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Eine Schreckens-Allianz

Trumpet

Eine Schreckens-Allianz

Die sich bessernde Beziehung zwischen Iran und Ägypten könnte zur größten Sicherheitsbedrohung für Israel werden.

Für die alten Israeliten war Konfrontation ein routinemäßiger Bestandteil ihres Lebens. Oftmals waren sie ein freundloses und verachtetes Volk, mit mehr Feinden als Freunden. Unter der Menge von Feinden war ein Volk – Furcht erregend im Verhalten, brutal im Krieg und ausgerüstet mit den neuesten Waffen – es erschreckte die Israeliten regelmäßig.

Die Philister waren die Erzfeinde der Hebräer und etwa 400 Jahre lang die größte nationale Sicherheitsbedrohung. Außer ihrer Vorliebe für Konflikte und fortschrittliche Technologien, die die Fähigkeit der Bronzeschmelzung einschloss, besaßen die Philister einen anderen entscheidenden Vorteil gegenüber den Israeliten: Sie beherrschten die südlichen Küstenebenen angrenzend an die Israeliten.

Schroffe Berge und dichte Wälder in den nördlichen und östlichen Teilen des Israelitischen Gebietes statteten die Hebräer mit einem geographischen Vorteil aus, wenn Krieg in diesen Gebieten ausbrach. Aber in den weichen, sanften Ebenen der Levante hatten die Israeliten gegenüber den Philistern einen ernsten geographischen Nachteil.

Diese geographische Realität besteht bis heute: Die nationale Sicherheit des jüdischen Staates hängt weitgehend von jener Entität ab, die die südliche Levante und das östliche Mittelmeer kontrolliert und beherrscht.

In der Woche, nachdem die Hamas im Juni 2007 den Gaza-Streifen überrannte, schrieb Dr. George Friedman von Stratfor: „Die einzige Sache, die, abgesehen von einem nuklearen Angriff, das Überleben von Israel bedrohen könnte, wäre eine Veränderung in der Position der Nachbarstaaten. …

Der wichtigste Nachbar Israel’s ist Ägypten“ (19. Juni 2007, meine Betonung).

Auch die moderne Geschichte bestätigt dies zuverlässig. Die nationale Sicherheit Israels war zum Beispiel in den 1950ern und 1960ern gefährlich bedroht, als Ägypten unter Präsident Gamal Abdul Nasser an der Spitze der arabischen Feindseligkeit gegen Israel stand. Dies änderte sich dann plötzlich in den späten 1970ern, als Präsident Anwar Sadat Nassers Strategie mit dem Camp David Abkommen aufhob und einen „Friedens“-Vertrag mit Israel schloss.

Dieser israelisch-ägyptische Friedensvertrag war fast 30 Jahre lang das Rückgrat des nationalen Sicherheitsgleichgewichtes des jüdischen Staates.

Der iranische Faktor

Seit den späten 1970ern waren Ägyptens verhältnismäßig freundliche Annäherungsversuche Israel gegenüber in bedeutendem Ausmaß eine Auswirkung von Kairos politischer und ideologischer Trennung von Teheran gewesen, die 1979 nach der islamischen Revolution im Iran erfolgten und nach dem vom Iran orchestrierten Attentat auf Präsident Sadat im Jahr 1981 besiegelt wurden. Als sich die Beziehungen zwischen den beiden auflösten, löschte die ägyptische Regierung ihren Namen und ihre Nummer aus Teherans kleinem Schwarzbuch und kündigte sozusagen dem iranischen Regime die Freundschaft auf.

Wenn man meint, das gefiel den Israelis, dann ist das milde ausgedrückt. Ägyptens Antipathie gegenüber dem Iran war eine Säule von Israel’s nationaler Sicherheitsgleichung und einer ungeheuren Quelle nationalen Vertrauens. Das Vertrauen in die Nicht-Existenz von ägyptisch-iranischen Beziehungen ermöglichte es israelischen Sicherheitsbeamten, bei Nacht schlafen zu können. Teheran mag Gaza, den Libanon und Syrien haben, denken sie beim Einschlafen, aber wir haben Ägypten. Uns kann es nur recht sein.

