bilden würde, geschah das zum Teil auch wegen der europäischen Geschichte. Das ist die wichtigste Region der Welt, die man kontrollieren muss, wenn man Amerika belagern will. Und das Heilige Römische Reich hatte schon oft enge Verbindungen mit diesem Teil der Welt.

Das Habsburger Reich brachte dieser Region den Katholizismus, und zwar durch den starken Einfluss von Missionaren und durch die Einführung der spanischen Inquisition. Auf Empfehlung der Inquisition wurden tausende von „Heiden“ auf dem Kontinent solange gefoltert, bis sie starben oder gestanden. In Lima in Peru allein wurden tausend Menschen exekutiert.

Aber europäische Mächte sind auch für ihre Geschichte bekannt, in der sie Beziehungen mit Lateinamerika anknüpften, um gegen die Vereinigten Staaten vorzugehen.

Auch mit moderner Technologie wäre es immer noch schwierig, die USA so einfach über den Atlantik hinweg anzugreifen. Also haben sich die europäischen Mächte nach Stützpunkten in der neuen Welt umgesehen.

Napoleon begann eine große Militäroperation, um Haiti zu erobern. So konnte er dort ein französisches Kolonialreich gründen. Während des amerikanischen Bürgerkriegs versuchte Frankreich, in Mexiko einzumarschieren, während die USA anderweitig beschäftigt waren. In den frühen 1900er Jahren versuchte Deutschland, eine Marinebasis in Venezuela zu etablieren und zur selben Zeit arbeitete das Oberkommando an Plänen für eine Invasion der Vereinigten Staaten auf dem Landweg. Während des ersten Weltkriegs versuchte Deutschland hinterhältig, Mexiko im Geheimen dazu zu bringen, Krieg gegen die USA zu führen.

Nach dem zweiten Weltkrieg hießen viele lateinamerikanische Länder Ex-Nazi- Kriegsverbrecher willkommen. Während des kalten Krieges etablierte Sowjetrussland enge Verbindungen zu Kuba und bracht Atomraketen dorthin, wodurch es die Welt an den Abgrund eines Atomkrieges brachte.

Das ist auch der Grund, warum die Regierungen der Vereinigten Staaten lange Zeit in ihrer Geschichte an der Monroe-Doktrin festhielten, nach der europäische Mächte keinesfalls in der westlichen Hemisphäre intervenieren dürfen. Aber die Obama Administration hat diese Doktrin einfach fallen gelassen.

Die Bibel sagt, dieses Imperium werde Lateinamerika wieder einmal dazu benutzen, um gegen die USA loszuschlagen.

Bei dem Abkommen zwischen der EU und mercosur geht es eigentlich nur darum. „Tatsache ist, dass Lateinamerika, gerade weil es sich auf diese Weise mit Europa verbindet, nur zum Aufstieg der modernen Wiederauferstehung des mittelalterlichen Heiligen Römischen Reiches beiträgt!“, schrieb Herr Flurry in dem besagten Artikel in der Märzausgabe.

Ein Großteil des überseeischen Handels wird über Amerikas Häfen am Golf von Mexiko verschifft. Es ist einfach unmöglich, Amerika zu belagern, ohne in Lateinamerika präsent zu sein.

Jetzt rückt Europa an, indem es enge Verbindungen knüpft. Deshalb warnte Herr Flurry: „Wenige Amerikaner schenken der Situation Beachtung, die sich in unserem Süden entwickelt. Aber ich garantiere Ihnen, dass sie das nicht für immer ignorieren können. Dieses Handelsabkommen wird erheblichen Einfluss auf die ganze Welt haben! Es wird auch Ihr Leben dramatisch beeinträchtigen. Die Saat für einen Handelskrieg wird gerade ausgesät – eine wirtschaftliche Belagerung, die zur Zerstörung Amerikas beitragen wird. Dieser Handelsdeal ist extrem wichtig!“ (ebd.)

Europa kann so eine Belagerung nicht allein durchführen. Jesaja 23 beschreibt den „Markt der Völker“ – eine Handelsallianz, die die USA ausschließt. Tyrus – der biblische Name für diese gemeinsame Wirtschaftssupermacht – ist ein Stützpfeiler dieser Allianz. Aber auch Chittim – ein biblischer Name für China. Beide Mächte werden zusammenarbeiten und die USA vom Handel abschneiden.

Die Bibel beschreibt diese Belagerung und ihr Ergebnis. Es ist eine düstere Vorhersage. Wenn die Flüche Gottes Amerika treffen, wird die Gesellschaft zusammenbrechen und viele Menschen werden umkommen. Ausländische Mächte werden ihren Vorteil aus Amerikas Schwäche ziehen und Amerika wird erobert werden.

