EU plant Bargeldgrenze gegen Geldwäsche
Geldwäsche ist in Europa ein Milliardengeschäft. Um den Kampf dagegen zu vereinheitlichen, treibt die EU ein großes Maßnahmenpaket voran. Bargeldzahlungen über 10.000 Euro sollen dann nur noch in Ausnahmefällen möglich sein. Auch für Kryptowährungen sind Regulierungen geplant.
Mit einer EU-weiten Grenze für Bargeldzahlungen, einer neuen Überwachungsbehörde und Beschränkungen für Kryptowährungen will die EU-Kommission Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung bekämpfen. Konkret sollen Rechnungen grundsätzlich nur noch bis zu 10.000 Euro bar bezahlt werden dürfen, wie die Brüsseler Behörde mitteilte. Es seien aber Ausnahmen etwa für Geschäfte zwischen Privatpersonen oder Menschen ohne Konto vorgesehen.
So soll sichergestellt werden, dass man etwa einen Gebrauchtwagen von einer Privatperson auch bar bezahlen kann und sich nicht darauf verlassen muss, dass das Geld später überwiesen wird oder in Vorkasse gegangen werden muss. Im Gegensatz zu Deutschland und Österreich haben zwei Drittel der EU-Länder nach Angaben der Kommission bereits Obergrenzen für Bargeldzahlungen eingeführt. Die EU-Staaten und das Europaparlament müssen den Plänen noch zustimmen.
Der politische Wille, eine Beschränkung durchzusetzen, scheint da zu sein - auch gegen den Willen der Bevölkerung. Wenn irgendwann 50- oder 20-Dollar-Scheine oder etwas Vergleichbares in Europa die größten Geldscheine sind, dann ist Bargeld schon so weit an den Rand gedrängt, dass es eine Abschaffung nicht mehr wirklich stört. Auf diese ganz allmähliche Art, die Scheine kleiner zu machen und Bargeld immer mehr in den Ruf des Unanständigen zu bringen, kriegt man das auch gegen den Willen der Bevölkerung hin. Gelingt das, hätte das große Folgen für unseren Datenschutz und unsere Freiheit. Das wäre der Weg in die totale Kontrolle.
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