Jetzt werden diese friedlichen Träume durch eine entsetzliche neue Realität ersetzt: Eine bedeutende geopolitische Neuorientierung entfaltet sich zwischen dem Iran und Ägypten, und diese Länder drängen auf die Fortsetzung einer voll erstarkten Freundschaft.

Es gibt nur wenige Dinge, die die nationale Sicherheitspolitik des jüdischen Staates vollkommener und schmerzhafter bedrücken könnten, als ein starkes iranisch-ägyptisches Bündnis!

Der vergangene Dezember war ein produktiver Monat für die iranisch-ägyptische Beziehung gewesen. Zu Beginn des Monats machte der ägyptische stellvertretende Außenminister Hussein Derar den ersten offiziellen Besuch eines ägyptischen Beamten im Iran, seit die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern im Jahre 1979 abgerissen waren. Während seiner Reise traf Derar mit dem iranischen Außenminister in Teheran zusammen, um sowohl bilaterale Beziehungen zwischen Ägypten und dem Iran als auch andere regionale und internationale Angelegenheiten zu erörtern.

Aber die Beziehung war schon vor diesen auf hoher Ebene geführten Diskussionen aufgetaut. Im Mai 2007 erklärte Irans Präsident Mahmoud Ahmadinejad, Teheran sei bereit, die Beziehungen mit Ägypten wiederherzustellen und sogar eine iranische Botschaft in Kairo zu eröffnen. Am 18. September trafen iranische Delegierte mit ägyptischen Beamten in Kairo zusammen, und beide Seiten stimmten offiziell überein, den Dialog wieder aufzunehmen. Im November dann teilte Irans Industrie- und Bergbauminister Ali Akbar Mehrabian vor dem Abflug nach Ägypten Reportern mit, dass „dies ein Wendepunkt in den iranisch-ägyptischen Beziehungen sei.“

Am Tag vor Derars Besuch in Teheran, am 12. Dezember, betonte Ahmadinejad, dass „der Iran und Ägypten zwei brüderliche Nationen seien“, womit er andeutete, dass nun, wo Ägypten und der Iran eine kulturelle und ökonomische Beziehung pflegen, nur noch volle politische Beziehungen wiederhergestellt werden müssten, um „die Wege für eine massive Kooperation zu ebnen.“

Die diplomatische Umarmung, die sich zwischen Teheran und Kairo 2007 abspielte, wurde am 24. Dezember abgeschlossen, als Ali Larijani, ein Mitglied des nationalen Sicherheitsrats und persönlicher Berater des obersten Führers Ayatollah Ali Khamanei, eine zwei Wochen dauernde Tour durch Ägypten startete, während der er verschiedene hochrangige ägyptische Funktionäre besuchte.

Während seiner Reise lobte Larijani die Anfreundung zwischen dem Iran und Ägypten und bot Ägypten wie verlautet, dringend benötigten Weizen zu niedrigeren Preisen an. Am bedeutendsten jedoch war, dass er erklärte, dass der Iran bereit sei, Ägypten bei der Entwicklung seines Kernprogramms behilflich zu sein. Und jetzt hat Ahmadinejad selbst seinen Wunsch ausgedrückt, Ägypten besuchen zu wollen, sobald volle diplomatische Beziehungen wiederhergestellt sind.

All diese Aktivitäten vermitteln uns, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis volle Beziehungen zwischen dem Iran und Ägypten wiederhergestellt sind. Es könnte leicht noch in diesem Jahr geschehen!

Abkühlende ägyptisch-israelische Beziehungen

Gleichlaufend mit der sich festigenden ägyptisch-iranischen Beziehung hat es eine deutliche Abkühlung in den ägyptisch-israelischen Beziehungen gegeben. Betrachten Sie den erhöhten ungehinderten Fluss von Terroristen und Waffen nach und aus Gaza über die ägyptische Grenze. Trotz mehrfacher Vereinbarungen und Versprechen gegenüber Israel, tut die ägyptische Regierung wenig, um diesen Aktivitäten Einhalt zu gebieten.