Eine neue Supermacht

Anstelle Amerikas wird Europa die Supermacht werden, die über die Rohmaterialien verfügt. In Offenbarung 18, Vers 3 heißt es, dass „die Kaufleute auf Erden reich geworden sind von ihrer großen Üppigkeit“ (Lutherbibel, Ausgabe 1984). Die europäischen Kaufleute werden „die Fürsten auf Erden sein“ (Vers 23).

Diese Bibelstelle sagt uns sogar, welche Ressourcen diese europäische Macht kontrollieren wird: Gold, Silber und Edelsteine (Vers 12). Das reichhaltigste Goldvorkommen, das je entdeckt wurde, befindet sich in Südafrika. Aber das zweitgrößte Vorkommen der Welt ist in Peru. Afrika ist eine reiche Fundgrube von Diamanten und anderen Edelsteinen. Der Vers erwähnt auch Elfenbein, ein Handelsgut, das es in Europa gar nicht gibt. Die Erwähnung des Elfenbeins teilt uns etwas Wichtiges über die Natur dieses Handels mit. Es geht nicht um eine nachhaltige Entwicklung, sondern nur ums Zuschlagen und Plündern. Der Handel mit Elfenbein im großen Stil könnte zur Ausrottung der Elefanten führen. Aber das ist diesem Imperium gleichgültig.

Diese Bibelstelle erwähnt im Besonderen auch bestimmte Sorten von Holz, ein wichtiges Exportgut der Amazonasregion. Auch Eisen wird erwähnt, ein weiterer wichtiger Export Brasiliens. Vers 13 zählt verschiedene Lebensmittel wie Weizen, Mehl und Vieh (Schafe und Pferde) auf, wozu wahrscheinlich auch Rinder gehören. Brasilien und Argentinien sind beide wichtige Weizenexporteure. Brasilien ist der weltgrößte Exporteur von Rindfleisch und Argentinien spielt dabei auch eine wichtige Rolle.

Aber das erschreckendste Handelsgut dieser Bibelstelle sind „Leiber und Seelen von Menschen“, also die Arbeitskraft von Sklaven. Teilweise durch die Beherrschung des Welthandels wird dieses Imperium mächtig genug werden, um viele Länder zu erobern und Menschenhandel zu betreiben!

Europa ist im Begriff, das Fundament für dieses Imperium zu schaffen. Es unterzeichnet Abkommen, die es ihm erlauben, mit vielen dieser erwähnten Bedarfsartikel Handel zu treiben. Es ist klar, was es vorhat: Europa will den Handel mit Lateinamerika und Afrika beherrschen!

Aber diese Herrschaft wird nicht von langer Dauer sein. Das wird in Offenbarung 18 besonders hervorgehoben. Es heißt dort drei Mal, dass die Vernichtung dieser Macht in nur „einer Stunde“ geschehen wird: „Denn in einer Stunde ist verwüstet solcher Reichtum“ (Vers 17). Diese Macht hat ihren großen Moment, aber das ist auch schon alles: nur einen Moment.

Gott lässt das zu, weil Er uns einige überaus wichtige Lektionen erteilen will. Wirklich dauerhafter Wohlstand kommt nicht davon, dass man alle Rohstoffe der Welt an sich reißt. Aber er kommt auch nicht von Amerikas gegenwärtigem genusssüchtigem Lebensstil, wobei es diese Ressourcen nur für alle möglichen flüchtigen Vergnügungen verschwendet.

Dauerhafter Wohlstand kommt nur von Gott. Er gab Großbritannien und Amerika einen Vorgeschmack davon, aber beide Länder verweigerten sich einer Lebensweise, die zu dauerhaften Segnungen führt.

Nach der Belagerung und der Eroberung durch das Heilige Römische Reich wird die Welt diese Lektion jedoch lernen. Die Menschheit wird sich gezwungen sehen, zu erkennen, dass Wohlstand und Glückseligkeit ausschließlich von Gott kommen. Und das wird zu einer Ära beispiellosen Wohlstands für die gesamte Menschheit führen.  

DAS HEILIGE RÖMISCHE REICH IN DER PROPHEZEIUNG

Das Heilige Römische Reich hat grundlegende und tiefgreifende Beiträge zur westlichen Zivilisation geleistet – aber seine vielen Wiedergeburten waren auch von schmerzlichen und katastrophalen Folgen begleitet. Europäische Staats- und Regierungschefs haben sich zum Ziel gesetzt, den zersplitterten europäischen Kontinent zu vereinen, indem sie das Vermächtnis dieser außergewöhnlichen Kirche-Staat-Beziehung wiederbeleben. Eine der großen Lektionen dieses Reiches ist, dass es immer wieder zurückkommt. Es gibt jedes Mal eine andere Auferstehung. Das Heilige Römische Reich ist nicht nur ein Relikt der Geschichte. Es ist im Begriff, eine zentrale Rolle im Weltgeschehen zu spielen. Wenn man die Natur und den Charakter dieser mächtigen Institution verstehen lernt, dann verrät es einem genau so viel über die Zukunft wie auch über die Vergangenheit.