Ägypten spielte sogar eine bedeutsame Rolle beim schockierenden Erfolg der Hamas bei der Übernahme des Gaza-streifens im Juni 2007. Nach Aussage des israelischen Generalmajors Yom Tov Samia haben die Palästinenser in den letzten zwei Jahren mehr als 30.000 Gewehre, mehr als 6 Millionen Munitionsgürtel, mehr als 230 Tonnen Sprengstoff und eine Vielzahl von Panzerabwehr-Raketen nach Gaza geschmuggelt. General Samia sagte, diese Aufstockung konnte deshalb geschehen, weil „die ägyptische Polizei und Armee noch keinen klaren Befehl erhalten haben, die Infiltration oder den Schmuggel von Sinai nach Gaza zu blockieren“ (Jerusalem Issue Brief, 19. Dez. 2007).

Klar, die ägyptische Regierung steht der Sache der Terroristen loyaler gegenüber als dem Einhalten seiner Versprechen gegenüber Israel!

Tatsächlich geht Kairos Unterstützung der Hamas so weit, dass sogar Führer der palästinensischen Behörde besorgt sind. „Beunruhigt von der offensichtlichen Annäherung zwischen Ägypten und der Hamas, kritisierten Sicherheitsbeamte der palästinensischen Regierung in Ramallah … die ägyptische Regierung, zu verabsäumen, ‚echte Maßnahmen’ zu ergreifen, um den Schmuggel von Waffen in den Gaza Streifen anzuhalten“, berichtete die Jerusalem Post (18. Dez. 2007). Palästinensische Führer beschuldigen ägyptische Soldaten und Armeeoffiziere der Beteiligung am Schmuggelgeschäft und klagen darüber, dass Ägyptens Unterstützung der Hamas gegen ihre „erklärte Politik sei, die gewaltsame Übernahme des Gazstreifens durch die Hamas im Juni 2007 abzulehnen“ (ibid). Die Israelis haben sogar Videofilmmaterial von ägyptischen Beamten, die Schmugglern Hilfe leisten.

Ägyptens Vorliebe für die Terroristen-Initiative der Hamas (die vom Iran finanziert und unterstützt wird) findet ihren Widerhall quer durch das breite Spektrum der ägyptischen Gesellschaft – eine nicht überraschende Tatsache wenn man bedenkt, dass die Hamas in den 1980ern von Ägyptens islamistischer Moslem-Bruderschaft konzipiert wurde.

Dann, in einer düsteren, ironischen Wendung, als Israel Ägypten wegen der Verletzung ihrer Vereinbarungen zur Rede stellte, wies Ägypten die Anschuldigungen zurück, machte Israel für die Spannungen verantwortlich und drohte sogar mit Maßnahmen gegen die, wie es behauptete, israelische Kriegslust. Wenn Israel „fort fährt, US-ägyptische Beziehungen zu bekämpfen und zu beeinflussen, und ägyptische Interessen verletzt, dann wird Ägypten ganz sicher Vergeltung üben und Israels Interessen schaden“ sagte der ägyptische Außenminister Ahmed Abul Gheit im ägyptischen Fernsehen im Dezember. „Wir haben Krallen, mit denen wir in alle Richtungen Vergeltung üben können, wie auch durch die Diplomatie“ (Jerusalem Post, 2. Januar).

Im Jahre 1981 bezeichnete der friedliebende ägyptische Präsident Anwar Sadat Iran`s Ayatollah Khomeini als „Irren“, weil er in der iranischen Revolution von 1979 den Iran als den staatlichen Sponosor des Terrorismus hervorbrachte. Sie können sicher sein, dass Sadats starke Bemerkung eine beruhigende Wirkung auf Israel hatte – obwohl Sadat bald darauf ermordet wurde.

Heute hören wir keine solchen Äußerungen aus Ägypten kommen. Im Gegenteil, Ägypten ist zu einem indirekten Unterstützer des vom Iran gesponserten Terrorismus gegen die Juden geworden. Israels Beziehung zu Ägypten bricht genauso auseinander, wie die Beziehung des Iran zu Ägypten stärker wird – diese Tatsache sollte jeden Israeli in Furcht versetzen!

Strategische Auswirkungen

Eine neue strategische Gleichung taucht im Nahen Osten auf. „Die Aussicht auf eine Art der Versöhnung zwischen dem Iran und Ägypten hat wesentliche Auswirkungen … Eine Öffnung zwischen Ägypten und dem Iran ändert die ganze Dynamik der islamischen Welt. Bis vor kurzem hat Ägypten eine äußerst ruhige Rolle gespielt. Wenn es Beziehungen mit dem Iran aufnimmt, ist das sicher ein Signal, dass es plant, eine aktivere, wichtigere und unvorhersehbarere Rolle zu spielen“ (Stratfor, 2. Januar).

Ägypten als ein „aktiverer, wichtigerer und unberechenbarerer“ Spieler, bedeutet nichts anderes, als die Nahost-Politik zu revolutionieren!

Stratfor fährt fort: „Ägypten und Iran gewinnen durch den gemeinsamen Flirt. Allerdings, die Vereinigten Staaten und Israel wollen keinerle Art der Versöhnung zwischen den beiden sehen … Der Iran weiß inzwischen, dass Ägypten diesen Anfang dazu verwendet, um Konzessionen [von den USA und von Israel] herauszupressen. Angenommen, Ägypten bekommt was es will – was wahrscheinlich geschehen wird – welche Belohnung erwarten die Iraner dafür, dass sie sich vor den Karren der Ägypter spannen lassen?

Werfen Sie nur einen flüchtigen Blick auf eine Landkarte des Nahen Ostens – oder nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um die geographische Lage der Palästinenser in Bezug auf die Israeliten ins Auge zu fassen. Der Iran sucht nach einer Präsenz an der Schwelle zu Israels Haustür!

Aber es wird noch beunruhigender: Ägyptens sich verändernde Beziehungen zum Iran und Israel geschehen unter einer „gemäßigten“ ägyptischen Regierung. Stellen Sie sich vor, was geschehen könnte, würde eine wesentlich islamistischere Führung das Land übernehmen!

„Bald schon könnte die [Moslem Bruderschaft] Kontrolle über Ägypten gewinnen“, schrieben wir im Dezember 2005. „Präsident Mubarak ist in seinen 70ern, und seine Gesundheit ist angeschlagen; klar, dass er nicht für immer präsent sein wird. … Auf dieselbe Weise, wie die MB beliebter und mächtiger wird, wird sie ihre Verbindungen mit den islamischen Kräften überall in der Region – besonders im Iran – verstärken. … Sollte die MB jemals die Kontrolle übernehmen, würden der Iran und Ägypten ein starkes Bündnis schmieden. Solch eine Beziehung würde sich für amerikanische Hoffnungen auf Frieden im Nahen Osten als tödlich erweisen. Zusammen würden der Iran und Ägypten eine islamische Kontrolle über die gesamte Region aufbauen.“

Dies könnte jederzeit geschehen. Wenn die „gemäßigte“ Mubarak Regierung bereit ist, die Beziehungen mit der judenhassenden Regierung von Präsident Ahmadinejad zu verbessern, mit wie viel mehr Bereitwilligkeit würde eine islamistische Verwaltung mit dem Iran in Bett springen?

Während des letzten Jahrzehnts ist Israel mit einem Bogen des Hasses, der mit Syrien und dem Libanon beginnt, sich über den Iran, den Irak und Saudi-Arabien erstreckt und mit der Hamas in Gaza den Höhepunkt erreicht, überfallen worden. Die Tatsache, dass Ägypten nicht eng verbunden war mit diesen Staaten, war eine seltene Quelle der Ermutigung für Israel.

Die Wiederherstellung der Beziehungen zwischen Ägypten und dem Iran wird den Kreis islamischen Hasses, der Israel umgibt, schließen!